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Der Untergang

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Lueneburger
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Sep 2004, 14:42
Moin Leute,
alsi ich muss euch sagen das sich 155minunten im Kino sitzen für diesen Film lohnen!
Ich fand ihn geil (naja ich kenne bessere aber für so einen Film GEIL!)
Bass-Oldie
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2004, 08:30
Hi,

gibt es einen besonderen Grund, diesen doch eher recht unsensiblen Kommentar zu diesem Thema anzupinnen?

Wem zu dem Film keine andere Beschreibung als das Wort "Geil" einfällt, der hat, denke ich, das Thema verfehlt.
DrNice
Inventar
#3 erstellt: 20. Sep 2004, 00:57
Okay, dann will ich mal Lueneburgers "geil" etwas konkretisieren.

Um eventuellen Missverständen vorzubeugen:
Natürlich ist Hitler eine verachtungswürdige Personen, die schreckliche Dinge gemacht und millionen Menschenleben auf dem Gewissen hat. Die positiven Eigenschaften Hitlers, die ich im folgenden Text nennen werde, wiegen seine kranken Grausamkeiten nichtmal annähernd auf.

Aaaalso: mir ist sofort aufgefallen, dass in diesem Film die Charaktere wirklich authentisch rüberkamen - das ist besonders angenehm, wenn man sonst fast nur übertrieben patriotisch angehauchte Amiproduktionen gewohnt ist.
Überraschend war der Facettenreichtum von Hitlers Charakter, den man ja eigentlich nur von alten Bild- und Tondokumenten kennt, wo er meist wild gestikulierend und enthusiastisch schreiend zu sehen ist. In "Der Untergang" spricht er meistens ruhig - oft hat man den Eindruck, dass er ein älterer leicht gebrechlicher aber sehr fürsorglicher und netter Opa ist. In solchen Momenten muss man sich vor Augen halten, dass es sich bei dem gutmütigen Opi um Adolf Hitler handelt, der sich da um die Goebbels-Kinder kümmert oder geduldig mit seiner Sekretärin ist, die sich an der Schreibmaschine -zig Tippfehler leistet.
Umso erschreckender, wenn er zwei Minuten später wie selbstverständlich über Themen wie die "Judenvernichtung" redet oder über seine kranken Ansichten zum Thema Menschlichkeit sinniert.
Über Hitler selbst weiß man in der Regel ziemlich viel - es gibt als nicht so viele Überraschungen. Das führte dazu, dass ich mich mehr über Eva Braun als über Hitler aufgeregt habe: so viel Dummheit und Naivität habe ich selten erlebt. Diese naive Sorglosigkeit hat mich wahnsinnig gestört.
Goebbels wurde übrigens auch sehr gut gespielt. Bei seinem stechenden Blick habe ich regelmäßig Gänsehaut bekommen. E sist sichelich nicht einfach, diese Emotionslosigkeit und Kälte derart gelungen rüberzubringen. Oft musste ich mir vor Augen halten, dass es tatsächlich "nur" Schauspieler sind - wenn auch sehr gute!

Alles in Allem ein SEHR empfehlenswerter Film, den eigentlich jeder gesehen haben sollte - entweder im Kino oder auf DVD!

Ich hoffe, dass mein Geschreibsel zu so später Stunde noch einigermaßen ordentlich gelungen ist...
Bass-Oldie
Inventar
#4 erstellt: 20. Sep 2004, 01:08
Hi Doc,

diese Stellungnahme wird der Sache schon gerechter.
Vielen Dank dafür.

