Bringt Ultra HD auch ein Vorteil bei DVDs?

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*Reno*
Gesperrt
#1 erstellt: 04. Jun 2014, 20:59
Hallo Beamerfreunde,

hat schon einmal jemand von Euch Erfahrungen mit normalen DVDs auf den neuen Ultra HD Geräten sammeln können?

Kann man mit der neuen Technik auch normale DVDs aufpeppen, oder sieht das am Ende noch schlimmer aus als auf Full HD?

Ich spreche damit diese Skalierfunktion an, die mitverkauft wird. Oder wäre eine Kombination aus gutem Full HD Gerät und neuerem Receiver oder auch einem Scalergerät der bessere Mittelweg?

Ich suche eine Lösung, die möglichst viele Medien erfassen kann. In meiner Sammlung sind leider mehr einfachere Filme als perfekte Abmischungen.

Hat da jemand ein paar Tests machen können?
FernseherKaputt
Stammgast
#2 erstellt: 04. Jun 2014, 21:33
habe dazu zwar keine erfahrung, denke aber das bild könnte unschön werden, wenn es von 576p auf 2160p hochskaliert wird... ich meine mal irgendwann ein bild gesehen zu haben, wo ein ein dvd bild auf 4k hochskaliert wurde und es am ende bildlich total zerschossen wurde, kann mich aber auch irren. denke das 4k upscaling sollte eher mit FullHD Material gemacht werden.
Phantom1
Inventar
#3 erstellt: 05. Jun 2014, 07:46
So pauschal wird man das nicht sagen können, da es bei UltraHD genauso unterschiedlich gut verbaute scaler geben wird wie bei den FullHD geräten. Mit anderen worten, auf einen UltraHDTV können DVDs besser aussehen als auf einem FullHDTV und auf einem FullHDTV können DVDs besser aussehen als auf einem UltraHDTV.

Rein theoretisch müssten FullHD das Bild besser skalieren können, da weniger pixel interpoliert werden müssen, aber ob man das in der Praxis sieht ist zweifelhaft, zumal es da noch viele andere Qualitätsfaktoren des Bildes gibt die stärker auffallen werden...
George_Lucas
Inventar
#4 erstellt: 05. Jun 2014, 10:46

*Reno* (Beitrag #1) schrieb:

Kann man mit der neuen Technik auch normale DVDs aufpeppen, oder sieht das am Ende noch schlimmer aus als auf Full HD?

Eine Blu-ray mit 1920 x 1080 Pixel, 8 Bit und 4:2:0 wiederzugeben ist sogar das schlechteste, was der Nutzer tun kann.
Heutige pixelbasierende (Full HD)-Displays führen nämlich keine vollständige Rekonstruktion des Quellmaterials durch, beispielsweise von zugespieltem Full-HD-Quellmaterial, weil ihnen dafür der Tiefpass fehlt. Aus diesem Grund ergeben sich an kontrastreichen Pixelübergängen Aliasing. Deutlich fällt das an weißer Schrift vor schwarzen Hintergrund auf, oder wenn der Schauspieler ein weißes Hemd vor dunklem Hintergrund trägt, oder wenn der "Star Wars"-Schriftzug kleiner wird und allmählich im Weltraum verschwindet - hier ist deutliches Grießeln zu sehen, das im Quellmaterial nicht vorhanden ist.
Der Grund dafür sind Rundungsfehler in der digitalen Signalverarbeitung, wie beispielsweise bei der Wandlung von YCbCr nach RGB. Diese führen zu Verlusten und es treten dadurch neue sichtbare Fehler (Grießeln) auf.

Fazit:
Je höher die Auflösung des Displays also ist, je höher die Ziel-Bitrate, je höher der HDMI-Pegel, umso weniger (neue) Artefakte (wie Grießeln) treten auf - einen guten Skaler natürlich vorausgesetzt.


