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OT - HiFi, ein Hobby für jedermann ?

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DJ_Bummbumm
Inventar
#1 erstellt: 11. Dez 2010, 02:25

Fhtagn! schrieb:
Warum einen Eames Chair und keinen Poäng Sessel?

Nicht unbedingt um zu protzen, sondern weil man Freude an Qualität und Design hat.

Deutschland, das Land der Neider und Jammerlappen.....

Der Eames Lounge Chair - falls der gemeint sein sollte - sieht schön aus, aber man sitzt darin schon recht niedrig.
Je nach Alter und Körperbau empfindet das nicht jeder als angenehm.

Ist man dann deshalb gleich ein "Neider und Jammerlappen"?

Nur weil man sich eher an persönlichen Bedürfnissen als am "Katalog der allgemein bekannten und akzeptierten Statussymbole" orientiert?

BB
Australis
Stammgast
#2 erstellt: 11. Dez 2010, 03:47

DJ_Bummbumm schrieb:

Ist man dann deshalb gleich ein "Neider und Jammerlappen"?

Nur weil man sich eher an persönlichen Bedürfnissen als am "Katalog der allgemein bekannten und akzeptierten Statussymbole" orientiert?


Gut ausgedrückt
Denn wie bereits erwähnt, muss es ja nicht immer um das bezahlen können gehen. Ok, mein Beispiel vom Freund meines Vaters war vielleicht etwas naja, sagen wir mal suboptimal. Besser wäre da ein ehemaliger Arbeitgeber von mir:
Der Mann läuft privat mit No-Name-T-Shirts und Kaufhaus-Jeans rum (die im selben Kleiderschrank wie seine Maßanzüge hängen bzw. liegen)- achja und fuhr damals einen ca. 10 Jahre alten VW Golf (neben dem in der Garage sein geschäftlich genutzter Benz steht).
Achja, auch die Firma gehört ihm zu 100%. Also von Neid kann da keine Rede sein wenn er selbst sagt, daß er die Sachen nur braucht um vor Geschäftspartnern zu protzen.
Wenn man ihm (nach Feierabend) auf der Straße begegnet könnte man ihn eher für einen durchschnittlich unterbezahlten Durchschnittsbürger halten.
Und wenn er jetzt sagt, daß er das alles (privat) nicht braucht ist er <ironie on> der größe Jammerlappen und Neider <ironie off>.
Sorry, wenn ich das so hart sagen muß, aber jemand der sich etwas kauft, um damit zu protzen hat mMn ein wesentlich größeres psychologisches Problem: entweder Minderwertigkeitskomplexe oder Geltungssucht.
Fhtagn!
Inventar
#3 erstellt: 11. Dez 2010, 12:19
Meine Aussage bezog sich auf die pauschalisierende Haltung einiger, nach der die Anschaffung eines teuren Gutes das innere Bedürfnis nach "Protzerei" impliziert.

Dem muss nicht so sein. Viele erfüllen sich einfach einen Traum in Form eines teuren HiFi Gerätes, auch wenn es vielleicht keinen wirklichen materiellen Gegenwert bietet.

Ich kaufe mir so etwas auch nicht, weil ich keinen Gegenwert erkennen kann, aber ich urteile auch nicht gleich über diejenigen, die sich so etwas leisten.

Albern finde ich die immer gleichen Beispiele "reicher" Unternehmer, die einen alten Golf fahren (steht der in der Garage des 4 Mio. € Hauses?).


Und wenn er jetzt sagt, daß er das alles (privat) nicht braucht ist er <ironie on> der größe Jammerlappen und Neider <ironie off>.

"Er" diskutiert hier nicht.

Jammerlappen und Neider sind diejenigen, die aus ihrer eigenen Position heraus die zu akzeptierenden Bedürfnisse Anderer formulieren.

MfG
Haakon
DJ_Bummbumm
Inventar
#4 erstellt: 11. Dez 2010, 12:57

Fhtagn! schrieb:

Albern finde ich die immer gleichen Beispiele "reicher" Unternehmer, die einen alten Golf fahren (steht der in der Garage des 4 Mio. € Hauses?).

It depends.

Warren Buffett wohnt in seinem Haus von Anno Tobak unter dem heutigen Standard der oberen Mittelklasse, Sam Walton fuhr bis ins hohe Alter im Lieferwagen herum, Dagobert Duck spart angeblich jeden Cent, ist aber oft in extrem protzigen Autos zu sehen.
Die Geiz-Anekdoten um Ivar Kamprad sind wohl zumindest teilweise erfunden.

Selbst ich als Mann aus dem Volke besitze ein modernes Hifi-Rack aus massiver Eiche, das vielleicht 20-mal soviel gekostet hat wie ein entsprechendes Ikea-Möbel, das rein praktisch betrachtet, die Funktion genauso gut erfüllen würde.
Dazu stehe ich, muss keine "vernünftigen" Rechtfertigungen an den Haaren herbeiziehen ("wie sieht das Rack nach 20 Umzügen aus?") und kann damit leben, wenn andere einen anderen Geschmack haben oder ihnen das Aussehen von Möbeln nicht so wichtig ist.

Aber ich glaube fast, wir liegen in der Sache nicht weit auseinander.


BB
Inscheniör
Stammgast
#5 erstellt: 11. Dez 2010, 13:19
Ich empfinde bei teueren Geräten einiger Leute wirklich Neid. Wobei der Neid eher auf die zugehörige Lebensleistung als auf die Rolex abzielt.

Ich stehe noch am Anfang meines beruflichen Lebens, und bin mit meiner bisherigen Lebensleistung eigentlich ganz zufrieden. Wenn ich mir aber Leute anschaue, die mit 35 eine gut laufende Firma aus dem Nichts aufgebaut haben... doch, da ist schon ein wenig Neid.

Ich habe während des Studiums auf gute Noten und diverse Nebenjobs geachtet, hatte diverse Tutorstellen, etc. Ein anderer Student ist im 15 Semester, schreibt jedes Jahr mal wieder eine Klausur mit. War für seinen "Nebenjob" aber in so gut wie jedem mir bekannten Land. Israel, Dubai, London, NewYork,... und fährt ein wirklich hübsches Auto. Auf Leute die sowas schaffen... Neid trifft es ganz gut.

Wenn jemand von Papa seinen Porsche geschenkt bekommen hat und von dem geerbten Aktienpaket lebt: nein, da empfinde ich keinen Neid. Das Wort Übelkeit trifft es besser.

