Quecksilber, Gold und Quacksalber

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kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 26. Jan 2015, 15:00
edit: wurde hier abgetrennt: http://www.hifi-foru...um_id=18&thread=1985
Die Moderatio
n



Moin


Hallo,

allein schon der Umgang mit Quecksilber - es grauselt mir.

Ich hab als Kunststoffverarbeiter mit den zum Teil absurdesten Vorurteilen gegenüber "Plastik" zu kämpfen und andersrum holen sich Leute ein hochwirksames Gift aus Spaß inne Wohnung...

Peter


öhm- das war vor ~30j

Da hat noch jede Kaffeemaschine mindestens einen Hg-Schalter besessen..
Ausserdem ist Hg zwar toxisch, vergast und ist auch sonst kein Herzchen - aber mit etwas ruhiger Hand und im Freien war das soweit alles kein Problem.

Heute würde ich das aus Gründen der (eigenen)Sicherheit nichtmehr machen- aber dennoch finden russische PCB-kondis immer noch reissenden Absatz.
Und in so einigen 'exklusiven' Röhrenamps sieht man auch mal Röhren mit nem kleinen Hg-Reservoir im Kolben


[Beitrag von cr am 28. Jan 2015, 04:52 bearbeitet]
cr
Inventar
#2 erstellt: 26. Jan 2015, 17:20
Bevor man über die Giftigkeit von Hg Bescheid wußte, wurden im Orient manchmal in Ziergärten von Herrschern kleine Quecksilberteiche angelegt (weiß aber nicht mehr, wo ich das vo langer Zeit mal gefunden habe)

PS: Wegen der 1-2mg Hg in Energiesparlampen machen manche ein Riesentheater, dabei nimmt man davon selbst im Worst Case (Zerstörung der leuchtenden Lampe) und wenn man sich dumm anstellt, nur einen Bruchteil auf und der WHO-Grenzwert der wöchentlichen Aufnahme (auf Dauer) liegt auch schon bei 0,3mg. Wie man um ein solches Nonevent so ein Theater machen kann (Leserbriefschreiber ohne die geringste Ahnung) ist mir ein Rätsel.


[Beitrag von cr am 26. Jan 2015, 17:21 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 26. Jan 2015, 17:39
Hallo,

der Name "Quacksalber" kommt auch daher: es wurde bis ins 19. Jahrhundert in Cremes und Medikamente eingesetzt.

Quecksilber wurde in Hautcremes eingearbeitet, wie leichtsinnig damit umgegangen wurde sieht man ja an die Minamata-Opfer (obwohl, es reicht auch dafür ins fränkische Markredwitz zu schauen, da stand bis Mitte der 80er Jahre ein Quecksilber verarbeitender Betrieb, der nach der Pleite mit 100ern von Millionen entgiftet werden musste).

Peter
cr
Inventar
#4 erstellt: 26. Jan 2015, 18:28
Hg war bis vor wenigen Jahren auch in der Wundsalbe VitaMerfen enthalten (wie urspr. in allen Dingen namens .....merfen)
Ferner in Kontaktlinsenpflegemittel (Thiomersal, auch in Impstoffen enthalten > gibts eigenen Thread) und zahlreichen Kosmetikprodukten.
In der Schweiz ist ein ganzer Rhonezufluss bei Visp versaut, wo einfach täglich x kg Quecksilber entsorgt wurden, bis in die 70er (durch Lonza)
http://www.nzz.ch/ak...-bei-visp-1.18231632

.... flossen während der 46 Jahre 200 bis 250 Tonnen Quecksilber im Kanal ab, wie die Organisation am Mittwoch mitteilte. Sie stützt sich dabei auf Aussagen ehemaliger Mitarbeiter und interne Dokumente.
Alleine 1964 seien neun Tonnen eingeleitet worden, wird ein Chemiker zitiert,.........


Die Spuren gehen bis in den Genfersee, wo die Rhone durchfließt....

Damit sollten wir wieder zu den Kabeln zurück, sonst müssen wir das Quecksilber als OffTopic abspalten...


