Einflussfaktoren auf das Klangergebnis (vier große A)

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DJ_Bummbumm
Inventar
#1 erstellt: 17. Jun 2025, 12:50
Liebe Hifi-Freunde,

mittlerweile ist es breiter Konsens geworden, dass im wesentlichen vier Einflussfaktoren das Klangergebnis bestimmen.
Man spricht von den vier großen A:

Aufnahme
Akustik
Aufstellung
Anlage

Doch wie wirken sie zusammen?

Eine naive Gleichgewichtung

Aufnahme 25%
Akustik 25%
Aufstellung 25%
Anlage 25%

ist wohl zu grob.

Bitte um Meinungen und Erfahrungen, wie man besser gewichtet.

BB
dan_oldb
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2025, 13:21
In meinen Augen hängt das viel zu sehr vom individuellen Geschmack ab. Hier gibt es Menschen die sitzen weit ausserhalb des Stereodreiecks und sind zufrieden. Mir ist bei vielen Medien die Aufnahmequalität nicht wichtig, bei Punk gehört schlechte Qualität teilweise immernoch zum guten Ton Dafür bin ich bei der Aufstellung recht empfindlich, an der Akustik habe ich auch etwas getüftelt. Die Anlage ist mir bis auf die Lautsprecher dagegen widerum fast egal.
*dance-or-die*
Neuling
#3 erstellt: 17. Jun 2025, 13:43
Ich würde die Aufnahme schon höher gewichten. Eine schlechte Aufnahme wird durch die restlichen drei Faktoren sicher auch nicht besser.
kölsche_jung
Moderator
#4 erstellt: 17. Jun 2025, 13:45

DJ_Bummbumm (Beitrag #1) schrieb:
Liebe Hifi-Freunde,

mittlerweile ist es breiter Konsens geworden, dass im wesentlichen vier Einflussfaktoren das Klangergebnis bestimmen.

Du bist dir im klaren, darüber, dass es bei HiFi und/oder HighEnd alles mögliche gibt/geben soll, aber garantiert keinen Konsens?

Ansonsten ist diese "stumpfe" Addition von Zahlen eh zum Scheitern verurteit, sowas funktioniert nur in Zeitschriften ... hmmm Klangpunkte ... lecker
Rascas
Inventar
#5 erstellt: 17. Jun 2025, 13:50
Du setzt "Klang" über "Musik"? Mir fehlt bei Deiner Aufzählung das Musik-Erlebnis.

Gute Musik kann über schlechte 4 A's (um in Deinem Terminus zu bleiben) viel Spaß machen. Geh mal auf ein Konzert. Das ist meist klanglich ein Desaster, aber trotzdem ein Erlebnis. Ich habe meine ersten Platten über einen Mister Hit-Plattenspieler gehört. Klanglich grauslich, aber trotzdem ist die Musik haften geblieben (und nicht der Klang).

Was Du wissen willst hat meiner Meinung nach nur einen nachrangigen Einfluss auf das Musikerlebnis.

Deswegen würde ich auch nicht von 4 großen A's schreiben sondern eher von den kleinen a's (wenn überhaupt). Natürlich finde auch ich es spannend, wenn gute Musik und guter Klang zusammen kommen. Und dann können Deine 4 a's interessant werden.

Zu einer guten Aufnahme gehört für mich eine gute Quelle. Was nützt eine gute Aufnahme, wenn die Quelle das nicht wiedergeben kann? Je wichtiger mir die Musik ist, desto wichtiger ist mir die bestmögliche Quelle dieser Musik und deren Umsetzung. Erst dann machen die nachfolgenden a's Sinn. Das kann für den Einen eine bestimmte Vinyl-Ausgabe sein. Dem Anderem ist es eine SACD, eine BluRay-Audio, ein Stream oder eine CD. Komprimierte Musik kann per (dieser) Definition niemals die bestmögliche Variante sein. Das heißt aber nicht, dass man darüber keine Musik geniessen kann. Spotify (MP3) kann sicher auch ein Musikerlebnis sein obwohl es nicht die bestmögliche Quelle sein wird.

