PANs Labyrinth

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Schili
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Feb 2007, 12:16
Nachdem ich den Film gestern gesehen habe, gehört er für mich ab sofort zu den 100 Besten aller Zeiten.

In meinen Augen ein absolutes Meisterwerk. Selten hat ein Film mich derart emotional von Beginn an gepackt. Wie sind eure Meinungen zum Film ?

70mm
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Feb 2007, 13:46
Daumen hoch!

Insbesondere Sergi López und Maribel Verdú spielen die versammelte Besetzung der Hollywood-Blockbuster des letzten Jahres völlig an die Wand (warum keine Oscar-Nominierungen?), und Guillermo del Toro zeigt sich wieder einmal als brillianter Geschichtenerzähler.
Gerson
Stammgast
#3 erstellt: 22. Feb 2007, 14:56
Joa, der Film wird für mich wohl das Kinohighlight 2007 werden, da bin ich mir fast schon sicher.
Habe bisher nur gutes über den Film gelesen.
Nur waren einige der Meinung dass der Film zu brutal sei, kann das jemand bestätigen? Ist das wirklich so übel?
Aber bei der Thematik kann es ja auch kaum anders sein, da gibt es nichts zu beschönigen. Deshalb ist der Film wohl auch erst ab 16 freigegeben, in den USA sogar erst ab 17.

Ausserdem sei die Charakterzeichnung schon sehr oberflächlich und klischeehaft. Das wars dann aber auch schon mit der Kritik. Die Schauspieler scheinen ihre Sache dennoch wirklich sehr gut zu machen, allen voran natürlich Hauptdarstellerin Ivana Baquero die den Goya als beste Nachwuchsdarstellerin gewann.

Vielleicht ist noch zu sagen dass der Trailer wohl ein völlig falsches Bild vom Film vorgaukelt, da sieht es ja fast schon danach aus als wär der Film was für Kinder.

Toll ist, dass keine CGI-Technik für die Special Effects verwendet wurde, sondern Animatronics. Das gibt nochmal ein zusätzlicher Pluspunkt von mir.

Zudem ist der Soundtrack sowas von genial, einer der besten der letzten Jahre, weswegen ich mir ihn auch schon gekauft habe. Dabei kann man auf der offiziellen Seite des Films ja schon den Soundtrack komplett durchhören und die Titel alle einzeln anwählen, sowas ist auch selten.

Ja, ich freu mich drauf und hoffe dass der Film bei den 6 Oscarnominierungen den ein oder anderen auch gewinnt. Den für den besten Soundtrack hat er allemal verdient, das weiß ich jetzt schon.
Schili
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Feb 2007, 20:52
Hi.


Nur waren einige der Meinung dass der Film zu brutal sei, kann das jemand bestätigen? Ist das wirklich so übel?


Ich glaube, ein faschistisches Regime kann gar nicht brutal genug dargestellt werden...


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Die 1. Brutalität des Films kommt mit einer solch unvorbereiteten Wucht und Vehemenz, dass es mir förmlich den Atem raubte. Danach muß vieles nur noch angedeutet werden Man AHNT bzw. WEISS in seiner Vorstellung, was passieren wird bzw, grad passiert.Der Zuschauer WEISS danach, wozu der Hauptmann fähig ist! Man muss es danach nicht mehr explizit darstellen.Diese Art der Vorgehensweise empfand ich als ein nahezu perfektes Stilmittel des Regisseurs. Ihr werdet wissen was ich meine, solltet ihr den Film anschaun, ich will nix verraten. Er ist m.A.n. mit FSK 16 fast schon zu niedrig eingestuft, aber durch den Grundtenor und die Botschaft des Films sollten natürlich nicht nur Erwachsene angesprochen werden. Es ist defintitiv kein Fantasy-Film a la "Legende" oder so .Wer den Film unter dieser filmischen Erwartungshaltung ansieht, wird mglw. sogar enttäuscht werden.




Ausserdem sei die Charakterzeichnung schon sehr oberflächlich und klischeehaft.


