Der Untergang

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Markus_Berzborn
Gesperrt
#51 erstellt: 01. Okt 2004, 16:22
Wen's interessiert:

Ich habe mal geschaut, ob es im Internet irgendwo eine übersichtliche Tabelle mit den Reichstagswahlergebnissen der Weimarer Republik gibt und bin hier fündig geworden:

http://www.gonschior.de/weimar/Deutschland/Uebersicht_RTW.html

Gruß,
Markus
Lueneburger
Ist häufiger hier
#52 erstellt: 01. Okt 2004, 18:38
@ Bass-Oldie
war anders gemeint
sorry wenn ich das jetzt dir falsch zu verstehen gegeben habe

Bass-Oldie
Inventar
#53 erstellt: 01. Okt 2004, 18:42

sorry


OK

Es würde dir wirklich helfen, wenn du (trotz deiner Jugend) deinen Sprach-/Schreibstil ein wenig an das jeweilige Thema anpassen würdest.
Nur so, als Tip auf den Weg
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 01. Okt 2004, 18:54

Markus_Berzborn schrieb:
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die NSDAP schon 1932 mit Abstand stärkste Partei war.


Hallo Namensvetter,

das ist aber mit der "Erschleichung" gemeint. Durch die Hintertür. Es waren keine freien Wahlen mehr.

Bitte bei so einem kritischen Thema nicht auf Wortklaubereien stehen und Dinge unterstellen die nicht richtig sind.

Mehr dazu hier:
http://www.bpb.de/pu...kratie_19301933.html



Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#55 erstellt: 01. Okt 2004, 19:02

Markus_P. schrieb:
Hallo Namensvetter,

das ist aber mit der "Erschleichung" gemeint. Durch die Hintertür. Es waren keine freien Wahlen mehr.


HÄ?? Wo steht das denn bitte in dem Link, den Du gepostet hast? Alles, was darin steht ist mir jedenfalls bekannt und bestätigt im vollen Umfang das oben von mir gesagte.

Gruß,
Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 01. Okt 2004, 19:11
Hallo,

z.B. hier
Die NSDAP benötigte nicht einmal ein halbes Jahr, um den "Rahmen" zu sprengen. Durchlöchern konnte sie ihn schon am Tag nach der Regierungsbildung, als Hitler zum Schein mit dem Zentrumsführer Kaas verhandelte. Mit der unannehmbaren Forderung nach einer einjährigen Vertagung des Reichstages brachte er das Gespräch zum Scheitern. Danach bat er Hindenburg um die Auflösung des Parlamentes, da mit dem gegenwärtigen Reichstag nicht regiert werden könne. Der Präsident möge sich keine Sorgen machen - diese Neuwahlen, so versprach er doppeldeutig, würden "die letzten" sein. Hindenburg stimmte zu und erteilte am 1. Februar 1933 die Auflösungsorder.

Quelle:http://www.bpb.de/publikationen/EZLPWP,9,0,Zerst%F6rung_der_Demokratie_19301933.html#art9
---

Jetzt kann man natürlich Wortklauber sein!
Aber die Auflösung und somit Machtergreifung wurde sich "erschlichen". Oder siehst du das anders?

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#57 erstellt: 01. Okt 2004, 19:17

Markus_P. schrieb:
Jetzt kann man natürlich Wortklauber sein!
Aber die Auflösung und somit Machtergreifung wurde sich "erschlichen". Oder siehst du das anders?

Markus


Ja, das sehe ich VÖLLIG ANDERS. Meinst Du heute würde in Koalitionsverhandlungen nicht "gemauschelt"?
Letztlich entschied der Reichspräsident über Neuwahlen und Parlamentsauflösungen und er hatte die VERFASSUNGSMÄSSIGE BEFUGNIS dazu.
Mag ja sein, dass das schon ein leicht abständiger alter Mann war und Hitler das ausgenutzt hat. Aber das zeigt nur die Raffinesse Hitlers und SONST NICHTS. Alles VÖLLIG LEGAL.

Aber letztlich ist diese Diskussion sinnlos, denn die NSDAP war sowieso stärkste Partei und wäre das auch wieder geworden, ob die Neuwahlen jetzt ein paar Monate früher oder später stattgefunden hätten.