Obwohl ich fast nicht glauben kann, dass wie du sagst


Über Hitler selbst weiß man in der Regel ziemlich viel - es gibt als nicht so viele Überraschungen


wenn man heute einen Wahlerfolg der NPD mit 9.2% in Sachsen miterleben muss.
Ich denke, man kann garnicht genug über solche Themen kennen, egal wo sie auf der Welt passieren.
Lueneburger
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 20. Sep 2004, 07:25
Hi,
die meisten warnen ja auch vor den Parteien die "rechts" sind!
Aber davon habe ich nicht sooo eige große AHnung deshalb

/thx Doc
SFI
Moderator
#6 erstellt: 20. Sep 2004, 08:06
Hi,

der Thread wurde deshalb gepinnt, weil er der 1. Thread über den Film war und aktuelle Kinofilmdiskussionen immer gepinnt werden.
Lueneburger
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Sep 2004, 21:18
@ sektion-31

kannst du das auch für MICH erklären!?

DrNice
Inventar
#8 erstellt: 20. Sep 2004, 21:23
Moin, Lueneburger!

Diskussionen über aktuelle Kinofilme stehen immer "ganz oben".
Wenn ein Beitrag zu einem Thema geschrieben wird, erscheint das Thema in der Liste ganz oben. Wenn in einem Thema (Thread) längere Zeit nichts mehr geschrieben wird, sackt es langsam nach unten ab. Um das zu verhindern, können Moderatoren und Administratoren (ja, ja, der Esel nennt sich selbst zuerst...;)) den Thread oben "festpinnen" - dann sackt er nicht ab und er fällt gleich ins Auge.
Lueneburger
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Sep 2004, 21:25
AHja.....jetzt bin ich immer noch soo "schlau" wie voher *nix check*

Bass-Oldie
Inventar
#10 erstellt: 20. Sep 2004, 21:31
Hi Lueneburger,

Doc bezieht sich da auf meine Frage, was denn an deiner Anmerkung zum Film sooo toll war, dass es in der Threadansicht fest verankert wurde.

Schau dir einmal die Thread Übersicht an, dann wirst du merken, dass ein paar Threads oben abgeteilt sind. Die sind sozusagen "angepinnt" (festgetackert :)), und rutschen nicht mit den anderen Threads automatisch nach unten, wenn neue dazukommen.

Ist es jetzt klarer?
SFI
Moderator
#11 erstellt: 20. Sep 2004, 21:52
Hi,

das hat weiterhin den Vorteil, dass z.B. kleine Lueneburgers nicht immer neue Threads zu schon vorhandenen Themen aufmachen. Die Diskussion wird somit in einem Thread gesammelt.
Lueneburger
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Sep 2004, 07:12

ja jetzt ist es ok.....
naja ich weiß net was klein sein soll bei dir!? (@sektion-31)

Naja Heute gehe ich wieder mal ins Kino^^
Mal sehn was jetzt nach dem sehr gut gemachten Film "Der Untergang" mich bei Hellboy erwartet.....beides spielt ja am Ende des 2. Weltkrieges....nur das "Der Untergnag" das Wahre erzählt....
SFI
Moderator
#13 erstellt: 21. Sep 2004, 07:56
Hi,

das hat keine nähere Bedeutung sondern ist lediglich eine Verniedlichung. Nimms als Kompliment!
mark247
Stammgast
#14 erstellt: 21. Sep 2004, 08:29
Die letzten 10(!) Postings im Thread hatten NIHCTS mit dem Thema des Threads, dem Film "Der Untergang" zu tun. Nur als Randnotiz.

Habe den Film gestern auch gesehen. Ich denke, dass man sagen kann, dass dieser Film die letzten Tage im Führerbunker sehr authentisch zeigt. Gerade diese Authenzität gelingt Hollywoodproduktionen oft nicht, weil Pathos und amerikanisches Heldentum zu dick aufgetragen werden.

