Denon/Marantz was passiert da gerade?

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Tobias2308
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Okt 2023, 21:14
Hi,

wenn ich mir gerade den Preisverfall bei Denon und Marantz so anschaue, frage ich mich, was da gerade passiert.
Ok, die Brüder haben auch die Preise in den letzten zwei Jahren mächtig angehoben ( und nicht nur die), aber das ist schon gerade sehr massiv.
Ich hoffe doch nicht, dass dies sowas wie ein Rausverkauf wird und in der Insolvenz endet.
Wie seht ihr das?
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 23. Okt 2023, 09:22
Siehe auch hier.
Tobias2308
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Okt 2023, 09:43
Klingt irgendwie nicht gut.
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Okt 2023, 10:25
After a proxy battle that ended last month, a majority of shareholders backed Politan’s nominees for Masimo’s board, electing Quentin Koffey, Politan’s chief investment officer, and Michelle Brennan, a former Johnson & Johnson executive. Koffey, in a statement, said the vote was a “clear mandate from shareholders that significant change is needed at Masimo.”

Needham’s analysts said that could mean a sale or spinoff of the Sound United business is in the company’s future.


die frage ist nicht mehr ob, sondern wann....

aber da sieht es auch nicht besser aus: klipsch, Pioneer, Onkyo, ....magnat, heco, jamo

https://www.channeln...w-financials-reveal/
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 23. Okt 2023, 10:33
Naja, beinhaltet immerhin die Chance, dass die Hersteller wieder Eigentum von jemandem mit Branchenexpertise und -erfahrung werden.
Es kommt ja im Geschäftsleben vor, dass Unternehmen an Akteure verkauft werden, die von der Branche und dort realisierbaren Renditen wenig Ahnung haben. Hier mögen die Zahlen durch Corona-Effekte (kein Urlaub etc. pp., stattdessen materieller Konsum) "geschönt" gewesen sein, bei der Veräußerung an Masimo. Wenn man diese Zahlen dann in die Zukunft extrapoliert und daraus Erwartungen ableitet, so wäre das dünnes Eis.

Der Markt dürfte durch den "Corona-Peak" erstmal wieder gesättigt sein. Hinzu kommt eine allgemeine Rückläufigkeit bei klassischem Hifi, die ebenfalls kein positiver Umsatztreiber sein dürfte, sowie das hohe Inflationsniveau in vielen Märkten. Auch deshalb halten manche Konsumenten sicher ihre Kohle eher bei sich.


[Beitrag von Hüb' am 23. Okt 2023, 10:38 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#6 erstellt: 23. Okt 2023, 14:36
Sound United war ja von Anfang an ein von verschiedenen Bankenkonsortien gegründete und betriebene Holding, die wohl von dem unbändigen Glauben an „Synergien“ beflügelt wurde. Dabei wird meist vergessen, dass es ca. 3 Jahre dauert, bis eine Zusammenarbeit der einzelnen Marken etabliert ist (und die verbliebenen „Frühstücksdirektoren“ mit ihren Abfindungen abgezogen sind). Dann folgt eine Phase der Verbreitung von technischem Spezialwissen in alle Bereiche und des Verlusts von organisatorischen und sozialen Alleinstellungsmerkmalen unter dem neuen Dach. Neue „schlanke“ Managementstrukturen bringen währenddessen die besten Köpfe um ihre Aufstiegschancen und diese wandern dorthin ab, wo sie noch willkommen und gesucht sind.
Oft sind nach ein paar Jahren von ehemals erkennbaren Markenunternehmen nur noch die Logos der einstmals renommierten Marke übrig, die bestimmte „Sonderserien“ aufwerten sollen. Ich sehe das als Chance für manche Manufakturen, sich etwas in einem Segment auszubreiten.
Gruß
Rainer
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Okt 2023, 15:01
da werden noch einige marken das "Opel-Schicksal" erleiden
jandus
Stammgast
#8 erstellt: 23. Okt 2023, 15:09
Ich sehe gerade @Ernst Reiter hat den Beitrag schon verlinkt, passiert wenn man nicht richtig liest

Hallo

Die nächsten Hifi - Hersteller sind in Schwierigkeiten

https://www.channeln...pSYJBq8HevW2-QmQbYuw

Gruß jandus

Edit: hier ein überstzter Text, aus dem verlinkten Beitrag

"Die Premium Audio Company und die Muttergesellschaft Vox International stehen mit ihren neuesten Quartalsergebnissen über Nacht vor einer düsteren Zukunft, Malen eines Bildes eines Unternehmens in Schwierigkeiten mit seinem CEO, der zugibt, dass er keine Ahnung hat, was die Zukunft bringt."