Also egal, wie Du es drehst oder wendest: Das Deutsche Volk hat Hitler an die Macht gebracht, niemand sonst.

Gruß,
Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 01. Okt 2004, 19:26
Hallo,

und was ist hiermit
Aus dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 6. November 1932 schöpften die Demokraten erstmals wieder Hoffnung. Zwar erzielte die KPD erneut einen beträchtlichen Stimmenzuwachs auf Kosten der SPD und brachte es auf 100 Mandate; auch war die Lage der bürgerlichen Mittelparteien (mit Ausnahme des Zentrums) weiterhin desolat; aber im rechten Lager fand eine dramatische Veränderung statt. Die "Papen-Parteien" DVP und DNVP verzeichneten leichte Gewinne, während die NSDAP erstmals seit 1928 Verluste hinnehmen musste. Sie verlor gut zwei Millionen Stimmen (4,2 Prozent) bzw. 34 Mandate. Die nationalsozialistische Welle hatte ihren Höhepunkt erreicht und begann wieder abzuflauen - so urteilte die seriöse Presse. In der Tat setzte sich der Abwärtstrend der NSDAP fort: Am 4. Dezember verlor sie bei den Kommunalwahlen in Thüringen im Verhältnis zur Reichstagswahl vom November fast 25 Prozent, zu der vom Juli fast 40 Prozent ihrer Wählerstimmen.

---

Es flaute wieder ab! Sie hatten den Zenit grade überschritten, und da stufst du alles als normal, ja beinahe demokratisch wie heute ein.

Tut mir leid Markus, dafür habe ich kein Verständnis, wie du hier die Welt verzerren möchtest.

Markus
rubicon
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 01. Okt 2004, 19:40
Nun mal keine Aufgeregtheiten. Hitler kam legal an die Macht, durch Wahlen. Daß die NSDAP im Sommer 1932 Stimmen verlor ist richtig, auch drückte die Partei Geldnöte. Ohne die Unterstütung der Industrie hätte sie vor dem finanziellen Ruin gestanden.
Aber wahr ist auch, daß nach den letzten Wahlen eine Regierungsbildung ohne Beteiligung der NSDAP zu großen Unruhen geführt hätte. Deshalb entstand ja auch der Plan der Konservativen um Papen und Schleicher, die Nazis in die Regierung einzubinden, um sie zu "zähmen". Wie man weiß, ging diese Rechnung jedoch nicht auf. Schleicher wurde ermordet, Papen als Vizekanzler Marionette.
Hitler ging taktisch klug vor. Er wußte, wie man die Macht erobert.

Es war eine "Machterschleichung" auf legalem Wege.

Gruß
rubicon
Markus_Berzborn
Gesperrt
#60 erstellt: 01. Okt 2004, 19:42

Markus_P. schrieb:

Es flaute wieder ab!


SO URTEILTE DIE SERIÖSE PRESSE steht da. Das sagt NIX, GAR NIX. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die NSDAP bei den Wahlen 1933 nur deshalb über 40% bekommen hat, weil ein paar SPD- und KPD-Leute schon verhaftet wurden?
Schau mal, wie heute die Zustimmung zu CDU und SPD schwankt. Schröder ist wieder im Kommen. Hätte doch keiner gedacht vor einem halben Jahr, oder?

Wenn jemand die Welt VERZERRT, sind das Leute, die so tun wollen, als sei Hitler wie ein Phantom über das arme deutsche Volk gekommen.

Gruß,
Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 01. Okt 2004, 19:45
Hallo,

hier hat niemand Hitle als Phantom oder Unglücksfall oder Zufall dargestellt.
Schade, das du jetzt mit "glauben" kommst und zwei Postings vorher partout auf FAKTEN abegeritten bist.

Ich hätte das mit "Schröder" schon gedacht. Denn Wahlen und Stimmung ist schon immer zweierlei gewesen.

Markus
Bass-Oldie
Inventar
#62 erstellt: 01. Okt 2004, 19:49
Hi, bevor das weiter ausufert ...

Habt ihr nicht BEIDE Recht?
Nach dem, was ihr an Material anbietet, kann man das jedenfalls meinen.
Was für den einen Erschleichung ist, heißt bei dem anderen teuflische Rafinesse.
Hitler hat den Termin gerade noch abgepaßt, an dem er seine Popularität in Macht wandeln konnte, und zuwenige haben dem Wolf im Schafspelz die Gefahr angesehen, die er entfaltete.

