Audio-Spuren bei DVDs: Was müssen DVD-Player können

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mcoe
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jan 2008, 14:37
Hallo,

laut http://en.wikipedia.org/wiki/DVD-Video#Audio_data müssen DVD-Player die Tonformate PCM, MP2 oder AC-3 wiedergeben können (PAL). Eine von diesen Tonspuren muss auf der DVD drauf sein.

Was mich wundert, ist, dass manchmal DD 2.0 und DD 5.1-Spuren der gleichen Sprache drauf sind (Die Verurteilten). Die 2.0-Spuren sind doch gar nicht nötig, oder? Die DVD-Player können doch einfach die Infos aus den 5.1-Spuren nehmen.
Über die analogen Audio-Ausgänge (Scart und Cinch) geben die DVD-Player es doch wahrscheinlich so aus, oder? Digital ist es egal, weil der AV-Receiver sich dann um den resr kümmert.

Da könnte man doch etwas Speicherplatz sparen (ca. 190kbit/s) ...
fischmeister
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2008, 17:04
DD 2.0 und DD 5.1 sind zwangsläufig unterschiedlich abgemischt. Aus DD 5.1 kann man nicht einfach so das 2.0-Signal "rausziehen" - dazu muss das 5.1-Signal umgerechnet werden auf 2.0, sprich die Signale von Center, Rears und Subwoofer müssen auf die zwei Stereo-Kanäle umverteilt werden. Genau das passiert auch, wenn der Ton über die zwei analogen Cinch- bzw. Scart-Ausgänge ausgegeben wird. Je nach Prozessor macht das jeder DVD-Player anders. Und außerdem wurde das 5.1-Signal ja nicht fürs Stereo-Abhören abgemischt, sondern eben fürs Mehrkanal-Abhören.

Die 2.0-Spur ist oft die Original-Spur, wie sie auch im Kino lief, während die 5.1-Spur oft ein nachträglicher "upmix" ist. Keine Ahnung, in welchem Tonformat "Die Verurteilten" ursprünglich produziert wurde. Da viele Leute ihre DVDs in Stereo über ihren TV gucken, macht eine 2.0-Spur absolut Sinn - wenn man Wert auf korrekten, unverfälschten Stereo-Ton legt. Bei der Umrechnung von 5.1 kann u.U. ein ganz schöner Murks rauskommen.
mcoe
Stammgast
#3 erstellt: 02. Jan 2008, 21:19

fischmeister schrieb:
DD 2.0 und DD 5.1 sind zwangsläufig unterschiedlich abgemischt. Aus DD 5.1 kann man nicht einfach so das 2.0-Signal "rausziehen" - dazu muss das 5.1-Signal umgerechnet werden auf 2.0, sprich die Signale von Center, Rears und Subwoofer müssen auf die zwei Stereo-Kanäle umverteilt werden. Genau das passiert auch, wenn der Ton über die zwei analogen Cinch- bzw. Scart-Ausgänge ausgegeben wird. Je nach Prozessor macht das jeder DVD-Player anders. Und außerdem wurde das 5.1-Signal ja nicht fürs Stereo-Abhören abgemischt, sondern eben fürs Mehrkanal-Abhören.

Die 2.0-Spur ist oft die Original-Spur, wie sie auch im Kino lief, während die 5.1-Spur oft ein nachträglicher "upmix" ist. Keine Ahnung, in welchem Tonformat "Die Verurteilten" ursprünglich produziert wurde. Da viele Leute ihre DVDs in Stereo über ihren TV gucken, macht eine 2.0-Spur absolut Sinn - wenn man Wert auf korrekten, unverfälschten Stereo-Ton legt. Bei der Umrechnung von 5.1 kann u.U. ein ganz schöner Murks rauskommen.


In den ganzen DD-Audio-Daten steckt doch in in den Stereo-Spuren die Dolby Pro Logic-Informationen, also zum Beispiel der Center um 3 dB leiser gemacht.

Ich weiß nicht genau wie die DVD-Player das herausgeben, aber schwierig dürfte das doch nicht sein. Z.B. den Center zur Hälfte auf Links und Rechts ausgeben, damit man die Stimmen hört. Die Sachen von den Surround-Sachen werden dann vielleicht weggelassen oder z.B. zu 1/4 verstärkt...
fischmeister
Inventar
#4 erstellt: 02. Jan 2008, 21:30
Dolby ProLogic ist was anderes als DD 5.1. DD 5.1 hat 6 vollwertige, diskrete Tonkanäle; bei Dolby ProLogic ist das Surround-Signal ins Stereo-Signal "reincodiert".
mcoe
Stammgast
#5 erstellt: 02. Jan 2008, 21:52

fischmeister schrieb:
Dolby ProLogic ist was anderes als DD 5.1. DD 5.1 hat 6 vollwertige, diskrete Tonkanäle; bei Dolby ProLogic ist das Surround-Signal ins Stereo-Signal "reincodiert".


Ich weiß, trotzdem benutzen die Sound-Techniker Pro Logic auch bei DD (in den L-und R-Kanälen), oder? Es geht um doch um die Abwärtskompatibilität auf die Dolby scheinbar recht großen Wert legt.

Oder erstellt der DVD-Player die Pro Logic Informationen, wenn in analoge Stereo-Buchsen ausgegeben wird?
fischmeister
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2008, 15:28
Stimmt, Dolby legt großen Wert auf die Abwärtskompatibilität und ermöglicht es durch diverse Metadaten, einen funktionierenden Downmix aus DD 5.1 zu erstellen. Die technischen Hintergründe kann man z.B. in dieser pdf-Datei von Dolby nachlesen.

Dies ermöglicht jedoch lediglich einen "anhörbaren" Downmix, wenn der Tontechniker alle erforderlichen Arbeitsschritte berücksichtigt und angewendet hat (was auch nicht immer der Fall ist). Mit einer echten Stereo-Abmischung hat das nichts zu tun - jeder Tontechniker würde einen Film für die 5.1-Wiedergabe ganz anders abmischen als für die Stereo-Wiedergabe. Für die Stereo-Wiedergabe brauche ich schließlich gar keine Surround-Effekte, und auch der LFE ist überflüssig. Das Ergebnis würde also ganz anders klingen als ein 5.1-Downmix.

Wenn du einfach nur einen "funktionierenden" Downmix vom 5.1-Signal haben willst, kannst du also tatsächlich auf die 2.0-Spur verzichten. Wenn du aber eine Abmischung willst, die für die Stereo-Wiedergabe optimiert ist, brauchst du eine 2.0-Spur. Und viel Speicherplatz braucht eine DD 2.0-Spur nun wirklich nicht; da spart man nur einen kleinen Bruchteil des Platzes, den die Video-Datei beansprucht.
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