Wenn man aber die bestmögliche Quelle nutzen will braucht man natürlich eine Anlage, die das dann auch umsetzen kann. Wie wir inzwischen wissen (sollten) spielen dabei die Lautsprecher eine entscheidende Rolle. Klar kann man in die Anlage unendliches hinein interpretieren, aber nach oben wird die Luft immer dünner und die Unterschiede/Verbesserungen sind irgendwann nur noch marginal. Da ist man dann schnell im Bereich Liebhaberei. Je nach Quelle sind da Grenzen gesetzt. Bei Vinyl mag es noch die größten Unterschiede geben. Bei digitalen Quellen wage ich mal zu behaupten, dass bestimmte (Geräte-)Preisregionen keinen nennenswerten Vorteil beim Klang mehr bringen. Aber das muss jeder für sich herausfinden....

Wenn man dann die "richtige" Anlage hat, muss man sich natürlich um die Akustik kümmern. Die beste Anlage in einer Bahnhofshalle wird nicht viel nützen.

Es muss natürlich zueinander passen. Zu große Lautsprecher in einem zu kleinen Raum können Kontraproduktiv sein. Tolle kleine Lautsprecher in einem zu großem Raum auch...

Ein toller Verstärker, der nicht zu den Lautsprechern passt, macht auch wenig Sinn.

Die Aufstellung ist eigentlich das kleine 1 x 1. Wenn ich keine ordentliche Aufstellung gewährleisten kann, dann brauche ich den Aufwand eigentlich nicht zu betreiben. Bei der Aufstellung gibt es eigentlich nur richtig oder falsch. Oder vielleicht optimal, weniger optimal (wie wahrscheinlich bei den Meisten) oder "geht gar nicht". Da gibt viel der Raum oder die Wohnsituation vor. Deswegen würde ich das nicht gewichten wollen.

Diese ganze Gewichtung ist mir so oder so zu sehr Schubladen-Denken. Das eine gehört zum anderem. Und ohne gute Musik macht es eh' keinen Sinn.

Um wirklich das Letzte heraus zu holen muss man alle Faktoren berücksichtigen. Bei vielen, die diesem Hobby frönen, ist das Ganze eine Reise, bei der man nie wirklich ankommt. Der Weg ist also das Ziel. Ich stelle bei mir fest, dass ich in den letzten Jahren vermehrt Wert auf die Quelle lege. Die Anlage, die Aufstellung, die Akustik muss ein bestimmtes Niveau haben. Alles darüber hinaus ist sicher "Nett", aber es ändert wenig am Musikgenuss.

Ich finde es erdend, wenn man sich mal eine total simple Konstellation zusammen stellt, die jede "Wohnzimmer-Anlage" klanglich in den den Schatten stellt: einfach mal ein paar halbwegs ordentliche Nahfeld-Aktiv-Monitor Lautsprecher an einem Rechner anschliessen. In einer solchen Konstellation spielen dann plötzlich "Verstärkerleistung", Aufstellung, Akustik etc. so eine untergeordnete Rolle (gegenüber dem Wohnzimmer) und der Klang ist viel einfacher zu beherrschen, dass man sich dabei unwillkürlich die Frage stellt: warum betreibt man auf einer großen Anlage so einen Aufwand?! Und trotzdem mag ich meine "große Anlage" sehr, weil sie mir noch mal ein anderes Musikerlebniss bietet. Die Hörsituation ist einfach eine andere. Wenn es mir aber wirklich um Klang geht, ist das über die Schreibtisch-(Nahfeld)-Anlage trotz geringerem Aufwand viel exakter und besser.

Kopfhörer kann sogar noch einfacher sein, wobei da etwas fehlt bzw. anders ist. Stereo lebt davon, das wir 2 Lautsprecher hören. Es ist ja nicht so, dass wir mit dem linken Ohr nur den linken Lautsprecher hören. Wir hören den rechten ja genau so. Nur leiser und zeitversetzt. Das ist auf der anderen Seite genauso. Nur so entsteht bei Stereo ein realistischer Raumeindruck. Das ist bei hören über Kopfhörer anders: da ist rechts und links "radikal" voneinander getrennt. Manche beschreiben das, dass bei Kopfhörern die Musik "im Kopf" stattfindet statt davor. Binaurale Aufnahmen oder spezielle Schaltungen (wie z.B. von SPL) versuchen das übersprechen des linken und rechten Kanals für Kopfhörer zu simulieren. Anderes Thema...