Aber ohne das Volk, ob verführt oder nicht, und ohne das Backing der Wahlergebnisse (wie auch immer die zustande kamen) hätte er diesen Hebel zur Macht nicht ansetzen können.

Ich denke nicht, dass die Wählerschaft der NSDAP das nachfolgende Geschehen auch nur in Ansätzen mitgetragen hätte, wenn man denn hätte vorausblicken können. Ich kann nicht glauben, dass Deutschland ein Land voller Schlächter war.

Nicht umsonst streiten sich die Historiker bis heute, wie diese Melange von Folgsamkeit und Blindheit ein ganzes Volk ergreifen konnte.

Also, ja, die Deutschen haben Hitler zur Macht verholfen, ihnm den Steigbügel gehalten. Aber nein, kaum einer konnte ahnen, wohin er reiten würde.
Markus_Berzborn
Gesperrt
#63 erstellt: 01. Okt 2004, 19:51
Hallo Markus,

Eigentlich ist es doch völlig normal, dass die jeweils stärkste Partei den Kanzler stellt und sich um Koalitionen zwecks Regierungsbildung bemüht, oder siehst Du das anders?

Wenn wir heute folgendes Wahlergebnis hätten:

NPD 30%
DVU 15%
CDU 20%
SPD 16%
GRÜNE 6%
FDP 4%
SONSTIGE 9%

dann würde die NPD selbstverständlich den Kanzler stellen und höchstwahrscheinlich mit der DVU eine Koalition eingehen.

Wer das verhindern will, muss solche Parteien vorher verbieten lassen, aber nachträglich lässt sich da nichts machen.

Gruß,
Markus


[Beitrag von Markus_Berzborn am 01. Okt 2004, 19:54 bearbeitet]
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 01. Okt 2004, 19:54

Bass-Oldie schrieb:
Hi, bevor das weiter ausufert ...

Habt ihr nicht BEIDE Recht?
Nach dem, was ihr an Material anbietet, kann man das jedenfalls meinen.


Hallo,

danke! Denn ich sehe es genauso. Ich war nur schockiert über


Ja, das sehe ich VÖLLIG ANDERS


Nachtrag
Es musste aber nicht mit der Zentrumspartei gesprochen werden....denk mal düber nach

Markus
Bass-Oldie
Inventar
#65 erstellt: 01. Okt 2004, 19:59

dann würde die NPD selbstverständlich den Kanzler stellen und höchstwahrscheinlich mit der DVU eine Koalition eingehen


Bitte bewahre uns vor solchen Optionen...
Man muss es nicht noch herbeireden!
rubicon
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 01. Okt 2004, 19:59

Aber nein, kaum einer konnte ahnen, wohin er reiten würde.



Falsch. In "Mein Kampf" (1926) hat er haarklein seine Absichten beschrieben, nur wollten das viele nicht glauben und ernst nehmen. Banalere Probleme beschäftigten die Menschen (Arbeitslosigkeit). Selbst heute kennen viele sein Werk "Mein Kampf" nicht. Es fehlt immer noch an Aufklärung - eigentlich unfaßbar.

Gruß
rubicon
Markus_Berzborn
Gesperrt
#67 erstellt: 01. Okt 2004, 20:00

Bass-Oldie schrieb:
Aber nein, kaum einer konnte ahnen, wohin er reiten würde.


Vielleicht hat einer von Euch neulich die Sendung "Beckmann" (schau ich mir normalerweise nicht an, das vorweg, aber bei den interessanten Gästen konnte man ruhig mal einschalten) mit Otto von Habsburg und dem Prinz von Preußen gesehen.
Otto von Habsburg sagte da, er habe "Der Kampf" schon vor der "Machtergreifung" aufmerksam gelesen und daraufhin sofort gewusst, wo die Reise hin geht.
Also "ahnen" konnte man schon, wahrscheinlich haben die meisten aber Hitler nicht ganz so ernst genommen oder einfach "verdrängt" und "weggeschaut" (letztere Verhaltensweisen sind ja auch heute noch sehr verbreitet, insofern würde mich das nicht wundern).