Besonders hervorzuheben sind die Leistungen der Schauspieler, die Hitler und Göbbels gespielt haben. Wirklich sehr gut.
mott
Stammgast
#15 erstellt: 22. Sep 2004, 16:41
Na was ihr da so schreibt, da muss ich ja unbedingt ins Kino, also werd ich mich dann ins Xinedome in Ulm setzen und Hitler und Goebbels lauschen.


mfg mott
fischpitt
Inventar
#16 erstellt: 22. Sep 2004, 17:04
Ich habe mit meinem Sohn schon mehrere Gespräche geführt über das Dritte Reich.So was darf nie wieder vorkommen.Den Film sollte man sich ansehen,also geht es morgen ins Kino.
Am Wochenende,hier in NRW lassen wir uns mal Überraschen. Wenn so ein negativer Wahlerfolg der Rechten hier
auch eintrifft sollte man sich ernsthafte gedanken machen.
Peter
Lueneburger
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 22. Sep 2004, 22:02
Hi,
man sollte wirklich darüber reden das der Film eine Wahregeschichte erzählt!
Es ist wichtig weil viele es gernicht glaubenwollen das so ein Typ (Hitler) ganz Deutschland in den Untergang gezogen hat...!
Man sollte auch als Schüler den Film aufjedenfall gesehn haben...
Hellboy handelt ja auch am Ende des 2. Weltkrieges ist aber eher nur schwachsin!! Wer das glaubt hat sehr viel verpasst!

Markus_P.
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 22. Sep 2004, 22:41
Hallo,

macht euch auf immer noch sehr gut gefüllte Kinosääle gefasst. Das finde ich gut!

Ein Klasse Film und für mich ein Must-Have im DVD-Schrank neben "Die Brücke" und "Das Boot"

Markus
Bass-Oldie
Inventar
#19 erstellt: 23. Sep 2004, 09:25

Hellboy handelt ja auch am Ende des 2. Weltkrieges ist aber eher nur schwachsin


Na aber ganz sicher.
Es wäre ja fast schon tragisch, wenn unsere Jugend nicht eine Nacherzählung wirklichkeitsnaher Geschehnisse von einer Comicverfilmung unterscheiden könnte.

Ist denn dem Nachwuchs alles nur "Fernsehen", was da läuft und eine Soap genauso realistisch wie hundert Tote in Haiti?
Lueneburger
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 25. Sep 2004, 11:52
Hi,
wollte sagen das sich hier in Lüneburg sehr viele Schulklassen diesen Film ansehn....
Also ich sage nur volle Kinos und kaum einer sagt der der Film schlecht ist!

Markus_P.
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 25. Sep 2004, 11:56
Hallo,

hat jemand dazu am Donnerstag "Berlin-Mitte" gesehen?
Fand ich megainteressant, so am Rande dazu.

Markus
bukowsky
Inventar
#22 erstellt: 25. Sep 2004, 12:01
da lief auch kürzlich mit Spencer Tracey und diversen anderen Leinwandhelden ein SW-Film im Dritten über die Nürnberger Prozesse ... recht interessant
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 25. Sep 2004, 12:05
Hallo,

wobei sich bei "Berlin-Mitte" alle einig waren, das der Untergang eine neue "Qualität" in die Aufbereitung bringt.

Ich wünsche dem Film auf jeden Fall viel Glück für Oscar!
http://www.waz.de/wa...tritt=WAZ&dbserver=1

ich freue mich schon auf Februar, wenn das Leben von "Sophie Scholl" auf Leinwand gezeigt wird. Das Thema "Die weisse Rose" interessiert mich schon seit meiner Schulzeit.

Was aber nicht wirklich ungewöhnlich ist, wenn man auf die Geschwister-Scholl ging

Markus
rubicon
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 25. Sep 2004, 12:23
Hallo miteinander,

also ich habe zu dem Film eine etwas abweichende Meinung.

Vom schauspielerischen Gesichtspunkt aus betrachtet, stellt der Film wirklich eine Glanzleistung dar, aber eine historische Aufarbeitung mit dem Grauen des Nazi-Regimes kann und wollte er wahrscheinlich auch nicht liefern. Die Reduktion auf 12 Tage Bunker läßt zwar den Wahnsinn der Akteure erkennen, aber es bleibt die Gefahr, daß die personale Betrachtung das Grauen verharmlost bei Leuten, denen die historische Bildung fehlt. Ich wünsche mir für Schulen eher das Zeigen von Bernhard Wickis Film, "Die Brücke" oder Filme mit mehr dokumentarischen Hintergrunds.