Hier,die Marken die zu Premium Audio Company dazugehören

https://www.lowbeats...r-onkyo-und-integra/


[Beitrag von jandus am 23. Okt 2023, 15:36 bearbeitet]
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Okt 2023, 15:42
Denon, Marantz, Pioneer, Onkyo, Magnat ...
lauter hersteller, die bisher noch gut leistbare vollverstärker mit klangregelung (sogar loudness) auch unter € 1 000 anboten

mich wundert ja, daß sich Hegel, Lyngdorf, SPL, AVM, T+A, Trinnov, Bryston, ASR, Sugden usw. alle halten können
aber die dürften sehr geringe kosten haben, kleines team, und ihre supply chain etwas elitärer darstellen als sie ist.

McIntosh, Accuphase, ich denke auch Burmester .... ja, klar, oder auch Dan D'Agostino und einige US marken, Röhren.
Da gibt es genügend stammkunden und geld-adel, die die marken kennen und laufend neu kaufen
Hüb'
Moderator
#10 erstellt: 23. Okt 2023, 15:54
Bei den zuletzt Genannten stehen mW überwiegend keine Kapitalmarktinteressen und entsprechende Renditeerwartungen der Eigentümer im Vordergrund.


[Beitrag von Hüb' am 24. Okt 2023, 16:23 bearbeitet]
sophist1cated
Inventar
#11 erstellt: 24. Okt 2023, 16:04
Da bin ich anderer Meinung. Jedes Unternehmen muss Geld verdienen. Egal wem es gehört. Die High-End-Hersteller machen es hier richtig.
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 24. Okt 2023, 16:18

sophist1cated (Beitrag #11) schrieb:
Jedes Unternehmen muss Geld verdienen. Egal wem es gehört.

Meinerseits unglücklich formuliert, denn das steht außer Frage. Nur agiert börsliches Kapital deutlich schneller und flexibler, wenn die Rendite nicht stimmt, was das Management dann zu ebenso schnellem Handeln veranlasst. Nicht umsonst reporten am Kapitalmarkt gehandelte Unternehmen idR quartalsweise ihre Zahlen an die Öffentlichkeit.
Das ist bei kleinen Herstellern in entsprechenden Gesellschaftsformen anders. Da geht nicht gleich "die Welt unter", wenn die Rendite mal für ein paar Quartale oder ein, zwei Jahre nur bei 1-2% liegt oder gar leicht negativ ist. Der Aktionär (noch mehr der institutionelle Anleger) hingegen erwartet eine Rendite mindestens in Höhe der allgemeinen Marktentwicklung. Liegt sie darunter, könnte er sein Geld schließlich überall sonst investieren.


[Beitrag von Hüb' am 24. Okt 2023, 16:22 bearbeitet]
AusdemOff
Inventar
#13 erstellt: 24. Okt 2023, 16:37
Ein bisschen zu kurz argumentiert.

Einer der Aldi-Brüder hatte einmal gesagt: "Mir genügt es wenn jede Filiale am Tag einen Reingewinn von 5 DM (!) erwirtschaftet."
Bezogen auf die gesamte Lebensmittelbranche ist das eine Renditeerwartung von unter 3 %.

Im Panasonic Konzern sieht die Sache wiederum etwas anders aus. Nachzulesen in fast jedem
Geschäftsbericht: Man strebt eine Gewinnmarge vor Steuern von mindestens 5 % an. Jeder Geschäftsbereich
der prognostizierbar darunter liegt oder liegen wird, wird aufgegeben. Als Resultat, da das nicht erfüllbar war,
zog man sich erst mal aus den USA und Australien zurück. Das hier genannte Beispiel betrifft den Vertrieb von TVs.

Ein weiteres Beispiel aus der Elektronikbrache ist Grass Valley. Dies ist ein Hersteller im Videoprofisegment.
Z. Zt. gehört die Marke einem Finanzinvestor. Nach nunmehr fünf Jahren wurden Teilbereiche der Produktpalette
eingestampft und die Marke steht, auch in Teilen, wieder einmal zum Verkauf. Begründung: die erwartete Rendite
konnte nicht im vorgegeben Zeitrahmen erwirtschaftet werden. Da es sich hier um Risikokapital handelt ist auch
die geplante Rendite recht hoch (im Vergleich zu Panasonic). Meint hier mindestens zweistellig.