Darüber hinaus sehen 4K-Filme auf einem 4K-Display besser aus als hochskaliertes Full-HD-Kontent. Keine Frage.
Von Filmen mit 4K-Auflösung, 12 Bit und 4:4:4 profitieren aber auch Full-HD-Projektoren.
Wenn 4K-Kontent auf Full-HD-Auflösung herunterskaliert wird, sieht das auf einem Full-HD-Display besser aus als Full-HD-Kontent,
weil Kompressionsartefakte verringert werden. Diese Artefakte Verlagern sich nämlich in Bereiche, die beim Skalieren verloren gehen.
Gruselige Banding- und Ringing-Effekte (beispielsweise) von massiv datenkomprimierten Youtube-Videos, die auf dem Quellmaterial bereits vorhanden sind, werden aber auch weiterhin dargestellt.


[Beitrag von George_Lucas am 05. Jun 2014, 10:50 bearbeitet]
*Reno*
Gesperrt
#5 erstellt: 05. Jun 2014, 11:59
Also habe ich das so zu verstehen, das es durchaus einen Vorteil erbringen könnte, wenn das Ultra Gerät über einen guten Scaler verfügt?

Nun war meine Hoffnung:

Ein neuer Full HD Projektor, gepaart entweder einem aktuellen guten Receiver, einem neuen Blurayspieler (sind mir aber alle aktuell zu windschief gebaut), oder einem dieser Spezialscaler, die man (leider) nur für viel Geld kriegen kann. Um eben auf Ultra HD aufscalieren zu können.

Nun wird das wohl noch niemand verglichen haben, da werde ich wieder einen Händler suchen müssen. Andererseits sind mir 10.000€ für den grossen Sony noch zu viel, da kommt vielleicht am Ende was bezahlbareres. Daher dachte ich an:

- entweder einen Benq W10000/9000 plus Scalergerät (wäre natürlich am billigsten)
oder
- aktuellem Projektor wie Sony 55 und dem Scalergerät

Meine leinwand ist eine maskierbare 21/9 mit knapp 2,5m Breite. Ich hab einfach noch so viele (für mich ) gute alte DVDs, die es nicht bis auf Bluray geschafft haben, oder eben nicht neu getastet wurden. Da lohnt sich der Kauf kaum. Alle diese Medien würde ich gern besser sehen können.

Verständnisfrage: Wäre das DVD Bild auf einem Ultra HD Projektor wegen der 4fach höhern Pixelanzahl besser, oder macht da noch mehr der verbaute Scaler einen Unterschied?
Videodr0me
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 05. Jun 2014, 13:38
Also, als Fachkundiger muss man einfach manchmal eingreifen. Ich rechne es George Lucas hoch an dass er sich bemüht jedem Anfänger hier umgehend Auskunft zu erteilen und als aktives Mitglied (wenn auch manchmal etwas Markenvoreingenommen) ist er sicherlich eine Bereicherung. Allerdings sind in dem folgenden Post soviele fundamentale Fehler, das diese hier kurz korrigieren muss.

George_Lucas (Beitrag #4) schrieb:

Eine Blu-ray mit 1920 x 1080 Pixel, 8 Bit und 4:2:0 wiederzugeben ist sogar das schlechteste, was der Nutzer tun kann.
Heutige pixelbasierende (Full HD)-Displays führen nämlich keine vollständige Rekonstruktion des Quellmaterials durch, beispielsweise von zugespieltem Full-HD-Quellmaterial, weil ihnen dafür der Tiefpass fehlt.

Das ist nicht richtig! Prinzipiell ist es natürlich erst einmal nicht das "Schlechteste" - noch schlechter wäre es z.B. den Film nur mit 6 Bit oder 720p wiederzugeben, und auch bei 4:2:0 hat man ja wenig Wahl, da der Film nunmal so auf der BD vorliegt. Evtl. spielst du bei den 4:2:0 auf das Chroma-Upsampling an welches allerdings in akzeptabler Form von den meisten (wenn auch nicht allen) BD Playern oder Projektoren vorgenommen wird.