Find ich keinesfalls. Es war m.A.n. genau so viel Charakterzeichnung vorhanden wie nötig...



[Beitrag von Schili am 24. Feb 2007, 14:36 bearbeitet]
Gerson
Stammgast
#5 erstellt: 22. Feb 2007, 22:45

Schili schrieb:

Ich glaube, ein faschistisches Regime kann gar nicht brutal genug dargestellt werden...

Ohne den geschützten Text jetzt gelesen zu haben: Einige Sachen muss man ja nicht unbedingt zeigen, z.b. nicht alles so auskosten und bis zum Schluß mit der Kamera draufhalten, sondern kann vorher wegblenden. Darum gings mir. Sicher muss man das drastisch darstellen, aber muss man das so machen dass mir dabei übel wird? Das ist die Frage. Naja, mal sehn was mich erwartet. Gewarnt bin ich schonmal.



Find ich keinesfalls. Es war m.A.n. genau so viel Charakterzeichnung vorhanden wie nötig...
:prost

Ok, gut, wenn du das sagst. Naja, hab so unter anderem gelesen dass die Hauptdarsteller zwar sympathisch rüberkommen, dabei aber blass bleiben. Wenn dem nicht so st, umso besser. Waren wohl nur Einzelmeinungen. Ich lass mich manchmal zu leicht verrückt machen bevor ich mich entscheide einen Film anzusehen.

winbLa
Stammgast
#6 erstellt: 24. Feb 2007, 12:52
hab ihn gestern auch gesehen und fand ihn auch super.

die geschichte war spannend und die bilder weltklasse.

wahrlich kein film für kinder. die szene die du ansprichst war für mich perfekt platziert und inszeniert um halt den hauptmann näher einzuführen, sehr gut gemacht von del toro.


mfg
winbLa
malaga
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Feb 2007, 14:31
Habe bisher nur den Trailer gesehen.
Der FIlm wirkt auf jeden Fall sehr Interessant.
ICh werde ihn demnächst mal im Kino anschauen.

Gurke68
Stammgast
#8 erstellt: 02. Mrz 2007, 01:32
Komme eben aus dem Kino. Ein sehr faszinierender Film. Die Verwebung von Realität und Fantasy ist sehr gut gelungen. Der Film ist sicher sehr brutal aber nie selbstzweckhaft, weshalb die Altersfreigabe ok ist. Das Mädchen spielt ausgesprochen gut; kindlich naiv bis erwachsen aufgeklärt.
Kann den Film nur empfehlen.
Und wenigstens 2 Oskars für Maske und Ausstattung waren ja dann auch drin.
winbLa
Stammgast
#9 erstellt: 02. Mrz 2007, 09:20

Gurke68 schrieb:

Und wenigstens 2 Oskars für Maske und Ausstattung waren ja dann auch drin.


[klugscheissmodus]
3 Oscars : maske, ausstattung und kamera
[/klugscheissmodus]
d-fens13
Inventar
#10 erstellt: 02. Mrz 2007, 14:36
genialer film. bisher in 2007 der beste den ich gesehen habe.
habe mir vorher noch das leben der anderen ausgeliehen und werde jetzt meinen direkten oscar-cross-check machen...
mal sehen wer gewinnt...

für den film gibts von mir jedenfalls 8/10 punkten
Tapirus
Stammgast
#11 erstellt: 03. Mrz 2007, 00:46
Also der Film war schon ziemlich beeindruckend.Auf den ersten
Blick ein Film, der fasziniert,der beklemmt,der spannend ist.
Auf den zweiten Blick erkennt man einen Film, indem man so viel mehr sieht.Wenn man sich externe Kritiken über den Film ansieht,weiss man ungefähr,was unter der Oberfläche verborgen ist.
www.filmstarts.de/produkt/40107,Pan%B4s%20Labyrinth.html
Gerson
Stammgast
#12 erstellt: 04. Mrz 2007, 02:07
Joa, war jetzt auch endlich im Kino und hab ihn mir angeschaut. Der Saal war wider Erwarten bis auf den letzten Platz gefüllt. Schon eine kleine Genugtuung wenn ich sehe dass er hier bei mir in der Umgebung jetzt nur in einem einzigen Kino läuft und wohl nur 2 Wochen lang, abends. Das finde ich echt schade. Der Film hat mehr Verbeitung verdient, und hat durch die Oscars hoffentlich noch mehr Leute auf sich aufmerksam gemacht, denn es ist ungerecht dass gerade solche Filme in der Medienlandschaft untergehen. Aber was will man erwarten?