Wenn jemand etwas im Leben erreicht hat, soll er es ruhig zeigen. Ich wohne in einem Hochhausviertel und kriege jeden Tag aufs neue das kotzen, wenn ich draussen die zerlumpten Hartzer anschau, jeder über 130 Kilo, Hund und Körpergeruch. Arbeiten will keiner von denen. Ich werde mein Studium bald beenden und mein bestes versuchen, nie wieder in so einem Viertel leben zu müssen. Die Vorstellung, 60 Prozent meines späteren Einkommens zu versteuern um das Präkariat bei uns vorm Haus durchzufüttern macht mich krank.

Wenn ich mir dagegen die Rentner in der Altstadt anschaue, wurstdicke Finger vom jahrelangen Malochen auf dem Bau, die von Mülleimer zu Mülleimer gehen um sich die Pfandflaschen rauszusuchen... irgendwas läuft hier falsch.
lumi1
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Dez 2010, 13:34
Hallo...

Ohne in diesem Thread nun Off-Topic abdriften zu wollen....
Aber ich muß einfach sagen, dass ich Dir zu 100% zustimme...!!

Ich habe zwar nicht die gleiche wohnliche Situation wie Du, bin auch schon im beruflichen und physischen "Mittelalter", schlecht geht es mir auch nicht.
Aber, wie fast alle, habe ich täglich meinen "Kampf", das dies auch so bleibt.
Ja, hier läuft DEFINITIV was falsch...!

MfG.
Fhtagn!
Inventar
#7 erstellt: 11. Dez 2010, 13:34
@Inscheniör

Jeder kann etwas aus seinem Leben machen, das ist nur eine Frage der Initiative. Man muss ja nicht ganz oben ankommen, aber zu einem guten Leben kann man es immer bringen.

Ich hatte mich schon während des Studiums selbstständig gemacht und dadurch länger studiert. Das Examen neben dem Beruf gemacht und dafür den Jahresurlaub, den ich mir selbst verordne, verbraucht. Nun arbeite ich ca. 45-60 Stunden in der Woche bei ca. 2 Wochen Urlaub im Jahr.

Andere wiederum, wie du ja auch täglich beobachtest, verlieren sich in Selbstmitleid und Anspruchsdenken.

Wenn mir dann jemand erzählen will, was ich mir leisten darf, dann wird mir auch übel.


Haakon
Inscheniör
Stammgast
#8 erstellt: 11. Dez 2010, 13:48

Jeder kann etwas aus seinem Leben machen


Jeder sollte das Ziel haben.

In der Praxis:
-Ich kenne einen, knapp über 20, sitzt im Rollstuhl. Da er kurzzeitig einen Job hatte (wollte nicht vom Staat leben) hat er seine Rentenansprüche verloren.
-Einer hatte einen Todesfall in der Familie, der ihn aus der Bahn gebracht hat.
-Einer lag nach nem Autounfall ein Jahr im Koma und versucht langsam wieder auf die Beine zu kommen.
-Einer kriegt aufgrund seiner Hautfarbe keinen Job.
-Einige sind zu dumm um eine gute Berufsausbildung zu kriegen.
-...
(und alle sind unter 30, der wirkliche Spaß kommt ja in der Regel eher etwas später)

Einige haben es auch einfach versägt weil sie keine Lust hatten. Pauschalisierungen wie "jeder hat die Chance" finde ich aber schlicht und einfach etwas zu pauschal.
Fhtagn!
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2010, 13:53
Schicksalsschläge haben wir alle zu verarbeiten.
Von Extrembeispielen sollte man nicht auf die Allgemeinheit schließen.
Ein gutes Leben führen heisst ja auch nicht, reich zu werden, sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu erreichen und nicht von Anderen abhängig zu sein.
Inscheniör
Stammgast
#10 erstellt: 11. Dez 2010, 14:41


Ein gutes Leben führen heisst ja auch nicht, reich zu werden, sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu erreichen und nicht von Anderen abhängig zu sein.


Genau das. Und für eine ukrainische Einwanderin ohne Schulabschluss sind die Startchancen halt etwas anders, als für einen deutschen Jura-Absolventen.
Fhtagn!
Inventar
#11 erstellt: 11. Dez 2010, 15:20
Na, dann hätte die Ukrainerin eben einen Schulabschluss machen und in ihrer Heimat bleiben sollen. Stand ihr ja offen, Schulen haben die dort auch.
Wer die Schule nicht zuende macht, der beraubt sich seiner Chancen und ist selber Schuld. Bei selbstverschuldetem Elend sollte man kein falsches Mitleid aufbringen.
Und jetzt bitte keine Kinder aus Indien anführen, die mit 6 Jahren im Steinbruch schuften müssen.

Inscheniör
Stammgast
#12 erstellt: 11. Dez 2010, 15:26
Du verstehst mich falsch: Ich will keine Spenden für irgendwelche Leute sammeln, und ich will auch nicht, dass du dich irgendwo an die Gleise kettest um mit einer Horde Grüner Spinner gegen etwas zu demonstrieren.

Ich will sagen: man sollte dankbar sein, wenn man Chancen hat - und diese nutzen.

Teilweise stellt sich aber bei Bessergestellten eine gewisse Verachtung gegenüber sozial schwächerer ein. Ich kenne das bei uns im Studium, bei uns im Master gibt es bei einigen Leuten eine starke Verachtung für die Leute, die mehr oder weniger erfolgreich um ihren Bachelor kämpfen. Ähnliches gibt es bei Leuten, die schon im Beruf stehen.


Ein gutes Leben führen heisst ja auch nicht, reich zu werden, sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu erreichen und nicht von Anderen abhängig zu sein.


Der Satz trifft es ganz gut.


[Beitrag von Inscheniör am 11. Dez 2010, 15:29 bearbeitet]
Detektordeibel
Inventar
#13 erstellt: 11. Dez 2010, 20:33

Auf Leute die sowas schaffen... Neid trifft es ganz gut.


Was glaubste wie neidisch die Leute auf Bill Gates sind mit denen er auf der Uni war? Der hat sogar sein tolles Studium abgebrochen und hatte danach viel viel schlechtere Jobchancen.

Oder einst Henry Ford den man wegen seiner "schlechten" Ausbildung versucht hat als dumm darzustellen.

Was glaubste wie groß der Neid der Akademiker ist auf den dummen, wertlosen Hauptschüler die (gar nicht so selten) trotzdem mehr Geld machen als der Professor. Die würde man ja am liebsten erschießen, gibt noch genug Kreise wo der Mensch der früher am Leutnant anfängt das heute beim Abitur noch tut.