Die meisten Jugendlichen werden ins Kino gehen, weil ihnen die Person Hitlers einen morbiden Kick versetzt. Eine solche Aufmerksamkeit hat dieser elende Psychopath, Menschenverächter und millionenfacher Massenmörder nicht verdient! Mir hat das Buch von Joachim Fest als Lektüre vollends ausgereicht. Nun klingeln die Kassen.
Für mich bleibt ein fader Nachgeschmack zurück, wenn dadurch noch Geld verdient wird.

Ein Besuch der KZ-Gedenkstätten ist allemal eindrucksvoller und macht betroffener als dieser Film. Das soll die Regieleistung und die Schauspieler nicht schmälern, aber ich halte einen Spielfilm für eher verharmlosend. Das Grauen kann man nur dokumentarisch begreifen.

Gruß
rubicon
bukowsky
Inventar
#25 erstellt: 25. Sep 2004, 12:27
Hallo rubicon,
finde Deine Betrachtung nicht unplausibel, allerdings denke ich auch, dass der Film in Schulen nicht ohne Diskussion und weiterführenden oder vorhergehenden Unterricht stattfindet. Bei einer Dokumentation hätte ich die Vermutung, dass sich zu wenig Jugendliche überhaupt mit dem Thema beschäftigen wollten.
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 25. Sep 2004, 12:33
Hallo rubicon,

du hättest Berlin-Mitte sehen sollen. Wäre für dich interesant gewesen. Auch was Eichinger aufzeigen wollte, und was Reich-Ranicki (ich liebe ihn, bin aber selten einer Meinung mit ihm) kritisierte.

Dennoch hat der ZDF-Wissen Experte dem Film hohes Lob ausgesprochen.

Interessanter würde man auch die ersten Tage der "Machterschleichung" kinotechnisch mal aufbereitet sehen. Ist ein sehr interessantes Kapitel. Vielleicht macht es ja Eichinger ?!?!

Markus
rubicon
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 25. Sep 2004, 13:57

Bei einer Dokumentation hätte ich die Vermutung, dass sich zu wenig Jugendliche überhaupt mit dem Thema beschäftigen wollten.


Man sollte die Jugend auch nicht unterschätzen. Es ist allerdings so, daß wenn sich jemand überhaupt nicht mit seiner Geschichte kritisch beschäftigt, er sich dieses auch nicht antun wird. Der Film ist ja gerade für die "unpolitischen", unaufgeklärten jüngeren Zuschauer so zwiespältig, weil er die komplexen Zusammenhänge von Hitlers dämonischer Suggestionskraft und dem daraus erwachsenen blinden Gehorsam einerseits und der totalen Zerstörung jeglicher Zivilisation anderseits nicht aufzeigen kann. Hitler ist zwar ein Mensch wie jeder andere auch, aber seine Taten sind so ungeheuerlich, daß sie kein Spielfilm jeh vermitteln kann. Anschauung können nur Leichenberge bieten. Ist hart, aber wahr.

Gruß
rubicon
rubicon
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 25. Sep 2004, 14:03

du hättest Berlin-Mitte sehen sollen.


Hab ich gesehn. Leider kam Wibke Bruhns dabei kaum zu Wort, weil Reich-Ranicki sich wie immer selbst inszenierte und Eichinger meinte, seinen Film verteidigen zu müssen. Das braucht er nicht. Klar darf er einen solchen Film produzieren, aber ob er damit nicht Geister weckt, die lieber in der Flasche bleiben sollten, ist noch nicht klar. Wir werden das Echo der Jugend abwarten müssen. Ich kann nur hoffen, daß das Faszinosum Hitler nicht in falsche Kanäle gerät.

Gruß
rubicon
rubicon
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 25. Sep 2004, 14:08
Luneburger schrieb:

Ich fand ihn geil (naja ich kenne bessere aber für so einen Film GEIL!)



Könntest du uns freundlicherweise näher erklären, was du unter "geil" in diesem Zusammenhang verstehst? Würde mich echt interessieren.

