6300 Watt, 140 kg und 23000 EUR: DER Mehrkanal Endstufentest

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meinkino
Inventar
#1 erstellt: 09. Apr 2006, 02:31
Mehrkanal-Endstufen-Vergleich

Mein Equipment bisher:

MAP V2
Rotel RB 993 für L+C+R
2x Rotel RB 980 für die vier Surrounds
Monitor Audio GS20 (L+R)
Monitor Audio GS10 (C)
Monitor Audio Silver FXi
Monitor Audio PureFlow LS-Kabel
Pioneer DV-444 mit BDE Coax-Digi-Out
HTPC mit RME DIGI96/8 per XLR (AES/EBU) mit der MAP verbunden
Alle weiteren Kabel sind zwar durch die Bank solide Markenstrippen, es ist aber nix besonders teures dabei.

Vorbemerkungen zu den Klangeinschätzungen:
1. Alle Klangbeschreibungen beziehen sich auf meinen Raum, mein Equipment und mein Klangempfinden, d.h. es kann sich woanders gänzlich verschieden anhören.
2. Wenn ich schreibe ‚Gerät 1 klingt heller als Gerät 2’, dann ist das keine absolute Wertung, sondern lediglich ein subjektiver Vergleich der vor Ort getesteten Geräte. Bitte auch nicht mit ‚Gerät 1 klingt schlechter als Gerät 2’ gleichsetzen.
3. Ich weiß, dass ich mit klanglichen Einschätzungen von Endstufen auf eine breite Widerstandsfront stoße. Es steht jedem frei mir zu glauben, oder eben nicht.
4. Mir ist auch bewusst, dass die durchgeführten Blindtests vom Aufbau her den wissenschaftlichen Voraussetzungen nicht genügen und die Ergebnisse auch sicher nicht signifikant sind.



Vorgeschichte:
Vor der GS-Serie hatte ich Lautsprecher aus der Silver-i Serie von Monitor Audio:
2x die 8i und 5i als Center. Auf der ewigen Suche nach Klangfortschritten kam es irgendwann dazu, dass ich mit dem Gedanken spielte die betagten Endstufen mit etwas neuem zu vergleichen. Mein Favorit war hierbei die Arcam FMJ P7 7-Kanal Endstufe, IMHO 4500 EUR UVP. Der Test war ernüchternd: ich musste mir ehrlich eingestehen, dass die Unterschiede, wenn überhaupt, dann nur marginal waren. So habe ich die Arcam und meine Rotel ins Auto geladen und bin zu meinem Händler gefahren, um ihm diesen Effekt vorzuführen. Es waren ein paar andere Kunden vor Ort, welche spontan dablieben, um zu erleben, wie eine Uralt Rotel dem Arcam Topp-Modell Paroli bietet. Doch an der Anlage im Hifi-Laden sah die Welt plötzlich anders aus. Letztendlich konnte die Rotel keine Sekunde gegen die Arcam bestehen. Als Lautsprecher lief die Pearl von Progressive Audio an MAP+ART. Um mein Gesicht zu wahren baute ich eine zweite Anlage auf, diesmal mit einem kleinen Arcam CD-Spieler, und den damals gerade neuen MA RS6. Und tatsächlich, die Unterschiede waren plötzlich dahin. Wir haben dann direkt noch weitere Setups mit anderen Endstufen etc. durchgetestet. Für mich hieß das Ergebnis damals: Ohne gescheite Lautsprecher macht bessere Elektronik keinen Sinn.

Anfang dieses Jahres konnte mich dann die neue Gold-Serie von MA begeistern. Nach ein paar Wochen Testen waren dann schließlich die GS20 meins. IMHO unschlagbares Preis/Leistungsverhältnis. Ein Manko konnte ich aber nicht leugnen: der Bass kam mir schon ein wenig schlank vor… bis ich, wieder zurück bei den Endstufen angelangt, spontan eine Arcam P90 nach Hause mitnahm. Schon hier fällt es mir schwer zu glauben, man könnte Endstufen klanglich nicht auseinander halten, denn die Arcam machte jedweder Bässe deutlich präziser, tiefer und schneller als meine Rotel. Von Bassmangel der GS20 keine Spur mehr! Im Gegenteil: plötzlich entdeckte ich meine Audio-CDs ganz neu und freute mich über das ungeahnte Basspotenzial der GS. Doch so wirklich machte mich die Arcam nicht glücklich: sie klang sie mir zu spitz und analytisch. Das jetzt nicht bei wilden Blindtests, sondern im alltäglichen Hören: langes hören strengte mich an und bei Filmen drehte ich immer wieder leiser, was mir mit den Rotels noch nie passiert ist. Die Rotels klingen etwas ‚verschwommener’, aber auf jeden Fall wärmer und dadurch entspannter.

Als nächstes stellte ich eine Liste mit Endstufen zusammen, welche ich gerne hören würde. Alle ließen sich natürlich nicht auftreiben, die eine oder andere steht noch aus, es kann also sein, dass es noch einen zweiten Test geben wird.

Hier die Kandidaten, welche es in meine Wohnung geschafft haben:

Arcam DiVA P-1000

Die günstigste im Test, unspektakulär, aber gut verarbeitet.

7 Kanäle
135/210 Watt @ 8/4 Ohm
18kg
Cinch+XLR Eingänge
Cinch Ausgänge
12V Trigger
2500 EUR [360 EUR pro Kanal]

Primare A30.5

Schlichte, aber edle Optik, sehr solide und hochwertig verarbeitet, ordentliche Gerätefüße, Lautsprecherbuchsen wirken dagegen etwas billiger als bei der Konkurrenz.

