Bluetooth Audio direkt in die DIN-Buchse löten, aber wie?

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Ernsteen
Neuling
#1 erstellt: 10. Dez 2021, 17:13
Hallo.
Der Titel ist nicht ganz richtig. Ich will nichts in eine Buchse löten, sondern die Buchse rausnehmen und dann an ihrer Stelle direkt an das Board löten. Ich habe nämlich ein altes Radio, mit dem ich nicht viel anfangen kann, daher möchte ich es mit Bluetooth ausstatten. Es scheint relativ unkompliziert, dazu den Phono-Eingang zu zweckentfremden. Der Schaltplan des Radios ist zum Glück einfach zu finden. Hier ist der Teil von Interesse:



Also, dass Pin2 hier die Erdung ist, und Pin3 und Pin5 Audio L und R sind, ist auch mir offensichtlich.
Nur bleiben nun Pins 1 und 4 übrig. Ich hab weder eine Ahnung, worum es sich bei denen handelt, noch warum die in das Radiosignal laufen. Mir fällt nicht wirklich ein, warum ich diese beiden Pins nicht einfach frei lassen könnte, schließlich funktioniert der Radioempfang auch wenn kein Gerät angeschlossen ist.
Dennoch möchte ich sicherheitshalber mal nachfragen. Bzw. da ich ehrlichgesagt eher wenig bis garnichts von Elektronik verstehe, kann mir vielleicht jemand auch ganz generell noch sagen, ob die Grundidee hier vernünftig ist.
Elektronator
Stammgast
#2 erstellt: 10. Dez 2021, 17:59
Die Kontakte 1 und 4 sind der Ausgang des Radiosignals zum Tonbandgerät für die Aufnahme. Die brauchst du nicht.
kboe
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2021, 18:58
Wenn du den Phonoeingang verwendest, hast du eine gute Chance, dass es nicht richtig funktioniert.
Ein "normaler" Phonoeingang hat erstens eine sehr hohe Verstärkung und zweitens eine RIAA-Entzerrung an Board.
D.h. Dein Signal wird im Bass massiv angehoben und im Hochton ebenso gedämpft. Und insgesamt wirds bei kleinsten Eingangspegeln schon übersteuern.

Wenn das Radio alt genug ist, kann sein dass der Eingang für "Kristall"- Tonabnehmer gebaut ist.
Da sollte es dann funktionieren. ( Die damals verwendeten Piezo-Tonabnehmer hatten die RIAA mehr oder weniger "eingebaut" und waren wesentlich lauter )

Unter dem Vorbehalt, dass meine Erinnerungen noch halbwegs richtig sind..

Gruß
B
Ernsteen
Neuling
#4 erstellt: 10. Dez 2021, 21:39

Elektronator (Beitrag #2) schrieb:
Die Kontakte 1 und 4 sind der Ausgang des Radiosignals zum Tonbandgerät für die Aufnahme. Die brauchst du nicht.

Ach, das macht natürlich total Sinn. Spannend, dass man das damals alles in einer Buchse gemacht hat. Danke dir.


kboe (Beitrag #3) schrieb:
Wenn du den Phonoeingang verwendest, hast du eine gute Chance, dass es nicht richtig funktioniert.

Achso. Ich kenn mich mit Platten nicht wirklich aus, daher hör ich zum ersten Mal von RIAA-Entzerrung.
Ich glaub ich werd das Risiko in Kauf nehmen Es ist mindestens mal ein einfaches, kleines Projekt zum Üben und Lernen und wenn es grausig klingt, dann ist das wieder instand Setzen ebenso ein kleines Projekt zum Üben sein. Und was kaputt geht, naja, ist ein Saba Mainau de Luxe, die gibt's wohl wie Sand am Meer.
Aber dann kenn ich nun auf jeden Fall mal ein mögliches Problem. Danke dir.