Natürlich muss jede Firma Geld verdienen. Es fragt sich nur, wie viel darf es denn sein? Will man sein auskommen
haben, reich oder super reich werden?

Der genannte Albrecht-Bruder war am Ende seiner Tage zwar super reich, pflegte aber eher einen bescheidenen Lebensstil.
Zuckerberg, Musk, Bezos, etc. mögen das anders sehen.

Die Lernerfahrung ist also: Überzieht man den Bogen (Gewinn) kann die Unternehmung relativ schnell an die Wand fahren.
Bleibt man realistisch und plant man für eine längere Zeit, kann man am Markt auch überleben. Eigentlich eine Binsenweisheit.
sophist1cated
Inventar
#14 erstellt: 24. Okt 2023, 16:44
Das meint man, dem ist jedoch nicht immer so. Man siehe die ganzen Start-Ups die in den ersten Jahren kein Geld verdienen und Verluste einfahren. Das über Jahre. Wenn das so streng gehandhabt wäre, dürfte es kaum ein Start-Up geben. Selbst gestandene Unternehmen, die straucheln, wird nicht gleich die Pistole auf die Brust gesetzt. Das zieht sich über Jahre hin bis mal endlich der Hammer fällt oder das Unternehmen gesundet wieder. Denn die Bank möchte ihre herausgegebenen Kredite nicht sofort abschreiben. Und die Aktionäre hoffen auf eine Kurserholung.

Ein Eigentümer eines kleinen Unternehmens wird nicht weniger Druck haben, denn wenn dieser Kredite bei einer Bank hat, wird er dieser genauso auskunftspflichtig sein wie einem Aktionär. Aber selbst wenn er ohne Kredite auskommt, sind es immer noch Verpflichtungen gegenüber seinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern die anliegen.

Eine kleine High-End-Schmiede, mit wenigen Mitarbeitern, braucht nicht das Volumen wie die ehemals großen Namen. Die können zudem viel flexibler auf Kundenwünsche reagieren.

Nicht umsonst sind ja schon etliche altbekannte Namen vom Markt verschwunden und fristen, wenn überhaupt, ihr Dasein nur noch als Lizenz-Markenname der auf irgendein China-Produkt aufgeklebt wird.
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 24. Okt 2023, 16:44

AusdemOff (Beitrag #13) schrieb:
Ein bisschen zu kurz argumentiert.

Wieso?
Du sagst ja - weiter ausholend - genau das Gleiche?

Die Entscheidung zur "Genügsamkeit" liegt halt nicht mehr (allein) in den Händen des (ehemaligen) Eigentümers, wenn man sich zur Finanzierung an die Börse begibt. Da ist man dann fremdbestimmt und die Renditeerwartungen sind grundsätzlich höher.

sophist1cated
Inventar
#16 erstellt: 24. Okt 2023, 16:52
Es kommt eben auf den Geschäftszweck an. Ein Supermarkt reicht die Waren nur weiter zum Endkunden. Da ist keine große Investition erforderlich. Ein Supermarkt heute macht nicht viel anders als einer in den 70er Jahren. Da reicht ein kleine Rendite vollkommen aus.

Das wird einer technologisch ausgerichteter Firma jedoch nicht genügen. Die haben höhere Kosten bspw für Forschung&Entwicklung, da diese auf eine Evolution angewiesen sind. Als Käufer erwartet man, dass das neue Produkt besser ist als das Alte. Bei den Automobilherstellern wird dies sehr deutlich wenn man ein Golf von heute und vor 40 Jahren vergleicht.

Mit Genügsamkeit hat das wenig zu tun.
Hüb'
Moderator
#17 erstellt: 24. Okt 2023, 17:07

sophist1cated (Beitrag #14) schrieb:
Man siehe die ganzen Start-Ups die in den ersten Jahren kein Geld verdienen und Verluste einfahren.

Die sind sicher ein Sonderfall und die Kurse bleiben allein aus der Erwartung der Anleger hoch/ stabil, dass man mit dem Geschäftsmodell irgendwann Geld verdienen kann. Allerdings sind die üblichen Hifi-Firmen/ -Konzerne, bzw. die von denen hier die Rede ist, keine Start-Ups.