[Beitrag von cr am 26. Jan 2015, 18:30 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Jan 2015, 15:27
Moin

andererseits ist das Mercurochrom-Verbot und die lustigen Aussagen der 'Fachleute' dazu auch wieder mal ein prima Beispiel dafür, das vergleichsweise 'billige' und chemisch stabile, also logistisch simple Präparate nur zu gerne im Interesse der Finanzen und und unter dem deckmantel des 'fortschrittes' verschwinden.

Die jetzt verfügabren 'ersatzpräparate' haben eines gemeinsam: Sie sind deutlich margenträchtiger
Zwar umständlicher und weniger effizient- aber he, es geht um unsere Gesundheit.

Wenn sich der Patient dann auch rasch noch all die teuflischen Amalgam-Füllungen gegen gesunde Gold-und Porzellankronen tauschen lässt, hat der behandelnde Arzt vor lauter Kassenklingeln beinahe nen Tinnitus..

Der Patient hat das Gefühl, das Richtige getan zu haben, die poltiker sonnen sich im Glanze der geleisteten Dienste für die Volksgesundheit, und der Apotheker bzw seine Zulieferer haben in nächster Zeit Mühe, ihre mimische Muskulatur in den griff zu kriegen.

Was der dekubitus-Patient dazu sagt- who cares?


btw- letztes ahr war zb eine Grossoffensive der Pharma-Industrie gegen marcumar (RATTENGIFT!) in der Mache..
Xarelto hiess der Messias - alles einfacher- alles sicherer- und alles 10x so teuer

Wenn man sich derzeit mal bei Gastro-Enterologen umhört, haben die derzeit dank des neuen wundermittels jede Menge neuer Patienten, die hie und da ein paar minimale kleine Blutungen haben- aber gut, es geht voran.

Das es noch jede menge an salben und Tinkturen mit Ag, Brom, weisdergeierwas gibt- geschenkt.
Wer hat schon den Grundkurs Chemie verinnerlicht?

Aber Quecksilber - das wusste schon Pfarrer Celsius, das da kein Segen drin liegt.

(natürlich ist Hg ein hoch toxisches, instabiles material, das in metallischer form weder ins Grundwasser noch in den privaten Haushalt gehört - aber so ist es auch mit Arsen, Blei, Silber oder .. Viele medizinische Anwendungen wären ohne sinnvollen Einsatz hochtoxischer, krebsauslösender oder mutationsfördernde Substanzen nicht möglich- Stichwort Colchicin)

Inswoweit ist ein Hinweis auf Markredwitz in diesem kontext irreführend - die Sauereien dort waren nicht 'alternativlos', sondern schlicht Mittel zur geldvermehrung.


[Beitrag von kinodehemm am 27. Jan 2015, 15:41 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 27. Jan 2015, 15:41
Hallo,

OT, aber es stimmt:mein Kardiologe wollte mich auch auf einen anderen Gerinnungshemmer umstellen.

Ich hab ihn auch gefragt was das bringen soll, weil ich Marcumar recht gut vertrage, ok, den Oberhemden zuliebe jetzt nur noch Trockenrasur...

Ein Leidensgenosse ging auf die neue Schiene (vielleicht weil Privatpatient...) - und Magen-Darmprobs hat er seitdem auch merkwürdigerweise.

Da bleib ich doch lieber dem verteufelten Rattengift treu, die MRT-Aufnahmen erinnern mich auch immer daran es auch brav zu futtern... und den INR hübsch im "Zielbereich" zu halten.

Aber was haben die Ärzte mir schon alles versprochen: "nach dem Kathereingriff haben Sie kein Vorhofflimmern mehr", "na ja, ab und an müssen wir einen zweiten Eingriff machen", "beim dritten Mal ist die Chance aber sehr hoch das es dann vorbei ist..." jajaja

Peter
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Jan 2015, 15:47
Moin

eben das meine ich..
Als P-Patient und Marcumar-junkie wurde mir natürlich auch das Lied des Fortschrittes gesungen- da sollte man es machen wie seinerzeit Odysseus bei den sirenen..

@peter
sofern eine fehlerhafte Gewebestruktur im Vorhof der Auslöser für das flimmern ist, stimmt ja auch die Aussage des Doc..
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 27. Jan 2015, 17:21
Hallo,

nur kenne ich inzwischen alle Herzkatheterräume der Uniklinik - gebracht hat das nur leider garnix.