Auch deine Verwendung des Begriffs Rekonstruktion ist mindestens irreführend wenn nicht gar falsch. Es geht nicht um die Rekonstruktion von "Full HD Material", sondern in der Abtasttheorie geht es um die Rekonstruktion des Ausgangsbildes VOR der Orts-diskreten-Abtastung (FULL HD oder wie auch immer) im RAHMEN der verwendeten Abtastauflösung und Wiedergabeauflösung.

Auch gibt es hier Tiefpässe auf mehreren Ebenen, man kann vor der Abtastung filtern, nach der Abtastung, das BD (oder DVD) Master kann (und wird meist) gefiltert, der Player kann filtern, und zuletzt kann auch der Projektor vor Ansteuerung der Panels filtern (selten falls nicht skaliert wird). Theoretisch könnte man auch noch nach den Panels filtern (z.B. die Epson Micro-Lense-Arrays) - dabei ist es zwar richtig das man hier im allgemeinen nicht filtert und dementsprechend eine Artefaktfreie (wohlgemerkt nicht "vollständige" Rekonstruktion) prinzipiell unmöglich ist. ABER für die von dir weiter unten beschriebenen Artefakte spielt dieser "fehlende" optische Tiefpaß so gut wie keine Rolle und ist eher theoretischer Natur.


George_Lucas (Beitrag #4) schrieb:
Aus diesem Grund ergeben sich an kontrastreichen Pixelübergängen Aliasing. Deutlich fällt das an weißer Schrift vor schwarzen Hintergrund auf, oder wenn der Schauspieler ein weißes Hemd vor dunklem Hintergrund trägt, oder wenn der "Star Wars"-Schriftzug kleiner wird und allmählich im Weltraum verschwindet - hier ist deutliches Grießeln zu sehen, das im Quellmaterial nicht vorhanden ist.
Der Grund dafür sind Rundungsfehler in der digitalen Signalverarbeitung, wie beispielsweise bei der Wandlung von YCbCr nach RGB. Diese führen zu Verlusten und es treten dadurch neue sichtbare Fehler (Grießeln) auf.

Das ist komplett falsch: Rundungsfehler, insbesondere bei der YCbCr->RGB Wandlung haben mit dem Aliasing auf Grund von eines fehlenden optischen Tiefpasses nichts zu tun (Quantisierungsfehler sind denkbar, aber das ist ein anderes Thema). Die von dir beschriebenen Fehler könnte man sehr leicht durch einen digitalen Tiefpaß - normale Sichtentfernung vorrausgesetzt - vermeiden (Stichwort: Anti-Aliasing); und das bei FULL HD Material auf einem FULL HD Projektor. Es gibt da einen Tradeoff zwischen "wahrgenommener" Schärfe und den Aliasing Artefakten, wenn man mal die etwas schwammige Definition von Schärfe hier aus den Foren zugrunde legt. Richtig ist allerdings das FULL-HD Material (und auch DVD Material) auf einem 4K Beamer deutlich besser aussehen kann, da hier der digitale Tiefpaß (wie auch beim Audio-Oversampling) "sanfter" arbeiten kann bei gleichzeitig besserer Reduktion von Aliasing. Das ist dann eine bessere (aber immer noch nicht vollständige) Rekonstruktion des Originals. Ähnlich wie bei "Täglich grüßt das Murmeltier" empfehle ich hier immer die Bilder von Bjorn Roy zu dem Thema Upsampling bei DVD auf HD.


George_Lucas (Beitrag #4) schrieb:
Fazit:
Je höher die Auflösung des Displays also ist, je höher die Ziel-Bitrate, je höher der HDMI-Pegel, umso weniger (neue) Artefakte (wie Grießeln) treten auf - einen guten Skaler natürlich vorausgesetzt.

Da weiss Ich gar nicht wo ich anfangen soll -> Das ist komplett falsch. Die Begriffe Ziel-Bitrate, HDMI Pegel, Artefakte machen so keinen Sinn. Höhere Bitrate = weniger Komprimierung = weniger Kompressionsartefakte stimmt zwar, aber hat mit dem obigen Thema nicht zu tun. Und was die HDMI Pegel hier zu suchen haben kann ich nichtmal erahnen. Und warum der Scaler gut sein muss, weiss Ich auch nicht. Er muss nur nach den mittlerweile seit 80 Jahren bekannten Grundsätzen aufgebaut sein.