Aber zum Film: Ja, bin auch sehr begeistert und angetan.
Der Fantasyteil nimmt garnicht mal so viel Raum des gesamten Film ei und ist wohldosiert, toll. Gut auch dass es hier keiner solcher Fantasyvölker a la Herr der Ringe bedarf. Das fehlt mir hier auch gar nicht.
Das ganze ist dennoch unheimlich faszinierend und genau die Art "Fantasy", wenn man es denn so nenen will, die ich gerne sehe. Der Film hat mich sehr berührt und mitgenommen, ist immer spannend und interessant, trotz der Länge, und nicht immer vorraussehbar, nur manchmal wird zwischen Real- und Fantasywelt etwas abrupt und zusammenhangslos gewechselt, aber viel mehr gibts gar nicht zu kritisieren.

Die Effekte sind schön bodenständig und wirken wie handgemacht, echte Fantasy eben und keine Computerpixelschlacht.

Die Schauspieler liefern durch die Bank gute Leistungen ab, allen voran Sergi López, der die Figur des Capitan Vidal so wunderbar verachtenswert macht wie es kaum mehr steigerungsfähig ist.

Ivana Baquero ist wirklich eine Neuentdeckung, sie füllt die Rolle der recht naiven, aber bald geistig reifen Ofelia wunderbar aus. Super, und das mit erst 11 Jahren.
Sie geht in ihrer Rolle sichtlich auf.

Dazu der sehr schöne Soundtrack (den ich mir schon gekauft habe bevor ich den Film überhaupt gesehen habe), die Kostüme, die Maske, tolle Naturaufnahmen, und überhaupt ein tolles Setting.
Die Oscars sind mehr als verdient.

Das Ende ist gut gewählt und so nicht erwartet. In einem Hollywoodfilm wäre so ein Ende wohl kaum möglich gewesen.
Fand ich sehr bewegend, auch wenn es sehr traurig ist, wie auch die Grundstimmung des ganzen Films, aber dennoch ein kleiner Sieg. Wenn auch gefährlich nahe am Rande des Kitsch, aber diesen umschifft der Film so gerade noch würde ich sagen.

Lange keinen Film mehr gesehen der mit so einem schweren Thema so drastisch, aber vor allem dennoch so feinfühlig umgeht. Einige Szenen des Films wird man so schnell nicht vergessen, sei es weil sie so brutal sind, aber auch manche weil sie so schön und traurig sind.
Mehr kann ich, denke ich, nicht von einem Film erwarten, als dass er mir lange in schöner Erinnerung bleiben wird.

Das beste war aber, als ich dann aus dem Kino kam und in den Himmel geschaut und den Vollmond gesehen habe.
Da wurde ich schon etwas sentimental (wer den Film gesehen hat kann sich sicher vorstellen warum), und ich kann sagen dass ich sonst nicht unbedingt der Typ dafür bin, wirklich.
Und noch besser ist, dass heute nicht nur Vollmond sondern totale Mondfinsternis ist, er war also schon im Begriff langsam zu verschwinden. Nach dem Film wirkte das magisch und unwirklich.

