Conrad Vollverstärker KD 261 modifikation?

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Head007
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Jul 2008, 17:11
Hallo

suche schon länger nach einer Anleitung um aus meinem KD 261-Verstärker einen MOD zu basteln.


Zitat von Emo aus http://www.hifi-forum.de/viewthread-108-3503.html

Das Ding hat Potenzial wenn man einen Lötkolben bedienen kann.


Leider bin ich nirgendwo fündig geworden und frage nun hier nach.

Möglicherweise hat jemand so etwas schon gemacht oder könnte mir sagen ob es sinn macht einen Verstärker zu modifizieren oder wie viel die Bauteile dazu kosten...

Vielen Dank schon im voraus...
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 15. Jul 2008, 18:08
Hallo!

Ich verstehe nicht was du meinst, in dem Tread steht doch alles drin:


Nun zum Amp. Miene vorgeschlagenen Modifikationen können dazu dienen, die Detailauflösung zu verbessern. Um die Klangwärme zu erhalten, bitte nur den, durch "" gekennzeichneten, Vorschlag mit der Gegenkopplung umsetzen. Nun viel Spaß beim Lesen!

Die Endstufe ist nahezu eine Standardschaltung der diskreten Schaltungstechnik. Der Entwickler hat zwei verschiedene Frequenzkompensationen eingebaut, ich glaube nicht, dass diese Kombination immer sinnvoll ist. Ich würde C214 und C239 entfernen (Tiefpass im Signalweg) oder zumindest verkleinern. Außerdem mag ich C213 und C238 nur, weil in der Gegenkopplung keine Frequenzkomp mehr drin ist. Dann ist die Spule im Ausgang, also L201 und L202 Blödsinn, sowas war bei keiner mir bekannten Schaltung nötig.

Der blanke Hass bei den Endstufen ist aber die Gegenkopplung selbst. Sie greift nicht am Ausgang, sondern an den Basen der Ausgangstransistoren an. Scheiße für den Dämpfungsfaktor.

Also, da kann man gut was umbauen. Entferne die genannten Spulen und ersetze sie durch Drahtbrücken. An kaum einer Lautsprecherimpedanz und kaum einem Kabel dürfte das zu Problemen führen. Die Ausgangsimpedanz bei hohen Frequenzen sinkt dadurch.

() Um den Klirr zu senken und den Dämpfungsfaktor zu erhöhen, muss die Gegenkopplung geändert werden. Löte R231 (R281) an dem Ende, wo er mit R224 (R270) verbunden ist, aus. Verbinde das freie Ende mittels Draht mit der Spule L201 (L202). Falls die Spule beibehalten wird, so muss die Gegenkopplung an deren Eingang, also dem Knotenpunkt mit R211 bzw. R259 ansetzen, im Drahtbrückenfall genau am anderen Ende. Nun greift die Gegenkopplung direkt am Ausgang an und verringert somit den Ausgangswiderstand und egalisiert die Kennlinien der Ausgangstransistoren. Falls sich damit eine Schwingneigung durch die Tiefpasswirkung der Endtransistoren ergibt, ist C213 (C238) ggf. um ein oder zwei Werte der E-Reihe zu vergrößern. (/)

Die Transistoren V207 bis V210 und V227 bis V230 mitsamt ihrer Außenbeschaltung sind eine Stromgegrenzung, die sehr hart eingreift. Also fließt mal etwas mehr strom, setzt elendigliches Clipping ein und der Dämpfungsfaktor existiert auch nicht mehr. Theoretisch kann man die Strombegrenzung einfach weglassen.

Enferne folgende Bauelemente: die oben aufgezählten Transistoren, R215, R218, R263 und R264. Damit ist die Strombegrenzung weg, einige andere Bauelemente haben dann auch nix mehr mit dem Stromkreis zu tun, dürfen aber bleiben, da sie nicht stören.

Das Entfernen der Strombegrenzung kann den Klang bei kritischen Impedanzen verbessern, aber kurzschlussfest ist der Amp dann nicht mehr. Nur mal so nebenbei bemerkt


Zudem steht da auch daß es nicht am Verstärker sondern an den Lautsprechern liegt. Veränderungen an einem Verstärker bringen nicht wirklich die großen hörbaren Unterschiede, bessere Lautsprecher schon.

MFG Günther
Head007
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Jul 2008, 19:55
Danke für die Antwort.