Und inzwischen rät mir mein Kardiologe ganz offen von einem weiteren Eingriff ab - nach einem durfte ich schon die Gastfreundschaft der Stroke Unit in Anspruch nehmen und nach dem Letzten war ich 2 Wochen fix und fertig.

Da leb ich lieber mit dem Gepolter, denn bei div. Krankenhausaufenthalten wurden alle Betablocker und Antiarrhythmika bei mir ausprobiert. Wirkung gering - Nebenwirkungen reichlich.

Peter
Pigpreast
Inventar
#9 erstellt: 27. Jan 2015, 20:24
Ui ui ui, ich versuche mal einen winzigen Schritt zurück zum Topic: Gold wird zur Behandlung von Rheuma verwendet...
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 27. Jan 2015, 21:28
Moin,

OK, Gold soll es sein

Nee, hast recht- das ist jetzt sogar für meine Verhältnisse OT--
Dadof3
Moderator
#11 erstellt: 27. Jan 2015, 22:14
So langsam kann der Thread ins Café verschoben werden.

Von mir aus auch ins (Nes)Café Gold ...
Pigpreast
Inventar
#12 erstellt: 27. Jan 2015, 23:25
Na siehste, Verbindungen lassen sich immer herstellen.

Manche Mods wittern aber schon offtopic, wenn in einem Beitrag mal kein Wort aus dem Titel vorkommt...


[Beitrag von Pigpreast am 27. Jan 2015, 23:26 bearbeitet]
HWChrist
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 31. Jan 2015, 08:24
Hallo!

Bevor man Elemente kategorisch antipathisiert, möge man sich doch mit deren derivativen Verbindungen und Eigenschaften auseinandersetzen.
Als da die ausschlaggebenden Faktoren der Bioverfügbarkeit oder des Löslichkeitsproduktes wären.
Was sagt "der sich aufregende Laie" denn dazu? In der Regel nichts. Das kennt man seitens Chlorchemie oder Weichmacherverteufelung schon seit vielen Jahren.
Üblicher- und/oder gewohnterweise reichen die Gedanken des Ottos nicht viel weiter als vor die sprichwörtliche Haustür. Verständlicherweise, greift die Stoffchemie des Quecksilbers doch etwas über "Hg is' giftig!" hinaus.
Quecksilber ist generell ein wundervoll interessantes Element und darüber hinaus wie jedes andere Element in entsprechender Darreichungsform schädlich.
Wer sich den Zusammenhang zwischen Formel 1 und Quecksilber nicht eigenständig erschließen kann, sollte sich, so meine Ansicht, zurückhalten.
Ihr spekuliert. Ihr spekuliert ohne nennenswerte Grundlage.

Beste Grüße,

HW
Pigpreast
Inventar
#14 erstellt: 31. Jan 2015, 11:31
Stimmt, hast Recht. Viel schlimmer als mit Quecksilber ist das z. B. mit Chlor im Essen. Neulich hatte ich Salzstangen, da lag Natriumchlorid sogar in kristalliner Form vor!

Ob die Grundlagen, die mir zu dieser Erkenntnis verhalfen, für Dich als "nennenswert" durch gehen, das weiß ich natürlich nicht...


[Beitrag von Pigpreast am 31. Jan 2015, 11:41 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#15 erstellt: 31. Jan 2015, 12:28
Hallo,

der Laie hat immer das Gefühl "Chemie = bäh" und eine sowieso meist technikfeindliche und technikunbedarfte Presse hupt da fleissig mit...

Dazu kommen dann Leute die gerne solche Sachen für sich ausnutzen (ob Verbände, Politiker oder selbsternannte Weltverbesserer) und schon ham wa den Salat.

Peter
Pigpreast
Inventar
#16 erstellt: 31. Jan 2015, 14:35
Ach was, die stecken doch alle unter einer Decke! Dieses ganze Fachwissen, vollgestopft mit Formeln und Fremdwörtern, dient doch nur dazu, die Gefährlichkeit der unlauteren Machenschaften dieser Herrschaften für den Laien undurchschaubar zu machen...