5 Kanäle
Modularer Aufbau: Jeder Kanal besitzt seine eigene Stromversorgung
120/200 Watt @ 8/4 Ohm
27 kg
Cinch Eingänge
12V Trigger
2650 EUR [530 EUR pro Kanal]

Audionet AMP V

Die kompakteste im Test, solideste Buchsen aller Testkandidaten, Automatische Netzphasenerkennung. Audionet Link lässt sich nicht ohne gewissen Aufwand mit anderen Triggerlösungen kombinieren.

5 Kanäle
100/180 Watt @ 8/4 Ohm
Zwei Ringkern-Trafos
21kg
Cinch Eingänge
Audionet Link
3990 EUR [800 EUR pro Kanal]

Meridian G55

Ausgefallene und edle Optik, super Haptik, keine richtigen Gerätefüße. Beste Ausstattung aller Geräte aus dem Test.

5 Kanäle
100/160 Watt @ 8/4 Ohm
Zwei Ringkern-Trafos
20 kg
Soft Start
Cinch+XLR Eingänge
Bi-Wiring LS-Buchsen
Gebrückt 2x 300 Watt @ 8 Ohm sowie 1x 100 Watt @ 8 Ohm.
5-30V Trigger
4300 EUR [860 EUR pro Kanal]

Integra Research RDA-7.1

Bei weitem am größten und sperrigsten. Das Lochblech überrascht bei dem Preis. Noch mehr überrascht der Mangel einer ‚Soft-Start’-Schaltung, habe die Integra nicht einmal anbekommen ohne den Sicherungskasten besuchen zu dürfen.

7 Kanäle
Modularer Aufbau: Jeder Kanal besitzt seine eigene Stromversorgung; THX zertifiziert
150/300 Watt @ 8/4 Ohm
52,5 kg
Cinch+XLR Eingänge
12V Trigger
9000 EUR [1300 EUR pro Kanal]



Optik/Verarbeitung/Ausstattung

Optik fällt eindeutig unter Geschmackssache, wenngleich mir alle Geräte gut gefallen, weil schlicht und schnörkellos. Der Farbton der Integra Research ist nicht mein Ding und passt wohl nur zu weiteren IR Produkten. Die Meridian fällt in der silber + schwarzes Glas + dunkelblaue Dioden Kombination noch am ehesten aus dem Rahmen, wenngleich dieses auf die schwarze Ausführung dann nicht mehr zutrifft. Audionet und Primare scheinen den gleichen Designer an der Leine zu haben. Die Arcam schleudert einem immerhin 7 Statuslämpchen entgegen.
Was die Rückseiten angeht, so gibt sich die Primare am sparsamsten, sowohl was Buchsenauswahl, als auch Qualität angeht. Auch bei Audionet gibt es keinen Austattungsoverkill, dafür sind die Buchsen sehr hochwertig. Wenn man eine MAP besitzt, dann ist audiolink klasse, prinzipiell weiß ich jedoch nicht, wieso hier eine proprietäre Lösung verwendet wird. Integra Research und Arcam bieten zusätzlich symmetriche XLR Eingänge. Austattungskönig ist die Meridian: Bi-Wiring, die Möglichkeit jeweils zwei Kanäle zu Brücken, Cinch, XLR, Softstart sowie ein flexibler Triggereingang: soviel bietet keiner.

Zum Thema Soft-Start Schaltungen:
Explizit erwähnt wird es nur bei Meridian, wobei keine der Endstufen auch nur einmal Probleme mit meinem veralteten Stromnetz gemacht hatte. Da war meine alte 993 wesentlich ‚stressiger’. Hoppla… sagte ich keine? Nun… unser 9000 EUR 2100 Watt Bolide aus Japan verzichtet dreisterweise auf solch eine Schaltung, mit dem Ergebnis, dass das Einschalten der Integra JEDES MAL mit dem Besuch meiner Sicherungskastens verbunden war. Dieses passierte aber auch bei meinem Händler diverse male, liegt also nicht nur an den Sparmaßnahmen der Häuslebauer in meiner Wohngegend.



Klangtests

Dann begannen sie… die Klangvergleiche. Laut dem Meridian-Vertrieb sei die G55 noch fast nagelneu, so habe ich zuerst für einige Stunden die Meridian laufen lassen. In den Wochen davon hatte ich auch schon bereits die AMP V und die Integra jeweils für ca. eine Woche alleine für sich testen können, so war mir deren Klangcharakteristik bereits bekannt. Die größten Fragen waren nun: können die Arcam und Primare für den halben Preis der Audionet und Meridian das Wasser reichen? Geht’s noch besser, wenn man sich eine Integra leisten kann?

Gerade bei Endstufentests, wo man von eher kleinen Unterschieden ausgehen kann, ist sicher der Lieblingsmarken-Faktor sehr entscheidend für die Testergebnisse. So hört man gerne bei optisch hochwertigen Geräten mehr Unterschiede, als bei der biederen Konkurrenz, das gleiche gilt für den Lieblingshersteller etc. So will ich meine ‚Geheimfavoriten’ auch gar nicht verheimlichen: Primare und Meridian. Beide sehen klasse aus, es hat sie nicht jeder und von den Berichten im Web ausgehend sollten beide neutral bis warm abgestimmt sein, was der MAP+GS Kombination zugute kommen sollte.
Die Primare wäre dabei eine im Verhältnis günstige Lösung, der solide Innenaufbau lässt dabei auf einiges Hoffen. Die Meridian bietet auf der anderen Seite eine enorme Flexibilität, so wäre z.B. später die Anschaffung einer zweiten G55 ein überlegenswerter Aufstieg: brückt man dann insgesamt drei Verstärkerzüge, so ergibt das 3x 300 Watt für L+C+R sowie 4x 100 Watt für die Surrounds: klingt nach einem erwachsenem 7-Kanal-System!

http://www.meinkino.com/temp/power_amps3.jpg

Mit meinen Lieblings-CDs bewaffnet fing ich an, zuerst ohne wirklichem Vergleichsdruck einfach Musik zu hören. Hin und wieder stöpselte ich die Endstufen um (Die Integra blieb dabei erstmal außen vor). Zu meiner eigenen Überraschung schienen dabei die Kandidaten tatsächlich jeweils einen eigenen Soundcharakter zu besitzen! Schnell hatte ich mir einen ersten Überblick verschafft und konnte den Kandidaten auch jeweils besondere Klangeigenschaften ‚andichten’.