Gruß,
Markus
Bass-Oldie
Inventar
#68 erstellt: 01. Okt 2004, 20:05

Falsch.


Jetzt komm aber. Rechne mal die Beteilung an der Wahl und den erreichten Prozentsatz auf Wählerstimmen um.
Und dann versuche die Bildung zu der Zeit einzurechnen. Wer hat sich denn damals für das Buch "Mein Kampf" interessiert?
Welcher prozentsatz von Leuten liest denn heute politische Bücher, von denen die wählen gehen?

Das war mit "kaum einer" vom Volk gemeint.

Vielleicht hätten deutlich mehr Intellektuelle das mitbekommen sollen. Da bin ich bei dir.
Aber diese Gruppe stellt eben keine > 40% Wähler. Damals nicht und heute nicht.
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 01. Okt 2004, 20:11
Hallo,

Falsch. In "Mein Kampf" (1926) hat er haarklein seine Absichten beschrieben, nur wollten das viele nicht glauben und ernst nehmen.


Stimmt. Das Buch gibt es/gab es. Aber Internet gab es nicht, wo du das Buch einfach lesen kannst. Noch heute.



Banalere Probleme beschäftigten die Menschen (Arbeitslosigkeit).


Das ist aber auch ein Schlag ins Gesicht. So banal ist Arbeitslostigkeit seinerzeit nicht gewesen. Es war dadurch viel Armut.



Es fehlt immer noch an Aufklärung - eigentlich unfaßbar.


Moment! Das ist heute immer noch der Fall. In unserer ach so intelligenten und informationssüchtigen Welt. siehe 1. und 2. Irakkrieg.....also vorwürfe dürfen wir der damaligen Generation nicht pauschal machen! Aber keineswegs heroisieren o.ä.

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#70 erstellt: 01. Okt 2004, 20:14

Bass-Oldie schrieb:
Bitte bewahre uns vor solchen Optionen...
Man muss es nicht noch herbeireden!


Ist schon klar, was Du meinst.
Aber ich finde, man MUSS NOCH MEHR über das Thema reden und sich der sachlichen Diskussion stellen.
Ich fand das z.B. nicht gut, wie nach den Landtagswahlen einfach alle Vertreter der etablierten Parteien den Raum verließen, als dieser NPD-Spinner loslegte.
Ich finde auch, dass "Der Kampf" für jeden frei zugänglich sein sollte.
Durch diese Dämonisierung und Hysterie wird das alles zu etwas Nebulösem, und gerade das halte ich für gefährlich.
Nein, die deutsche Gesellschaft muss doch inzwischen so weit sein, sich sachlich mit der rechtsradikalen "Philosophie" auseinandersetzen zu können, um festzustellen, was das alles für ein hanebücherner, unlogischer Schwachsinn ist!!
Oder täusche ich mich da?

Gruß,
Markus
Bass-Oldie
Inventar
#71 erstellt: 01. Okt 2004, 20:21

Ich fand das z.B. nicht gut, wie nach den Landtagswahlen einfach alle Vertreter der etablierten Parteien den Raum verließen, als dieser NPD-Spinner loslegte.


Stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Als wäre man sich zu gut dafür.
Tja, bereitet man den Herren dadurch eine Bühne dass man sie ernst nimmt, und diskutiert?
Oder will man ihnen zeigen, dass sie garnicht ernst genommen werden?
Dise Einstellung kann sich bitter rächen. Ein Volksanteil, der solche Inhalte wählt, darf nicht ignoriert werden.

Man versucht das Thema totzuschweigen. Leider wird das nicht funktionieren, wenn die anderen ihre Parolen weitersingen.

Wir sollten wach bleiben und argumentieren, und nie mehr wegsehen.
rubicon
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 01. Okt 2004, 20:25

Wer hat sich denn damals für das Buch "Mein Kampf" interessiert?


Also das ist schon kurios. Wußtest du, daß jeder Haushalt in der damaligen Zeit dieses Buch im Regal stehen hatte? Das es viele nicht gelesen haben, mag ja angehen, aber es ist schlicht falsch, daß man nicht hätte wissen können, wohin die Reise geht. Das hätte man durchaus. Viele wollten es nur nicht wahrhaben, haben weggeschaut. Selbst, als in der Nachbarschaft Leute verschwanden...