Ich finde, dass über eine Schreibtisch-(Nahfeld-)Anlage das beste aus beiden Welten (Kopfhörer und große Anlage) zusammen kommen kann. Und das noch auf verhältnismäßig kleinem Raum. Die "große Anlage" erfüllt seitdem für mich eine ganz andere Funktion. Sie ist für die netten Musikmomente zuständig. Manche nennen das abfällig die "Rotwein-Momente". Und nach dem zweiten Glas ist die Akustik, die Aufstellung und die Anlage fast egal. Hauptsache die Musik macht Spass... In diesem Sinne: weniger in Schubladen denken. Mehr geniessen.
Yamahaphilist
Stammgast
#6 erstellt: 17. Jun 2025, 13:59
Nennen wir das weitere A doch beim Namen
Alkohol
HawkAngel
Stammgast
#7 erstellt: 17. Jun 2025, 14:08
Schwierig zu sagen. Alle Punkte müssen ja irgendwie ausgewogen und auf einem Level sein, damit das Ergebnis auch gut ist.

Alles bedingt sich irgendwie gegenseitig. Man braucht eine gute Aufnahme/Quelle, dann einen geeigneten Raum, in den man gute und gut aufgestellte Lautsprecher stellen kann für ein optimales Klangerlebnis. Man könnte das ganze vom Anfang bis zum Ende durchspielen, also was muss jeweils zunächst vorliegen, damit nachfolgende Punkte überhaupt Sinn machen?

Reihenfolge:

Aufnahme (Quelle) -> Akustik (Raum) -> Lautsprecher -> Aufstellung

Von der Logik ausgehend könnte man argumentieren, dass ohne vernünftige Aufnahme (Quelle) der ganze Rest keinen Sinn macht. Gute (Stand-)Lautsprecher wiederum würden in einem 1 x 1 m großen Raum keinen Sinn machen. Und wenn der Rest nicht stimmt, braucht man sich über die perfekte Aufstellung gar keinen Kopf machen...

Wenn man sich der Fragestellung so nähert, könnte man so ranken:

Aufnahme: 35 %
Akustik: 30 %
Anlage: 20 %
Aufstellung: 15 %

Könnte aber auch sein, dass es nur für mich Sinn macht.

Ist gar nicht so einfach, das für sich abschließend zu klären. Irgendwie sind auch alle Punkte gleich wichtig. Spielt man über sein altes Nokia 3210 nur Klingeltöne aus dem Jamba-Sparabo ab, ist es genauso blöd, wie wenn man einen Lautsprecher falsch herum stehen hat.

Fast schon eine philosophische Fragestellung...

Bin mal gespannt auf weitere Antworten.

@Rascas: Ich habe hier schon das Gefühlt, dass es eher um private Räumlichkeiten geht bei einer Heimkino- oder Stereoanlage. Aber, wie du es sagst, darf man die eigene Emotionalität nicht außen vor lassen, da gebe ich dir vollkommen Recht. Allerdings ist das ein subjektiver Faktor, den man für eine nüchterne Betrachtung außen vor lassen müsste. Ansonsten gehe ich auch in deine und die Richtung von Yamahaphilist, dass es am Ende, mal abgesehen von den objektiven Faktoren, auch noch subjektive Dinge gibt, die den Klang "beeinflussen".

@Yamahaphilist: Recht hast du! Ich würde es mit der eigenen Stimmung/Laune verbinden und so ein weiteres "A" formulieren, nämlich das Ambiente oder auch Atmosphäre.


[Beitrag von HawkAngel am 17. Jun 2025, 14:15 bearbeitet]
*dance-or-die*
Neuling
#8 erstellt: 17. Jun 2025, 14:25

Rascas (Beitrag #5) schrieb:
Du setzt "Klang" über "Musik"? Mir fehlt bei Deiner Aufzählung das Musik-Erlebnis.