… allerdings nicht nur ich alleine: meine Freundin war auch da und hatte, wie bei Frauen üblich, permanent einen Kommentar auf Lager. Was zuerst nervig war, machte ich mir dann spontan zu Nutze. Meine Freundin wusste nie, welche der Endstufen gerade läuft, kennt die Marken nicht, weiß ehrlich gesagt noch nicht einmal wirklich, was eine Endstufe ist (ist aber ein Gott sei dank großer Heimkino-Fan!).
So bat ich sie von nun an gezielter um ihre Meinung. Sie hatte zwar keine blumigen Klangbeschreibungen auf Lager, hatte aber tatsächlich schnell einen Lieblingskandidaten, einen ‚No-Go’ und der Rest war ihr egal.

Das brachte mich auf eine weitere Idee: um mir endgültig sicher zu sein, dass ich mir die Unterschiede nicht nur einzubilde, ließ ich meine Freundin eine beliebige Endstufe anschließen und wollte dann aufgrund meiner bisherigen Klangeinschätzung den Kandidaten benennen.

Es wurde spannend. Die erste Endstufe war dran. Ich fing an mich durch meine Lieblings-CDs durchzuzappen. Oh oh. Ein schlechtes Gefühl beschlich mich… War alles doch nur Einbildung? Ok… den Schweiß von der Stirn gewischt und angefangen nach dem Ausschlussprinzip zu arbeiten. Irgendwie passte aber nix mehr. Ich hatte eigentlich schon kapituliert, legte ich mich aber nach einer Ewigkeit auf Meridian fest. Von sicher konnte aber nicht die Rede sein. Dann die Entwarnung von meiner Freundin, es sei richtig.
Nun, ein wirklicher Erfolg war es nicht… dann der Kabelcheck:
NEEEEEIIIIN: Sie hatte doch tatsächlich den linken Kanal an die Arcam und den rechten an die Meridian gestöpselt!!!
(Was übrigens erstaunlich gut Klang, weil sich die Nachteile beider Modelle neutralisiert zu haben schienen)

Also NOCHMAL alles meiner Freundin erklärt und den Test gestartet.
Und plötzlich wurde alles gut: Man mag es mir nicht glauben, oder es auch gerne auf Pegelunterschiede zurückführen, aber es ist mir 11 von 12 mal gelungen blind die im Moment angeschlossene Endstufe zu erkennen! Der Patzer passierte beim letzten Durchgang, da konnte ich mich einfach nicht zwischen Audionet und Meridian entscheiden und musste raten. Mein Tipp war Meridian, es war Audionet.

Wie war das möglich? Habe ich nur geträumt? Nun, wenn ich ehrlich bin, es war leichter, als man annehmen würde:

1. Arcam: Diese Endstufe klingt recht hell bis spitz, das Klangbild ist dabei sehr transparent, es gibt eine wirklich schöne Bühne, sehr gute Ortung und präzisen, trockenen Bass. Sobald man jedoch ein wenig lauter hört fängt sie an unruhig zu werden und somit zu nerven, ähnlich wie schon die P90.
Es war auch die Arcam, welche meine Freundin (in dem Vortest, also auch ohne zu wissen was gerade läuft) mit Kommentaren wie ‚dreh bitte leiser’ und ‚ist doch sicher die billigste von allen?’ abstempelte. Die Arcam im Blindtest zu erkennen war also weit entfernt von einem Kunststück.

2. Primare: Diese Endstufe ist das absolute Gegenteil zur Arcam. Deutlich wärmer abgestimmt, dafür aber viel ungenauer. Die Stimmen schweben hin und wieder irgendwo zwischen den Lautsprechern, Hintergrundgeräusche fallen erst beim genauen Hinhören auf, der Hochtonbereich wirkt seidiger und bedeckter als bei der Arcam, dafür gibt es hörbar und spürbar mehr Bass. Weichspüler war nun der Kosename der Primare. Fakt ist, dass diese Endstufe einfach nie nervte, man könnte damit Stundenlang Musik hören… bis man einschläft.

3. Meridian: Ich weiß bis heute nicht, wie man diese Endstufe genau umschreiben soll. Schöner, seidiger Hochtonbereich, neutrale Abstimmung, präziser Bass, nervt nicht. Auf der anderen Seite will der Funke nicht so richtig überspringen. Schaltet man von der Arcam oder Primare zu Meridian, so atmet man sichtlich auf. Die brave Meridian macht alles richtig… Irgendwie riecht das nach Testsieg.

4. …Wenn da nicht die Audionet wäre: Hört man Stundenlang Musik mit der Meridian, so ist die Welt in Ordnung. Fast. Denn man hat 4300 EUR ausgegeben. Dafür muss man die Zeit nicht mit einer nervösen Arcam oder Weichspüler-Primare verbringen. Aber ist das wirklich Liebe, oder nur Vernunft? Audionet an. Tschüß Meridian. Man kann das nicht so recht in Worte fassen, denn die Meridian macht eben nix schlecht. Die AMP V sprüht nur so vor Leben! Sie greift schneller und frischer an, macht einen sagenhaft strammen Bass. Ja, sie klingt beileibe nicht warm. Hin und wieder meint man, eine Haaresbreite von ‚zu spitz’ entfernt. Aber sie macht einfach Spaß! Jedes Instrument hat plötzlich einen festen Platz auf der Bühne, jedes noch so kleine Nebengeräusch wird vor einem aufgefächert. Die Audionet präsentiert einem wirklich JEDES Detail der Musik auf einem silbernen Tablett, ohne jedoch ins analytische zu verfallen und so möglicherweise Ihrem Lieblingslied den Suchtfaktor auszusaugen.