Gruß
rubicon
Bass-Oldie
Inventar
#73 erstellt: 01. Okt 2004, 20:41

Wußtest du, daß jeder Haushalt in der damaligen Zeit dieses Buch im Regal stehen hatte?


Wie, die hatten damals nichts zum Beißen, aber das Buch im Regal?
Kaum zu glauben...
Eisbär64
Stammgast
#74 erstellt: 01. Okt 2004, 20:44
@rubicon

hättest du den Mut gehabt den Mund auf zu machen, wenn du damit dein Leben gefährdet hättest?

Es ist leicht jetzt zu sagen das hätten die doch Wissen können, man muß schon die Zeit zu der das ganze geschah mit berücksichtigen.

Versteh mich nicht falsch ich bin ein absoluter Gegner des Braunen Packs aber ich maß mir nicht an zu sagen die hätten das doch alle Wissen müssen. 1933 konnte man vieleicht vermuten wo das ganze hinfühern kann. Als es dann aber soweit war war es nicht mehr so einfach was dagegen zu tun. Im übrigen hatte selbst das Ausland sich ganz schön verschätzt was diesen Verbrecher angeht.

Gruß
Eisbär64
rubicon
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 01. Okt 2004, 20:57
Hallo Eisbär,

@rubicon

hättest du den Mut gehabt den Mund auf zu machen, wenn du damit dein Leben gefährdet hättest?

Es ist leicht jetzt zu sagen das hätten die doch Wissen können, man muß schon die Zeit zu der das ganze geschah mit berücksichtigen


Du hast mich wahrscheinlich mißverstanden. Ich wollte keinen Vorwurf an die Menschen daraus ableiten, sondern nur darauf hinweisen, daß man manches absehen konnte. Da ich die Gnade der späten Geburt habe (Jahrgang 1952), blieb mir eine Entscheidung darüber erspart. Wahrscheinlich wäre ich auch eher ein Mitläufer geworden. Die Sozialisation in der Familie und der Gesellschaft lief auf Anpassung, Gehorsam hinaus. Dem konnte man nur widerstehen, wenn das Elternhaus auf eine humanistische Gesinnung bedacht war.

Daß das Ausland Hitler und seine Absichten auch verharmloste, ist in der Tat wahr. (Appeasement-Politik)

Gruß
rubicon


[Beitrag von rubicon am 01. Okt 2004, 20:58 bearbeitet]
Markus_Berzborn
Gesperrt
#76 erstellt: 01. Okt 2004, 21:03

rubicon schrieb:
Die Sozialisation in der Familie und der Gesellschaft lief auf Anpassung, Gehorsam hinaus.


Ja, sicher ein wichtiger Aspekt.
Da dies heute wohl eher nicht mehr so ist, glaube ich auch nicht, dass sich so etwas noch einmal wiederholen kann.
Auch diese noch aus dem Kaiserreich stammende Verankerung des Militarismus in der Gesellschaft gibt es ja in der Form nicht mehr.

Gruß,
Markus
Bass-Oldie
Inventar
#77 erstellt: 01. Okt 2004, 21:09

Daß das Ausland Hitler und seine Absichten auch verharmloste


Wenn es nur das gewesen wäre.
Die Verwaltungsmaschinen zum Holocaust kamen von IBM (Hollerit) und die Wagen dafür von General Motors (Opel).

Die haben alle kräftig mitverdient...
Dafür wurden deren Werke nicht weg-gebombt.

Alles eine sehr merkwürde Zeit, die man sich nicht vorstellen kann, mit unseren 60 jahren Frieden, die wir seitdem genießen durften.
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 01. Okt 2004, 21:49
Hallo,

einer der grössten Sponsoren war Royal Dutch. Was hier als "Shell" bekannt ist.