Der Punkt ist das man an Schulen nichts über das Leben (und wirtschaftlichen Erfolg) lernt, z.B. das man um Geld zu verdienen gar keine großartigen Bildungsabschlüsse braucht.
Die braucht man real aber nur für ganz ganz, wenige überlaufene Berufe, oder sind gerne in Personalabteilungen gesehen. Es gibt aber auch nur ganz wenige abhängige Beschäftigte die dadurch reich werden, da muss man schon Bankvorstand (Heuschrecke) sein oder 20 Jahre in nem Konzern-Hamsterrad fahren.

Der Deutschmichel kommt von Politikern und Lehrern bloß was anderes erzählt immer nur "mehr Bildung" "Mehr Bildung".
"Wenn du bis 35 in irgendwelchen Anstalten sitzt, dann wird das schon irgendwann jemand honorieren! Wenn du vorher aussteigst dann musst du irgendwelche Regale auffüllen."
Da schlottert man vor Angst und motiviert sich für die nächste Klausur.


Vor lauter Bildung lesen sich die Leute dann blöde und wählen vor lauter Neid und Hass Rote und Grüne Parteien.

Geld verdienen ist im Grunde genommen ja sowieso eher "was schlechtes" in den Augen der meisten Akademiker, aber wehe der Nachbar kauft sich was größeres wie einen VW Golf. - Geld will man zwar nicht, aber Materielle Dinge und Statussymbole sind trotzdem unglaublich wichtig. (genau wie in der Unterschicht)

Geld verdienen ist nur moralisch OK wenn man vom Staat irgendwo eine überbezahlte Sinnlosstelle bekommt. Auf ihre Art und Weise sind diese Leute mit ihrem lächerlichen Elitendenken das noch aus der Kaiserzeit stammt genau dieselben Parasiten wie irgendwelche Hartzer, die Übergänge sind mittlerweile auch fließend, gibt immer und mehr mehr Leute die von der Uni ins Sozialsystem wechseln. Von Jahrelang Praktikas machen wird man nicht satt, und wenn genug Idioten Schlange stehen, warum sollte man die Leute auch entsprechend bezahlen
Nach ausgebildetern Publizisten und Historikern leckt sich keiner die Finger, die fahren mittlerweile auch LKW und Taxi. Soviel zum Thema "eingebildete" Chancen.

Dabei ist das Problem in Deutschland das keiner Unternehmer werden will in Deutschland, "Jobsicherheit" und "Prestige" in Form von Titeln sind viel viel viel wichtiger.
Fakt ist: ohne die dummen dreckigen geldgeilen Unternehmer und Kaufleute gibt es keine Jobs!
Und die echten Unternehmer haben alle für ihren wirtschaftlichen Erfolg irgendwo etwas riskiert oder geopftert.
Dazu gehört Mut, ein starker Wille und Leidensfähigkeit. Das sind aber Werte die in unserer Gesellschaft ganz ganz klein geschrieben werden. Besonders in Schulen und Unis,
Leute mit starken Willen und Mut sind meistens auch gerne aufmüpfig, schlagen über die Strenge und ansonsten unbequem wenn man möglichst viele feige Duckmäuser als Ja-sagende Bezahler und Schafe ausbilden will - sowas sondert man meistens eh schon vor der Kollegstufe aus.

"Selfmade"-Unternehmer, aus dem nichts heraus - gerade bei kleinen und mittleren Firmen werden deswegen fast nur die "Außenseiter", oder die mit den "Schlechten Chancen".

Ist ja klar, wer würde sich schon selbstständig machen wenn man irgendwo nen vergleichsweise einfachen Job bekommen würde der pro Monat 5 oder 10 Riesen bringt?


Ein gutes Leben führen heisst ja auch nicht, reich zu werden, sondern im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu erreichen und nicht von Anderen abhängig zu sein.


Jemand der nicht so reich ist das er sofort aufhören könnte zu arbeiten bis zu seinem Lebensende, der ist finanziell immer von irgendjemanden abhängig, von sozial abhängig ganz zu schweigen.

Man muss auch überhaupt nicht um ein "gutes Leben" bzw. "glückliches Leben" zu führen überhaupt das "beste" aus sich herausholen. Das ist doch alles ne Frage der eigenen Bedürfnisse und des Lebensstils.
Solang man nicht hungert, friert und ein Dach über dem Kopf hat, dann hat der Mensch eigentlich schon alles was er zum Leben braucht.
Die Frage ist wieviel er haben will, und wie groß das Verlangen danach ist.

In der westlichen Welt haben fast alle privaten Haushalte Schulden, und viele sind auch völlig überschuldet, und das für Scheisse die sie vielleicht mal wollten, aber nicht brauchen.
ichundich
Inventar
#14 erstellt: 11. Dez 2010, 21:39
Was quatscht ihr da alle für ein scheiß , da bekomme ich ja noch Augenkrebs


[Beitrag von ichundich am 11. Dez 2010, 21:40 bearbeitet]
Haiopai
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 11. Dez 2010, 22:08
Hi Frank , nur die Ruhe , ich denke es ist völlig normal wenn solche Diskussionen etwas weit gesteckt werden .

Wenn ich frage ob Hifi ein Hobby für jedermann ist , dann kommen die sozialen und gesellschaftlichen Auswüchse rundherum zwangsläufig zur Sprache .

Hifi ist zwar heute nicht mehr so extrem , aber doch bei vielen noch Ausdruck von Status ,von daher normal wenn das Thema solche Kurven dreht .

Gruß Klaus
ichundich
Inventar
#16 erstellt: 11. Dez 2010, 22:15
o.k. werde eine Runde als stiller Beobachter drehen.
ichundich
Inventar
#17 erstellt: 11. Dez 2010, 22:16
sorry aber das geht echt gar nicht mehr.
Haiopai
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 11. Dez 2010, 22:29

ichundich schrieb:
sorry aber das geht echt gar nicht mehr. :prost


Na ja , das Hifi ein Hobby für jedermann sein kann , haben wir ja nun hinreichend festgestellt .

Ich denke aber bei den Leuten , die sich eingehender mit dem Hobby beschäftigen ,gibt es durchaus Abstufungen , zumindest in den Augen einiger .

Ich treffe ja von berufswegen fast ständig auf völlig unterschiedliche Charaktäre innerhalb der Szene , Neid ist mir dabei normal eher fremd , egal was da rumsteht .