Es war auch die Audionet, welche meiner Freundin positiv aufgefallen ist (Primare und Meridian verursachten bei ihr nicht mehr als ein Achselzucken). Nach der Session wollte meine Freundin endlich wieder Ihre CDs einlegen… Sie bat mich dabei die Audionet einzustöpseln!

Es war auch die Audionet, mit welcher es mir das erste mal passiert ist, dass ich die Matrix-OST-CD komplett durchgehört habe! Im Regelfall zappe ich mich da recht flott durch um ein paar Eindrücke zu gewinnen, mehr nicht.

Am nächsten Tag hatte sich Lukas angekündigt. Was lag da näher, als ihn direkt mit einem Blindtest zu konfrontieren. Zuerst einmal war ich durch meine Ergebnisse hoch motiviert, auf der anderen Seite hatte Lukas bereits Zweifel an großen Unterschieden bei Endstufen geäußert.

http://www.meinkino.com/temp/power_amps4.jpg

[Lukas Bericht]

Bei so vielen tollen Endstufen konnte ich nicht widerstehen und musste zum Mirek fahren und mir selbst ein Bild machen. Mirek hat mir nichts im Vorhinein verraten, so dass ich völlig unvoreingenommen an die Sache gehen konnte und keine vorgefertigte Meinung hatte. Ich persönlich hatte meinen Favoriten ungehört in der Meridian. Sie ist die Flexibelste, sieht schön aus und dazu noch so selten. Im Moment herrscht ja ein richtiger Audionet Hype. Ich persönlich habe mir aus dem Blindtest erhofft und gedacht, dass es schwierig wird Unterschiede festzustellen und wenn vorhanden, dann nur so gering, dass es den Preis nicht rechtfertigt. Da ich selbst auf Endstufensuche bin, wär das meinem Budget sehr entgegengekommen.

Als ich bei Mirek angekommen bin haben wir kurz gequatscht und im Hintergrund lief die Meridian an den Monitor Audio GS 20, der MAP V2 und einem Pioneer DVD 444 mit BDE Digi Out. Dann sollte der Test losgehen. Ich wusste nicht welche Endstufe spielt. Mirek hat sich die wilde Reihenfolge notiert. Alle Endstufen waren die ganze Zeit an, und hingen seit Tagen am Netz.

Ich habe mir ein Lied vom Kill Bill Vol.2 Soundtrack ausgesucht, das ich schon auf mehreren Anlagen und LS in der letzten Zeit gehört habe. Goodnight Moon von Shivaree. Keine super Aufnahme, aber alles was ich brauche
Ich habe das Lied immer 1 Minute und 30 Sekunden gehört und dann wurde umgeklemmt, mehr habe ich nicht gebraucht.

Gleichzeitig habe ich mir Notizen gemacht, was mir besonders auffällt, gut oder schlecht gefällt und ob ich gegebenenfalls eine Endstufe wieder erkenne.

Der Test:

1. Schon die erste Endstufe war so was von anders im Vergleich zu der Meridian, das ich lachen musste. Also wer da keinen Unterschied hört, muss taub sein. Insgesamt war das Klangbild extrem anspringend, räumlich, klar, aber irgendwie extrem hell. Der Bass kam sehr druckvoll und tief. [Arcam]

2. Die nächste Endstufe war wieder ganz was anderes. Eher entspannt, gute Sprachverständlichkeit und nicht so hell und anspringend wie die Endstufe davor. [Primare]

3. Endstufe Nr. 3 war sehr schön räumlich, nicht so anspringend wie Nr. 1, dafür im Hochton sehr präzise. [Audionet]

4. Hier habe ich die Endstufe Nr.2 wieder erkannt. Das machte sich besonders im nicht präzisen Hochton bemerkbar und überhaupt war das Klangbild zweidimensional. [Primare]

5. Diese Endstufe war nicht wirklich spektakulär. Sie machte nichts falsch, aber außer einem präzisen und nicht nervigen Hochton, hatte sie nichts zu bieten. Wo die Endstufe Nr. 4 nur „tz tz tz“ machte, konnte man bei dieser Endstufe klar das Ausschwingen der Hi Hat hören. [Meridian]

6. Hier fiel ein schlanker, aber dafür präziser Bass auf. Insgesamt alles im grünen Bereich, wenn sie nicht ab und zu etwas zu spitz agieren würde. Überhaupt ist mir bei dieser Endstufe die geniale räumliche Staffelung aufgefallen, so dass ich im Hintergrund singende Frauen erst wirklich wahrnahm. [Audionet]

7. Bei dieser Endstufe wusste ich ungefähr nach 2 Sekunden!!! dass es Endstufe Nr.1 sein muss!!! Diese Endstufe erkennt man wahrscheinlich blind aus 100ten. Sie macht extrem auf sich aufmerksam und das Wort anspringend passt wie kein anderes. Das Gute ist, sie macht nicht wirklich was falsch. Sie macht richtig Druck im Bass, ist räumlich, aber irgendwie zu hell. Das Schlechte, alles was sie macht, macht sie extrem und das nervt nach kurzer Zeit. Aber um müde Systeme aufzupeppen bestimmt das Richtige. In einer neutralen Kette (das behaupte ich jetzt mal), wie sie bei Mirek steht ist sie definitiv nicht das Richtige. Überhaupt ist der Raum sehr gut bedämpft und dröhnen im Bass gibt es einfach nicht. [Arcam]