Also soweit ich das verstehe, sind keine neuen Bauteile nötig, sondern die vorhandenen werden einfach "umgelötet".

Das problem ist, dass ich aus dem nicht herauslesen kann in wie fern sich die Leistung dabei ändert... wahrscheinlich nicht sonderlich viel...

Also ist da doch nicht so viel "Potential" herauszuholen?
WinfriedB
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2008, 06:09

Head007 schrieb:
Danke für die Antwort.

Also soweit ich das verstehe, sind keine neuen Bauteile nötig, sondern die vorhandenen werden einfach "umgelötet".

Das problem ist, dass ich aus dem nicht herauslesen kann in wie fern sich die Leistung dabei ändert... wahrscheinlich nicht sonderlich viel...

Also ist da doch nicht so viel "Potential" herauszuholen?


Bei sog. eisenlosen Endstufen (d.h. solchen ohne Ausgangstrafo, wie sie heute allgemein üblich sind) ist die Ausgangsleistung bestimmt durch die Höhe der Versorgungsspannung(en) und den Nennabschlußwiderstand (d.h. LS-Widerstand). Du kannst mehr Leistung herausholen, wenn du jeweils 2 Boxen parallelschaltest, dann hast du 2 Ohm LS-Widerstand. Leider erhöht sich dann aber nicht nur die Leistung, sondern auch die Verlustleistung, d.h. die Kühlkörper müssen vergrößert werden.

Ich glaube allerdings auch nicht, daß die beschriebenen Veränderungen dramatische Verbesserungen zur Folge haben, abgesehen davon, daß man da auch schon ein bißchen Erfahrung haben sollte und nicht nur wissen muß, wie herum ein Lötkolben gehalten wird. Da die Bauteile auf Platinen verschaltet sind, erfordern die Änderungen zumindest Unterbrechung von Leiterbahnen und Legen von neuen (Draht-)Verbindungen.
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 16. Jul 2008, 08:03
Hallo!

@Head007

Ausgehend von deinem Kentnisstand in der Elektronik würde ich dir eigentlich dringend davon abraten diese Modifikation vorzunehmen, neben der Gefahr den Verstärker unbrauchbar zu machen besteht bei der angelegten Gleichspannung auch eine erhebliche Lebensgefahr für einen ungeübten Zeitgenossen.

Nicht ganz klar ist mir wozu du eigentlich die höhere Leistung benötigst. Mit 100 Watt Dauerausgangsleistung sollte der Verstärker eigentlich ausreichend Dimensioniert sein. (Eine weitere, gut merkliche Erhöhung der Lautstärke würde ohnehin eine Leistungsverdoppelung erfordern) Solltest du diese Leistung in der Tat benötigen wäre eventuell der Erwerb einer PA-Endstufe ins Auge zu fassen, hier sind 200-, oder auch 400 Watt im bezahlbaren Sektor kein Thema.

Einfacher und auch Lohnender wäre allerdings das Geld erstmal in gute Lautsprecher und Raumakustische Maßnahmen zu stecken, hier liegt für gewöhnlich das meiste Potential brach.

MFG Günther
Head007
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Jul 2008, 09:57
Klar bin ich kein Elektrotechniker aber mit Widerständen und den anderen Bauteilen kenne ich mich sehr wohl aus, darum die Frage nach einer einfachen Modifikationsmöglichkeit.

Habe mir erst Anfang dieser Woche eine PA-Endstufe inkl aktiver Frequenzweiche zugelegt, da ich neue Woofer gebaut habe.

Der KD 261 ist jetzt nur mehr für die Mittel-Hochtöne zuständig, ich benötige zwar nicht mehr Leistung, wenn es jedoch einfach gewesen wäre einen Mod zu machen hätte ich es gemacht, da ein Verstärker mit Reserven immer gut ist, wobei ich so auch schon genug Leistungs-Reserven habe.

Da hat wohl der Bastler in mir wohl wieder etwas zu tun haben wollen


Das heißt die Modifikation wäre einfach nur darin gelegen den Verstärker für weniger Ohm stabil zu machen um dann die Boxen parallel zu schalten um mehr Leistung herauszubekommen, da der Widerstand kleiner wäre soweit ich das verstehe?
WinfriedB
Inventar
#7 erstellt: 16. Jul 2008, 10:23

Head007 schrieb:

Das heißt die Modifikation wäre einfach nur darin gelegen den Verstärker für weniger Ohm stabil zu machen um dann die Boxen parallel zu schalten um mehr Leistung herauszubekommen, da der Widerstand kleiner wäre soweit ich das verstehe?