Vielleicht kannst du mir noch eine Sache in Dingen RIAA-Entzerrung verraten:
Mit einem Cinch-DIN adapter habe ich schon meinen CD-Spieler und einen Bluetooth-Empfänger an das Radio angeschlossen. Abgesehen davon, dass Bluetooth-Empfänger am Radio brummt wie irre (am Verstärker ist alles in Ordnung), klingen beide ganz gut, also nicht viel anders als auch der alte Plattenspieler.
Wäre das vielleicht ein Hinweis in Sachen RIAA-Entzerrung?
Elektronator
Stammgast
#5 erstellt: 10. Dez 2021, 22:03

Ernsteen (Beitrag #4) schrieb:
Mit einem Cinch-DIN adapter habe ich schon meinen CD-Spieler und einen Bluetooth-Empfänger an das Radio angeschlossen. Abgesehen davon, dass Bluetooth-Empfänger am Radio brummt wie irre (am Verstärker ist alles in Ordnung), klingen beide ganz gut...

Wäre das vielleicht ein Hinweis in Sachen RIAA-Entzerrung?

Nein.
Das ist mit Sicherheit ein Eingang für Plattenspieler mit Kristall- oder Keramiktonabnehmer, also normaler "Hochpegel" (um 1 V) ohne Entzerrung. Denn erstens ist er auch für Tonbandgeräte, die immer einen eigenen Entzerrer-Verstärker enthalten und der Eingang für einen MM-Phono-Entzerrer hat immer einen Eingangs-Widerstand von 47 kOhm. Dieser Eingang ist kompatibel mit einem üblichen Buetooth-Adapter.

Wenn es brummt, ist der Adapter falsch angeschlossen, z. B. Leiter vertauscht, Masse unterbrochen oder Masseschleife in der Versorgungsleitung.
Ernsteen
Neuling
#6 erstellt: 11. Dez 2021, 14:54

Elektronator (Beitrag #5) schrieb:
Dieser Eingang ist kompatibel mit einem üblichen Buetooth-Adapter.

Wenn es brummt, ist der Adapter falsch angeschlossen, z. B. Leiter vertauscht, Masse unterbrochen oder Masseschleife in der Versorgungsleitung.

Alles klar, danke.

Hab mir das den Bluetooth Empfänger nochmal angesehen und stellt sich heraus das Brummen kam vom USB Netzteil, an das er angeschlossen war.


[Beitrag von Ernsteen am 11. Dez 2021, 15:02 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 11. Dez 2021, 15:21

Das ist mit Sicherheit ein Eingang für Plattenspieler mit Kristall- oder Keramiktonabnehmer, also normaler "Hochpegel" (um 1 V) ohne Entzerrung.


So steht es auch hinten über der Buchse geschrieben (und mit Symbole).

Rückansicht


Ich will nichts in eine Buchse löten, sondern die Buchse rausnehmen und dann an ihrer Stelle direkt an das Board löten


Weshalb muss dazu die Buchse raus
Ernsteen
Neuling
#8 erstellt: 11. Dez 2021, 22:55

Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:
So steht es auch hinten über der Buchse geschrieben (und mit Symbole).

Achso. Bei meiner steht kein Text, aber dann weiß ich ja jetzt wofür das Symbol steht.


Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:
Weshalb muss dazu die Buchse raus :?

War jetzt eher meine naive Annahme, dass wenn ich die Lötpads der DIN-Buchse als Anschluss für den BT-Empfänger benutzen möchte, dass die Buchse dann halt weg muss. Aber ich verstehe wirklcih nicht sehr viel von dem Thema. Wenn du eine gute Lösung kennst, die Buchse zu behalten, die vieleicht nicht zu aufwändig ist, höre ich die gerne.
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2021, 23:08

Wenn du eine gute Lösung kennst, die Buchse zu behalten, die vieleicht nicht zu aufwändig ist, höre ich die gerne.


Die 3 Litzen (eigentlich reichen bei diesem Gerät aber auch zwei) kannst du doch auf der Lötseite der Buchse anlöten - fertig.
Ernsteen
Neuling
#10 erstellt: 13. Dez 2021, 00:24

Rabia_sorda (Beitrag #9) schrieb:
Die 3 Litzen (eigentlich reichen bei diesem Gerät aber auch zwei) kannst du doch auf der Lötseite der Buchse anlöten - fertig.

Ja, klingt schon besser. So werd ich's dann machen, danke.
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