Gruß
rubicon
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 25. Sep 2004, 14:48

rubicon schrieb:

du hättest Berlin-Mitte sehen sollen.

Wir werden das Echo der Jugend abwarten müssen. Ich kann nur hoffen, daß das Faszinosum Hitler nicht in falsche Kanäle gerät.


Hallo,

wobei ich z.B. eher den Ex-NPD Mann gehört hätte und egal wie, es waren absolut kurzweilige 68 Min.
Und auch W.Bruhns musste dem Film attestieren, das er für eine neue "Qualität" da steht.

Mich hat es so "fasziniert", das ich mir seitdem einige Links im I-Net für mehr Infos rausgesucht habe. Und dennoch gibt es Perversionen, welche ich nicht verstehe (verstehen kann)

Markus
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 27. Sep 2004, 00:32
Hallo,

habe eben ZDF-History gesehen und kann Knopps Worte bei Berlin Mitte nicht elementar nachvollziehen. Es war "verdammt" nah an dem recherchierten.

Markus
Dirk_F.
Stammgast
#32 erstellt: 27. Sep 2004, 07:25
Hi,

ich kenne den Film zwar nicht, aber vielleicht hätte man das noch eindrucksvoller steigern können, indem man an den Kinofilm noch den Film "Die Welle" von Morten Rue (oder so ähnlich!) gehängt hätte.

Da geht es um amerikanische Jugendliche, die nicht glauben können, das so etwas (das Dritte Reich) jemals passieren konnte.
Sie schließen aus, daß so was in den USA überhaupt geschehen könnte.
Der Klassenlehrer beschliesst darauf ein Experiment zu machen, indem er langsam die Methoden von Hitler anwendet.

Ist jedenfalls ein gut gemachtes Buch, vor allem, weil es auf Tatsachen beruht, so weit ich weiß.
Das würde die laaaaaange zurückliegende Vergangenheit als ewig über uns schwebendes Damokles-Schwert wieder in die Köpfe zurückholen.

Dirk
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 27. Sep 2004, 11:01

Dirk_F. schrieb:

Ist jedenfalls ein gut gemachtes Buch, vor allem, weil es auf Tatsachen beruht, so weit ich weiß.


Hallo,

stimmt. Ist sehr gut gemacht. Der Film lief lange nicht mehr.

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#34 erstellt: 27. Sep 2004, 11:33
Meine Meinung dazu: Selbstverständlich kann ein Film, wie auch jede andere erzählende Kunstform nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit bzw. eine bestimmte Perspektive liefern, zumal in zwei Stunden. Das muss man einfach akzeptieren, sonst kann man das Filmemachen gleich sein lassen. Daher ist das für mich in Ordnung, so lange keine bewusste Verzerrung, Geschichtsfälschung oder Manipulation des Publikums (wie z.B. in vielen sowjetischen Kriegs- und Historienfilmen) betrieben wird.
Klar ist das ein brisantes Thema, aber ehrlich gesagt hatte ich schon immer den Eindruck, dass Hitler in Deutschland hauptsächlich deshalb oft als irreales Monstrum stilisiert wurde, das man nicht "anpacken" darf und das irgendwie über den Dingen schwebt, um sich nicht der eigenen Verantwortung und Geschichte stellen zu müssen.
Daher glaube ich auch nicht, dass in nächster Zeit eine künstlerische Auseinandersetzung mit der "Machtergreifung" erfolgen wird, denn dann müsste man ja zugeben, dass die NSDAP stärkste Partei war und die Mehrheit des Volkes (behaupte ich mal) mit der Politik Hitlers zumindest bis zum 2. Weltkrieg durchaus nicht unzufrieden war.
In den Zusammenhang passen m.E. auch einige Äußerungen im Umfeld der sogenannten Wehrmachtsausstellung, nach dem Motto: "Alles ganz schrecklich, aber mein Opa war natürlich unschuldig".