Das ist wahr, wenn ich Musik höre, wo ich positive Erlebnisse bei hatte, reicht bei mir auch der Handy Lautsprecher


[Beitrag von *dance-or-die* am 17. Jun 2025, 14:50 bearbeitet]
sealpin
Inventar
#9 erstellt: 17. Jun 2025, 14:44
ich sehe das anders:

die Aufnahme ist so wie sie ist, ob gut oder schlecht ist ja (bewusst oder unbewusst) durch den Künstler und die nachfolgende Abmischung des Toning. definiert. Dazu kommen dann noch Effekte durch (un)taugliche weitere Verfahren, um die Musik dem breiten Publikum, sei es über Streaming oder (old school) über Radio zu Gehör zu bringen.

Eine Anlage @ home sollte dem Musikmaterial möglichst von sich aus ohne Usereingriff keine weiteren Klangsignaturen hinzufügen, sondern im idealfall, exakt das wiedergeben, was der Toning. gehört hat.

Dazu gehören neutrale Verstärker (nicht wirklich schwer sowas zu bauen), die zunächst mal nur verstärken, und Lautsprecher, die für den Einsatzzweck bestmöglich ausgewählt werden (das ist schon aufwendiger, wenn nicht weiß, was wirklich klangrelevant ist).

Da sich das Ganze @ Home nicht in akustischen Umfald wie in einem Studio abspielt, kann man, neben akustischen Maßnahmen - so sie denn für den Raum passen, Stichwort Wohnzimmer - auch noch div. DSP zur Linderung von Raumauswirkungen nutzen.

Wenn man das alles richtig macht, dann hat man eine gute Basis und man kann dann je nach Geschmack und Gelegenheit div. Klangeinstellungen (Loudness und seine Abkömlinge, EQs, Target Kurven etc.) einsetzen.

Meine Reihenfolge ist also:

Aufnahme: nicht relevant - die ist wie sie ist.
Akustik (und dazu gehört für mich auch die Aufstellung der Lautsprecher) 80 %
Anlage (also das Gerätegeraffel, idealerweise mit DSPs zur Anpasung an den Raum): 20%

Könnte auch 90% Akustik und 10% Anlage sein...

Mit Lautsprechern oder gar mit "Klangsignaturen" von Verstärkern (ohne DSP Eingriff) sich den Sound zurecht zu bauen, ist IMHO nicht zielführend. Was ist wenn der Lautsprecher eine Badewannenkurve hat (sozusagen eingebaute Loudness) und man will mal neutral hören? Viel Spass beim nachträglichen Korrigieren.

Ist wie ein Steak vom Rind mit eingebautem BBQ Geschmack im Fleisch.
Was mache ich, wenn ich mal Steak ohne BBQ Geschmack essen möchte?


[Beitrag von sealpin am 17. Jun 2025, 14:45 bearbeitet]
Speed_King
Stammgast
#10 erstellt: 17. Jun 2025, 15:42
Eben.

Die Aufnahme ist isoliert zu betrachten, weil es ja die Aufgabe ist, sie so originalgetreu wie möglich wiederzugeben. Wenn das gelingt, ist ihr Einfluss quasi 100 %. Gute Aufnahme, guter Klang und umgekehrt.

Beim Rest sind Prozentzahlen müßig. Woran möchte man das festmachen? Aber wennes hilft, dannhaben Kabel 0,00 % Einfluss und Verstärker 0,01 %.
JULOR
Inventar
#11 erstellt: 17. Jun 2025, 16:21
Naja, die Ausgangsfrage war ja, was das Klangerleben beeinflusst. Nicht etwa, was die Wiedergabe oder das Musikerlebnis beeinflusst.

Und da steht die Aufnahme ganz vorne auf der Liste. Sie beeinflusst den Klang imho maßgeblich. Wenn die Mist ist, hilft alles nix. Ob eine Aufnahme gut ist, ist allerdings sehr subjektiv und wiederum von der gewünschten Anwendung abhängig.

Danach kommen Raumakustik (mit Hörposition) und Lautsprecher, quasi gleichwertig, weil sich das gegenseitig beeinflusst. Den Rest kann man wohl vernachlässigen.
Speed_King
Stammgast
#12 erstellt: 17. Jun 2025, 16:33
Klangergebnis, nicht Klangerlebnis steht da.

Und da stimmt die Aussage: Die Aufnahme ist, wie sie ist, und damit ist sie die Referenz.