George_Lucas (Beitrag #4) schrieb:

Von Filmen mit 4K-Auflösung, 12 Bit und 4:4:4 profitieren aber auch Full-HD-Projektoren.
Wenn 4K-Kontent auf Full-HD-Auflösung herunterskaliert wird, sieht das auf einem Full-HD-Display besser aus als Full-HD-Kontent,
weil Kompressionsartefakte verringert werden. Diese Artefakte Verlagern sich nämlich in Bereiche, die beim Skalieren verloren gehen..

Da geht wieder einiges Durcheinander. Full HD Beamer insofern sie Deep-Color und 4:4:4: Signale verarbeiten und anzeigen können profitieren von solchem Material: Richtig. Der Rest ist leider nicht Stichhaltig. Es gibt nur 2 Gründe warum 4K Material runterskaliert besser aussehen soll als Material was in 2K zugespielt wird. Man sollte hier bedenken das unter gleichen Bedingungen (Ausgangsmaster) dieses ja für die Full HD version auch auf 2K runterskaliert wurde. Erstmal gibt es keinen Grund warum diese Skalierung prinzipiell besser oder schlechter sein soll, als die zu "Hause" vorgenommene.

Es gibt tatsächlich nur drei anders gelagerte Gründe warum 4K Material jetzt einigen auf ihrem 2K Projektor besser vorkommt:
a) ist es ein anderes (neueres) besseres Master
b) 4K wird im Augenblick meist zu Demozwecken herrgestellt ist und sieht dementsprechend "gut" aus. Vielen fehlt einfach der Vergleich, da sie dasselbe Material nicht in 2K vorliegen haben.
c) Wird die Tiefpassfilterung bei einem FULL HD Medium vorgenommen, ist diese nicht mehr veränderbar, bei 4K Material kann man für sein FULL HD Anzeigegerät selbst entscheiden wie stark diese vorgenommen wird (siehe Tradeoff oben)

Einen prinzipiellen Grund gibt es aber nicht. Mein Fazit: würde Allgemeinverständlich eher so lauten:
1) Eine höhere Projektorauflösung hat prinzipielle Vorteile, auch bei Wiedergabe von Material in geringerer Auflösung. Also ein 4K Projektor bringt etwas für Full HD Blurays.
2) Man sollte die Wirkung eines noch so guter Scalers nicht überschätzen. Bei annähernd gleicher Bitrate und demselben (hoch aufgelösten Master) ersetzt er ein Medium mit höherer Auflösung im Allgemeinen nicht.
3) Je nach Sitzabstand und Leinwandgröße relativieren sich die Gewinne/Verluste. Meiner persönlichen Erfahrung sieht man den Vorteil von auf 4K skalierten Full-HD Material bis zu einem Verhältnis von 1 zu 1.5 (Leinwandbreite/Sitzabstand) noch ganz gut. Aber Achtung, jeder empfindet hier anders und gewichtet den Vorteil auch unterschiedlich.


[Beitrag von Videodr0me am 05. Jun 2014, 14:28 bearbeitet]
Videodr0me
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Jun 2014, 14:35
Hier noch als Nachtrag die Bilder von Bjorn Roy zu dem Thema was bringt Upscaling von DVD's:

Upscaling DVD with demonstration images

Hier sieht man auch schön das bei upscalen von DVD auf Full HD noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
*Reno*
Gesperrt
#8 erstellt: 06. Jun 2014, 20:32
Entschuldigung, insgesamt kann ich da nicht ganz komplett folgen. Schön das sich so ein echter Profi hier einschaltet und die Dinge richtigstellt und erklärt, nur....ich bin da zu sehr Laie.