Ein Eigentümer eines kleinen Unternehmens wird nicht weniger Druck haben, denn wenn dieser Kredite bei einer Bank hat, wird er dieser genauso auskunftspflichtig sein wie einem Aktionär. Aber selbst wenn er ohne Kredite auskommt, sind es immer noch Verpflichtungen gegenüber seinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern die anliegen.

Das schon, aber solange er (kleine) Gewinnen erwirtschaftet, kann er auch den Kapitaldienst bedienen (unterstellt AfA = Tilgung) und bekommt kein Problem mit seiner Bank.


[Beitrag von Hüb' am 24. Okt 2023, 17:08 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#18 erstellt: 24. Okt 2023, 17:17

sophist1cated (Beitrag #16) schrieb:
Es kommt eben auf den Geschäftszweck an.

Absolut richtig. Manche Innovations- und Investitionsbedarfe kann man nur über den Weg der Kapitalbeschaffung an der Börse stemmen.
Einhergehend folgen die Risikovermutungen und Renditeerwartungen der Anleger.

sophist1cated (Beitrag #16) schrieb:
Mit Genügsamkeit hat das wenig zu tun.

Das kommt darauf an. Wenn man Wachstum nur über den Weg der Börse hinbekommt, dann begibt man sich in die Abhängigkeit, den Erwartungen der Anleger zu entsprechen. Und ggf. kann man sich nun überlegen, ob "weniger" nicht die sinnvollere Strategie ist. Hängt natürlich vom Wettbewerb ab.
Hightech-AVRs bekommt die typische High-End-Klitsche nicht mal eben auf dem Küchentisch zusammengelötet. Für die Herstellung eines preislich wettbewerbsfähigen Produktes braucht es da Größe, Absatzmengen, in der Folge entsprechende Investitionen und das dafür notwendige Kapital.


[Beitrag von Hüb' am 24. Okt 2023, 17:26 bearbeitet]
jandus
Stammgast
#19 erstellt: 25. Okt 2023, 12:01
Hallo

Hier eine Statistik über Unterhaltungselektronik ,falls es interessiert

https://de.statista....ctronics/deutschland

Gruß jandus
Hüb'
Moderator
#20 erstellt: 25. Okt 2023, 12:25
Wobei es hier im Forum vorwiegend um "Grün" und "Rot" geht, was wiederum nur ein knappes Drittel des Gesamtvolumens ausmacht.
Und selbst dieser Anteil dürfte noch stark TV-dominiert sein.
DJ_Bummbumm
Inventar
#21 erstellt: 25. Okt 2023, 17:15

Hüb' (Beitrag #20) schrieb:
Wobei es hier im Forum vorwiegend um "Grün" und "Rot" geht

"Blau" kommt immer mehr durch die Hintertür.

BB
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 25. Okt 2023, 18:37
2023 etwa € 26,5Mrd. 9.1 davon smart-phones, der grüne balken dürfte ca. € 7 Mrd entsprechen
€ 7 mrd .... naja, und wenn nur ¼ davon hi-fi ist - immer noch ein großer kuchen, 1.75 mrd....
sophist1cated
Inventar
#23 erstellt: 26. Okt 2023, 09:25
@Hüb:

Die Abhängigkeit besteht mal mehr, mal weniger. Bei an der Börse gehandelten Unternehmen marginalisiert sich die Abhängigkeit wenn die entsprechenden Stimmberechtigten Anteile in der Hand des Eigentümer ist. Bspw. ist das ja bei VW der Fall. So können andere kaum in die Geschäftstätigkeiten hineinreden.

Viel dramatischer dagegen ist die Abhängigkeit vom Kunden. Das tangiert jedes Unternehmen, egal ob klein oder groß, da der Unternehmenszweck allein Geld verdienen ist. Und da bin ich der Ansicht, dass niemand sich mit einem kleinen Gewinn dauerhaft begnügen wird, sondern immer die Maxime im Rahmen seiner Möglichkeiten herausholen möchte. Es gibt ja an sich nichts besseres als ein Produkt zum x-fachen seines Herstellungspreises veräußern zu können. Bei Textilien dürfte jedem klar sein, dass der Markenname für die Preisgestaltung eine gewichtige Rolle spielt.