Hier was provokatives, und irgendwie nachdenkliches dazu
http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_105a/T20.HTM

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#79 erstellt: 01. Okt 2004, 22:02

Markus_P. schrieb:
Hier was provokatives, und irgendwie nachdenkliches dazu
http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_105a/T20.HTM

Markus


Na ja, alles ganz interessant und auch im Wesentlichen nichts Neues. Wohin der Hase läuft, sieht man aber dann im letzten Abschnitt: Erinnert mich alles sehr an rechtsextreme Theoretiker wie den NPD-Anwalt Horst Mahler. Schuld an allem Übel der Welt ist die "amerikanische Ostküste" - "die Hochfinanz". Im nächsten Schritt kommt dann: "das meiste davon in jüdischer Hand" - wie es weitergeht, kannst Du Dir ja denken.
Lustig finde ich nur, wie die Ami-Hasser SOWOHL das Bretton Woods-System ALS AUCH dessen Abschaffung kritisieren: Beides nütze der USA und ist somit Teufelszeug.

Gruß,
Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 01. Okt 2004, 22:06
Hallo,

wieso nix neues? Das Öl zu jeder Zeit eine Rolle gespielt hat. Irgendwie. Interessant.

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#81 erstellt: 01. Okt 2004, 22:14
Markus,

Ich habe Dir mal einen Link aus dem Lexikon Rechtsextremismus reingesetzt, damit Du in etwa eine Vorstellung davon bekommst, in welchem Umfeld wir uns bei der von Dir (sicher mit besten Absichten) verlinkten, im Prinzip ja unverdächtig wirkenden Seite bewegen.

http://lexikon.idgr.de/v/v_p/vpm/vpm.php

Gruß,
Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#82 erstellt: 01. Okt 2004, 22:47
Hallo Markus,

warum liesst du meine Posting nicht richtig?
Vorhin haben wir fast das gleiche gesagt, das hast du nicht so gesehen.

Jetzt hast du das überlesen:


Hier was provokatives, und irgendwie nachdenkliches dazu


Bitte liess zukünftig alles. Sonst Rückfrage!



Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#83 erstellt: 01. Okt 2004, 22:57

Markus_P. schrieb:
Jetzt hast du das überlesen:


Nö, habe ich keineswegs überlesen.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass all dies aus einem sehr zweifelhaften (ums mal vorsichtig auszudrücken) Umfeld kommt, mehr nicht.

Gruß,
Markus
bukowsky
Inventar
#84 erstellt: 02. Okt 2004, 08:40
also ich werde mir den Film heute anschauen
rubicon
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 02. Okt 2004, 08:49
Hallo bukowsky,

da ich dich als ernsthaften "Geprächspartner" erfahren habe, würde mich dein Urteil hinsichtlich der Vermittelbarkeit historischer Zusammenhänge interessieren, auch im Hinblick auf die heutige Jugendgeneration und ob ein Spielfilm den millionenfachen Opfern dieses Wahnsinns gerecht werden kann. Gerne auch über PM, falls du dich öffentlich dazu nicht auslassen willst.

schöne Grüße
rubicon
Bass-Oldie
Inventar
#86 erstellt: 02. Okt 2004, 08:55
Hi, ihr Markusse

ihr pflegt das knapp aneinander vorbeireden auf recht hohem Niveau
Ein bißchen mehr Toleranz in der Auslegung der Wörter des anderen, und ihr könntet euch verstehen ...
bukowsky
Inventar
#87 erstellt: 02. Okt 2004, 09:19

rubicon schrieb:

da ich dich als ernsthaften "Geprächspartner" erfahren habe, würde mich dein Urteil hinsichtlich der Vermittelbarkeit historischer Zusammenhänge interessieren, auch im Hinblick auf die heutige Jugendgeneration und ob ein Spielfilm den millionenfachen Opfern dieses Wahnsinns gerecht werden kann. Gerne auch über PM, falls du dich öffentlich dazu nicht auslassen willst.


Hallo rubicon,
oha, jetzt legste die Messlatte aber hoch für mich

mal schauen, wie ich den Film finde, und was ich vielleicht später dazu schreibe


zu der Diskussion zum Hintergrund des Films würde ich eine Mischung der Standpunkte als den für mich plausibelsten Schluss zulassen wollen: Auf der einen Seite die gnadenlose Ausnutzung der schlechten [wirtschaftlichen und] sozialen Situation, das Versprechen auf eine Zukunft/Perspektive für das Volk, das Verschweigen bzw. das Zurückstellen antisemitischer Ziele gepaart mit Uninformiertheit großer Teile der Bevölkerung, aber auch Einbindung von Einzelnen (Erfüllungsgehilfen, Nutznießertum) in das System Hitler und sogar [ideelle und wirtschaftliche] Förderung durch Interessengeleitetheit oder gar politische Überzeugung von Unternehmen.