Habe heute einen modernen Receiver ausprobiert, das aber bringt nichts. Ich habe zwar ein etwas feineres Bild, aber jede menge Farbflackern und Streiffen bei Verwendung der Videofilter etc. Und klanglich ist mein älteres Gerät deutlich besser für mich.

Da der Sony 500 noch ausscheidet wegen dem Preis: Wäre nicht ein professioneles Scalergerät an einem guten Full HD Projektor die insgesamt beste Wahl? Oder anders gefragt: Brächte der grosse Sony an einem normalen Blurayspieler wirklich nochmals deutlich mehr?

Einen HTPC wie in dem verlinkten Beispiel zu nehmen wäre vielleicht die günstigste Lösung, eine gute Graka kostet ja nicht die Welt. Aber diese ganzen Softwarespielereien bringen oft auch wieder andere Nachteile mit sich.
Videodr0me
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Jun 2014, 23:37

*Reno* (Beitrag #8) schrieb:
Entschuldigung, insgesamt kann ich da nicht ganz komplett folgen. Schön das sich so ein echter Profi hier einschaltet und die Dinge richtigstellt und erklärt, nur....ich bin da zu sehr Laie.

Habe heute einen modernen Receiver ausprobiert, das aber bringt nichts. Ich habe zwar ein etwas feineres Bild, aber jede menge Farbflackern und Streiffen bei Verwendung der Videofilter etc. Und klanglich ist mein älteres Gerät deutlich besser für mich.

Da der Sony 500 noch ausscheidet wegen dem Preis: Wäre nicht ein professioneles Scalergerät an einem guten Full HD Projektor die insgesamt beste Wahl? Oder anders gefragt: Brächte der grosse Sony an einem normalen Blurayspieler wirklich nochmals deutlich mehr?

Einen HTPC wie in dem verlinkten Beispiel zu nehmen wäre vielleicht die günstigste Lösung, eine gute Graka kostet ja nicht die Welt. Aber diese ganzen Softwarespielereien bringen oft auch wieder andere Nachteile mit sich.


Also prinzipiell sollten die in den aktuellen Projektoren eingebauten Scaler mehr als ausreichen. Zudem bieten auch aktuelle BD/DVD Player (z.B. Oppo) vernünftiges Upscaling. Farbflackern oder Streifen sollten in keinem Fall auftreten, und die Verwendung von zusätzlichen Videofiltern (also andere als Upscaling/Sharpening) ist auch nicht erforderlich. Von externen Scalern würde ich fast generell abraten - da deren Mehrwert (im Vergleich zu den in OPPO/Sony/JVC/Epson/Panasonic Projektoren/Playern ohnehin vorhandenen Systemen) gegen Null tendiert. Ausserdem könnte man theoretisch bei Bedarf jederzeit solch ein Gerät hinzukaufen.

Es gibt andere Geräte die den subjektiven Kontrast- und Schärfeeindruck "verbessern" können (z.B. Darbee) die evtl. auch noch eine Scalerfunktion besitzten. Aber auch dort liegt der Vorteil (wenn man bei solchen Bildmanipulationen von Vorteil sprechen mag) nicht in der Skalierfunktion. Vielleicht sollte ich noch die Reality Creation von Sony positiv hervorheben, die den anderen Skalier/Schärfesystemen eine Nasenlänge vorraus erscheint - zumindest in der neuesten Inkarnation im 500ES/1100ES. Bei den früheren Versionen (z.B. HW55) war der (Schärfe-) Effekt noch viel zu stark, selbst auf den untersten Stufen - für meinen Geschmack. Die neueste Version ist aber sehr gelungen.

Die Bilder von Bjorn Roy zeigen übrigens den REINEN Gewinn durch die höhere Display-Auflösung, da die Skaliermethode die dort zu Demonstrationszwecken angewandt wurde (Point-Sampling) die denkbar einfachste (und schlechteste) ist. Du benötigst also auch keinen HTPC um einen vernünftige Skalierung zu bekommen. Klar, bietet ein HTPC eine Menge Möglichkeiten und für "Uber" Nerds auch aufwändige Algorithmen (NNEDI3/JINC+AR) zum skalieren - aber die Unterschiede sind da dann meist nur noch mit der Lupe zu finden.