Nun aber gut, genug der Gefühlsduselei, zusammenfassend einfach ein herrlicher Film der sich in unnachahmlicher Weise mit dem Thema auseinandersetzt und so einfühlsam aus der Sicht eines unschuldigen Kindes erzählt.
Zudem gibt es, Tapirus hat es schon geschrieben, so vieles was unter der Oberfläche verborgen ist, so viel was jeder für sich selbst interpretieren kann, z.b. die zweite Prüfung: Der Kinderfresser mit den Augen in seinen Handinnenflächen und wie sich Ofelia vom Festmahl verführen lässt und damit einen schweren Fehler begeht.
Oder auch die undurchsichtige Figur des Pans die bis zum Schluß Rätsel aufgibt und für vieles sinnbildlich stehen kann. Allein deshalb lohnt es sich den Film mehr als einmal zu sehen.

Es ist schon mutig mit einem Budget von nur 7 Millionen (!)einen solchen, fast zweistündigen Film zu drehen, aber man hätte den mit 100 Millionen Budget nicht besser machen können. Ich denke, das sagt doch schon einiges aus.

Mutig auch, den Film so offen und kompromisslos zu gestalten wodurch er fast keine Jugendfreigabe mehr erhielt. Aber es war richtig ihn ab 16 Jahren freizugeben, denn ich denke dass er auch gerade diese Altersschicht anspricht, auch wenn es eher ein Film für Erwachsene ist.

So, genug gesagt, wer die Möglichkeit hat, sollte sich den Film unbedingt anschauen. Für mich hat er das nach dem Herrn der Ringe im Stillstand befindliche und stagnierende Fantasygenre in gewisser Weise revolutioniert. So etwas gabs vorher nicht, auch wenn der Film eigentlich gar kein "Fantasy"film ist, sondern lediglich einer mit Fantasyelementen.

Von mir gibts 9/10 Punkte, da er sicher nicht vollends perfekt ist, hier und da könnte man (ein) wenig kritisieren, aber er ist schon unheimlich gut und seit langem der beste Kinofilm der mir untergekommen ist. Zumindest die beste Fantasy, bestes Horrormärchen und bestes Kriegsdrama in einem. Gänzlich ineinander verschmelzend und mit fließenden Übergängen.



[Beitrag von Gerson am 04. Mrz 2007, 03:25 bearbeitet]
Luca14
Stammgast
#13 erstellt: 24. Mrz 2007, 03:03
Hello,

nach ein wenig Abstand (3 Wochen) wollt ich doch mal meine
Begeisterung zum Ausdruck bringen.

Vieles wurde schon gesagt.

Was ich ein wenig schade finde, ist die Tatsache, daß der Film
in dieser Version unseren Kleinen verwehrt bleibt.

Für mich ist der Film in erster Linie eine Ode ans Kindsein.
Die Szenen mit Pan sind so wunderschön, daß ich es kaum glauben konnte.

Selbst wenn eine kindgerechte Schnittfassung keine 80 min.
erreicht, eine Überlegung, diese dem kommenden DVD-Release beizulegen, wäre es wert.

Den Oscar für Deutschland würde ich jetzt als sensationell
einstufen.

Danke für eure Empehlung, bin eigentlich ein Kinohasser.


Jan
winbLa
Stammgast
#14 erstellt: 24. Mrz 2007, 13:11
freut mich, dass der film auch dir gefallen hat !

ich weiß nicht ob diese von dir angesprochene version für kinder, so emphehlenswert wäre. schließlich geht wie es ja wie schon angesprochen um die macht der verdrängung, um die flucht aus der realität in eine erdachte fantasie-welt.
ob dies noch so stark herauskommen würde, wenn man die schrecklichen szenen herauslässt, weiß ich nicht ...

mfg
winbLa
Gerson
Stammgast
#15 erstellt: 24. Mrz 2007, 17:14

winbLa schrieb:
freut mich, dass der film auch dir gefallen hat !

ich weiß nicht ob diese von dir angesprochene version für kinder, so emphehlenswert wäre. schließlich geht wie es ja wie schon angesprochen um die macht der verdrängung, um die flucht aus der realität in eine erdachte fantasie-welt.
ob dies noch so stark herauskommen würde, wenn man die schrecklichen szenen herauslässt, weiß ich nicht ...

mfg
winbLa

Hm, ich bin gegen eine Version für Kinder, dazu ist das Thema zu ernst und zu heikel. In Österreich war der Film ab 14 Jahren freigegeben, was ich schon für sehr übertrieben halte, ich hätte ihn selbst hierzulande fast nicht unter 18 Jahren freigegeben, aber ich glaube dass der Film gerade für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren auch besonders interessant sein könnte. In den USA kam man erst mit 17 rein.