Den Punkt "jeder hätte sich informieren können oder müssen" finde ich richtig, wenn auch wirklichkeitsfremd, da es de fakto einfach immer schon nicht oder wenig informierte Teile der Bevölkerung gegeben hat, gibt und geben wird.
Ein schönes Beispiel ist unser Bundestag. Ein Haufen voll informierter Politiker, sozusagen die politischen Profis - so sollte man meinen. Fragt man einmal direkt nach einer Abstimmung zu einem bestimmten Thema Inhalte ab, wird bei nicht wenigen unserer Vertreter klar, dass es teilweise erscheckend wenig bis zum Teil sogar gar keine Hintergrundkenntnisse zu einzelnen Inhalten gibt.


[Beitrag von bukowsky am 02. Okt 2004, 09:21 bearbeitet]
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 02. Okt 2004, 09:37

Bass-Oldie schrieb:
Hi, ihr Markusse

ihr pflegt das knapp aneinander vorbeireden auf recht hohem Niveau
Ein bißchen mehr Toleranz in der Auslegung der Wörter des anderen, und ihr könntet euch verstehen ...


Hallo,

das war doch vorhin mein Reden! Deshalb habe ich nicht mehr geantwortet. Denn wir meinen im Enddefekt das Gleiche.

Zum Thema Informieren: Gestern bin ich beim Zappen, bei de Show: Wer wird Millionär hängengeblieben. Da ging es in der Qualifikationsrunde um die richtige Reihenfolge bei einer Wahl. NUR einer hat es richtig hingekriegt..... in 6,.. Sek. Alle anderen wussten es nicht. Günter Jauch war schockiert! Sein Kommentar: Jetzt weiss man warum es soviele Nichtwähler gibt, die wissen alle nicht wie es geht!!

Die 4 Dinge waren irrc (oder so ähnlich, vielleicht kriegt das ja jemand mit Frau ? noch besser hin)
Kreuzchen machen
Wahlzettel abholen
In die Urne schmeissen
In die Wahlkabine gehen


Markus


[Beitrag von Markus_P. am 02. Okt 2004, 09:49 bearbeitet]
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 02. Okt 2004, 10:58
Hallo,

heute in der WAZ dazu:
http://www.waz.de/wa...tritt=WAZ&dbserver=1

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#90 erstellt: 02. Okt 2004, 11:48

Markus_P. schrieb:
Da ging es in der Qualifikationsrunde um die richtige Reihenfolge bei einer Wahl. NUR einer hat es richtig hingekriegt..... in 6,.. Sek.


ROFL.
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 02. Okt 2004, 11:50
Hallo Namensvetter,

also lass uns nicht auf "hohem Niveau" streiten um des streiten willens.



Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#92 erstellt: 02. Okt 2004, 12:00
Natürlich kein Streit.

Es ist nur so: Wenn ich so was lese wie in den "Zeit-Fragen", klingeln bei mir sofort die Alarmglocken. Meistens lässt sich das klar dem rechten Umfeld zuordnen, daher der Hinweis in meinem Link.
Mir liegt es fern, Dich persönlich zu kritisieren. Wieso auch?

Gruß,
Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 02. Okt 2004, 12:29
Hallo,

das recht sich einzumischen haben wir nicht. Es ist nicht immer alles "so einfach" wie es scheint (auch nicht "so kompliziert")

Hätte es gar keine Infos gegeben hätte es die Geschwister-Scholl & Co. nicht gegeben.

Markus
Lueneburger
Ist häufiger hier
#94 erstellt: 02. Okt 2004, 20:34
Hi,
also ich würde sagen das der film sehr viel Gesprächststoff mit sich bringt.....aber das das hier soo weit geht hätte ich net gedacht.... naja mir ist das egal..
Macht was ihr wollt

bukowsky
Inventar
#95 erstellt: 02. Okt 2004, 23:55
Hallo Markus


Markus_P. schrieb:

~~ Denn wir meinen im Enddefekt das Gleiche.


sorry, aber das amüsiert mich gerade


komme gerade aus dem Kino und weiß nicht so recht, ob ich den Film nun gut oder schlecht finden soll.