Sonst hängt es wie immer von deinen Ansprüchen und Gegebenheiten vor Ort ab. Wie groß ist deine Leinwand? Wie weit sitzt du weg? Welchen Projektor hast du im Sinn? Welchen Player willst du verwenden?

Für gehobene "Nerd" Ansprüche bringt das upscaling von FULL-HD (oder auch DVD) auf 4K sicherlich etwas, mal eine große Leinwand (und entsprechenden Sitzabstand) vorrausgesetzt. Dieses "etwas" ist aber eher subtil und oft auch nur mit einem "geübten" Blick erkennbar.

Viele DVDs sind von Haus aus schon mit gewissen Rauschunterdrückungs und/oder Schärfefiltern bearbeitet - die daraus Resultierenden Artefakte sind gerade auf größeren Leinwänden sehr unschön. Eine Empfehlung wäre es für DVD Wiedergabe auf FULL HD oder 4K Projektoren, sämtliche zusätzlichen Schaltungen in diese Richtung abzuschalten oder in die neutral Stellung zu bringen (Leider ist diese nicht immer bei "0"). Meist wirkt das Bild dann homogener und natürlicher, als wenn man versucht aus einer DVD mit Schärfefunktionen mehr rauszukitzeln. Wie schon im voherigen Post beschrieben: mehr als jede hochskalierung einer DVD, bringt einfach das Upgrade der DVD auf die entprechende Bluray.


[Beitrag von Videodr0me am 07. Jun 2014, 00:03 bearbeitet]
*Reno*
Gesperrt
#10 erstellt: 07. Jun 2014, 15:40
Vielen Dank für die - wenn auch ernüchternde - Erklärung. Nun weiß ich noch nicht so recht weiter.

Immerhin, einen neuen Proki hab ich wohl gefunden: Ein Sony VW 200, ein irres Teil. 20 kg Projektor mit echtem Carl Zeiss Objektiv, der Wahn. Vielleicht bringt dieses ja schon die erhoffte Zusatzqualität. Besitzt lt. Verkäufer eine analoge Ansteuerung, das soll gerade bei schlechteren Filmen deutlich besser aussehen.

Natürlich ist mir schon klar, aus einer DVD wird niemals eine Bluray werden. Mir fehlt ja auch nicht die Welt zum Glück, ein bisschen mehr Stabilität und Plastizität, dafür dann keine negativen Elemente wie Bildzittern oder Treppenstufen etc, würde mir schon gut reichen.

Nochmal zu meinen Daten:

Leinwand 2,50m in 21/9, maskierbar
Sitzentfernung 4,40m
Zuspieler ist ein älterer Philips 9500
Proki Benq 6000, bald vermutlich ein Sony Vw200

Ich hab auch schon einige teurer Kabel ausprobiert,aber das bringt nichts im Gegentum. Ein ganz teures Öhlbach wollte andauernd ausfallen. Die 100€ Strippe die ich seit einiger Zeit habe, geht noch am besten.

Zu erwähnst, das es sinnvoller sein würde, die entsprechende Bluray der vorhandenen DVD zu kaufen, dies sei immer die bessere Lösung. Nun hab ich das schon mehrfach pobiert, viele dieser Blurays aber sehen kaum bis gar nicht besser aus! Liegt das dann an meiner Gerätekette, und würde da so ein Scaler weiterhelfen?
Videodr0me
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Jun 2014, 18:53
Es kommt immer auf den Preis an. So ein altes Schätzchen kann natürlich - gerade für Nostalgiker und falls die Lampe noch nicht total abgebaut hat - für kleines Geld eine Menge Spaß machen. Allerdings bekommst du heutzutage für ca. 1000 Euro schon einen soliden neuen DLP Projektor (Der bis auf 3D auch nicht besser sein wird als dein BENQ 6000) und für ca. 2000 Euro einen guten (neuen) DILA/SXRD Projektor. Die analoge Ansteuerung hat übrigens nichts damit zu tun wie "schlechtere" oder auch "bessere" Filme aussehen werden. Falls bei dir in der Regel Blurays nicht besser aussehen als DVDs, ist irgendwas völlig verkurbelt - ein Scaler wird nicht helfen. Du solltest mal alle Einstellungen deines Bluray Players prüfen ob dieser überhaupt 1080p ausgibt. Zudem könntest du mal die BENQ 6000 threads hier und anderswo überfliegen, ob es da Tipps und Hinweise gibt.