8. Angenehm runder Bass, nicht nervig, feiner Hochton, habe ich mir bei dieser Endstufe notiert. Hier war ich mir nicht 100% sicher, aber es klang sehr nach Nr. 5. [Meridian]

9. Hier habe ich Endstufe Nr. 6 wieder erkannt. [Audionet]

10. Diese Endstufe konnte ich nicht mehr richtig identifizieren. Es war Nr.2 [Primare]

Da die Integra immer die die Sicherung rausgehauen hat, mussten wir erstmal alles runterfahren und sie dann zuerst starten. Während die Integra warm lief, haben wir noch mal die beiden besten Endstufen verglichen. Diesmal nicht im Blindtest. Also die Audionet und die Meridian. Wenn man nur mit der Meridian hört fehlt einem gar nichts. Sie macht alles ok, es gibt nichts zu meckern. Nur dann sollte man nicht auf die Audionet wechseln.
Was die Audionet an knackigem präzisem Bass macht ist echt unglaublich. Pure Kontrolle. Zwar klingt sie im Vergleich schlanker, es fehlt aber an nichts. Bestes Beispiel Massive Attack. Wo die Meridian im ersten Moment kraftvoller erscheint, stellt man beim Wechsel auf die Audionet fest, das sie einfach runder und nicht so präzise spielt. Einzelne Bassläufe werden sehr sauber schnell und mit ordentlichem Druck dargestellt. Wenn das bloß alles wär. Die Audionet klingt im Vergleich einfach noch deutlich luftiger, durchschaubarer. Damit meine ich eigentlich nur die Räumlichkeit. Bei er Audionet vergisst man schnell die Anlage und hört einfach nur Musik. Ich finde es klingt realer als mit der Meridian. Klar wird eine CD nie echt klingen, aber mit der Audionet erreicht man schon ein ganz gutes Level. Wenn sie nicht ab und zu ins nervige spitze abdriften würde.

[Ende Bericht Lukas]

http://www.meinkino.com/temp/power_amps5.jpg

Was noch folgte war:

1. Brücken der Meridian (2x 300 Watt @ 8 Ohm):
Nun gewann die Meridian unglaublich an Power, der Bass war schon beinahe zu viel des Guten. Trotzdem: irgendwie wusste die Meridian alles in allem gebrückt nicht mehr so zu gefallen, es war alles unausgewogener.

2. Integra testen:
Kann die Integra Research nochmal einen draufsetzen? Überraschenderweise war die Antwort nein. Sie klingt mächtig und kraftvoll, aber auf keinen Fall so filigran wie Meridian oder Audionet. Man hat mehr den Eindruck dieser Bolide wurde ausschließlich für brachialen Heimkino-Einsatz gebaut. Es wäre natürlich möglich, dass hier wieder die GS nicht mehr ausreichen, um ihr Potenzial freizugeben.

3. Wir haben dann noch das Pureflow Kabel mit dem Dolphin-Yellow ein paar mal hin und her getauscht. Ich denke das bedarf einen ausführlichen Test für sich, aber IMHO war das ein klarer Schritt vorwärts. Gerade die AMP V verlor mit dem Dolphin Ihre ansatzweise spitze Art und wusste nun uneingeschränkt zu gefallen.

FAZIT:

Was folgte war eine ausführliche Diskussion über die Vor- und Nachteile der einzelnen Geräte und die Frage: Würde ich mir Endstufe XY kaufen wollen? Zuerst einmal muss ich sagen, dass keins der getesteten Geräte wirklich so schlecht war, dass man es als klaren Verlierer bezeichnen könnte.

Bedenkt man, dass bei der Arcam 360 EUR pro Kanal fällig werden, so ist dieses Gerät ohne Frage ein Schnäppchen. Angesichts der Konkurrenz würde ich mit meinem Setup zwar nie auf Dauer mit der P1000 glücklich werden, doch z.B. die Primare klingt zwar gänzlich anders, kann aber IMHO rein aus klanglicher Sicht nur schwer die 530 EUR pro Kanal rechtfertigen. Sie bietet aber eine wesentlich aufwendigere Konstruktion und stattlichere Optik. Für den alleinigen Heimkinoeinsatz würde man der Primare den Weichspülercharakter sicher verzeihen können.
Preislich tun sich Audionet und Meridian kaum was. Wir sind davon überzeugt, dass man mit der Meridian eine solide, sehr gut klingende und topp ausgestattete Endstufe erwirbt, welche Ihren Preis gegenüber Arcam und Primare rechtfertigen kann. Doch zumindest bei mir macht die Audionet alles einfach einen Tick besser, womit diese unser persönlicher Testsieger ist. Kaum zu glauben, was diese kleine Kiste aus den GS20 rauszuholen vermag!
Die Integra macht sich mit Ihren gigantischen Ausmaßen und dem brutalen Preis keine Freunde. Hier müsste man nochmal genauer testen, ob diese womöglich mit dem IR-Vorverstärker kombiniert ganz besonders in Fahrt kommt. Rein optisch ist diese letztendlich nur mit diesem zusammen im HiFi Rack kombinierbar, wenn man aufs Aussehen Wert legt (und das Rack groß und stabil genug ist). Diese Endstufe bildet für uns in Punkto Preis-/Leistung das Schlusslicht.


[Beitrag von meinkino am 09. Apr 2006, 14:49 bearbeitet]
meinkino
Inventar
#2 erstellt: 09. Apr 2006, 02:36
seltsam... ausser den beiden ersten bildern im bericht werden die anderen stets nur als links angezeigt, auch wenn ich diese als bilder einbinde. ist das normal so?!?