Was auf jeden Fall zutrifft: rubicon hat Recht, ohne Vorkenntnisse, ohne Einführung, ist der Film nichts für Jugendliche, wahrscheinlich dürften sie ihn gar nicht verstehen, dürften Schwierigkeiten haben, mehr Personen als Hitler selbst zu erkennen oder zuzuordnen.

Begeistert hat mich der Film indes nicht. Ich fand einige Szenen und einige Personen etwas überzeichnet oder einfach nicht glaubwürdig in bestimmten Situationen. Muss es erstmal sacken lassen ...

Bass-Oldie
Inventar
#96 erstellt: 03. Okt 2004, 08:42
Sind dir (wie die Dame von der WAZ schrieb) auch die Geigentöne zu manchen Szenen deplaziert vorgekommen, oder nimmt man die zugeordnete Musik garnicht so wahr?
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 03. Okt 2004, 10:46
Hallo,

ich kann mich z.B. nicht mehr an die Score-Musik erinnern. Ich würde sagen, ich habe es nicht so bewusst wahr genommen.

Markus
Lueneburger
Ist häufiger hier
#98 erstellt: 03. Okt 2004, 15:22
Hi,
an einigen Stellen ist Musik aber ich habe nicht so ganz daraufgeachtet was für welche es ist schwer auf den Film zu achten und dann noch auf die Musik..
Aber die Musik müsste dazu passen irgendwie weil sie können nicht wenn einer gestorben ist Partymusik spielen

Dominik_Zingali
Stammgast
#99 erstellt: 10. Okt 2004, 12:59
Hallo zusammen,

auch ich (als Schweizer) habe mir den Film gestern angeschaut. Ich muss sagen, er hat mir schwer Eindruck gemacht. Vor allem die Darstellung Hitlers ist oskarwürdig - mir sind regelmässig kalte Schauer den Rücken runter. Ausserdem gefällt mir die Schauspielerin Alexandra Maria Lara (die Sekretärin) sehr gut

Was ich jedoch ebenfalls einwenden muss, ist folgendes: für Leute, die über die Geschichte Deutschlands der ersten Hälfte des 20Jhd ungenügend Bescheid wissen, ist dieser Film einerseits schwierig einzuordnen und anderseits kann er bei einigen sogar verharmlosend erscheinen. Der "Führer" wird hier als kranker, manchmal charmanter, oftmals krankhaft jähzorniger "Opa" gezeigt. Auch (oder gerade) die anderen Schwerstverbrecher wie ein Heinrich Himmler (der oberste SS!) wurden als staatsmännische Onkels dargestellt. So dürften sie sich in diesem Umfeld auch verhalten haben. Wenn aber jemand nicht im Bilde ist, was diese Männer veranlasst und durchgesetzt haben, dann kann das meines Erachtens für Verwirrung sorgen.

Was mich auch stark fasziniert hat, ist die Darstellung des Leidens des Deutschen Volkes versus die Dekadenz der Reichsführung (gerade in den letzten Tagen).

Ich denke, dass dieser Film in den Schulen als Standardwerk gezeigt werden und als Aufhänger der Geschichte des dritten Reiches dienen sollte. Gerade die menschliche Darstellung der grössten Massenmörder vermag diese zu entmystifizieren. Es sind Menschen - zwar schwerst gestörte - aber es sind Menschen! Das ganze muss natürlich sorgsam in ein gesamtes Konzept eingebettet sein.
Ich weiss jetzt nicht, ob mir als Schweizer ohne direkt betroffene Vorfahren ein solches Urteil zusteht. Mich hat das Phänomen 3.Reich / WW2 / ... schon immer extrem interessiert.

Gruss
Dominik


[Beitrag von Dominik_Zingali am 10. Okt 2004, 14:15 bearbeitet]
Bass-Oldie
Inventar
#100 erstellt: 10. Okt 2004, 13:05

Es sind Menschen - zwar schwerst gestörte - aber es sind keine Menschen!




Vertippt??
Dominik_Zingali
Stammgast
#101 erstellt: 10. Okt 2004, 14:14

Bass-Oldie schrieb:

Es sind Menschen - zwar schwerst gestörte - aber es sind keine Menschen!




Vertippt??

Merci, habs korrigiert.... Hiess in der ersten Version "keine Monster"...
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