[Beitrag von Pigpreast am 31. Jan 2015, 14:37 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 31. Jan 2015, 14:43
Moin

und jetzt?
Generalamnestie für Hg wegen erwiesener Unschuld- und Chlorchemie, Seveso ..ach, man weiss ja, wie die Italiener immer übertreiben.

Hat irgendwer hier einen Beratervertrag bei der Anilin oder ist das einfach nur vorauseilende Unterwürfigkeit?

Kein Mensch hat ja behauptet, das Hg pfui sei, auch Chlor hat aktuell (noch?) durchaus Nutzen und seine Berechtigung - aber es gehört ganz sicher nicht zu den Dingen, die in Kinder-Experimentierkästen als Grundsortiment zu wünschen wären.

..wir haben in Deutschland vieles, aber eine technikfeindliche Presse?
Mir ist die noch deutlich zu sehr bei den Jubelpersern angesiedelt..-perception..
Pigpreast
Inventar
#18 erstellt: 31. Jan 2015, 16:48

kinodehemm (Beitrag #17) schrieb:
und jetzt?
Generalamnestie für Hg wegen erwiesener Unschuld- und Chlorchemie...

Schon mal auf die Idee gekommen, dass es zwischen Generalamnestie und Pauschalverurteilung auch noch etwas anderes geben könnte? Man müsste die Dinge halt differenziert betrachten, anstatt alles in einen Topf zu werfen. Ich weiß, das überfordert manche, die hauen dann lieber auf alles drauf, was ihnen suspekt erscheint. Und jeder der dann sagt: "Äh, Moment mal... " ist sofort ein Jubelperser...
8erberg
Inventar
#19 erstellt: 31. Jan 2015, 18:42
Hallo,

genau darum gehts. Es gibt ganz selten weiß oder schwarz, meist sind es Grautöne die wir haben.

Nur bedeutet das ja, dass man sich mit einem Thema beschäftigen müsste - boh, das ist aber anstrengend, Lernen und Kapieren und so Sachen... das geht nicht mit 2 Minuten googeln und 1 Minute Wiki...

Peter
HWChrist
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 31. Jan 2015, 19:27
Hallo!

Ich möchte das 'ihr' in meinem letzten Satz durch ein 'man' ersetzen, der Beitrag sollte nicht als Vorwurf oder Beleidigung bestimmter Personen(gruppen) hier aufgefasst werden. Man macht das eben oft und gerne.
Das Beispiel mit dem üblichen Speisesalz ist gar nicht so verkehrt. So sind zwei für sich brisante Substanzen in einem Zustand, in dem sie in entsprechender Menge keineswegs gefährlich sind, im Gegenteil. Solche Überlegungen fehlen nicht nur beim Einzelnen, auch in der Presse werden solche und weiterreichende Differenzierungen gerne ausgelassen bzw. nicht in der Gewichtung betrachtet, die dafür eigentlich notwendig wäre.

Beste Grüße,

HW
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 31. Jan 2015, 19:32
Moin



Hallo,

der Laie hat immer das Gefühl "Chemie = bäh" und eine sowieso meist technikfeindliche und technikunbedarfte Presse hupt da fleissig mit...

Dazu kommen dann Leute die gerne solche Sachen für sich ausnutzen (ob Verbände, Politiker oder selbsternannte Weltverbesserer) und schon ham wa den Salat.

Peter


es ging konkret um Quecksilber, nicht um irgendwas mit Chemie.
Und das die Toxizität von Hg oder seinen Salzen , Oxyden, was immer eine Erfindung von Greenpeace Weltverbesserern und Berufsangsthasen ist, mag ich einfach nicht glauben.+

Aber siehe Miamata- der Japs hat sich ja schon anno 45 drangestellt, als würde man mit Atomwaffen auf ihn schiessen..
Alles Pharisäer und Technologiefeinde!
Vielleicht kann ja mal jemand die grautöne des Hg in menschlicher Umgebung für mich erläutern?
8erberg
Inventar
#22 erstellt: 31. Jan 2015, 20:04
Hallo,

als man das Beizen von Saatgut mit Quecksilberverbindungen erfunden und eingeführt hat feierte man es als bahnbrechende Maßnahme den Hunger einzudämmen (was auch damals korrekt war).