[Beitrag von meinkino am 09. Apr 2006, 02:55 bearbeitet]
ExtendedDVDWatcher
Stammgast
#3 erstellt: 09. Apr 2006, 03:39
schön;)
DasNarf
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Apr 2006, 05:52

meinkino schrieb:

Nun, ein wirklicher Erfolg war es nicht… dann der Kabelcheck:
NEEEEEIIIIN: Sie hatte doch tatsächlich den linken Kanal an die Arcam und den rechten an die Meridian gestöpselt!!!
(Was übrigens erstaunlich gut Klang, weil sich die Nachteile beider Modelle neutralisiert zu haben schienen)

Also NOCHMAL alles meiner Freundin erklärt und den Test gestartet.


Einfach nur Geill!

Aber ein supertoller Bericht, sehr schön zu lesen und informativ.

Vielen Dank!
GlobalPlayer
Stammgast
#5 erstellt: 09. Apr 2006, 08:23
Hallo, danke für den tollen Bericht
[Spass]am besten gefallen hat mir dieser Satz aus der Vorgeschichte:

Letztendlich konnte die Rotel keine Sekunde gegen die Rotel bestehen.
[/Spass]

mfG
mrt1N
Inventar
#6 erstellt: 09. Apr 2006, 10:42
Sehr schöner und distanzierter Bericht!
Leon-x
Inventar
#7 erstellt: 09. Apr 2006, 11:20
Hallo

Wirklich sehr ausführlicher und schöner Bericht.

Da kann man sich schon in gewisser Weise ein Bild davon machen.

Überrascht hat mich das die Primare doch etwas abfällt und zuviel "weichzeichnen" soll. Nungut.

Was mich aber mehr erstaunt ist die Klangbeschriebung der Integra Endstufe. Scheint ja doch komplett anders abgestimmt zu sein als mein Onkyo TX-5000. Der ist keine brachiale Heimkinomaschine sondern würd ich eher den Klangbeschreibungen von Meridian und etwas Audionet zuordnen. Trockender preziser Bass der nicht übertreibt, natürlich Mittenwiedergabe und ein gut auslösenden Hochtonbereich der grade unterhalb von "spitz" werden liegt. Da scheint die Integra nach eurer Ansicht etwas anders zu sein.

Jedenfalls habt ihr sicherlich viel Spaß gehabt.

Wäre sicherlich noch interessant gewesen mit anderen Vorstufen zu experinemtieren. Nur halt dann noch auswändiger.


Gruß Leon


[Beitrag von Leon-x am 09. Apr 2006, 11:28 bearbeitet]
Tony_Cologne
Stammgast
#8 erstellt: 09. Apr 2006, 11:23
Super Bericht

Tony
Jürgan
Inventar
#9 erstellt: 09. Apr 2006, 11:25
Hi,

danke für die Mühe nach solch einem "anstrengenden" Testen (hat bestimmt Spaß gemacht...) auch noch so einen ausführlichen Bericht darüber zu verfassen und hier reinzustellen.
Die Teile bewegen sich zwar weit über meinen finanziellen Möglichkeiten aber es war wirklich informativ und spannend hier mitzulesen.

Danke!




Gruß
Jürgan
corcoran
Inventar
#10 erstellt: 09. Apr 2006, 13:13
Sehr guter Bericht - Danke!

Leider auch für mich jenseits von Gut und Böse.
meinkino
Inventar
#11 erstellt: 09. Apr 2006, 14:50

GlobalPlayer schrieb:


Letztendlich konnte die Rotel keine Sekunde gegen die Rotel bestehen.
[/Spass]

mfG :prost




hoppla. habe ich nun korrigiert!
ExtendedDVDWatcher
Stammgast
#12 erstellt: 09. Apr 2006, 14:52
Ein ganz großes Lob geht an BENEDICTUS HIFI!!!!!!!!!
Er hat uns alle Endstufen in kürzester Zeit besorgt und geliehen!
meinkino
Inventar
#13 erstellt: 09. Apr 2006, 14:58

Leon-x schrieb:

Was mich aber mehr erstaunt ist die Klangbeschriebung der Integra Endstufe. Scheint ja doch komplett anders abgestimmt zu sein als mein Onkyo TX-5000. Der ist keine brachiale Heimkinomaschine sondern würd ich eher den Klangbeschreibungen von Meridian und etwas Audionet zuordnen. Trockender preziser Bass der nicht übertreibt, natürlich Mittenwiedergabe und ein gut auslösenden Hochtonbereich der grade unterhalb von "spitz" werden liegt. Da scheint die Integra nach eurer Ansicht etwas anders zu sein.


wie Du gesehen hast, haben wir alles in allem nicht allzuviel zeit der Integra gewidmet(im vergleich zu den anderen kandidaten). das lag zuerst an der einschaltproblematik und am sperrigen äusseren. DAS wäre natürlich alles nicht so wichtig gewesen, wenn die Integra klangtechnisch hätte massstäbe setzen können, weil dann ist einem nix zu umständlich.

klanglich (bei stereo) würde ich diese in etwa mit der Meridian gleichsetzen. Ich denke im Mehrkanalbetrieb bei sehr hohen Lautstärken würde die Integra sicherlich gut punkten können. aber bei lautstärken, welche man seinen nachbarn noch zumuten kann, konnte ich bei keiner der endstufen defizite feststellen, so mag es sein, dass die Integra nicht richtig ihre muskeln spielen lassen konnte.
meinkino
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2006, 15:03

ExtendedDVDWatcher schrieb:
Ein ganz großes Lob geht an BENEDICTUS HIFI!!!!!!!!!
Er hat uns alle Endstufen in kürzester Zeit besorgt und geliehen!


hoppla, schande über mein haupt:

ich hatte im Monitor Audio thread bereits rumgejammert, dass es irgendwie überhaupt nicht möglich ist mehrere mehrkanal-endstufen auf einmal wirklich im vergleich zu hören.

benedictus hatte das gelesen und mich direkt angesprochen, was ich denn so alles haben wollte!

dafür ein fettes DANKESCHÖN!

es hatte sich auch noch der vertrieb von KRELL zu wort gemeldet, es kann also sein, dass es noch einen nachtest mit weiteren modellen geben wird. ich versuche auch noch was lexicon zu kriegen.
pitt
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 09. Apr 2006, 15:07
Hi !