Gruß,
Markus


[Beitrag von Markus_Berzborn am 27. Sep 2004, 11:38 bearbeitet]
Panama
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 27. Sep 2004, 11:59
an dirk f.:
habe das buch gelesen. ich find hohl und zu simpel. ist es nicht sogar ein kinder(jugend)buch?

nur eine zusatzinfo:
meine meinung/schlagworte zum thema nazis:

-es gab auch eine amerikanisch nazibewegung(sogar recht beliebt)
-zudem war zu der zeit fand überall auf der welt eine form des naziregimes anhänger.
-militärdiktaturen sind noch heute nicht ungewöhnlich.
-die chilenische armee trägt noch heute wehrmachtshelme.
-der deutsche ordnungssinn und bürokratenwahn förderten das regime (ich denke das deutsche immer noch ein bischen nazi sind.. sorry)
-dank der dummheit der nazis (dunkirchen, moskau, stalingrad, marine sowie thema langstreckenbomber) hat deutschland den krieg verloren.
-ich denke der krieg war gut, weil vielleicht dadurch ein atomkrieg nicht mehr ins timing gepasst hat (puuuh...)
-ich denke es gab, gibt und wird noch schlimmere sachen geben (was passiert eigentlich seit jahren in afrika??), aber irgendwie ist hitler&deutschland doch am "coolsten".
-die hauptattraktion ist wohl die paarung von ideologie und einem modernen land (fast weltmacht)

that my opinion....
rubicon
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 27. Sep 2004, 12:58
an Panama,

deine Anmerkungen zum Thema Nazis sind an Peinlichkeit kaum noch zu toppen. Selten sowas ausgesprochen d....
gelesen.
ich denke das deutsche immer noch ein bischen nazi sind.. sorry)
-dank der dummheit der nazis (dunkirchen, moskau, stalingrad, marine sowie thema langstreckenbomber) hat deutschland den krieg verloren.
-ich denke der krieg war gut, weil vielleicht dadurch ein atomkrieg nicht mehr ins timing gepasst hat (puuuh...)




irgendwie ist hitler&deutschland doch am "coolsten".


Das sind genau die Leute, die solche Filme nur "geil" finden.
Dirk_F.
Stammgast
#37 erstellt: 28. Sep 2004, 07:18
@panama

Es war kein Kinderbuch.
Und Dein Thread zeugt irgendwie von Naivität.

Dirk
chaelli
Stammgast
#38 erstellt: 28. Sep 2004, 09:18
Habe den Film nun auch gesehen.

Ich fand ihn hervorragend und sehr beeindruckend. Die schauspielerischen Leistungen sind durchs Band hindurch grossartig. Speziell hervorheben möchte ich allerdings Bruno Ganz, seine Performance ist schlichtweg brilliant.
Für meinen Geschmack war der Film vielleicht etwas zu lang.
Auch setzt der Regisseur voraus, dass der Zuschauer die Personen, welche zu Hitlers Umfeld gehören, kennt.
Ich glaube auch nicht, dass er zu menschlich gezeigt wird. In ruhigeren Szenen tritt auch immer wieder sein widerwärtiges Gedankengut zu tage, welches es mir absolut verunmöglicht solch einer Person auch nur einen winzigen Teil Menschlichkeit zu attestieren.

Auch möchte ich noch folgendes erwähnen.
Eine solche Atmosphäre, wie bei diesem Film habe ich im Kino noch nie erlebt. Der Saal war voll und es herrschte während der ganzen Vorführung eine absolute Totenstille. Alle hockten gefesselt in ihren Stühlen und haben sich kaum bewegt.
logic1988
Neuling
#39 erstellt: 29. Sep 2004, 15:13
Hallo Leute!

Also. Ich war gestern (das erste Mal) in dem Film "Der Untergang" und er hat mich wirklich bewegt, wobei ich nicht unbedingt eine sensible Person in Sachen Filmen bin.