Das war nicht das erste Mal, dass der Mensch eine tolle Idee zur Problemlösung gefunden hat - wo man erst später merkte was man sich für Probleme damit an den Hals holte.
Und dann schlägt das Pendel meist in Gegenrichtung heftig bis zum Anschlag - das alte Wundermittel wird verteufelt. FCKW galt auch mal als solches, von DDT, Lindan, E605 und sovielen anderen will ich erst garnicht mal reden. Dem E605 setzte man in Japan(!) sogar ein Denkmal.

Ich weiß noch wie in den 60ern alle für Atomkraft waren, ja was denn sonst? Ein Professor schwärmte davon, dass der Strom so billig werden würde das es sich nicht lohnen würde in Wohnung Zähler aufzuhängen...

Vielleicht waren wir in den 50ern bis weit in die 70er Jahren des letzen Jahrhunderts so blauäugig und naiv zukunftsgläubig, aber das absolute Gegenteil mit "Anti"-Haltung bis zum Anschlag wie wir sie heute sooft erleben ist auch nicht gerade zielführend.

Ich merke es oft genug bei Diskussionen: Probleme kann man nicht wegdiskutieren, sie bleiben auch dann noch ungelöst wenn man sie verschweigt oder gar totschweigt. Irgendwann kommen sie dann 10 x heftiger wieder auf den Tisch.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 31. Jan 2015, 20:06 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#23 erstellt: 31. Jan 2015, 23:40

kinodehemm (Beitrag #21) schrieb:
es ging konkret um Quecksilber, nicht um irgendwas mit Chemie.

Ja, es ist ein Kernproblem von Diskussionen wie dieser: Man landet bei der Erörterung einer ganz bestimten Frage peu a peu auf Allgemeinplätzen. Von Bedenken gegen Quecksilber in Lautsprecherkabeln angefangen über die Toxizität von Quecksilber und seinen Verbindungen in anderen Produkten des Alltags bei pauschalen Vorbehalten gegen "Chemie".

Der erste Satz Deines Beitrages ließ mich einen Moment lang glauben, Du hättest das erkannt und wolltest nun um eine differenziertere Betrachtungsweise bitten. Aber dann:

Und das die Toxizität von Hg oder seinen Salzen , Oxyden, was immer eine Erfindung von Greenpeace Weltverbesserern und Berufsangsthasen ist...

Alles-in-einen-Topf-Schmeißen und Schwarzweißmalerei wie gehabt...

Die Toxizität ist keine Erfindung von irgendwem, aber es kommt auf den Einzelfall an, welche Rolle das spielt. So enttäuschend das für manchen sein mag: Eine ernsthafte Diskussion würde erfordern, sich jeden Einzelfall separat vorzunehmen. Eine pauschale Aussage wie Quecksilber = gut, oder aber Quecksilber = Teufelszeug, kann niemals richtig sein. Und meine Kritik gegen eine dieser beiden Haltungen bedeutet auch nicht, dass ich die jeweilig gegenteilige vertrete.


mag ich einfach nicht glauben.+

Kleiner Tipp (wahrscheinlich ganz im Sinne dessen, was 8erberg in Beitrag #19 schrieb): Erarbeite Dir Wissen, dann bist Du nicht so sehr aufs Glauben angewiesen.

Damit will ich nicht andeuten, ich wäre Experte auf dem Gebiet. Aber bevor ich mit allgemeinen Verschwörungstheorie-ähnlichen Verlautbarungen um mich würfe, würde ich mich den konkreten Fragen doch lieber einzeln zuwenden. Das erfordert oft jedoch die etwas tiefgründigere Auseinandersetzung mit einem Thema.

Aber siehe Miamata- der Japs hat sich ja schon anno 45 drangestellt, als würde man mit Atomwaffen auf ihn schiessen..
Alles Pharisäer und Technologiefeinde!

Und? Beantwortet das eine konkrete Frage zum Thema Quecksilber?


Vielleicht kann ja mal jemand die grautöne des Hg in menschlicher Umgebung für mich erläutern?