Der Kunde entscheidet über Leben oder Tod des Unternehmens. Selbst ein Unternehmen mit nur 50 Mitarbeitern muss jeden Monat einen gewissen Umsatz erzielen, alleine nur um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Und da kann es nicht schaden, in guten Zeiten, mit gutem Gewinn auch mal Rücklagen zu bilden. In schlechten wird man froh sein +/-0 rauszukommen. Doch ewig kann kein Unternehmen eine Flaute überbrücken.

@Ernst: Die Frage stellt sich, was definiert man als "Hi-Fi". Sind damit diese Bluetooth-Party-Boxen gemeint? Oder Hi-Fi-Soundbars? Aktive Bluetooth-Standboxen? Oder Bluetooth-Mono-Lautsprecher? Kopfhörer? Das kann ja ziemlich weit gefasst werden. Mir ist schon länger aufgefallen, dass im Gegensatz zu den Hochzeiten des Hi-Fi früher, das Angebot an High-End HiFi immer weiter zugenommen hat, also auch das Preisniveau deutlich angezogen hat. Anlagen im Wert von 100 TSD EUR und weit drüber hinaus sind nix besonders mehr. Dagegen dünnt das "bezahlbare" Hi-Fi aus, insbesondere was die klassische Baustein-Anlage betrifft, welche man in nicht mehr vielen Wohnstuben anfindet. Einerseits ist eine Konkurrenz zur klassischen Hi-Fi-Baustein-Anlage entstanden. Bestes Beispiel sind Soundbars oder wenn es etwas besseres sein darf, Stereo Standlautsprecher aktiv mit Bluetooth-Modul. Warum sollte sich da überhaupt jemand noch eine Baustein-Stereo-Anlage, die Platz wegnimmt und heute überhaupt nicht mehr erforderlich ist, hinstellen. In vielen Haushalten ist eine solche von einem der Partner gar nicht mehr gewünscht.

Dagegen gibt es die Konkurrenz im High-End Bereich nicht. D.h. der hochpreisige Bereich im fünf- oder sechsstelligen Bereich bleibt alleine den klassischen Bausteinen vorbehalten. Zudem lässt sich fein aufgelöst jede Funktion als Baustein verkaufen. Vorstufe, Monoverstärker, Phonovorstufe, Plattenspieler, Tonabnehmer, CD-Transport, DAC, Kabel, Regale, etc.pp. fast wie damals kann man hier jede Menge Komponenten an den Mann/Frau bringen.
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 26. Okt 2023, 10:10

sophist1cated (Beitrag #23) schrieb:
............ @Ernst: Die Frage stellt sich, was definiert man als "Hi-Fi". Sind damit diese Bluetooth-Party-Boxen gemeint? Oder Hi-Fi-Soundbars? Aktive Bluetooth-Standboxen? Oder Bluetooth-Mono-Lautsprecher? Kopfhörer? Das kann ja ziemlich weit gefasst werden. .

dreimal gurgeln und wir haben auf die schnelle eine klare antwort - ja, da ist alles dabei, weil:

Accuphase: in Japan ca. 50 mitarbeiter, und in den USA nur US $ 5m umsatz.
Dan D'Agostino: tel. (480) 575-3069; Revenue $4.1 M; Employees 14; Founded 2015
AVM Audio Video Manufaktur GmbH: It employs 6-10 people and has $1M-$5M of revenue, headquartered in Malsch, Baden-Wuerttemberg.

naja, vielleicht hat jemand einen account bei D&B, Creditforum oder wie die alle heißen und kann noch mehr zu tage fördern, aber das sind ja zwerge im vergleich zu z.b. Yamaha. Yamaha Audio Equipment (das ist ohne musik instrumente!): Revenue ¥ 103.8 bn, core operating profit ¥ 7.1 bn.
Das sind wenn ich mich nicht verrechnete € 648m umsatz und € 44,7m gewinn.

nehmen wir AVM: sagen wir sie haben € 3m umsatz, das sind wie viel stück AVM geräte? 500 stück UVP? weltweit...
da bin ich erstaunt, daß sie sich all die werbung leisten können; online, "fachmagazine".....

high-end ist eine winzige nische.
RoA
Inventar
#25 erstellt: 26. Okt 2023, 10:25

Und da bin ich der Ansicht, dass niemand sich mit einem kleinen Gewinn dauerhaft begnügen wird