Die nachfolgenden Punkte müssen sich daran messen lassen, wie nah sie an dieser Referenz sind.
DJ_Bummbumm
Inventar
#13 erstellt: 17. Jun 2025, 17:09

dan_oldb (Beitrag #2) schrieb:
In meinen Augen hängt das viel zu sehr vom individuellen Geschmack ab. Hier gibt es Menschen die sitzen weit ausserhalb des Stereodreiecks und sind zufrieden.

Es gibt auch Menschen, denen es ohne Raummode zu dünn klingt.
Sicher finden sich irgendwo auch Freunde der "Bahnhofshallen-Akustik".
Aber muss man derartiges im Rahmen von Hifi (hohe Wiedergabequalität!) ernsthaft diskutieren?

BB
JULOR
Inventar
#14 erstellt: 17. Jun 2025, 17:11

Speed_King (Beitrag #12) schrieb:
Klangergebnis, nicht Klangerlebnis steht da.

Hast recht. Ändert aber nichts an dem, worauf ich hinauswollte. Es geht um den Klang, von mir aus das "Klangergebnis". Und das hängt von der Aufnahme ab.

Ich verstehe auch den Weg, die Aufnahme als Referenz zu nehmen. Ich persönlich hätte dann aber die Eingangsfrage gleich so formuliert, dass das klar ist.


[Beitrag von JULOR am 17. Jun 2025, 17:12 bearbeitet]
Speed_King
Stammgast
#15 erstellt: 17. Jun 2025, 17:31
Es wird ja nach Meinungen und Erfahrungen gefragt. Da passt der Hinweis auf die getrennte Betrachtung von (eher) Kunst und Technik durchaus.

Die Qualität der Aufnahme wird nun mal für sich bewertet.
der_Lauscher
Inventar
#16 erstellt: 18. Jun 2025, 14:42
und was nützt es, wenn man wirklich die genauen %-Angaben kennen würde

Alleine schon zu definieren, was eine "gute" Aufnahme ist, sehe ich als schwierig. Ist gut im Sinne der Interpretation der Noten, z.B. ein ganz spezieller Dirigent mit besonderen Orcherster - ist das eine "gute Aufnahme", auch wenn es knackst und dumpf klingt ? Oder ist es "gut" Aufgenommen, viel Dynamik, kaum Rauschen, sehr detailiert ist - aber womöglich "katastrophal" gespielt ?

Diese Diskussion sehe ich als "unnötig" an, da das Ergebnis von jedem selbst abhängt und auch nicht wirklich einen Nutzen für einen Selbst oder auch Andere hat

Darum betreibe ich mehrere Anlagen in verschiedenen Räumen, zumindest die "Quellen"/Aufnahmen sind dabei gleich. Trotzdem ergäben sich für jede Anlage andere Werte Das ist mir aber egal, hauptsache es klingt für mich dort angenehm

P.S. außerdem fehlen mir da noch 3 Buchstaben :
K - Kabel
S - Strom (bzw. Filter)
V - Verstärkertechnologie (Class A, Class A/B, Class D, usw.)
Kunibert63
Inventar
#17 erstellt: 18. Jun 2025, 15:49
Bei mir war/ist die Aufstellung an erster Stelle (gewesen). Meine Aufnahmen habe ich schon deutlich vorher gekannt/gehört. Zeugs was nichts ist/war ist eh galöscht/überschrieben und längst auf/mit verschiedensten Anlagen gehört worden. Wo ich dann aktiv bei der Einrichtung des Hör Zimmers rangegangen bin zählte hauptsächlich das Stereodreieck. An dem hat sich der Rest ausgerichtet. Im KinoKeller dann ohne Wenn und Aber bei Aufstellung und Raumgestaltung.
Je "besser" die Geräte und Raumgestaltung wurden merkte ich wie schlimm manches aufgenommen wurde. Da kann man ganze Sammlungen entsorgen weil die einfach nicht (mehr) "klingen". Mal kann man mit "Klangverbiegern" was "retten". Schließlich haben mir meine Kassettensammlungen gefallen und höre sie Heute weiterhin.