Wirklich gut gemacht !

Wie es aussieht war meine Entscheidung :

1 x Meridian G57 für Front ( 2 x 200 Watt )
1 x Meridian G56 für Rear ( 2 x 100 Watt ) und
1 x Meridian G56 für Center ( gebrückt 300 Watt )

doch ganz richtig. Die G 55 stand eigentlich nie so richtig zur Debatte .

mfg Peter
ExtendedDVDWatcher
Stammgast
#16 erstellt: 09. Apr 2006, 15:11

pitt schrieb:
Hi !

Wirklich gut gemacht !

Wie es aussieht war meine Entscheidung :

1 x Meridian G57 für Front ( 2 x 200 Watt )
1 x Meridian G56 für Rear ( 2 x 100 Watt ) und
1 x Meridian G56 für Center ( gebrückt 300 Watt )

doch ganz richtig. Die G 55 stand eigentlich nie so richtig zur Debatte .

mfg Peter :prost


Och mit Jm Lab könnte mir das auch gefallen;)
meinkino
Inventar
#17 erstellt: 09. Apr 2006, 15:37

Leon-x schrieb:

Überrascht hat mich das die Primare doch etwas abfällt und zuviel "weichzeichnen" soll. Nungut.


ich gehe ganz stark davon aus, dass uns das ohne diese starke konkurrenz noch nicht einmal so aufgefallen wäre. die Primare ist eine sehr entspannt klingende endstufe, und auf keinen fall der verlierer des tests. ob einem eher der arcam oder der primare klangcharakter zusagt fällt eindeutig unter geschmackssache.

eigentlich hätte man 5 endstufen in der preisklasse 2000-3000 EUR testen müssen. lukas und ich haben deswegen diese grosse preisspanne gewählt, um eben den unterschieden der verschiedenen preisklassen auf die spur zu kommen.

WENN es in diesem test nicht die audionet gegeben hätte, so wäre der kampf viel spannender gewesen. mir fallen da auch noch permanent weitere dinge ein:

so hatten wir ja irgendwann die audionet klanglich vorne gesehen, mit der einschränkung um haaresbreite von 'zu spitz' entfernt zu sein. um die wärmer abgestimmte meridian ein wenig zu 'stützen', wählten wir bewusst besonders nervige, weil eher schlecht aufgenommene musikstücke (mit der arcam gabs dann ohrenbluten )

der lukas packte 'erase/rewind' von the cardigans aus. ganz unabhängig vom musikgeschmack: die aufnahme ist einfach nur furchtbar. zuerst durfte die meridian dran. der lukas war auch nicht allzu sparsam mit der lautstärke und ich hatte diese platte auf einen schlag in meiner 'worst-sound-ever' liste aufgenommen.

wir waren uns sicher: bisher war die audionet einen hauch von zu spitz/scharf entfernt, nun gibt es den todesstoss. und dann kam der schock:
es klang mit der audionet BESSER, entspannter und weniger kratzig als mit der eigentlich sanften meridian !!!

das waren dann immerwieder die momente, welche die absolute domäne der audionet aufgezeigt haben: das ding ist so ehrlich, wie nur möglich, aber trotzdem unglaublich musikalisch!

ich bin mir übrigens sicher, dass man bei reinem heimkinobetrieb auch mit einer primare sehr glücklich werden wird. man wird auch hin und wieder eine CD einlegen und zufrieden sein.

kauft man sich die audionet, dann wird man dem musikhören verfallen und plötzlich wieder angestaubte alte CDs aus dem regal raussuchen.
und sagt nachher nicht ich hätte euch über die risiken und nebenwirkungen nicht informiert
meinkino
Inventar
#18 erstellt: 09. Apr 2006, 15:40

pitt schrieb:
Hi !

Wirklich gut gemacht !

Wie es aussieht war meine Entscheidung :

1 x Meridian G57 für Front ( 2 x 200 Watt )
1 x Meridian G56 für Rear ( 2 x 100 Watt ) und
1 x Meridian G56 für Center ( gebrückt 300 Watt )

doch ganz richtig. Die G 55 stand eigentlich nie so richtig zur Debatte .

mfg Peter :prost


es kann ja sehr gut sein, dass die meridian an JM Lab besser als eine audionet klingen wird. aber hast du verglichen?

dann noch eine sache: die endstufenmodule aus der G56 = die aus der G55


offizielle info vom meridian vertriebler.
pitt
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 09. Apr 2006, 16:39
Ja richtig, die Module sind identisch.
Die Audionet hab ich nicht gehört, sicherlich ein prima Endstufe. Als ich die Meridian an den JM Lab Electra gehört habe war es aber schon um mich geschehen und die Würfel waren gefallen . Es harmoniert wirklich prächtig.
Das Konzept von Meridian und die Optik (silber) haben dann den Ausschlag gegeben.
Ich vermute ( oder ich hab es überlesen) ihr habt alle Endstufen mit Cinch und nicht XLR getestet !? Mit XLR klingt die Meridian noch um einiges aufgeräumter und sanfter.