Er muß vor allem erstmal thermisch stabil gemacht werden, d.h. die Kühlkörper müssen an die nun höhere Ausgangsleistung angepaßt werden.

Man sollte allerdings auch überprüfen, ob die Ausgangstransistoren überhaupt den höheren Ausgangsstrom aushalten (meistens sind sie allerdings erheblich überdimensioniert). Ebenso muß ein evtl. vorhandener Überstromschutz für die Ausgangstransistoren angepaßt werden.

Ach ja, und das Netzteil (vor allem der Trafo) müssen natürlich auch auf die höhere Leistung überprüft werden. D.h. es ist evtl. ein neuer Netztrafo fällig.

Ich kann dir aber nur raten: wenn du nicht genau weißt, was du tust (und das Wissen läßt sich nicht allein in Foren erwerben), laß es lieber!!! Es wäre nicht die erste Bastelruine.

Bei Zimmerlautstärke und solchen Lautstärken, die man auch noch in der Nachbarwohnung hört, werden Verstärker selten über 10Watt ausgesteuert. Die 2x50Watt oder so, die die Kiste schon hat, sollten für Wohnraumbeschallung mehr als ausreichen.
Head007
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Jul 2008, 11:04
So wie es aussieht ist das dann gar nicht so wenig Arbeit.

Danke für die Hinweise den Lötkolben nicht in die Hand zu nehmen
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 16. Jul 2008, 21:52
Hallo!

@Head007

Selbst bei sehr hohen Lautstärken dürfte der Mittel-Hochtonbereich mit 3-5 Watt pro Kanal locker auskommen, du hast also mehr als genug Reserven. Wenn´s dich nach komplexer Bastelarbeit gelüstet wäre der Neubau einer kompletten Vierkanalendstufe mit integrierter Frequenzweiche für deine neuen Lautsprecher doch ein lohnendes Objekt das dich einige Zeit beschäftigen dürfte. Passende Bauvorschläge dazu gibt es ja wohl auf dem Netz wie Sand am Meer. Dabei kannst du von Grund auf alles so machen wie du dir es vorstellst und mußt keine Kompromisse bezüglich Leistung, Dämpfungsfaktor oder Slew-Rate eingehen. Ganz nebenbei lernst du zumindestens einiges über Elektronik. Wie tief du dabei in die Materie eindringen willst bleibt ganz dir überlassen, vom fertigen Modul bis zum Aufbau mit selbstgeäzten Platinen und selbstgerechneter und entworfener Schaltung gibt es garantiert die gesamte Bandbreite im Netz.

MFG Günther
Head007
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Jul 2008, 16:12
Interessant wäre es schon mal, so ein "Projekt" zu starten... allerdings brauche ich dazu wahrscheinlich:
1. eine Menge Zeit
2. Geld für Bauteile etc...

Das wird wohl noch eine Weile dauern bis ich soetwas mache

Aber danke für den Tipp!
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 18. Jul 2008, 19:45
Hallo!

Im schlimmsten Falle ca. 300 Euro für Platinen und Bauteile, ca. 250 Euro für das Gehäuse mit Kühlrippen und ca. 600-800 Euro für Netzteil und Kleinteile (Schalter, Buchsen, Füße, Leds u.s.w.) dafür hast du dann eine Endstufe die ungefähr auf der 5000-6000 Euro Stufe mithalten kann.

Für einen geübten Elektroniker/Mechaniker kommt die reine Bauzeit auf etwa 30-40 Arbeitsstunden die natürlich in dieser Kalkulation nicht auftauchen, ebensowenig wie die Vorarbeiten (Planung, ev. Konstruktion der Schaltung u.s.w.) die gut das doppelte der reinen Löt/Montagezeit in Anspruch nehmen können.

Das ganze sollte man als ein Projekt für lange Winterabende sehen, entscheidend dabei ist nicht die Ersparniss oder der Umstand so zu einem Unikat zu kommen sondern der Spaß und das Interesse an der Sache selbst. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben lohnt sich der Aufwand nie und nimmer.

MFG Günther
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