Es ist ein wirklich lohnenswerter Film, allerdings wird er von mir nicht zur Aufklärung der Entstehung des 2. Weltkrieges sowie des damaligen jüdischen Hasses ausgezeichnet. Das heißt im Klartext, dass ich mir mehr Ausschnitte aus Konzentrationslagern etc. vorgestellt habe, um dem Zuschauer die Grausamkeit zu verdeutlichen. (Wobei der Film auf andere Weise ohnehin nichts für schwache Nerven war....). Der Hauptdarsteller "Adolf Hitler" war vom Optischen sehr gut imitiert worden, allerdings störte mich die etwas "unpräzise" Ausdrucksweise des "Führers" ein wenig, da man ihn kaum verstanden hat. Doch an dieses (der wenigen Mankos in dem Film) konnte man allemal hinwegsehen.

Allerdings hätte man den Krieg (wie oben schon erwähnt) auch noch von etwas anderen Perspektiven verfilmen sollen. Somit ist die wirtschaftliche Lage etc. nicht unbedingt deutlich geworden.

War der erste Film, über den ich mich mit meinen Kumpels in der einstündigen Busfahrt unterhalten habe und mir in manchen Szenen ein Mädchen an meiner seite gewunschen hätte ;-)

FAZIT: ein wirklich lohnenswerter Film, der auf wahren Begebenheiten basiert, kein Ami-Schrott-Film ist, jedoch auch nicht zur "totalen Aufklärung" des Krieges dient.

Euer Logic1988
Bass-Oldie
Inventar
#40 erstellt: 29. Sep 2004, 16:22

und mir in manchen Szenen ein Mädchen an meiner seite gewunschen hätte ;-)


Hmmm, wozu das denn?
Um sich hinter ihr zu verstecken?
Ich kenne den Film leider (noch) nicht, sorry
Gradzi
Stammgast
#41 erstellt: 30. Sep 2004, 12:27
Zum Thema Jugend und Geschichte -
nach einem Kinobesuch bei Pearl Harbor konnte ein Mädel ( ca. 20 ) zu Ihrer Freundin sagen hören : Stell Dir mal vor das wäre wirklich passiert ... und sie meinte nicht die platte Lovestory
Lueneburger
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 01. Okt 2004, 07:36
Hi,
Gradzi: diese Personen haben glaube ich noch nicht gewusst das das leider wirklich passiert ist.
Aber ich glaube das viele wissen das Hitler wirklich war!
Bei Pearl Harbor kann man mal ne Ausnahme machen und sagen: Ok die wusste das nicht

Und nun nochmal zum Untergang:
Am besten bekommt man das grauen was da passiert ist mit wenn man noch Verwante hat die zu der Zeit lebten und überlebt haben.
Wenn man dennen genau zuhört wie das früher war, was sie machen mussten und wohin sie alles mussten um nicht in den Krieg zukommen....wieso haben die Menschen damals nur Hitler gewählt?! Ja ok man konnte es nicht früher wissen das so was passiert....

bukowsky
Inventar
#43 erstellt: 01. Okt 2004, 07:42
genau, Oma/Opa fragen, solange es überhaupt noch geht
Dirk_F.
Stammgast
#44 erstellt: 01. Okt 2004, 13:06
@Lueneburger

Hi,

er wurde ja gar nicht gewählt!
Durch das politische Machtvakuum in der Nachkriegszeit

(Herr, lasse jetzt bitte niemanden fragen, welchen Krieg ich meine!!!),

gab es viele Parteien und Splittergruppen.
Hitler liess sich damals mit der stärksten gewählten Partei auf ein Bündnis ein, wobei er an der Spitzte stand.
Sonst wäre er niemals an die Macht gekommen.
Das alles geschah unter den Augen der greisen deutschen Führungsriege.
Hitler sass nach dem WK I wegen Putschversuchs im Münchner Knast, wo ihn aber alsbald Freunde heraushauen konnten.
Er war ein verurteilter Straftäter.

Dirk
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 01. Okt 2004, 14:15
Hallo,

man spricht ja noch heute von "Machterschleichung" würde das Wort der "Machtergreifung" deutlich besser darstellen.