Das mag vielleicht für den kleinen Händler und sonstige Gewerbetreibende gelten, die ihren Laden in der eigenen bezahlten Immobilie unterhalten und mit kalkulatorischen Größen (Zinsen, Mieten, Abschreibungen) nichts am Hut haben, und manche Nischen-Anbieter. Aber wer in einem konkurrierenden Markt im Gegensatz zu den Mitbewerbern nicht wächst, ist schnell weg vom Fenster. Das gilt insbes. bei börsennotierten Gesellschaften. Entweder verliert man seine Wettbewerbsfähigkeit (z.B. im Einkauf, Personal, Verkaufskonditionen) und rutscht in die Nische oder Insolvenz, oder man wird aufgekauft.
Hüb'
Moderator
#26 erstellt: 26. Okt 2023, 10:29
@sophist1cated:
Ja, ich stimme dir zu.

Die Abhängigkeit besteht mal mehr, mal weniger. Bei an der Börse gehandelten Unternehmen marginalisiert sich die Abhängigkeit wenn die entsprechenden Stimmberechtigten Anteile in der Hand des Eigentümer ist. Bspw. ist das ja bei VW der Fall. So können andere kaum in die Geschäftstätigkeiten hineinreden.

Dazu möchte ich aber anmerken, dass bei den fraglichen Unternehmen wohl kein "Gründungsunternehmer" mehr eine Rolle spielen dürfte und Eigentümer überwiegend Großaktionäre und institutionelle Anleger sein dürften.
Auch bleibe ich dabei, dass der Margendruck durch an der Börse gehandeltes Kapital steigt, denn die Kapitalanleger wählen ihre Renditeobjekte ja zumeist branchenunabhängig, sodass Unterhaltungselektronikwertpapiere im Wettbewerb mit allen möglichen Anlagen stehen.
Wenn Pharma, Chemie, Rüstung, was auch immer, 10% erwirtschaften, will man die bei einem UE-Konzern eben auch sehen. Andernfalls wandert das Kapital eben woanders hin.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 26. Okt 2023, 10:34 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 26. Okt 2023, 10:33

RoA (Beitrag #25) schrieb:
Das mag vielleicht für den kleinen Händler und sonstige Gewerbetreibende gelten,

Die typischen, kleinen High-End-Klitschen sind aus diesem Thema eh raus. Weder sind sie innovativ, noch benötigen Sie aus Wachstumsgründen große Kapitalmengen für Investitionen. Deren Geschäft lässt sich aufgrund des sehr begrenzten Marktpotenzials - trotz hoch attraktiver Margen - nur bedingt skalieren. Will sagen: das Wachstum ist durch den Absatzmarkt stark begrenzt.


[Beitrag von Hüb' am 26. Okt 2023, 16:55 bearbeitet]
sophist1cated
Inventar
#28 erstellt: 26. Okt 2023, 11:17
Alles richtig was ihr sagt.

Dann gibt es für ein UE-Unternehmen eben nur zwei Möglichkeiten im heutigen Markt zu bestehen. Man bewegt sich auf den Massenmarkt zu und versucht dort seine Soundbars, Mono-Lautsprecher und Bluetooth-Party-Boxen zu etablieren oder geht in den High-End-Bereich.

Beides ist schwierig, da Margendruck und viel Konkurrenz im Massenmarkt vorherrscht und im High-End-Bereich wie gesagt das Potential ziemlich begrenzt ist. Es gibt halt nur eine überschaubare Anzahl Millionäre und davon sind nicht alle HiFi-Fans.

Oder man bleibt in dem Markt wo man ist. Klassisches Baustein-HiFi noch leistbar für jeden. Aber da haben sich diverse zusammengetan um bspw. Kostenvorteile zu erhalten, aber es scheint ja trotzdem nicht in in die gewünschte Richtung zu gehen. Einfach, so meine Mutmaßung, weil die "klassischen" Anlage mittlerweile mit zuviel anderen Produkten (Soundbars, Bluetooth-Lautsprecher, ...) in Konkurrenz stehen.
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 26. Okt 2023, 11:42

sophist1cated (Beitrag #28) schrieb:
.....Dann gibt es für ein UE-Unternehmen eben nur zwei Möglichkeiten im heutigen Markt zu bestehen. Man bewegt sich auf den Massenmarkt zu und versucht dort seine Soundbars, Mono-Lautsprecher und Bluetooth-Party-Boxen zu etablieren oder geht in den High-End-Bereich.....