Bei HDMI Kabeln muss man keine 100 Euro ausgeben, allerdings sollte man bei größeren Längen Kabel mit "redmere" technologie in Betracht ziehen - allerdings bekommt man die auch unter 30 Euro in verschiedenen Längen. Mit denen kann man sogar sehr große Distanzen problemlos überbrücken. Für kurze Strecken < 2-3m reicht aber auch alles wo High-Speed draufsteht (wenn es denn auch stimmt).

Ich würde dir bei deinem Equipment empfehlen, erstmal nicht in einen neuen Projektor zu investieren, dein jetziger ist schon brauchbar. Es gibt zwei Möglichkeiten, (1) entweder du findest noch die Einstellungen die bei dir verantwortlich für deine enttäuschende Bluray Qualität ist oder (2) dein Equipment ist schon optimal konfiguriert, dann aber würde ein neuer Scaler oder ein VW200 auch nichts nennenwertes bringen.


*Reno* (Beitrag #10) schrieb:
Vielen Dank für die - wenn auch ernüchternde - Erklärung. Nun weiß ich noch nicht so recht weiter.

Immerhin, einen neuen Proki hab ich wohl gefunden: Ein Sony VW 200, ein irres Teil. 20 kg Projektor mit echtem Carl Zeiss Objektiv, der Wahn. Vielleicht bringt dieses ja schon die erhoffte Zusatzqualität. Besitzt lt. Verkäufer eine analoge Ansteuerung, das soll gerade bei schlechteren Filmen deutlich besser aussehen.

Natürlich ist mir schon klar, aus einer DVD wird niemals eine Bluray werden. Mir fehlt ja auch nicht die Welt zum Glück, ein bisschen mehr Stabilität und Plastizität, dafür dann keine negativen Elemente wie Bildzittern oder Treppenstufen etc, würde mir schon gut reichen.

Nochmal zu meinen Daten:

Leinwand 2,50m in 21/9, maskierbar
Sitzentfernung 4,40m
Zuspieler ist ein älterer Philips 9500
Proki Benq 6000, bald vermutlich ein Sony Vw200

Ich hab auch schon einige teurer Kabel ausprobiert,aber das bringt nichts im Gegentum. Ein ganz teures Öhlbach wollte andauernd ausfallen. Die 100€ Strippe die ich seit einiger Zeit habe, geht noch am besten.

Zu erwähnst, das es sinnvoller sein würde, die entsprechende Bluray der vorhandenen DVD zu kaufen, dies sei immer die bessere Lösung. Nun hab ich das schon mehrfach pobiert, viele dieser Blurays aber sehen kaum bis gar nicht besser aus! Liegt das dann an meiner Gerätekette, und würde da so ein Scaler weiterhelfen?


[Beitrag von Videodr0me am 07. Jun 2014, 19:35 bearbeitet]
*Reno*
Gesperrt
#12 erstellt: 07. Jun 2014, 20:37
Naja brauchbar sieht für mich schon anders aus, weil der Apparat nun zum 4.Mal in den Service muß/soll. Das Kabel kostet 100€, weil es 12m lang ist. Da gibts ja durchaus noch viel teurere, siehe Öhlbach.