Hat man es denn wirklich in der Hand eine ordentliche Aufnahme zu bekommen? Selbst auf CD wird viel verschlimmbessert. Eine LP eventuell von der selben Abmischung gepresst wie eine schlimme CD. Weiß ich das mit Gewissheit?
SADC Aufnahmen von dem zu finden was man wirklich will, also bestimmte Abmischungen/Interpretationen von ganz bestimmten Orchestern/Konzerten, wird doch auch kaum gelingen. Also andere Orchester/Konzerte vom gewolltem Titel. Promt ist das auch "u hörbar" weil ich in den Titel nicht ,ehr rein komme. Weil ich kenne den halt so von CD oder Kassette oder verschlissener LP.

Also eine Gewichtung spielt sich für mich ganz anders ab.

Ohne Aufstellung...-...Unhörbar
"Falsche" Aufnahme...-...Unhörbar
Raumakustig...-...tcha....die muss man leider oft genung so hinnehmen wie sie ist.
Anlage...-...die kommt mit der Zeit bis sie "fertig" scheint.
Und dann? Hmmmmm....geht da nicht noch was?
Das hört nie auf.
JULOR
Inventar
#18 erstellt: 18. Jun 2025, 16:16

Speed_King (Beitrag #15) schrieb:
Es wird ja nach Meinungen und Erfahrungen gefragt.
...
Die Qualität der Aufnahme wird nun mal für sich bewertet.

Was auch nur eine Meinung ist.


Da passt der Hinweis auf die getrennte Betrachtung von (eher) Kunst und Technik durchaus.

Oft wird hier im Forum (und woanders) die Aufnahme als Teil des Kunstwerks gesehen. Das kann stimmen, muss aber nicht. Es gibt aber auch genug Künstler, denen das egal ist und die über den nerdigen Toni eher lächeln. Das ist denen schon wieder zu technisch. Insbesondere das Mastern und die Postproduktion haben doch mit dem Musiker fast gar nichts zu tun, sind aber entscheidend für das, was wir unter "Aufnahmequalität" verstehen.
Das Interesse der Musiker hört oft da auf, wo die Gitarre aus dem Amp rotzt. Oder der Konzertflügel im Saal klingt. Den Sound möglichst korrekt einzufangen, ist dann Sache der Techniker und der Produzenten. Ob die sich dann selbst als Tonkünstler bezeichnen, Techniker oder Kaufleute, ist dann wieder bei jedem anders und lässt sich sicher nicht so pauschal beantworten.
flexiJazzfan
Inventar
#19 erstellt: 18. Jun 2025, 16:20
So kommen wir aus den kreisenden Argumenten nicht heraus.
Wenn man für irgendwelche Eigenschaften oder Geräte oder Arbeitsergebnisse eine Reihenfolge der Qualität, der Wichtigkeit, der Schönheit etc. macht, dann muss man die Randbedingungen definieren unter denen diese Aussage gelten soll. Ansonsten gibt es beliebig viele Fälle/Situationen die die Aussage widerlegen oder als „Ausnahmen“ definiert werden müssen. Letztlich ist dann die Summe aller Ausnahmen eigentlich das, was man als Randbedingungen hätte definieren müssen.

Beispiel: Meine Einschätzung bezieht sich auf Musikaufnahmen nach dem Jahr 2000 , auf digitales Quellmaterial mit mindestens CD Qualität, auf Wiedergabegeräte , die mit zwei davon getrennten Lautsprechern Stereohören ermöglichen, auf eine Wohnzimmergröße von ca. 35 m² .

Wenn man dieses Beispiel liest, denkt man sofort an die bekannte „Anfängerfrage“ : Ich habe bisher nur mit Kopfhörern Streamingdienste gehört und möchte mir für meine neue Wohnung eine „Stereoanlage“ kaufen, was muss ich beachten? Als Ratgeber fragt man natürlich erst einmal nach einer fundamentalen Randbedingung, dem Budget. Dann kann man sich zur Reihenfolge der „Wichtigkeiten“ äußern.

Ich persönlich würde erst einmal fragen: was erwartest du von einer Stereoanlage? Dann geht es gleich um Musikgeschmack und Emotionen … Kunst ... Design ...

Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 18. Jun 2025, 16:21 bearbeitet]
DJ_Bummbumm
Inventar
#20 erstellt: 18. Jun 2025, 18:18
Ich hätte es klarer formulieren sollen:
Bei den vier großen A geht es allein um Wiedergabetreue (Hifi)

Dass vieles wichtiger ist - für den einen dies, für den anderen etwas anderes - sei unbenommen.
Aber dann redet man nicht mehr über Hifi.

BB
kölsche_jung
Moderator
#21 erstellt: 18. Jun 2025, 19:04

DJ_Bummbumm (Beitrag #20) schrieb:
...
Aber dann redet man nicht mehr über Hifi.

BB

Wenn du über HiFi reden willst, kann du direkt mal 3 As streichen ...

HiFi hört an der Lautsprechermembran auf.
flexiJazzfan
Inventar
#22 erstellt: 18. Jun 2025, 22:18
Wenn es also so ist, dass du den reinen Wiedergabeaspekt meinst, dann ist in der Tat die Aufnahme schon aus der Bewertung. Das finde ich sinnvoll, denn historische Aufnahmen z.B. kann man nur schwer technisch verbessern und doch können sie musikalisch wertvoll sein.

Das wichtigste, um solche Aufnahmen zu hören, wäre dann eine Anlage, die messtechnisch z.B. zumindest der alten Hifi Norm entspricht - und leistungsmäßig zu der Größe des vorgesehenen Hörraums passt. Damit wären meiner Meinung nach 80% erledigt.

Die Möglichkeit einer gänzlich falschen Aufstellung der Lautsprecher ist nicht unmöglich, aber eigentlich sollte dieses, mit 10% vom ganzen sehr wichtige, Detail beherrschbar sein. Dann bleiben die meines Erachtens nur mit weiteren 10% ins Gewicht fallenden akustischen Eigenschaften des Wohn/Hörraums. Wenn man darin lebt und dazu den Raum mit weiteren Möbeln und Gegenständen aller Art mehr oder weniger gefüllt hat, dann kann man darin auch Hifi hören.

Zu einfach oder ?

Gruß
Rainer
pogopogo
Inventar
#23 erstellt: 18. Jun 2025, 23:07

flexiJazzfan (Beitrag #22) schrieb:
Wenn es also so ist, dass du den reinen Wiedergabeaspekt meinst, dann ist in der Tat die Aufnahme schon aus der Bewertung. Das finde ich sinnvoll, denn historische Aufnahmen z.B. kann man nur schwer technisch verbessern

Da hat sich inzwischen viel getan und DSP & Co. können selbst historische Aufnahmen auf ein anderes Level heben.


Unter Anlage würde ich DSPs sehen und die können nicht nur die Quelle aufpolieren, sondern auch als Lautsprecher- und Raumkorrektur agieren.
Die initiale Gewichtung von 25% für die Anlage ist aus meiner Sicht und Erfahrung definitiv zu gering.


[Beitrag von pogopogo am 18. Jun 2025, 23:38 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#24 erstellt: 19. Jun 2025, 08:34

DJ_Bummbumm (Beitrag #20) schrieb:
Ich hätte es klarer formulieren sollen:
Bei den vier großen A geht es allein um Wiedergabetreue (Hifi)

Auch auf die Gefahr hin, rumzuätzen. Du selbst schriebst ja:

Aufnahme
Akustik
Aufstellung
Anlage


Aber ok. Wenn es um die originalgetreue Wiedergabe geht, ist die Aufnahme natürlich die Referenz, die es zu reproduzieren gilt. Ich würde die "A"s anders betiteln, auch wenn es dann nicht mehr so markant ist:
Lautsprecher
Aufstellung
Akustik
Anpassung (DSP, EQ)

Eine Gewichtung finde ich schwierig. Man kann auch ohne DSP gut zurechtkommen. Auf der anderen Seite kann man damit natürlich quasi alles verdrehen, so dass es einen riesigen Einfluss auf den Klang hat. Wenn man im Nahfeld hört, ist der Raumeinfluss deutlich geringer, ist also auch keine konstante Größe.
Was bleibt, sind Lautsprecher und Aufstellung. Das muss einfach passen.
pogopogo
Inventar
#25 erstellt: 19. Jun 2025, 08:46
Ohne das A für Anlage wirst du nichts hören
kölsche_jung
Moderator
#26 erstellt: 19. Jun 2025, 10:30
Ohne das S wie Steckdose auch nicht ... insoweit hat sehr vieles 100% ...
pogopogo
Inventar
#27 erstellt: 19. Jun 2025, 10:59
flexiJazzfan
Inventar
#28 erstellt: 19. Jun 2025, 11:38
Ich frage nochmals. Was sollen denn die Randbedingungen sein?