Eine kindgerechte Entschärfung würde dem Film sicher nicht guttun, der würde dadurch nur kaputt gemacht, denke ich. Was man vielleicht machen könnte ist dass man die schlimmsten Szenen eben schneidet, aber wie du schon sagtest: Das würde dem Film auch ein großes Stück an Intensität nehmen, ich halte es schlicht für unmöglich aus dem Film ein Kindermärchen machen zu wollen.

Weiter würde ich nicht unbedingt so klar sagen dass es um eine Flucht aus der Realität in eine erdachte Fantasie-Welt geht, sicher sucht man sich in Extremsituationen des Lebens möglicherweise eine zweite Anschauung der Dinge weil die Realität so wie sie ist nicht zu ertragen ist. Aber die alternative Weltanschauung ist eine Art Verarbeitung und nicht sehr viel weniger brutal im Film als es dort in der Realität ist. Beide Welten stehen nicht im Kontrast zueinander, vielmehr bedingt die eine Welt die andere, man findet die eine in der anderen oftmals wieder. Das wird an den drei Prüfungen deutlich, z.b. die Szene mit dem Kinderfresser der am reich gedeckten Tisch genau an der gleichen Stelle sitzt wie Capitan Vidal in der realen Welt. Beide wollen nichts von der Nahrung abgeben. Und es gibt noch viele andere Beispiele dafür.

Toll an dem Film ist, dass es keine eindeutige Erklärung bzw. Interpretation desselben gibt, man hat so viele Szenen in denen jeder etwas anderes sieht. Es kann also keiner behaupten seine Erklärung wäre die einzig richtige.

Deshalb lohnt es sich auch den Film mehrmals anzuschauen und ich freue mich sehr auf den DVD-Start, ist leider noch so lange hin, erst am 30.August gibt es ihn zu kaufen.
Wer es nicht erwarten kann, hat aber die Möglichkeit ihn schon jetzt zu kaufen, allerdings nur auf spanisch mit englischen Untertiteln. Ich kann mir aber vorstellen dass der Film in Originalsprache nochnmal einiges gewinnt. Leider kann ich kein Spanisch, habe aber schon oft gelesen dass die deutsche Synchronisation nicht immer unbedingt perfekt gelungen ist.

So, in einigen Foren geistert sogar schon das Gerücht dass es den Film irgendwann vielleicht im Director's Cut geben wird. Vielleicht ist da der Wunsch der Vater des Gedankens, aber wäre natürlich richtig toll und ist quasi schon gekauft wenn es das tatsächlich mal geben sollte.
sirgoele
Gesperrt
#16 erstellt: 25. Mrz 2007, 09:53
Verstehe das ganze Aufsehen um diesen Film nicht. Ich habe ihn gesehen und finde ihn einfach ziemlich durchschnittlich.
Zu jedem Zeitpunkt wird klar dass das keine US Produktion ist.
Nichts für mich.
70mm
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 25. Mrz 2007, 10:08

sirgoele schrieb:
Zu jedem Zeitpunkt wird klar dass das keine US Produktion ist.

Und das sagt was genau über die Qualität eines Films aus?
Schili
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 25. Mrz 2007, 11:48

Zu jedem Zeitpunkt wird klar dass das keine US Produktion ist.


Würde ich als Kompliment und Qualitätsmerkmal werten.

Gerson
Stammgast
#19 erstellt: 25. Mrz 2007, 12:29

Schili schrieb:

Zu jedem Zeitpunkt wird klar dass das keine US Produktion ist.