Neidisch oder besser sehr kritisch bin ich normal nur Leuten gegenüber eingestellt , die hochwertige Anlagen vor lauter Geld nicht mehr schätzen können .
Das sind dann die , wo man für lächerliche Preise fast neues Gerät rausschleppt ,weil die Leute sich so etwas blind kaufen (man hats ja ) und dann nach 4 Wochen feststellen , nö das ist es nicht , also weg damit .

Das Neue steht da dann schon und das zu verkaufende wird mit einer gewissen Verächtlichkeit behandelt ,selbst wenn es sich um hochwertige Sachen handelt , von denen andere nur träumen können .

Da ist es dann dieses snobistische und gleichgültige , was mich ein wenig wütend macht , auch wenn ich da als Ankäufer am Ende von profitiere .

Gruß Klaus
Detektordeibel
Inventar
#19 erstellt: 11. Dez 2010, 22:39

Da ist es dann dieses snobistische und gleichgültige , was mich ein wenig wütend macht , auch wenn ich da als Ankäufer am Ende von profitiere .


Ist ne psychologische Frage.
Bei den "Analogen Wegwerfwochen" hier im Forum ist es quasi das gleiche.

Was für den einen noch Perlen sind, das ist für andere Leute schrott.
Ich ertappe mich auch ab und zu irgendwelchen Altkram noch aufzubewahren und zu richten auch wenn ich es schon dreimal neu hätte kaufen können.

Dem einen ist sein Luxuskram nach zweimal benutzen nicht mehr gut genug, und andere Stapeln die Küchenabfälle in ihrer Abstellkammer weil sie sich davon nicht trennen können. Über den einen schütteln viele vielleicht den Kopf, die anderen steckt man in die Psychatrie.


Das Neue steht da dann schon und das zu verkaufende wird mit einer gewissen Verächtlichkeit behandelt ,selbst wenn es sich um hochwertige Sachen handelt , von denen andere nur träumen können .


Leute die sich sagen wir mal einen neuen 7er BMW kaufen der nach einem Jahr in der Garage das an Wertverlust hatte was andere im Jahr verdienen gehen nach wenigen Jahren auch mit einer "Verächtlichkeit" damit um wo sich spätere Gebrauchtinteressenten nur an den Kopf fassen können. Versifft, vermüllt, vergammelt, mit Gewalt kaputtgemacht.
Man sollte aber nicht davon ausgehen das "ärmere" Leute mit ihrem teuer finanziertem Fiat Punto besser umgehen wenn der mal 2 jahre alt ist. Frägt man sich auch wie es bei den Leuten daheim wohl ausschaut wenn man nen Blick in die Blechkisten reinwirft.


[Beitrag von Detektordeibel am 11. Dez 2010, 22:43 bearbeitet]
ichundich
Inventar
#20 erstellt: 11. Dez 2010, 22:40
Und genau diese Menschen haben schon gar keine Ahnung von Sound. Da ja der Vergleich dort in € gemessen wird und nicht im Sound

Sorry noch an alle.
Haiopai
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 11. Dez 2010, 23:16

Detektordeibel schrieb:


Leute die sich sagen wir mal einen neuen 7er BMW kaufen der nach einem Jahr in der Garage das an Wertverlust hatte was andere im Jahr verdienen gehen nach wenigen Jahren auch mit einer "Verächtlichkeit" damit um wo sich spätere Gebrauchtinteressenten nur an den Kopf fassen können. Versifft, vermüllt, vergammelt, mit Gewalt kaputtgemacht.
Man sollte aber nicht davon ausgehen das "ärmere" Leute mit ihrem teuer finanziertem Fiat Punto besser umgehen wenn der mal 2 jahre alt ist. Frägt man sich auch wie es bei den Leuten daheim wohl ausschaut wenn man nen Blick in die Blechkisten reinwirft.


Das mag schon alles so sein , für mich ist das aber gerade der Punkt ,über den sich ein Hobby definiert .

Nicht über den entgültigen finanziellen Aufwand , sondern über die Wertschätzung gegenüber der Materie .

Ich kann einen User hier oder überhaupt jemanden der sich mit Hifi befasst ,nur dann als Hobbyisten ansehen , wenn er das was er da macht oder hat wirklich schätzt .

Ich denke mal , da ist vom Kopf her die Grenze anzusetzen , wo ich jemanden zugestehe Hifi als Hobby zu betreiben und nicht nur als beiläufigen Nutzer zu sehen .

Mag sein , das ich da ein wenig altmodisch bin , aber ich hab Schwierigkeiten jemanden als Gleichgesinnten zu betrachten , wenn für ihn innerhalb des Hobbys alles beliebig austauschbar ist ,da fehlt für mich das Herz und
der Bezug .

Gruß Haiopai
Australis
Stammgast
#22 erstellt: 11. Dez 2010, 23:37

Haiopai schrieb:
... ich hab Schwierigkeiten jemanden als Gleichgesinnten zu betrachten , wenn für ihn innerhalb des Hobbys alles beliebig austauschbar ist ,da fehlt für mich das Herz und
der Bezug .


Genau so sehe ich das auch. Ich besitze nicht umsonst schon seit 20 Jahren ein und den selben Verstärker- und ich denke nicht einmal im Traum daran, mich davon zu trennen. Mag sein, daß der irgendwann mal eingemottet wird, aber er wird dann auch garantiert irgendwann wieder herausgekramt- wie es schon 2x der Fall war. Bei meinen anderen HiFi-Geräten ist das ähnlich, jedoch ist hier die -ich bezeichne das jetzt mal als emotionale Bindung- nicht so stark, da ich den Verstärker damals von meinem ersten selbst verdienten Geld gekauft habe.

Dann gibt es für mich noch die "alten Schätzchen", die defekt in irgend einem Keller vor sich hin gammeln. Bei diesen habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, ihnen wieder neues Leben einzuhauchen. Die Tatsache, daß sich damit Geld machen lässt ist aus Hobbyistensicht (schönes Wort :D) ein positiver Nebeneffekt, für mich allerdings genauso Lebensunterhalt.

Ich meine: Sicher, wenn sich hochwertige Geräte für wenig Geld ergattern lassen, sage ich dazu nicht nein, und ich werde auch einen Teufel tun, diesen Leuten zu sagen, daß sie dafür auch mehr bekommen könnten. Wenn ich das tun würde, könnte ich denen auch gleich noch Geld schenken- und die Gerätschaften stehen lassen... Aber wie Haiopai schon sagte: diese Leute sind eher Nutzer als Hobbyisten.
DJ_Bummbumm
Inventar
#23 erstellt: 12. Dez 2010, 19:00

Detektordeibel schrieb:

Auf ihre Art und Weise sind diese Leute mit ihrem lächerlichen Elitendenken das noch aus der Kaiserzeit stammt genau dieselben Parasiten wie irgendwelche Hartzer,

1) Zustimmung:

Das preussische Dreiklassenwahlrecht ist längst Geschichte, aber die gesellschaftlichen Strukturen, auf denen es beruhte, sind in manchen Köpfen bis heute betonfest eingeprägt!