Die Blurayfilme sehen nicht immer mies aus. Ich meinte die, die ich bereits auf DVD habe, und eher aus dem Backkatalog kommen. Natürlich gibts da Abmischungen wie "Der unsichtbare Dritte" oder "Casablanca", aber eben sehr viele, die - auch lt. bluraydisc.de - nur eben umkopiert wurden. Da sehe ich kaum mehr Bildqualität.

Der Sony ist schon ein Mordsteil, nur habe ich etwas übersehen, das die Lampe da nicht nur teuer ist. Man muß wohl auch ab und an Farbkalbrieren, und da weiß ich nicht, wie zugänglich der Sony ist. Ist eben auch ein Profiteil gewesen, das darf man nicht vergessen.

Ich würde schon gern einen Projektor aus diesen ehemaligen Preisregionen kaufen, die gebraucht sehr günstig sind, und oft bestimmt besser gefertigt wurden als die heutigen Massendinger, die jedes Jahr rauskommen. Am liebsten wäre mir ein DLP mit 3 Chips, aber da ist der Markt für mich nicht erkennbar.
Videodr0me
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Jun 2014, 20:54

*Reno* (Beitrag #12) schrieb:
Naja brauchbar sieht für mich schon anders aus, weil der Apparat nun zum 4.Mal in den Service muß/soll.

Brauchbar bezieht sich auf die Bildqualität eines intakten Geräts. Falls er Defekt sein sollte, relativiert sich das sicherlich.


*Reno* (Beitrag #12) schrieb:
Das Kabel kostet 100€, weil es 12m lang ist. Da gibts ja durchaus noch viel teurere, siehe Öhlbach.

Klar gibt's teurere - aber die sind genauso Geldverschwendung wie ein 12m HDMI Kabel für 100 Euro. Wie gesagt ein 12m "redmere" Kabel ist günstiger und im allgemeinen erheblich besser als alle passiven Kabel.


*Reno* (Beitrag #12) schrieb:
Die Blurayfilme sehen nicht immer mies aus. Ich meinte die, die ich bereits auf DVD habe, und eher aus dem Backkatalog kommen. Natürlich gibts da Abmischungen wie "Der unsichtbare Dritte" oder "Casablanca", aber eben sehr viele, die - auch lt. bluraydisc.de - nur eben umkopiert wurden. Da sehe ich kaum mehr Bildqualität.


Da musst du extremes Pech gehabt haben, die überwältigende Mehrzahl an Blurays basiert auf echten HD Mastern - ein paar deutsche Nischenlabel mal ausgenommen.


*Reno* (Beitrag #12) schrieb:
Der Sony ist schon ein Mordsteil, nur habe ich etwas übersehen, das die Lampe da nicht nur teuer ist. Man muß wohl auch ab und an Farbkalbrieren, und da weiß ich nicht, wie zugänglich der Sony ist. Ist eben auch ein Profiteil gewesen, das darf man nicht vergessen.

Ich kenn die Sony-Projektoren sehr gut da Ich selbst zwei besitze. Über die User und Service Menus, sowie dem Image Director lassen sich die eigentlich alle relativ gut kalibrieren.


*Reno* (Beitrag #12) schrieb:
Ich würde schon gern einen Projektor aus diesen ehemaligen Preisregionen kaufen, die gebraucht sehr günstig sind, und oft bestimmt besser gefertigt wurden als die heutigen Massendinger, die jedes Jahr rauskommen. Am liebsten wäre mir ein DLP mit 3 Chips, aber da ist der Markt für mich nicht erkennbar.


Nun, der Preisverfall und der technische Fortschritt sind gerade im Bereich Heimkino enorm. Hier muss man im Einzelfall entscheiden, allerdings sind die heutigen "Massendinger" aus 2012/2013 z.b. ein HW55/HW40 oder JVCX500/X35 einem VW200 in fast allen Belangen überlegen. Dazu gibts dann heute auch noch meist die 3D Fähigkeit und Frame Interpolation gleich mit. Das ist zwar alles nicht jedermans Sache, aber das sollte man trotzdem berücksichtigen.


[Beitrag von Videodr0me am 07. Jun 2014, 20:56 bearbeitet]
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