Würde ich als Kompliment und Qualitätsmerkmal werten.

:prost

Richtig, ich bin froh dass Del Toro den Film nicht wie Hellboy in Hollywood gedreht hat. Dort wäre so ein Film nie und nimmer möglich gewesen. Das hätte Del Toro jegliche Chancen genommen so eigenständig zu sein.

@ sirgoele:
Vielleicht wäre es besser gewesen wenn du dich vorher informiert hättest dass dich kein Blockbuster/Unterhaltungsfilm erwartet?
Dann wärst du dem Kino gleich ferngeblieben und wärst jetzt nicht enttäuscht. Sehr, sehr viele Leute sind enttäuscht von dem Film weil sie einfach die falschen Erwartungen reingesetzt haben.


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Aber mal ganz abgesehen davon ob der Film inhaltlich gefallen hat oder nicht, die 3 Oscars im Kreativbereich sprechen glaub ich schon für sich. Oder kann mir jemand erklären wie die aufgeschlitzte Lippe von Vidal so echt aussehen konnte? Ich frag mich bis heute wie das geht, das muss eine verdammt gute Maske gewesen sein.


Sorry, ich war mal so frei. Filmdetails bitte mit Spoiler versehen. Gruß, Schili


[Beitrag von Schili am 25. Mrz 2007, 12:34 bearbeitet]
TomGroove
Inventar
#20 erstellt: 08. Apr 2007, 09:50
Auch von mit bekommt er 9/10. Film war ziemlich schockierend für mich, da ich einen Standard Fantasy Film erwartet hatte. Bin von Aussage und Machart begeistert.
War mal ganz anders als Hollywood !

Wie habt Ihr das Ende erlebt ??


(sollten nur User lesen, die den Film schon kennen...der Spoiler enthält Auflösungsdetails...!)

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

ich hatte es positiv gesehen, da ich mit der Hauptdarsteller in die Fantasy Welt ging. Ein Freund von mir war sehr traurig berührt, da für Ihn der Tod im Vordergrund stand.


Schöne Ostern Tom


[Beitrag von TomGroove am 08. Apr 2007, 11:39 bearbeitet]
Schili
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 08. Apr 2007, 10:34

Wie habt Ihr das Ende erlebt, ich hatte es positiv gesehen, da ich mit der Hauptdarsteller in die Fantasy Welt ging.


Hi.

Meine interpretation:

(sollten nur User lesen, die den Film schon kennen...der Spoiler enthält Auflösungsdetails...!)


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Es gibt keine Zauberwelt. Mache ich daran fest, dass der Hauptmann Ofelia nicht zusammen mit dem Pan am Ende sprechen sieht. Ofelias Reise in die Zauberwelt am Ende fasse ich als Vision eines sterbenden Mädchens auf. Das kann man natürlich anders interpretieren. Ist mir klar. Das Ende empfand ich als sehr traurig, ohne einen Funken Kitsch. Als der Hauptmann sich selbst pathetische Abschiedsworte gönnen möchte, wird das kurz, knapp und knallhart durch seine Erschiessung ohne Fackelei unterbunden. Fand ich filmisch und dramaturgisch grossartig umgesetzt.




[Beitrag von Schili am 08. Apr 2007, 15:59 bearbeitet]
TomGroove
Inventar
#22 erstellt: 08. Apr 2007, 11:40
PS hab mir mal den Spoiler geliehen für mein Posting oben
Ochiudo
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 08. Apr 2007, 16:14

Schili schrieb:

Zu jedem Zeitpunkt wird klar dass das keine US Produktion ist.


Würde ich als Kompliment und Qualitätsmerkmal werten.

:prost



danke
Gerson
Stammgast
#24 erstellt: 08. Apr 2007, 17:05

Wie habt Ihr das Ende erlebt, ich hatte es positiv gesehen, da ich mit der Hauptdarsteller in die Fantasy Welt ging.

