Neutrik Cinch Stecker mit 6,5mm Kabel?

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resus
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Nov 2009, 15:07
Hallo zusammen!

Für den nächsten Anlagenaufbau plane ich zum ersten Mal die nötigen Cinchkabel selbst zu konfektionieren.

Als Kabel dient ein Rest Proel Mikrofonkabel HPC210 mit 6,5mm Durchmesser. Als Stecker hatte ich die "günstigen" Neutrik NYS 373 im Auge. Habe Sie zwar noch nicht verarbeitet, kenne die Stecker aber aus vorkonfektionierten Kabeln und die Qualität sollte für meine Ansprüche ausreichen. Laut Neutrik fassen die Stecker max. 6mm Kabeldurchmesser.

Jetzt meine Frage(n):

- Wer hat Erfahrungen mit diesen Steckern und kann mir sagen, ob ich da auch ein 6,5mm Kabel optisch ansprechend hinein bekomme?

- Was wären preislich vertretbare (bis 5,- Euro das Paar) Alternativen zu den Neutrik Steckern? Mir ist egal ob löt- oder schraubbar.

EDIT: Was haltet ihr denn von diesen oder diesen Steckern? Verarbeitung, Qualität, Lötbarkeit? Hat da jemand Erfahrungen?
Wäre für alle Tipps dankbar!


[Beitrag von resus am 30. Nov 2009, 15:34 bearbeitet]
hippelipa
Inventar
#2 erstellt: 30. Nov 2009, 20:03
Die Stecker gehen eigentlich alle.
Beim HI-CM06 wird das Kabel aber nicht mehr Passen.
Dieser Spannzangen-Stecker hat Madenschrauben zur Zugentlastung. Ist nicht immer schön, was die mit dem Kabel machen. Der NYS 373 nimmt auch zu wenig Durchmesser auf.

Was helfen würde ist der NYS 352. Ist zwar schlichtweg eine supereinfache Ausführung, Funktioniert aber.
Ich bin aber immer für NF2CB2 von Neutrik. Ist aber Preislich nicht jedem seins.

Allerdings finde ich dein Kabel nicht optimal.
Es muss für alle mal klargestellt werden, das Mikrofonkabel nicht die besseren Cinchkabel sind. Mikro-Bzw. Symetrische Kabel sind an für sich schon die bessere Verbindung, aber nur wenn diese auch Symetrisch ausgeführt wird. Bei Mikrofonkabeln geht man konstruktiv nicht auf Probleme ein die bei unsymetrischer verschaltung auftretten können. Deshalb rate ich IMMER zu unsymetrischen Kabeln für unsymetrische Leitungen. Viele hier im Forum schwören wie ich auch auf gute Gitarrenkabel. Diese haben meist phantastische Werte für Cinchkabel und als zusätzliches Feature sind sie fast unzerstörbar, flexibel und Noiseless. Also alles was man braucht und ein bischen mehr.
resus
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Dez 2009, 02:55
Danke für die Antwort schon mal. Das Proel Kabel habe ich halt noch rumliegen. Was würde denn der "Profi" empfehlen. Sommer Cable's The Spirit XXL als Kabel. Ich brauche insgesamt wahrscheinlich eh nicht mehr als 3-4 Meter, an den paar Euros soll es also auch nicht scheitern.
Aber 16,- Euro für ein Paar Stecker ist mir dann doch etwas zu viel. Insgesamt werde ich wohl 20 Stecker brauchen, und 160,- für Stecker auszugeben ist mir zu viel.
Hättest du Empfehlungen für "gute" Stecker für 6,5 bis 6,8mm Kabeldurchmesser in meinem Preissegment?
hippelipa
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2009, 14:07
Die Suche nach einem passenden Cinchstecker ist die Suche nach dem geringeren Übel. Ich würde dir fast den einfachen 352 empfehlen. Der Masseabgriff ist noch nicht zu massiv und kann vorsichtig mit einer Kombizange auf den nötigen Durchmesser angepasst werden, sollte er zu locker sitzen. Der 373 dagegen sitzt oft zu fest.