2) Widerspruch:

Hartzer als "Parasiten" zu bezeichnen, zeugt von einem unterentwickelten gesellschaftlichen Bewusstsein.

BB


[Beitrag von DJ_Bummbumm am 12. Dez 2010, 19:06 bearbeitet]
Australis
Stammgast
#24 erstellt: 12. Dez 2010, 20:01

DJ_Bummbumm schrieb:

2) Widerspruch:

Hartzer als "Parasiten" zu bezeichnen, zeugt von einem unterentwickelten gesellschaftlichen Bewusstsein.


Dem kann ich mich nur anschließen. Sicher gibt es unter den Hartzern auch Schmarotzer, aber es gibt auch (und das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Mehrheit) welche, die a) arbeiten wollen aber trotz aller bemühungen keine finden, b) auf Hartz4 als "Aufstocker" angewiesen sind, weil sie für einen lächerlich niedrigen Stundenlohn malochen müssen bzw. eine lächerlich niedrige Rente bekommen und c) aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht arbeiten können (obwohl sie es gerne würden).

Und jetzt kommt mir bloß nicht mit dem Spruch "Wer arbeiten will, der findet auch welche". Dazu müßte nämlich zumindest statistisch auf jeden Arbeitslosen auch mindestens eine offene Stelle kommen- doch die traurige Realität sieht leider so aus, daß auf jede offene Stelle durchschnittlich 3 Bewerber kommen...
ichundich
Inventar
#25 erstellt: 12. Dez 2010, 20:19

DJ_Bummbumm schrieb:

Detektordeibel schrieb:

Auf ihre Art und Weise sind diese Leute mit ihrem lächerlichen Elitendenken das noch aus der Kaiserzeit stammt genau dieselben Parasiten wie irgendwelche Hartzer,


2) Widerspruch:

Hartzer als "Parasiten" zu bezeichnen, zeugt von einem unterentwickelten gesellschaftlichen Bewusstsein.

BB


Vor allem das kann heute jeden schnell mal treffen!
Beispiele dafür giebt es doch mehr als genug, will jetzt hier keine Firmen namentlich nennen die Massenetlassung durchführen nach dem unsere Regierung denen noch das Geld hinten dafür reinstecken

und ob der € noch lange lebt ist für mich auch noch fraglich.

Also es könnte fast jeden hier Treffen.
Detektordeibel
Inventar
#26 erstellt: 12. Dez 2010, 20:22

Hartzer als "Parasiten" zu bezeichnen, zeugt von einem unterentwickelten gesellschaftlichen Bewusstsein.


Bei Hartz IV wird sowieso mit zweierlei Maß gemessen.
Auf der einen Seite gibts die armen Teufel die da nicht rauskommen und noch gedisst werden, und auf der anderen Seite
wird eine lebenslang abhängige Unterschicht mit billiger Machokultur und gewaltiger Kriminalitätsrate finanziert.
Rate mal wer von beiden in 1€ Jobs geschickt und sanktioniert wird.
Was ich bei meinem "unterentwickelten Bewusstsein" davon halte kannste dir vorstellen.
Zweck0r
Inventar
#27 erstellt: 12. Dez 2010, 20:30
Die Politik sollte sich lieber mal den echten Parasiten widmen: Bürokratiewahn, Korruption und Abmahnmafia.

Dass Kleinunternehmer wegen belangloser falscher Formulierungen in Widerrufsbelehrungen in den Ruin getrieben werden, aber Großkonzerne mit vorsätzlich gefälschten GS-Zeichen straffrei davonkommen, kann's ja wohl nicht sein. Unter solchen Bedingungen mache ich mich bestimmt nicht selbstständig.

Grüße,

Zweck
ichundich
Inventar
#28 erstellt: 12. Dez 2010, 21:01
ich war es mal 10 J. lang
jetzt geht es mir nicht besser aber auch nicht schlechter und ich habe viel mehr Zeit und weniger Stress mit.....
Australis
Stammgast
#29 erstellt: 12. Dez 2010, 21:45
Tja, so ist das mit der Selbständigkeit. Vor ein paar Jahren habe ich mich quasi aus der Not heraus selbständig gemacht. Jetzt erfolgt langsam und sachte ein Wechsel aus der PC-/ Netzwerk-/ Webdesign- Ecke in Richtung HiFi. Ich weiß, für viele ist das ein Rückschritt. Für mich eher das abschütteln von etwas, was mich schon seit Jahren nervt, und nebenbei das Hobby und den Beruf verbinden.
Ups... abgeschweift...
Naja, ich könnte es mit jedenfalls nicht mehr vorstellen jeden Tag für einen Sklaventreiber (auch Chef genannt) da zu sein. Sicher, weniger Stress (den entsprechenden Beruf vorausgesetzt) und mehr Freizeit hat man als Angestellter. Mehr Sicherheit? Nicht mehr in der heutigen Zeit- außer vielleicht als "Beamter auf Lebenszeit".
Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile, aber für mich überwiegen die Vorteile, was natürlich für jemand anderen wieder ganz anders aussehen kann.


[Beitrag von Australis am 12. Dez 2010, 21:46 bearbeitet]
Inscheniör
Stammgast
#30 erstellt: 13. Dez 2010, 21:18
Hartzer und Parasiten...

Ich habe einen Mitstudenten. Lange Haare, arabisches Äußeres, diverse Tatoos. Feiner Kerl, aber nicht unbedingt der Typ der später mit Anzug hinter einem Bankschalter sitzen wird.

Diesen Herrn habe ich mal in einem Einkaufszentrum getroffen. Er ist einfach von Geschäft zu Geschäft gegangen und hat nach Jobs gefragt. Als er das Zentrum durch war hatte er 7 (!!!) Jobangebote. Obwohl er als Student nur wenige Zeitschlitze im Stundenplan für Arbeiten gehen frei hat.

Er hat sich bewusst auf das eine Zentrum beschränkt. Er hatte einfach keinen Bock lange zu suchen.

Bei uns im HAus (7 Minuten mit der Bahn zum Center) leben diverse Arbeitslose. Über 100 kilo, keinen Bock auf irgendwas, Kippe, Hund,...