Hm, dazu habe ich einen tollen Satz gelesen der dazu wie die Faust aufs Auge zu pasen scheint:

"Ist Mona Lisa traurig, oder lächelt sie?"

Im Prinzip ist es jedem selbst überlassen welche Möglichkeit er zulässt, und welche nicht. Und so verhält es sich im Film, hier meine Meinung zum Schlussakt:

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):


Ich persönlich gehöre auch zu denjenigen die glauben dass nichts von alledem was Ofelia in der Fantasiewelt erfährt wahr ist. Ihre Fantasien sind eine Projektion der Wirklichkeit, sie denkt sich alles nur aus damit sie die Realität besser ergreifen, ertragen und verarbeiten kann.
Hab das hier auch schonmal geschrieben. So grausam es klingt, aber dass wir eine tote Ofelia sehen lässt imho nichts anderes zu, rein rational betrachtet. Aber ich gebe zu dass es spannender ist/sein kann sich vorzustellen dass es das alles gebeben hat und alles eben nicht "nur" ein Traum war.

Ich sehe es wie schilli: Das Ende ist eine Vision eines sterbenden Mädchens, die ihr den Tod erleichtert bzw. ihn annehmbarer macht. Im ersten Moment ist es traurig, wenn man es so sieht, ja, allerdings bleibt Ofelia dennoch moralische Siegerin. Das Leben konnte man ihr nehmen, ihre Gedanken jedoch nicht.
Selbst bei dieser eher negativen Sichtweise versprüht ihr Ende somit ungemeine Hoffnung und einen Charme, frei von Kitsch, ja. Dadurch dass sie stirbt umgeht der Film diese Gefahr. Ihre Vision ist einfach nur schön und - will man es wissenschaftlich erklären - wohl als NDE, also als Nahtoderfahrung zu verbuchen. Manch einer sieht in so einem Augenblick sein Leben vor seinem inneren Auge ablaufen (toll hierzu die Kameraeinstellung am Anfang als in Ofelia's Auge gezoomt wird, sie zeigt genau das), ein anderer sieht einen Tunnel den er durchwandert mit einem Licht an dessen Ende. Es gibt viele Berichte hierüber von Menschen die dem Tod nahe waren, dann aber doch noch gerettet werden konnten.

Weiter hat schilli recht indem er sagt dass man es auch anders interpretieren könnte als er. Z.b. die Frage warum der Hauptmann am Ende Ofelia nicht mit dem Pan sehen kann.
Eine Antwort ist schnell gefunden: Vidal sieht den Pan nur deshalb nicht weil er weit davon entfernt ist unschuldig zu sein. Und davon handelt der Film ja: von der Macht der Unschuld. Nur jemand wie Ofelia kann solch ein Wesen wahrnehmen und eine Beziehung zu ihm aufbauen. Evtl. ist das auch die Erklärung warum keiner außer Ofelia die Alraune als lebendes Geschöpf sieht und nicht nur als übel riechende Pflanze. Ebenso wie die Tür die sie sich gemalt hat später nur als Kritzelei auf der Wand zu sehen ist, und eben nicht mehr als Tür.

Vidals Ende finde ich auch sehr gut und nachvollziehbar umgesetzt: Er versucht ja auch noch seine Uhr auf dem Boden zu zerschmettern um seinen Todeszeitpunkt festhalten zu können, aber er wird sofort erschossen, womit er wohl nicht sofort gerechnet hat. Sicher, er weiß in dem Moment dass er sterben muss, aber so schnell ist unerwartet für ihn. Vorher wird ihm dann noch das einzige genommen für das er gelebt hat: Sein Sohn. Vidal wollte dafür sorgen dass er bzw. sein Name durch ihn über seinen Tod hinaus weiterleben würde, das war wohl sein oberstes Ziel, doch er muss erkennen dass sein Sohn nie etwas von seinem Vater erfahren wird. Ein schlimmeres Ende hätte es für ihn nicht geben können.



[Beitrag von Gerson am 08. Apr 2007, 17:26 bearbeitet]
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