Markus
Markus_Berzborn
Gesperrt
#46 erstellt: 01. Okt 2004, 14:46
Mein lieber Dirk,

Nichts gegen kostenlosen Geschichtsunterricht von Deiner Seite, aber dann sollten wenigstens die Fakten stimmen bei einem so wichtigen Thema.
Also: Die NSDAP, Hitlers Partei, war seit den ersten Reichstagswahlen von 1932 selbst stärkste Partei, mit einigem Abstand gefolgt von SPD und KPD. Es kann also überhaupt nicht die Rede davon sein, dass er sich "mit der stärksten gewählten Partei auf ein Bündnis" einließ, sondern er brauchte seinen kleinen Koalitionspartner DNVP (deutlich unter 10%) nur, um die absolute Mehrheit im Parlament zu haben, ähnlich wie heute Schröder nur mit den Grünen regieren kann, da er sonst nicht über 50% käme.
Es handelt sich also um einen völlig normalen Vorgang der Regierungsbildung, keine "Machterschleichung".
Ich finde es absolut erschreckend, dass das offenbar einige nicht wissen, obwohl das Thema doch in allen Schulen behandelt werden dürfte.
Oder steckt da das Interesse dahinter, die Deutschen irgendwie von einer Verantwortung für den Nationalsozialismus "reinzuwaschen"?
Also nochmal in aller Deutlichkeit: Das deutsche Volk hat die NSDAP in freien und geheimen Wahlen zur stärksten Partei gemacht, niemand sonst.
Die Wahlergebnisse sind für jedermann einsehbar, natürlich auch im Internet.

Gruß,
Markus


[Beitrag von Markus_Berzborn am 01. Okt 2004, 18:54 bearbeitet]
rubicon
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 01. Okt 2004, 15:31
Hallo Markus,

Das deutsche Volk hat die NSDAP in freien und geheimen Wahlen zur stärksten Partei gemacht, niemand sonst.
Die Wahlergebnisse sind für jedermann einsehbar, natürlich auch im Internet.


Für die letzte Wahl des Reichstages stimmt dies nicht mehr. Viele Sozialdemokraten und Kommunisten befanden sich schon in "Schutzhaft". Es herrschte Terror der SA auf den Straßen und vor den Wahllokalen. Von einer freien und geheimen Wahl kann nicht gesprochen werden. Nur zur Vollständigkeit.

Gruß
rubicon
Markus_Berzborn
Gesperrt
#48 erstellt: 01. Okt 2004, 15:47
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die NSDAP schon 1932 mit Abstand stärkste Partei war.
Außerdem hat sich der Stimmanteil der SPD gegenüber den 2. Wahlen von 1932 nur um ca. 2% verschlechtert. Auch das Ergebnis der KPD war, an der Gesamtentwicklung gemessen, trotz Verlusten im üblichen Rahmen des Stammwählerpotentials (12-16%).

Gruß,
Markus
Lueneburger
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 01. Okt 2004, 16:12
Hi,
ja kann so sein oder auch so....
keine ahnung....hatte das Thema noch nicht in der schule... und deshalb freu ich mich sehr das ich schon mal etwas weiß
Dann kan ich meinen Lehrer ja mal schön verarschen
mal sehn was der soo alles weiß und wenn er falsche Sachen redet dann ist er schlecht drann

Bass-Oldie
Inventar
#50 erstellt: 01. Okt 2004, 16:22

Dann kan ich meinen Lehrer ja mal schön verarschen


Irgendwie scheinst du nicht begreifen zu können, dass das Thema zu ernst ist, um damit Leute "verarschen" zu wollen ...

Markus_Berzborn
Gesperrt
#51 erstellt: 01. Okt 2004, 16:22
Wen's interessiert:

Ich habe mal geschaut, ob es im Internet irgendwo eine übersichtliche Tabelle mit den Reichstagswahlergebnissen der Weimarer Republik gibt und bin hier fündig geworden:

http://www.gonschior.de/weimar/Deutschland/Uebersicht_RTW.html

Gruß,
Markus
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