In diesem dilemma scheint z.b. Nubert ja gerade zu stecken: da wollen sie dann mit nuControl X gegen NAD bestehen?

wobei auch Lenbrook gar nicht so groß ist: Lenbrook has 350 employees, Lenbrook peak revenue was $36 m in 2022. woanders steht Lenbrook has a revenue of $25.7M, and 182 employees; Nubert dagegen: Mitarbeiterzahl 80, Umsatz € 20 m, gewinn € 4m 2020, 1.9m 2021.

Andere haben sich bereits für eine richtung entschieden: https://www.lowbeats...esign-goes-high-end/


[Beitrag von Ernst_Reiter am 26. Okt 2023, 12:25 bearbeitet]
sophist1cated
Inventar
#30 erstellt: 26. Okt 2023, 13:13
Beide Hersteller, NAD als auch Nubert, haben sich über die Zeit ein solides bodenständiges Image aufgebaut mit einem verankerten Preis-/Leistungsverhältnis. Diese sind sich in gewisser Weise ähnlich. NAD bietet jedoch keine Lautsprecher an, bei Nubert bekomme ich beides aus einer Hand. Weiter kann Nubert mit dem Argument des Direktvertriebs für seine Produkte punkten. Aber auch andere Marken sind über den Nubert-Store erhältlich. Nubert bedient zudem die Nachfrage nach vollaktiven Lautsprecher und HiFi-Soundbars. Da hat NAD nichts anzubieten.
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 26. Okt 2023, 14:21
aber Nubert wird als LS hersteller wahrgenommen: damit ist viel schwerer geld zu machen.
als elektronik hersteller ist hingegen NAD legend - siehe NAD 3020
mit NAD M33 und ähnlichem verdienen sie sich grad dumm und dämlich
Tobias2308
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 27. Okt 2023, 18:25
Ich habe heute mit unserem HiFi-Dealer im Ort gesprochen.
Das Hauptproblem liegt bei einem Onlinehändler in Holland.
Der ist scheinbar bei Masimo, dem neuen Eigentümer von Marantz/Denon,beteiligt.
Daher bekommt er Sonderkonditionen bei denen und kann die Geräte zu Dumpingpreisen verkaufen und scheinbar noch einen kleinen Gewinn einfahren.
Normale Händler bekommen diese Preisnachlässe nur wenn sie große Mengen abnehmen, was natürlich keiner so richtig kann.
Aber da der Holländer diese bekommt, müssen unsere deutschen Händler mitziehen und deshalb müssen sie die Geräte teilweise zum Einkaufspreis verkaufen. Man versucht dann halt darauf zu hoffen, dass wenn jemand z.B. einen AVR von Marantz oder Denon kauft, eventuell noch das passende Lautsprechersystem dazukauft. Anders geht es, zumindest im Moment nicht, da ja jeder dort kauft, wo er billig drankommt als Kunde.
Der ehemalige Sound United Vertrieb wird bei der Geschichte komplett übergangen, weil der Mutterkonzern scheinbar direkt mit dem Holländer klüngelt.
Kunibert63
Inventar
#33 erstellt: 27. Okt 2023, 21:29
Wenn das nicht bald nach hinten los geht und die Ämter einschreiten wegen Benachteiligung.
Apalone
Inventar
#34 erstellt: 03. Jan 2024, 17:01

sophist1cated (Beitrag #16) schrieb:
.....Ein Supermarkt reicht die Waren nur weiter zum Endkunden. Da ist keine große Investition erforderlich. .....


Watt? Weißt du, welche Aufwände ein großer Supermarkt heutzutage erfordert?! Welche horrenden Summen für den Wareneinkauf erforderlich sind??
8erberg
Inventar
#35 erstellt: 05. Jan 2024, 13:46
Hallo,

dennoch machen die großen Ketten nicht gerade den geringsten Reibach.
Man möge sich die Liste der reichsten Deutschen anschauen, da sind Familie Albrecht wie auch Herr Schwarz (Kaufland, Lidl) ziemlich weit vorne dabei.

Wie kann es sein das sich auch wieder Inhabergeführte Supermärkte (System EDEKA und REWE) ausweiten?
Bei EDEKA geht es den etablierten Marken immer wieder an die "Wäsche", einige sind wohl für immer aus den Regalen geflogen.

Denke die Markenartikler haben es nach den U-Elektronikmarken ebenso schwer in Zukunft....

Peter
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