Stelle eine konkrete Frage, und man kann zumindest versuchen, ob man sich eine mögliche Antwort darauf erarbeiten kann.


[Beitrag von Pigpreast am 31. Jan 2015, 23:42 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 01. Feb 2015, 16:26

8erberg (Beitrag #22) schrieb:
Hallo,

als man das Beizen von Saatgut mit Quecksilberverbindungen erfunden und eingeführt hat feierte man es als bahnbrechende Maßnahme den Hunger einzudämmen (was auch damals korrekt war).

Eine exklusive Sicht der Dinge!
- die deckt sich zumindest nicht mit dem, was man früher bei uns auf dem Hof von 'Pillensaat' hielt..


Ein Professor schwärmte davon, dass der Strom so billig werden würde das es sich nicht lohnen würde in Wohnung Zähler aufzuhängen...

Das war nicht bloss ein Professor, das war eine offiziell kolportierte Meinung aus 'gut unterrichteten Kreisen' aka Atom-Lobby
..und es gab auch damals schon laute und deutliche Stimmen, die so blöde Worte wie 'Endlagerstätte' und ähnliches gerufen haben.



Peter


Natürlich gibt es segensreiche Dinge aus der Chemie und der Begriff an sich ist weder toxisch noch verdammungswürdig- genaues Hinschauen sollte imo aber trotzdem erlaubt sein -und geklatscht wird erst dann, wenn das Stück erfolgreich aufgeführt wurde.

@Pigpreast

Was möchtest du denn hören, um meine Aussage bezüglich des Hg glaubwürdiger scheinen zu lassen?
Reicht ein Chemie -LK vor 35j?
Oder sollte es schon ein Studium sein?

Was ist daran unverständlich oder falsch, das Hg in nahezu jeder 'Darreichungsform' toxische und mutagene Wirkung hat?

Witzigerweise gehören die von vielen so gefürchtete Amalgam-Legierungen nicht dazu, solange ein ausreichend hoher Anteil anderer Metalle gegeben ist und das amalgam 'fest' vorliegt.

Es geht mir also keineswegs darum, pauschal über diesen Stoff herzuziehen- aber die chemischen Tatsachen dieses Elementes sind nunmal keine Erfindung des BUND- ebensowenig, wie man den Atomkraftgegnern vorwerfen kann, Plutonium böswillig zu diskreditieren.

Die chemischen und physikalischen Fakten sind Gottseidank ideologie-unabhängig.


Eure (peter, deine) Argumentation erinnert mich sehr an jene, die ich bei meinen Ami-Kollegen zum Thema privaten Waffenbesitz oder NRA immer wieder antreffe - auch da kommen dann die Stereotypen: Informier dich mal; nicht die Waffen töten, sondern der Mensch dahinter; alles Hysterie, man muss vorbereitet sein; tbc


[Beitrag von kinodehemm am 01. Feb 2015, 16:42 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#25 erstellt: 01. Feb 2015, 16:35

kinodehemm (Beitrag #24) schrieb:
genaues Hinschauen sollte imo aber trotzdem erlaubt sein -und geklatscht wird erst dann, wenn das Stück erfolgreich aufgeführt wurde.

Genaues Hinschauen sollte nicht nur erlaubt, sondern nachgerade erwünscht sein. Und vor den Buh-Rufen sollte man sich auch erst einmal das ganze Stück ansehen.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 01. Feb 2015, 17:27
Moin

und Kritiker dieser Dinge tun das in deinen Augen nicht, da sie ja sonst zu einem anderen Ergebnis kommen müsste- oder wie ist das zu verstehen?


..hier wie bei Ulli drüben- und auch quer durch die Gesellschaft - eigentlich diskutieren eh immer nur die,die sich zumindest Gedanken über den Klappentext hinaus machen

Die anderen juckt es nicht - oder man kommt rein und haut mal nen oneliner mit der Quintessenz der letzten drei Zwischenrufe von FJ Wagner raus..

..ich geh jetzt mal ne Runde Chlorchemie und Abfälle aus dem Kali-bergbau verklappen - aka Gehweg streuen
cr
Inventar
#27 erstellt: 01. Feb 2015, 17:39

Was ist daran unverständlich oder falsch, das Hg in nahezu jeder 'Darreichungsform' toxische und mutagene Wirkung hat?