Das XXL ist ein Top-Kabel wie auch das normale Spirit. Es gibt aber sicherlich auch andere Hersteller. Ideal ist möglichst viel Querschnitt bei möglichst wenig Kapazität. Schirmung sollte CU-Schirmung (verzinnt, oder versilbert) (Geflecht oder Wendel spielt für dich keine Rolle) + leitende Kunststoffschicht (Semiconductor) auf der Isolation sein.
Wenn du das selbst lötest musst du auf diese schwarze Kunststoffschicht achten. Hier haben schon ein paar Mitglieder ihr Kabel versaut, da diese Schicht den Innenleiter berührt hat. Weiter verträgt die Isolation zwischen Schirm und Innenleiter nicht allzuviel Themeratur. Das sollte also fix gehen und mit max. 350° gelötet werden.

Aber du kannst schon auch dein Mikrokabel nehmen, wenn du nicht allzu Voodoo-Gläubig bist. Der einzige Nachteil der dir warscheinlich entsteht, ist das dieses Kabel "knusper"-Geräusche macht, wenn du daran rüttelst. Das passiert bei guten Instrumentenkabeln nicht. Schlechtere Kapazitätswerte und Widerstände sind rechnersich nicht hörbar. Was man mit diesem Wissen später glaubt zu hören, ist eine andere Geschichte.
resus
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Dez 2009, 17:32
Danke nochmal für die Infos.
Die kleinen Neutriks sagen mir irgendwie optisch nicht zu, wei sauch nicht warum. Mit Schrumpfschlauch als "Knickschutz" könnte es besser sein.

Werde mich wohl für Phoenix Gold oder Inakustik Stecker in meinem Preissegment entscheiden. Da gibts jeweils welche die mir gefallen und die Verarbeitbarkeit scheint auch i.O., zumindest scheinen alle Lötstellen gut zugänglich.

Wegen des Kabels: Das ich bis dato mein audielles Dasein noch mit besseren "Conrad-Kabeln" oder günstigen Klotz bestreite, sollte zeigen, dass ich kein VooDoo Anhänger bin. Aber wenn ich mir schon die Mühe mache Kabel zu konfektionieren, dann gleich richtig.

Ein Frage nochmal: An welcher Seite wird der Schirm des symmetrischen Kabels mit angelötet, In oder Out? Wurde schon in einem Thread beantwortet, ich weis, aber bis ich den jetzt finde...


[Beitrag von resus am 01. Dez 2009, 18:21 bearbeitet]
hippelipa
Inventar
#6 erstellt: 01. Dez 2009, 19:56
Beide Innenleiter zusammen= Widerstand runter, Kapazität hoch
Nur ein Innenleiter= Widerstand hoch, Kapazität runter

Einseitig Schirm, oder Masse-Innenleiter auflegen, hat für mich gar keinen nachvollziehbaren Vorteil.
resus
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Dez 2009, 12:39
Danke nochmal!

Kann mich sicher erinnern, dass ich das mit dem zusätzlich einseitig angebrachten Schirm hier irgendwo gelesen habe. Hatte auch schon über den Sinn oder Unsinn nachgedacht, und lasse mich deshalb gerne eines besseren belehren!

Da Ich hier ja an einen Fachmann gekommen bin, hätte ich noch eine Frage:

Gibt es eine Formel für den Zusammenhang von Leiterquerschnitt, Widerstand und Kapazität? Würde eine Verdoppelung des Querschnitts z.B. eine Halbierung des Widerstands verursachen (linearer Zusammenhang)? Und wie sieht es in dem Fall mit der Kapazität aus?

Ja, da kommt wieder der Ingenieur durch...
hippelipa
Inventar
#8 erstellt: 02. Dez 2009, 13:18

resus schrieb:
Danke nochmal!
Gibt es eine Formel für den Zusammenhang von Leiterquerschnitt, Widerstand und Kapazität? Würde eine Verdoppelung des Querschnitts z.B. eine Halbierung des Widerstands verursachen (linearer Zusammenhang)? Und wie sieht es in dem Fall mit der Kapazität aus?

Ja, da kommt wieder der Ingenieur durch... :D


Mit dem Widerstand ist das nicht ganz so einfach.
Da die Innenleiter ja nur die hälfe der Leitung darstellen. Du hast ja noch die Rückleitung über den Schirm, der aber normalerweise deutlich mehr Querschnitt hat. Wenn sich der Widerstand halbieren soll, müsste man also auch den Schirm verdoppeln.

Mit der Kapazität ist das noch schwiriger. Das hängt stark vom Aufbau des Kabels ab. Grob kann man sagen, das je mehr Distanz zwischen Innenleiter und Schirm ist, je niedriger fällt das aus. Weiter ist die Kapazität auch geringer, wenn man einfach weniger Kupfer nimmt.