Allein die G 57 ( 2 Kanal) bringt 4 kg mehr auf die Waage als die G 55 ( 5 Kanal)

mfg Peter
meinkino
Inventar
#20 erstellt: 09. Apr 2006, 16:51

pitt schrieb:

Als ich die Meridian an den JM Lab Electra gehört habe war es aber schon um mich geschehen und die Würfel waren gefallen . Es harmoniert wirklich prächtig.


das ist auch das wichtigste und wird von vielen unterschätzt: die geräte müssen zueinander passen!

ich finde meridian sowieso klasse und hätte sie gerne bei mir aufgenommen, aber die GS und audionet sind wirklich ein perfektes team.


pitt schrieb:

Ich vermute ( oder ich hab es überlesen) ihr habt alle Endstufen mit Cinch und nicht XLR getestet !? Mit XLR klingt die Meridian noch um einiges aufgeräumter und sanfter.


wir haben ausschliesslich cinch benutzt. letztendlich bringt eine verkabelung per XLR nur vorteile, wenn beide geräte intern symmetrisch aufgebaut sind. bei der MAP bringt die verkabelung per XLR klanglich keine fortschritte.
pitt
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 09. Apr 2006, 17:03
Was auffällt : Die "Kleinsten" haben das Rennen gemacht

Peter
Leon-x
Inventar
#22 erstellt: 10. Apr 2006, 08:52
Hallo

@ meinkino


Danke für die ausführlichen Antworten.


Leon
doominator
Stammgast
#23 erstellt: 10. Apr 2006, 15:03
Hi,

sehr interessanter Bericht! Hier zeigt sich wieder sehr anschaulich, dass man Unmengen an Kohle in sein Equipment stecken kann und bei ungünstiger Zusammenstellung der Komponenten (Player/LW-Wandler, Vor-/Endstufe/Vollverstärker und Boxen) unglücklicher sein kann als mit einer 1000 € Anlage.

Fazit: Egal wie teuer die Anlage ist, selber testen bis zum Abwinken ist Grundvoraussetzung für eine lang anhaltende Freundschaft

Gruß,

doominator
Benedictus
Inventar
#24 erstellt: 11. Apr 2006, 12:41
Tach zusammen,
ich habe gestern die AMP V an einer Progressive Audio PEARL mal so richtig laut gehört, und es war verdammt gut. Aber an diesen Lautsprechern und bei der hohen Lautstärke werd ich nächste Woche nochmal die Integra testen, da müsste sie dann ja eigentlich ihre Stärken zeigen.

-Benedikt-
pratter
Inventar
#25 erstellt: 12. Apr 2006, 10:01
Für alle die im Beisammen-Forum nicht angemeldet sind:

Hier noch etwas Lektüre zum Thema: Endstufen-Vergleich:
http://www.anselmgoe...chungen_dt/Vdt00.pdf

Gruß,
Sascha


[Beitrag von pratter am 12. Apr 2006, 10:02 bearbeitet]
Rollei
Moderator
#26 erstellt: 13. Apr 2006, 17:57
Superklasse geschrieben. Wobei ich mit der Primaere mehr als glücklich bin. Der Sprung von Acurus A125x5 und A200 auf die Primaere waren schon für mich Klangwelten unterschied.

greets

Rollei
meinkino
Inventar
#27 erstellt: 14. Apr 2006, 00:47
heute hat sich für mich wieder bestätigt, was ich immerwieder gerne betone:

vergleichstests, blindtests, workshops etc. pp. sind eine super sache, doch die wahren unterschiede der komponenten erkennt man erst im 'langzeittest'. versucht man zwanghaft innerhalb einer kurzen zeit möglichst viele sachen zu vergleichen, dann fällt einem letztendlich weniger auf, als es tatsächlich unterschiede gibt... irgendwie kann man das menschliche ohr schnell täuschen und aus der spur bringen. hört man lange genug auf dem gleichen equipment, dann gewöhnt man sich daran und erkennt dann viel schneller mögliche unterschiede.

hintergrund: nach dem endstufenshootout habe ich alle boliden wieder bei benedictus-hifi abgeben müssen, habe aber für eine woche um die meridian gebeten, da meine rotel nun verkauft ist. die meridien lief hier einige tage, mit radio, TV, musik und DVDs. alles war wunderbar, soweit keine klagen. nun musste die G55 an den vertrieb zurück.

bis ich mich hier endgültig entscheide bekam ich leihweise nochmal die P90 nach hause. angeschlossen, einfach nur SAT-TV angemacht und aus allen wolken gefallen: meine öhrchen hatten sich bereits an die meridian gewöhnt, die arcam nervte ab der ersten sekunde. es zischelt und krächzt, dass einem die ohren wehtun. im ernst: man bemerkt schon im leisen betrieb und mit mittelprächtigem SAT-TV-ton einen klaren qualitätsabfall, da sind alle noterklärungen basierend auf 'pegelunterschieden' und 'verhalten unter vollast' nichts weiter als graue theorie.

habe dann mit freundin ein paar CDs reingelegt und sogleich waren wir uns einig, dass es SO keinen spass mehr macht. schon furchtbar, wie schnell man sich an besseres gewöhnt geschockt

nun muss die AMP5 nochmal für ein paar tage hierhin zum 'langzeittest', in der hoffnung doch noch die KRELL, lexicon oder bryston zum gegencheck aufzutreiben. sieht im moment aber ganz düster aus
Crazy-Horse
Inventar
#28 erstellt: 19. Jun 2006, 17:02
Wirklich ein sehr aufwändiger und interessanter Test.

Da du dich noch nicht gemeldet hast, nehme ich mal an hast du noch keine Krell und Co. auftreiben können. Schade würde mich freuen noch mehr so guten Stoff zu lesen!
Friend_of_Infinity
Inventar
#29 erstellt: 19. Jun 2006, 22:32
Hast Du den Thread wirklich jetzt erst entdeckt...???
Crazy-Horse
Inventar
#30 erstellt: 19. Jun 2006, 23:43
Jein,

hatte ihn schon vor einer Weile gesehen, doch da ich in dem Moment keine Zeit hatte schob ich ihn in meine Favoritenliste und da lag er eine ganze Weile.
Bis ich mal zum Aufräumen kam!
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