So ist es, es ist bisher nicht bekannt, dass Quecksilber ein essentielles Spurenelement wäre, im Gegensatz zu prinzipiell auch giftigen Substanzen wie Zinn, Kupfer etc.
8erberg
Inventar
#28 erstellt: 01. Feb 2015, 20:37
Hallo,


Eine exklusive Sicht der Dinge! - die deckt sich zumindest nicht mit dem, was man früher bei uns auf dem Hof von 'Pillensaat' hielt..


Ich erinnere mich daran, dass der überwiegende Teil der Landwirte hier in der Gegend das ganz toll fanden, sie standen sowieso damals auf Chemie und gingen oft genug mit der Devise "viel hilft viel" zu Werke. Sie fanden die Helferlein einfach toll. Höhere Ernten bei niedrigerem Aufwand waren Argumente.

Man dachte damals anders. Ein Mädel mit einem Pickel hatte keine Skrupel heute rezeptpflichtige stark Cortisonhaltige Cremes auf den Pickel zu pappen (Stichwort "Stewardessenkrankheit).

Peter
Pigpreast
Inventar
#29 erstellt: 01. Feb 2015, 23:27

kinodehemm (Beitrag #26) schrieb:
und Kritiker dieser Dinge tun das in deinen Augen nicht, da sie ja sonst zu einem anderen Ergebnis kommen müsste- oder wie ist das zu verstehen?

Wieso immer so pauschal? Es gibt solche und solche "Kritiker". Welche, die diesen Namen verdienen, weil sie sich mit einer Thematik ergebnisoffen auseinandersetzen und mit Sachverstand letztlich zu einem ablehnenden Standpunkt gelangen (so wie andere mit einer ebenso kritischen Auseinandersetzung ggf. zu einem positiveren Ergebnis kommen). Gegen die sage ich doch gar nichts. Im Gegenteil, kritische Auseinandersetzung und kontroverse Diskussion ist ja notwendig, um die Gesellschaft, die Menschheit insgesamt voran zu bringen.

Es gibt aber auch die, die sind aus Prinzip "kritisch". Die müssen gar nicht genau Bescheid wissen, denen reichen ein paar "Informationen", um überzeugt zu sein, dass da wieder üble Machenschaften im Gange sind... im Extremen geht das so weit, dass manche von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung haben. Die Verlautbarungen dieser "Kritiker" sind m. E. meist weit weniger zielführend.

Außerdem: Hat hier eigentlich irgendwer euphorisch "Mehr Quecksilber bitte!" gerufen?


..hier wie bei Ulli drüben- und auch quer durch die Gesellschaft - eigentlich diskutieren eh immer nur die,die sich zumindest Gedanken über den Klappentext hinaus machen

Schon. Aber auch hier kommt es darauf an, ob dem Blick hinter den Klappentext ein allgemeines Streben nach Erkenntnis zugrunde liegt, oder ob es nur darum geht, Bestätigung für die von vornherein ohnehin bestehende Ansicht zu finden. Und "diskutieren" tun eben nicht nur die, denen es darum geht, sich oder die anderen im kontroversen Dialog voran zu bringen. Oft strotzen die Kommentare ja nur so von Trotz, deren Ursache ich oft eher in einem allgemeinen Frust sehe. Gerade bei dem Ulli-Thema kann ich mir manch hitzköpfigen Kommentar gar nicht anders erklären.

Mir sind allzu eindeutige und plakativ formulierte Ansichten meist suspekt, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass es umso schwieriger wird, einen klaren Standpunkt zu beziehen, je mehr man sich mit dem Für und Wider einer Sache auseinandersetzt. Klar, manchmal muss man nach allem Abwägen irgendwann auch eine Entscheidung treffen. Aber bei den plakativen Äußerungen werde oft das Gefühl nicht los, dass da jemand seine eigenen Zweifel durch Ignoranz der Gegenargumente mit aller Gewalt beiseite schiebt.


[Beitrag von Pigpreast am 01. Feb 2015, 23:46 bearbeitet]
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