DAB & Co.

Da kommt sehr viel zusammen und das alles ist für mich auch kein reines besser/schlechter in vielen Fällen. Ich hab gerade zwei, nicht mal allzu neue, Sony Bluetooth Boxen verkauft. Im Duo auch Stereo nutzbar. Die hatten zwar keinen ernsthaften Bass, aber was da auch dank zwei Passivmembranen und psychoakustischer Tricks rauskam war bei der geringen Größe und in Anbetracht drr Akkulaufzeit nicht von schlechten Eltern. Ironischerweise fehlte mir da trotz kleiner Breitbänder ausgerechnet im Hochton einiges, was alte ‚Boomboxen‘ durchaus können.

Gut, die Sonys waren zu ihrer Zeit kein Billigkram. Es war aber tatsächlich schon ein bisschen beeindruckend, was die kleinen Böxchen so bieten können. Das war eine ganze Zeit lang meine Küchenbeschallung. Unterwegs muss ich anderen nicht zwingend mit meiner Musik auf den Keks gehen.

DAB(+) scheitert IMO teilweise an den arg knappen Datenraten. Da seh ich den Fehler erstmal nicht bei den digitalen Formaten an sich. Bei DAB+ aktuell noch die Erfahrung von der Arbeit, dass man recht schnell mal gar keinen Empfang mehr haben kann, wo FM Radio noch einigermaßen läuft. Rein gefühlt ist das größte Problem zumindest bei DAB+, dass man möglichst viele Frequenzen lieber für Bereiche nutzen wollte, mit denen man Geld verdienen kann.

Gut, UKW reizt mich auch höchstens im Spät- und Nachtprogramm, weil da dann vielleicht ausnahmsweise mal nicht der Standardkram läuft.

Aber zurück zur MC. meine Tochter kannte Cassetten so gerade noch von Hörspielen. Das zweite Radio was sie hatte war schon ohne Cassettenlaufwerk. Die ist 19. Bei ihrer gerade mal zwei Jahre jüngeren Cousine waren Cassetten wchon gar kein Thema mehr.

In meiner Generation, 40+, sind die allermeisten halt irgendwann um die Jahrtausendwende bei Cassetten ausgestiegen. Gute Decks hatten viele von uns auch nie. Walkmans waren noch relativ lange ein Thema, und sei es nur weil die mehr mitmachten als ein Discman.

In die geoße HiFi Phase meines Bruders fielen unter anderem DCC und Minidisc. Den DCC Recorder hätte er beinahe gekauft. Im Endeffekt ist er wegen Autoradio und seinen teiuren Walkmans bei der normalen Cassette noch auf analogem Tape geblieben, bis dann, wie bei fast allen von uns, gebrannte CDs und später MP3 mehr und mehr die Rolle übernommen haben.

Ich kenne da wirklich viele, die 20 bis sogar 25 Jahre gar keine Cassette mehr gehört haben und schon gar keine gut aufgenommene oder geschwit wiedergegebene.

Mittlerweile sind brauchbare bis gute Decks auch nicht mehr gerade verbreitet. In meiner Familie und im Freundeskreis dürfte ich gerade der einzige sein, der überhaupt eins nutzt. Vinylhörer sind da dagegen gleich mehrere dabei.

Ich finds immer schwierig, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Sowas wie der JBL Tuner klingt für seine Größe schon ganz amtlich, wenn der an der Arbeit dudelt ist das 100 mal besser als ein billiger Weltempfänger, den es früher zum gleichen Preis gab und seiner Klasse entspricht. DAB+ ist auch im mobilen Betrieb einfach besser als UKW, solang Empfang da ist, man hat keinen Lattenzauneffekt, kein Stereo/Mono/Hi Filter Umschalten, kein Muting und man hat nicht die Schwierigkeiten, dass große Sender besser empfangbar sind, als Kleine. Wenn das Mux weg ist sind Alle Sender weg. Dass DAB+ an der Arbeit schlechter ist, als UKW, hab ich auch, das liegt aber nicht am System, sondern an der Abdeckung. Die UKW Frequenzen sind einfach besser versorgt und das wird hoffentlich besser. Klar ist in der Theorie DAB+ schlechter als UKW unter Idealbedingungen und Privatsender mit geringer Bitrate können schon echt mies klingen, auf der HiFi Anlage oder über Kopfhörer stört mich das auch massiv, wenn die Höhen so blechern klingen, aber am Ende des Tages ist der Empfang z.B. im Auto wesentlich stressfreier und klingt in Summe besser, weil der Sound eben nicht ständig variiert. Wenn ich zuhause gut Radio hören will nehm ich eben DVB-C oder einen guten Internetstream und dann haben DAB+ und UKW verloren, aber als Ersatz dafür ist DAB+ meiner Ansicht nach auch nicht gedacht. Das muss auf langen Fahrten ohne Störungen und Ausfälle funktionieren und braucht deshalb die hohe Korrekturrate, dafür klingts halt nicht so dolle, was im Küchenradio, im BT Speaker oder im Autoradio aber keinen großen Unterschied macht.

Und so ist und war es eben auch mit Cassette. Gute Hardware vorausgesetzt ist sie erstaunlich gut, aber die Meisten hatten nunmal keine gute Hardware, aber ein hochwertiges 3 Kopf Deck mit einem BT Speaker für 60 Euro zu vergleichen, wo dann noch kein Verstärker und gute Boxen inbegriffen sind ist allein schon finanziell einfach ein komplett hinkender Vergleich. Da müsste man jetzt gucken was es zu vergleichbaren Preisen für Cassettengeräte vor 30 Jahren gab und dann bin ich ziemlich sicher, dass der BT Speaker definitiv die Nase vorn hat und im Vergleich klingt der Speaker dann eben auch richtig gut, während der Cassettenrecorder ziemlich hohe W&F Werte hat und einen Sound wie aus der Dose, bei der Aufnahme ebenfalls schlecht abschneidet usw…

LG Tobi

Rein klanglich kann man heute ziemlich viel für kleines Geld bekommen. Mal ehrlich, mein erster einfacher Recorder war Mist, mein allererster Walkman auch und das Sharp Radio was ich zur Kommunion bekommen hab war zwar gut damals, hat aber auch 200DM gekostet. Klar, heute kommen Geräte für die Masse unter anderem ohne teure Mechanik aus.