Kann man heute noch live gespielte Musik von einer Konserve unterscheiden?

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blechgitarre
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Apr 2018, 10:00
Hallo ich bin neu hier.
Bin mit meiner alten 1000 Euro Anlage zufrieden und eher bemüht den Klang meines Gitarrenspiel zu verbessern als meine Anlage aufzurüsten.
Seit ich vor Jahrzehnten HiFi Prospekt von teuren Anlagen las, die ich mir nicht leisten konnte beschäftigt mich obige Frage.

Stellt euch bitte mal das Gedankenexperiment vor. Ihr werdet mit verbundenen Augen in einen unbekannten Raum geführt. Dort erklingt Musik. Gesang,oder eine Geige oder Trompete spielt.
Könnt ihr da sagen ob die Musik vom Band kommt, oder ob ein Mensch da musiziert, ohne Micro nur natur?
Wurden solche versuche schon mal gemacht?
Ich persönlich glaube nicht das sicher sagen zu können.
Old_Max
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 07. Apr 2018, 11:29
Uns hat während meiner Oberstufen-Schulzeit irgendwann in der 2. Hälfte der 1980er Jahre mein Musiklehrer (der "Konserven" eher ablehnend gegenüberstand) 'mal folgendes berichtet:

Man habe einen Versuch gemacht, bei dem sich auf einer Bühne hinter einem Vorhang ein Orchester und eine hochwertige Stereoanlage befanden. Das Publikum wusste nicht, ob jeweils das Orchster oder die Stereoanlage spielte und musste dies erkennen (also so eine Art Blindtest). Interessanterweise habe das Publikum an der Musik den Unterschied nicht erkennen können, aber es habe an den Pausen zwischen den Sätzen erkannt, ob es live oder "Konserve" war. Die Stille bei der Stereoanlage war wohl zu künstlich.

Ich weiß leider keine Details zu diesem Test; eigentlich noch nicht einmal, ob diese Geschichte überhaupt stimmt (die Sache mit dem Vorhang stimmt mich misstrauisch) ... Aber sie wurde uns erzählt ...
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 07. Apr 2018, 11:45
Ich erinnere mich, es ist laaaaaaaaaange her, an eine High-End, da war die noch im Hotel Kempinski Neu-Isenburg und die Cabasse Albatross M2 war noch nicht lange auf dem Markt.
Ein Klavierspieler konnte währende des Spiels mittels verdeckten Pedals zwischen Flügel und den M2 umschalten. Der Flügel wurde dann mech. stumm geschaltet.
Man konnte das nicht wahrnehmen.
Ich gehe aber davon aus, das die verwendete Konserve keine von der Stange war und möglichs wenig fremde Raumakustig enthielt.
blechgitarre
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 08. Apr 2018, 09:31
Danke für eure Antworten. Ihr seid wenn ichs recht verstehe der Meinung, dass eine gute Anlage nicht oder kaum vom Original zu unterscheiden ist.
Es wäre dann eine interessante Frage wie teuer soeine Anlage sein muss.
Eine bessere wäre dann rein vom akustischen unnötig.
Old_Max
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Apr 2018, 10:09

blechgitarre (Beitrag #4) schrieb:
Ihr seid wenn ichs recht verstehe der Meinung, dass eine gute Anlage nicht oder kaum vom Original zu unterscheiden ist.

Das ist keine Frage, bei der eine persönliche Meinung von irgendwelcher Relevanz ist. Es ist so oder es ist nicht so. Hat absolut nichts mit Meinung zu tun.

Ich berichtete von einem Versuch, dessen Ergebnis ich interessant fand (an der "Stille" erkannt); aber bei diesem Versuch ist der große Haken, dass ich lediglich anekdotenhaft von ihm Kenntnis erlangt habe und gar nicht weiß, ob sich die Geschichte tatsächlich so zugetragen hat.
Ich halte es für möglich, kann das aber nicht belegen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich es bisher immer zuordnen konnte; aber das waren auch nie ernsthafte blindtestähnliche Umstände. Insofern kann ich eigentlich nur schreiben: Ich weiß es nicht.
Hatte gehofft, dass andere User hier mehr wissen und konkretere Verweise auf Tests liefern können.


Es wäre dann eine interessante Frage wie teuer soeine Anlage sein muss.


Ich vermute, dass Quellgerät und Verstärker verhältnismäßig günstig sein können. Es hängt ganz besonders von der Qualität der Lautsprecher ab sowie von der Qualität der Aufnahme/Abmischung!


Eine bessere wäre dann rein vom akustischen unnötig.


Zustimmung.

Du siehst an der Zahl meiner Beiträge, dass ich hier noch nicht so viel aktiv bin. Seit wenigen Monaten kenne ich dieses Forum und treibe mich hier hauptsächlich lesend herum. Dabei habe ich viel gelernt. Wenn ich meine Physikkenntnisse und das, was hier so alles geschrieben wird, miteinander abgleiche, dann kommt man zu dem gleichzeitig ernüchternden wie befreienden Schluss, dass HiFi ein Bereich ist, in dem gut sinnvollerweise Geld angelegt werden kann (Lautsprecher, Raumakustik, Quellmaterial), aber dass auch ein ganzer Haufen Geld unnötigerweise verbrannt wird, weil einem einige Gaukler völligen Nonsense erzählen.

Mehr Geld für bestimmte Anlagenteile kann ich für mich inzwischen nur noch mit besserer (haltbarerer) Verarbeitung, gefälligerem/zweckmäßigerem Design und anderen persönlichen Vorlieben rechtfertigen, aber nicht wirklich mit dem akustischen Ergebnis.
blechgitarre
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 08. Apr 2018, 14:20

Old_Max (Beitrag #5) schrieb:

blechgitarre (Beitrag #4) schrieb:
Ihr seid wenn ichs recht verstehe der Meinung, dass eine gute Anlage nicht oder kaum vom Original zu unterscheiden ist.

Das ist keine Frage, bei der eine persönliche Meinung von irgendwelcher Relevanz ist. Es ist so oder es ist nicht so. Hat absolut nichts mit Meinung zu tun..


Mich interessieren eure persönlichen Meinungen und auch(wissenschaftliche) Blindtests.
Die sollte es doch geben, und es wäre ja eine wunderbare Werbung für die HiFi Industrie wenn Ihre Produkte nachweisbar nicht vom Originalklang zu unterscheiden wären.
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 08. Apr 2018, 16:16
Hallo!

Von dem Komponisten Karl Heinz Stockhausen gibt es ein Werk (Trans) das wahlweise von einem Orchester oder als Aufnahme aufgeführt werden kann, die Bühne ist dabei mit einem Vorhang verhängt.

Ob das Werk jemals vor Publikum als Aufnahme aufgeführt wurde weiß ich allerdings nicht.

MFG Günther
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