Es kommen ja schon die DSP Freaks, die von der Aufnahme bis zum Hörplatz alles manipulieren wollen, bis es gefällt. Dann werden gleich die Basotec- und Deckensegelhändler auftreten. Nicht zu vergessen die Surroundfraktion mit Privatkino - ohne Bild geht gar nicht. ...

Gruß
Rainer
Just_music
Stammgast
#29 erstellt: 19. Jun 2025, 12:01
JULOR
Inventar
#30 erstellt: 19. Jun 2025, 13:07


[Beitrag von JULOR am 19. Jun 2025, 14:21 bearbeitet]
Yamahaphilist
Stammgast
#31 erstellt: 19. Jun 2025, 13:33
Kabel 7%, immerhin
Rascas
Inventar
#32 erstellt: 19. Jun 2025, 14:10
Ist ziemlich zurechtgebogen. Scheint Händler-Interesse zu sein.

Elektrosmog 21 %? -> Ich habe es gewusst: Wir werden alle Sterben!
Stromversorgung 14 %? -> Man fragt sich fast, wie der Strom in die Steckdose kommt. Gutes Kabel fängt im Kraftwerk an.
Racks/Gerätefüßße 11 %? -> Ha, ha!

Da glaube ich ja eher an 7 % Kabel-Einfluss.

Nachhallzeit 4 %??? -> da fehlt doch eine "0", oder?

Das Ganze ist ein Tuning-Ranking! Derjenige, der das aufgestellt hat, scheint keine Akustik-Materialien zu verkaufen sonder eher Racks/Gerätefüsse, Stromversorgung und etwas gegen Elektrosmog (was immer das sein soll).

Was habe ich mir unter "Tonträgertuning" vorzustellen? Mit Edding den CD-Rand anmalen? So was?

Danke! Diese Aufstellung hat mir den Tag gerettet. Pure Comedy.
Padang_Bai_
Stammgast
#33 erstellt: 19. Jun 2025, 14:15
Gutes Hörvermögen: Null Prozent
JULOR
Inventar
#34 erstellt: 19. Jun 2025, 14:23
Ich habe oben nochmal die Quelle eingefügt.


Rascas (Beitrag #32) schrieb:

Was habe ich mir unter "Tonträgertuning" vorzustellen? Mit Edding den CD-Rand anmalen? So was?

Ja, genau. CDs entmagnetisieren, Barcode durchstreichen usw.


[Beitrag von JULOR am 19. Jun 2025, 14:24 bearbeitet]
DJ_Bummbumm
Inventar
#35 erstellt: 19. Jun 2025, 16:02

pogopogo (Beitrag #25) schrieb:
Ohne das A für Anlage wirst du nichts hören ;)

Ohne das fünfte A, nämlich Aer (Luft), mangelt es dem Schall an einem Trägermedium.

Tuning-Möglichkeit: Sprühflaschen mit speziellen Akustik-Aerosolen, sehr teuer.

Jetzt aber zurück zum Ernst des Lebens!

BB
Zaianagl
Inventar
#36 erstellt: 19. Jun 2025, 17:12

sealpin (Beitrag #9) schrieb:
ich sehe das anders:


Aufnahme: nicht relevant - die ist wie sie ist.
Akustik (und dazu gehört für mich auch die Aufstellung der Lautsprecher) 80 %
Anlage (also das Gerätegeraffel, idealerweise mit DSPs zur Anpasung an den Raum): 20%

Könnte auch 90% Akustik und 10% Anlage sein...



Wörd!

Zu Akustik evtl noch hinzuzufügen: Je nach Hörsituation "passende" LS. Also Nahfelder im Nahfeld, große LS (und Pappen!!!) in großen Räumen bei entsprechend Hörabstand.
Zu kleine LS in großen Räumen schmälern den Musikgenuss gewaltig, außer man hört nur irgendwelches Pling-Pling...
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