Normales Gewicht, duschen, normale Klamotten, etwas Mühe geben - und man hat einen Job.

Ich kriege einfach das Kotzen wenn ich sowas sehe. Diverse Leute von diesem Abschaum haben inwischen Importbräute aus ihrer Heimat bestellt. Die können nach Jahren hier im Land kein Wort Deutsch.

Dagegen sehe ich viele Leute in der Altstadt, die wurstdicke Finger von der Arbeit auf dem Bau haben - und Flaschen suchen.

Man sollte daher differenzieren:


  1. Unter 35 kein Hartz, höchstens Umzugshilfe in eine andere Stadt.
  2. Leute die gearbeitet haben so unterstützen, dass das Geld auch für ein Auto reicht. Ein Schweißer der mit 55 arbeitslos geworden ist hat seinen Teil geleistet, der steht nicht auf einer Stufe mit den Prolls aus Neuköln.
  3. Leute die Einwandern: Den Anspruch auf Hartz auf 2 Monate deckeln. Wenn wir in die Türkei auswandern, kriegen wir auch kein Geld nachgeworfen.


Und die Hartzer die damit ihr Gehalt aufstocken: da sollte man den Namen des Aufstockgeldes ändern. Die brauchen sich auch nicht auf eine Stufe mit dem Abschaum zu stellen.


[Beitrag von Inscheniör am 13. Dez 2010, 21:20 bearbeitet]
lumi1
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 13. Dez 2010, 21:24
..und wieder spricht mir jemand aus der Seele.


MfG.
Detektordeibel
Inventar
#32 erstellt: 13. Dez 2010, 21:24
Diese Aufstockerei gehört sowieso verboten, wenn der Steuerzahler die Differenz zahlen soll ist es doch klar das das für brutalstes Lohndumping genutzt wird. Bei Stundenlöhnen 4€ und drunter bei Arbeit wo man sich bewegen soll wird es dann wirklich lächerlich.
Inscheniör
Stammgast
#33 erstellt: 13. Dez 2010, 21:32

Diese Aufstockerei gehört sowieso verboten,


Die letzten 60 Jahre waren absolut wider der Natur und aller Vernunft.

-Keine Kriege mit unseren Nachbarn (höchstens mal nen Tankzug in Afghanistan bombardiert)
-Keine Hungersnöte
-Keine Seuchen
-Eine extrem hohe Lebenserwartung
-Keine Naturkatastrophe. Wirklich witzig, es gibt historisch gesehen alle 50-60 Jahre eine Sonneneruption. Bisher haben dann immer einige Tage die Kompasse verrückt gespielt, dann war wieder gut. In der jetzigen Zeit geht alles über Computer, die nächste Sonneneruption katapultiert uns in die Steinzeit zurück.

Du kannst die Geschichtsbücher durchgehen. So eine lange Phase hat es noch NIE gegeben. Und dank der Globalisierung regelt sich das zum Glück wieder ein.

Wir und die Chinesen werden uns langfristig angleichen was die Gehälter betrifft. Und das heißt nicht, dass die Chinesen sehr viel mehr bekommen werden...
ichundich
Inventar
#34 erstellt: 13. Dez 2010, 21:44
Glaubst du echt das daß vor unserer EU Haustür einfach halt macht
Na dann
Suche dir am besten schon mal ein neues Stück Erde.


Fhtagn!
Inventar
#35 erstellt: 13. Dez 2010, 21:48
Homo homini lupus.
ichundich
Inventar
#36 erstellt: 13. Dez 2010, 22:10
Die deutsche Übersetzung:

Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt.

Fhtagn!
Inventar
#37 erstellt: 13. Dez 2010, 22:17
Nee.

Dein Text hieße:

lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit

Ich bezog mich auf Hobbes, nicht auf Plautus.
ichundich
Inventar
#38 erstellt: 13. Dez 2010, 23:37

Fhtagn! schrieb:
Nee.

Dein Text hieße:

lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit

Ich bezog mich auf Hobbes, nicht auf Plautus.

na klar habe mir auch gerade ein Loch ins Knie gebohrt und mit Marmelade gefüllt.


[Beitrag von ichundich am 13. Dez 2010, 23:38 bearbeitet]
zwaps
Stammgast
#39 erstellt: 13. Dez 2010, 23:42

Inscheniör schrieb:
Hartzer und Parasiten...

Ich habe einen Mitstudenten. Lange Haare, arabisches Äußeres, diverse Tatoos. Feiner Kerl, aber nicht unbedingt der Typ der später mit Anzug hinter einem Bankschalter sitzen wird.

Diesen Herrn habe ich mal in einem Einkaufszentrum getroffen. Er ist einfach von Geschäft zu Geschäft gegangen und hat nach Jobs gefragt. Als er das Zentrum durch war hatte er 7 (!!!) Jobangebote. Obwohl er als Student nur wenige Zeitschlitze im Stundenplan für Arbeiten gehen frei hat.

Er hat sich bewusst auf das eine Zentrum beschränkt. Er hatte einfach keinen Bock lange zu suchen.

Bei uns im HAus (7 Minuten mit der Bahn zum Center) leben diverse Arbeitslose. Über 100 kilo, keinen Bock auf irgendwas, Kippe, Hund,...

Normales Gewicht, duschen, normale Klamotten, etwas Mühe geben - und man hat einen Job.

Ich kriege einfach das Kotzen wenn ich sowas sehe. Diverse Leute von diesem Abschaum haben inwischen Importbräute aus ihrer Heimat bestellt. Die können nach Jahren hier im Land kein Wort Deutsch.

Dagegen sehe ich viele Leute in der Altstadt, die wurstdicke Finger von der Arbeit auf dem Bau haben - und Flaschen suchen.

Man sollte daher differenzieren:


  1. Unter 35 kein Hartz, höchstens Umzugshilfe in eine andere Stadt.
  2. Leute die gearbeitet haben so unterstützen, dass das Geld auch für ein Auto reicht. Ein Schweißer der mit 55 arbeitslos geworden ist hat seinen Teil geleistet, der steht nicht auf einer Stufe mit den Prolls aus Neuköln.
  3. Leute die Einwandern: Den Anspruch auf Hartz auf 2 Monate deckeln. Wenn wir in die Türkei auswandern, kriegen wir auch kein Geld nachgeworfen.


Und die Hartzer die damit ihr Gehalt aufstocken: da sollte man den Namen des Aufstockgeldes ändern. Die brauchen sich auch nicht auf eine Stufe mit dem Abschaum zu stellen.