Wenn du aber weiterhin das Proel verwenden möchtest, solltest du dir über so etwas nicht so viel Gedanken machen. Das ist in etwa die einfachste Ausführung von Mikrofonkabel auf dem Markt. Zugegeben auch die am meisten verwendete. So ein Kabel hat eigentlich jeder "Hersteller" im Programm.
resus
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Dez 2009, 12:43
Gut, gut. Dann muss ich jetzt nochmal direkt nach ihrer persönlichen Expertise fragen:

Lohnt es sich (Klang- und Qualitätsmäßig) anstatt des Mikrokabels z.B. das Sommer Spirit zu nehmen?

Wie gesagt, die €10,- für 3m Kabel sind nun wirklich kein Hinderniss. Aber macht es (außer für die Optik) wirklich einen Unterschied? Ich weis, dass ist "die" klassische Voodoo Frage. Und ich erwarte auch nur eine subjektive Antwort!

Vielen Dank nochmal für die Mühen meine endlosen Fragen zu beantworten...aber Anfänger sind nunmal wissbegierig .
hippelipa
Inventar
#10 erstellt: 03. Dez 2009, 13:39
Nö, macht warscheinlich keinen Unterschied.

Das ist nur eine Frage des eigenen Perfektionissmus.
High-End ist meiner Meinung nach.. mehr machen als nötig.
Aber funktionieren tut dein Mikrokabel genauso. Wie warscheinlich auch die Peipackstrippe keinen Unterschied macht. Doch man möchte halt gerne was Edleres. Auf einem Porsche macht man ja auch keine Stahlfelgen, auch wenn das Auto damit genau so schnell fährt.
kptools
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 03. Dez 2009, 19:07
Hallo,
resus schrieb:
Gibt es eine Formel für den Zusammenhang von Leiterquerschnitt, Widerstand und Kapazität? Würde eine Verdoppelung des Querschnitts z.B. eine Halbierung des Widerstands verursachen (linearer Zusammenhang)? Und wie sieht es in dem Fall mit der Kapazität aus?

Ja, da kommt wieder der Ingenieur durch... :D

Gibt es, sogar reichlich . Dabei ist die Widerstandsberechnung noch das Einfachste. Der ergibt sich aus dem spezifischen Leitwert des Leitermaterials, dem Querschnitt und der Leitungslänge. Bei einem Kupferkabel mit 3m Länge und 2,5mm² Querschnitt erhält man nach der Formel 1/58 (spez. Leitwert Cu) / 2,5mm² (Querschnitt) * 6m (Hin- und Rückleiter) einen Leitungswiderstand von rund 40 mOhm oder 0,04 Ohm. Der Widerstand verhält sich hierbei linear. Und er ist bei der Kleinsignalübertragung zwischen Komponenten absolut zu vernachlässigen, was relativ schnell klar wird, wenn man ihn im Verhältnis zu den Eingangswiderständen größer 10 KOhm betrachtet. Siehe dazu auch den weiter unten verlinkten Kabelrechner, der sogar auf der letzten Tonmeistertagung Ende Oktober / Anfang November vorgestellt wurde .

Formeln zur Induktivitäts- und Kapazitätsberechnung findest Du hier. Die großen unbekannten sind die Permeabilität des Isolationsmaterials zwischen den Leitern bei der Induktivitäts- sowie die Dielektrizität des Isolationsmaterials zwischen den Leitern bei der Kapazitätsberechnung. Hier können nur die Hersteller mit genauen Angaben über das Material sowie Tabellen weiterhelfen. Der Einfluss der Isolierung ist aber relativ klein.

Für das Übertragungsverhalten selbst hilft unser Kabelrechner weiter.

Grüsse aus OWL

kp


[Beitrag von kptools am 03. Dez 2009, 19:15 bearbeitet]
resus
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Dez 2009, 21:29

hippelipa schrieb:
Auf einem Porsche macht man ja auch keine Stahlfelgen, auch wenn das Auto damit genau so schnell fährt.




kptools schrieb:
Gibt es, sogar reichlich
Danke! Sehr informativ. Mich interessieren ja immer die Hintergründe.

Wahrscheinlich werde ich eh ein anderes Kabel verwenden, aus optischen Gründen. Das vorhandene Proel ist nämlich blau und das haut micht nicht gerade um. Da sieht das Spirit XXL oder Corona schon besser aus.
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