Leider spricht die Wissenschaft gegen dich.
Ich finde deine Rethorik ziemlich menschenverachtend, sie impliziert ja schließlich jeder Arbeitslose wäre Abschaum. Das ist Stammtischsprech, netterweise hast du ein bisschen Ausländerfeindlichkeit gleich mit reingebaut.

Erstmal, und das kannst du ja empfinden wie du willst, ist es statistisch eben nicht so. Es ist in der Tat ein Problem von Unter- oder Falschqualifizierung und Arbeitsplatzmangel.
Wäre deine Ansicht korrekt, ließe sich das Problem sehr einfach korrigieren: Wir übernehmen das System der USA.

Die Konsequenz daraus ist natürlich viel mehr Armut. Wirtschaftswissenschaftlich rechnet sich das nicht - es ist im Interesse der Wirtschaft eine Mindestkaufkraft zu erhalten, da wir dadurch eine größere gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt erreichen (und das lässt sich sogar ohne Keynes zeigen).

Desweiteren gibt es sozialwissenschaftliche Konsequenzen für deinen Plan.
Erstens würden wir uns eine Armutsschicht heranzüchten, aus der es verschärft schwierig wäre hinaus zu kommen.
Schon heute zeigt die Empirik glasklar (und zwar sehr deutlich), dass sich Einkommensklassen auf den Lebensverlauf der Kinder auswirken, sei es in Bildung oder Job.
Dies wirft dann moralische Fragen auf: darf ein Kind benachteiligt werden, weil die Eltern von Sozialhilfe leben?
Versuch bitte nicht diesen Punkt wegzureden, denn dies ist simple Realität.

Es bleibt also festzuhalten, dass wir weder finanziell noch gesellschaftlich davon profitieren, wenn es den Armen noch schlechter gehen würde.
In jedem Modell führt dies direkt zum einschrumpfen des Volkseinkommens und - naja es hat gesellschaftliche Konsequenzen die sich am besten an Ländern wie den USA ablesen lassen.

Und dann gibts ja auch noch eine moralische Frage dabei. Es ist ja verfassungstechnisch so geregelt, dass wir eben jedem Menschen ein würdiges Leben garantieren. Dies haben wir als Grundrecht reingeschrieben, d.h. es gilt ohne Wenn-Und-Aber.
Nur um das mal als Konsequenz an die Wand zu malen: Nehmen wir mal an wir hätten wirklich kein Geld mehr und da wäre noch ein fetter, ekelhafter, arroganter und stinkfauler Harz4-Türke, mit seinen drei kriminellen Türkenkindern und seiner ungewaschenen und stinkenden Türkenfrau und der geht doch tatsächlich zum Amt und fordert Geld zum Leben. Ja dann würden wir doch tatsächlich eher dir dein Haus wegnehmen und es verkaufen, als das der Türke kein Geld mehr bekommt und verhungern muss.
Und jetzt kommt der ultimative Witz: Wer dagegen tätig ist, ist eigentlich Verfassungsfeind und macht sich strafbar.

Ich könnte dir jetzt natürlich erläutern warum wir uns damals dazu entschlossen haben so einen Unsinn mit der Würde in die Verfassung zu kritzeln, es hat so ein bisschen mit unserer Geschichte, der Moral und der Philosophie zu tun.
Aber hey, so isses nunmal.
Daher sind deine Vorschläge schonmal rechtstechnisch gar nicht möglich.


Edit: Ach ja und nochmal zu dem Empfinden, die Harzer wären so damit zufrieden (hört man ja oft, Lebenziel Arbeitslos). Es zeigt sich dass die meisten mit der Situation sehr unglücklich sind und lieber wieder ein Beruf, also eine Berufung hätten. Denn ohne das wird der Mensch in vielen Fällen krank (das dürften dann deine depressiven, fetten Türkenmitbewohner sein).
Es hat also was von einem Teufelskreis. Und nochmal ne andere Anekdote: Es gibt auch Daten die belegen wollen, dass Arbeitlosigkeit eigentlich in einem eher geringen Maße mit dem sozialen Netz zu tun hat, sondern eher mit dem Wirtschafts/Bildungs/Gesellschaftskomplex. D.h. die von dir implizierte Ansicht dass wir Vollbeschäftigung hätten, wenn sich die Harzer nur genug in ihrem Leben bedroht fühlen würden, ist nicht korrekt.
Vielmehr würden dann Leute wirklich anfangen zu sterben, zuerst natürlich die Schwächsten.

Wobei, wie gesagt, selbst wenn dich das nicht interessiert kann ich dir immernoch versprechen dass es uns, als Volk im Aggregat, besser geht, wenn wir uns so eine Armutsschicht eben nicht leisten. Das zeigt nicht nur die Mathematik (also die VWL), sondern auch der direkte Ländervergleich.


Wie diese Netze jetzt genau gestaltet werden müssen, steht natürlich zur Debatte.

Ich hatte überigens im Hochhaus mal einen Türkischen Nachbarn, der war richtig nett. Der hat an irgendwelchen muslimischen Festtagen bei mir geklingelt und mir Gebäck geschenkt. Das stelle man sich mal vor!
Also ein deutscher hat mir noch nie einfach so ne Bockwurst geschenkt.
Und dann hatte ich sogar ne türkische Freundin und die war echt okay.
Bin ich jetzt Rassenfeind oder so?
Vielleicht werde ich in die Türkei abgeschoben. Naja die Türken die ich so kenne sind eigentlich ganz feines Volk, ist also nicht so schlimm.


naja habe fertig,


[Beitrag von zwaps am 13. Dez 2010, 23:58 bearbeitet]
ichundich
Inventar
#40 erstellt: 13. Dez 2010, 23:51
@Fhtagn!
einen habe ich noch für dich:
situs wie latein is et abernit



vanye
Inventar
#41 erstellt: 13. Dez 2010, 23:52
Und was hat das alles jetzt mit HiFi zu tun?

fragt sich
vanye


[Beitrag von vanye am 13. Dez 2010, 23:53 bearbeitet]
ichundich
Inventar
#42 erstellt: 13. Dez 2010, 23:55

vanye schrieb:
Und was hat das alles jetzt mit HiFi zu tun?

fragt sich
vanye


Nix
aber so ist das halt machmal hier.

Fhtagn!
Inventar
#43 erstellt: 13. Dez 2010, 23:56

Es ist ja verfassungstechnisch so geregelt, dass wir eben jedem Menschen ein würdiges Leben garantieren. Dies haben wir als Grundrecht reingeschrieben, d.h. es gilt ohne Wenn-Und-Aber.


Falsch. Das steht nirgends im GG.

Zu deinem Exkurs über die armen Kinder der Unterschicht:

GG, Art. 6 Abs. 2:
Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

Nicht immer im Gutmenschenduktus wild umherdozieren und Erstsemesterweisheiten unters Volk bringen. Lieber mal die Gesetze lesen, auf die man sich bezieht.

MfG
Haakon
Haiopai
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 13. Dez 2010, 23:56
Hi zusammen , auch wenn ich ausufernde Diskussionen ja verstehen kann , aber langsam dürfte es auch mal back to Topic gehen .

Wobei ich die Diskussion schon ganz interessant finde , wäre vielleicht ganz nett , wenn ein Mod hier mal auslagern könnte .

Gruß Haiopai

P.S. Nur kurz zu Inscheniörs drei Punkten .

Zu 1) Wäre eine Verschiebung um 10 Jahre , denn bis 25 ist es
schon jetzt schwierig ALG II zu bekommen , ein Auszug aus der elterlichen Wohnung klappt schon mal nicht , wodurch sich eine Bedarfsgemeinschaft unter Einbeziehung des elterlichen
Einkommens bildet und die Chance auf ALG II meist gleich null ist .

Zu 3 ) Wer hier einwandern möchte muss Geld mitbringen bzw. einen Job mit einem ziemlich hohen Jahresgehalt nachweisen .
Die Auskünfte kannst du im Net auf der Site des zuständigen Ministerium nachlesen .
Du redest also von Asylanten und Familiennachzug , welcher auf anderer rechtlicher Grundlage abgewickelt wird .

So viel Differenzierung sollte schon sein
zwaps
Stammgast
#45 erstellt: 14. Dez 2010, 00:07

Fhtagn! schrieb:

Es ist ja verfassungstechnisch so geregelt, dass wir eben jedem Menschen ein würdiges Leben garantieren. Dies haben wir als Grundrecht reingeschrieben, d.h. es gilt ohne Wenn-Und-Aber.


Falsch. Das steht nirgends im GG.

Zu deinem Exkurs über die armen Kinder der Unterschicht:

GG, Art. 6 Abs. 2:
Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

Nicht immer im Gutmenschenduktus wild umherdozieren und Erstsemesterweisheiten unters Volk bringen. Lieber mal die Gesetze lesen, auf die man sich bezieht.

MfG
Haakon



Na dann les mal über die verschiedenen Auslegungen und Meinungen zum Artikel 1, vielleicht vor allem die derzeitige Auslegung unseres Bundesverfassungsgerichtes.

BVerfG, 09.02.2010 - 1 BvL 1/09
http://www.bundesver...0209_1bvl000109.html

kurz: Du hast Unrecht

Im Übrigen ändert die Pflichtenverteilung ja nichts an der gesellschaftlichen und moralischen Problematik der Erziehung.


Oh guck es gibt sogar ja noch Art. 14 GG
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Auch hier per Definition also Wohlfahrtfördernd einzusetzen.


Aber das war ja alles auch nur ein Punkt. Die Juristerei muss sich ja auch der Realität stellen. Und da geht's ja auch in die ähnliche Richtung.


[Beitrag von zwaps am 14. Dez 2010, 00:14 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#46 erstellt: 14. Dez 2010, 00:16
@ zwaps
Eine Auslegung, die in ihrem Leistungsumfang veränderbar ist.

Art. 20 Abs.1 kann je nach Gutdünken (will sagen: der parteipolitischen Zusammensetzung des BVerfG) ausgelegt werden.

Genausogut könnte sich das BVerfG auf ein wirkliches Existenzminimum berufen, dass kein Internet, Zigaretten und Rentenvorsorge beinhaltet.

Zur Erinnerung:
GG Art. 20, Abs. 1:
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

Mehr nicht. Reichlich Gestaltungsspielraum.

Alle nachfolgenden Gesetze formulieren keinen unveräußerlichen Anspruch.

So ist das mit dem Recht, alles nicht so ganz absolut.
detegg
Inventar
#47 erstellt: 14. Dez 2010, 01:52

Haiopai schrieb:
Hi zusammen , auch wenn ich ausufernde Diskussionen ja verstehen kann , aber langsam dürfte es auch mal back to Topic gehen .

Wobei ich die Diskussion schon ganz interessant finde , wäre vielleicht ganz nett , wenn ein Mod hier mal auslagern könnte

... magst Du bitte kurz andeuten ab wann und welche Beiträge unter welchem Thema ausgelagert werden sollen - ich kann leider nicht alles lesen

;-) Detlef
Australis
Stammgast
#48 erstellt: 14. Dez 2010, 03:09
@detegg: ich würde vorschlagen ab etwa Beitrag 242 auf der vorherigen Seite, womit ich mich der Bitte um Threadteilung anschließe
detegg
Inventar
#49 erstellt: 14. Dez 2010, 03:23
... warten wir noch, bis es wieder hell ist

Detlef
Haiopai
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 14. Dez 2010, 11:12

detegg schrieb:

Haiopai schrieb:
Hi zusammen , auch wenn ich ausufernde Diskussionen ja verstehen kann , aber langsam dürfte es auch mal back to Topic gehen .

Wobei ich die Diskussion schon ganz interessant finde , wäre vielleicht ganz nett , wenn ein Mod hier mal auslagern könnte

... magst Du bitte kurz andeuten ab wann und welche Beiträge unter welchem Thema ausgelagert werden sollen - ich kann leider nicht alles lesen

;-) Detlef


Moin Detlef , nu is hell

Ich würd mal sagen ab 253 geht es nur noch um "Gesellschaft und Soziales" und hat mit Hifi überhaupt nix mehr zu tun .

Möchte damit auch keinem auf die Füße treten , weil die Diskussion ansich ja wirklich interessant ist .

Gruß Klaus
Claus-Michael
Inventar
#51 erstellt: 14. Dez 2010, 11:35
Moin,

Haiopai schrieb:
....
Ich würd mal sagen ab 253 geht es nur noch um "Gesellschaft und Soziales" und hat mit Hifi überhaupt nix mehr zu tun .

Möchte damit auch keinem auf die Füße treten , weil die Diskussion ansich ja wirklich interessant ist .
...


... und wo Klaus Recht hat, hat er Recht!

Mich wunderte überhaupt, dass der (interessante) OT-Verlauf so lange Bestand hatte. Anderenorts wäre die Sense schon geschwungen worden.

Gruß
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