Tannoy Arden 3, Bauhoffund, Sickenproblematik

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raphael.t
Inventar
#1 erstellt: 14. Jun 2007, 17:14
Hallo, werte Lautsprecher -Kundige!

Normalerweise treibe ich mich bei den Analogis und den Klassikern herum, doch gut, dass es im HIFI-Forum auch eine Lautsprecheecke gibt.
Bei euch DIY-lern gibt es wahrscheinlich eine große Fachkompetenz, nicht nur, was den Selbstbau betrifft, ihr kennt euch sicher auch bei Restaurierungen aus, und eben das benötigen die gefundenen Tannoy Arden 3.
Der Reihe nach:
Heute fand ich im Elektronic- Container des Bauhofes zwei riesige Lautsprecherkörbe mit völlig zerbröselten Sicken aber gesunden Membranen. Daneben lagen die beiden Tannoy-Frequenzweichen.
Ein dazugehöriges Lautsprechergehäuse war in einem Nebencontainer aufzutreiben, aber eben nur eines.
Eine gewisse Hoffnung habe ich noch auf das zweite Gwehäuse, vielleicht bringt es noch der Besitzer am Samstag (zweiter Bauhoftag) hin.
Immerhin könnte man nach dem Muster des ersten das zweite Gehäuse nachbauen.
Jetzt zum Wesentlichen:
Die zerbröselten Sicken, gibt es die nachzukaufen?
Bei Ebay habe ich kleinere für Tannoy gesehen, weiß jemand eine Quelle für die großen Dual-Concentric der Arden 3 ?!
In Ungarn kenne ich eine Firma, die hat einem Freund Lowther PM 6 perfekt mit neuen Sicken ausgestattet, und das zu moderaten Preisen.
Würde sich das bei der Tannoy Arden 3 lohnen ?

Die Verkabelungen sind durchgetrennt. Glaubt ihr, ist es machbar die Frequenzweiche mit dem Lautsprecher wieder zu vernetzen?

Fragen über Fragen... ich für meinen Teil konnte die Trümmer nicht dort lassen, schon weil ich ewig auf der Suche bin nach einem Lautsprecher, der empfindlicher ist als meine B&W CDM 7 SE.
Wäre die Arden 3 das, wisst ihr was über diesen Typ oder einen vergleichbaren?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
trip-pcs
Inventar
#2 erstellt: 14. Jun 2007, 17:23
Hi,

gibt schon Firmen die reconen können.

Mach doch ein Paar Bilder, dann fällt uns das Helfen leichter!

Ciao Phil


[Beitrag von trip-pcs am 14. Jun 2007, 18:02 bearbeitet]
Morfeus
Stammgast
#3 erstellt: 14. Jun 2007, 17:43
Hallo Raphael,

schöner Fund!

Klar geht das zu reparieren: www.klangmeister.de

Gruß,
Heinz
Morfeus
Stammgast
#4 erstellt: 14. Jun 2007, 17:51
...und das dürfte Dich noch interessieren:

http://www.hilberink.nl/codehans/tannoy15.htm

Gruß,
Heinz
raphael.t
Inventar
#5 erstellt: 14. Jun 2007, 18:15
Hallo miteinander!

Danke für für eure Beiträge!
Phil, ich bin Mitglied in sieben Foren und wahrscheinlich der Einzige, der keine Bilder machen kann...!

Morfeus: Danke für die Links!
Wow, schade, dass man die Arden nicht ohne Abdeckung sieht.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael der Bilderlose


[Beitrag von raphael.t am 14. Jun 2007, 18:19 bearbeitet]
Morfeus
Stammgast
#6 erstellt: 14. Jun 2007, 20:33

raphael.t schrieb:

Morfeus: Danke für die Links!
Wow, schade, dass man die Arden nicht ohne Abdeckung sieht.


die Google Bildersuche ergibt z.B. das:

http://www.e-staff-n...oy_arden2_front2.jpg

Gruß,
Heinz
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Jun 2007, 20:55
Ich habe sogar noch Ersatzsicken dafür.
bubuludwig
Stammgast
#8 erstellt: 14. Jun 2007, 21:47
Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich beim Spermüll stehe.
Da stehen im Elektroschrottcontainer die schönsten Lautsprecher, die sicher noch gehen, wahrscheinlich nur die weiche durch oder so. Allerdings lässt man mich nie was mitnehmen. Der Tag wird allerdings kommen. Glückwunsch zum Fund. So eine hab ich auch mal in einem alten Schalplattenladen gesehen.

Bene
ax3
Inventar
#9 erstellt: 14. Jun 2007, 22:08
Welche Ignoranten und Schwachköpfe schmeißen denn so etwas weg?
raphael.t
Inventar
#10 erstellt: 15. Jun 2007, 07:01
Werte Selberbauer!

Zunächst mal, danke für eure Beteiligung an meinem Problem und für eure wertvolle Hilfe zur Lösung desselben!

Dann hätte ich noch einige Grundsatzfragen:

Das Gehäuse ist --- wie damals offensichtlich üblich ---
durchgehend aus 19 mm Spanplatte gefertigt worden.
Ich bin nun kein Boxen-Fachmann, aber ein bisschen Ahnung hat man als HIFI-Freak schon.
Heute würde die Vorderwand aus stärkerem Material gebaut werden, oder?!
Was sagt ihr zur Idee, das fehlende Gehäuse mit einer 38 mm
starken Vorderwand zu gestalten und beim vorhandenen Gehäuse von außen aufzudoppeln?!
Wenn ich mir den 385er Lautsprecher anschaue, kann die Wand, in der dieser steckt, gar nicht massiv genug sein.
Oder irre ich mich?!

Zu den Körben, wie gesagt Tannoys größte, mit 385 mm.
Wie kann das funktionieren, solch ein Zweiweg mit dem Riesenbass? Vor vielen Jahren habe ich auch Selbstbau-Versuche gestartet und nach damaligen Überlegungen war bei 200 mm Größe bei Tief-,Mittelton Schluss der Sinnhaftigkeit.
Ich weiß, bei PA-Boxen..., aber HIFI ist das nicht...!
Oder ist das grundsätzlich was anderes, da der HT im Zentrum des TT sitzt?

Frank, du hast Sicken für die Tannoy, verstehe ich das richtig?! Welcher Art?
Und kann man die dann auch selber montieren?! Ist da nicht Kratzgefahr bei Ungenauigkeit?
Wenn eine Reparatur auch im DIY-Verfahren möglich ist
würdest du die Sicken auch verkaufen?

Letzte Bemerkung: Die Arden 3 mit ihren 91 dB Empfindlichkeit ist nur um 1 dB empfindlicher als meine B&W CDM 7 SE. Hängt es immer und ausschließlich von der Empfindlichkeit ab, ob z.b. ein schwachbrüstiger Röhrenverstärker mit einer Box harmoniert, oder spielt da noch was anderes hinein?

Noch eins, zwar ein tertiäres Problem, aber doch eines:
Dämmmaterial war keines vorhanden.
Hat wer eine Ahnung, wie solch ein Boxentyp sinnvoll damit ausgestattet wird?

Danke für eure Wortmeldungen!


Mit freundlichen Grüßen
Raphael,
langatmig wie immer
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Jun 2007, 08:08
Tannoy baut diese großen Koaxe schon seit über 60 Jahren. Die haben entsprechende Erfahrung damit. Ich hatte selber ein Paar Arden II und mir haben die klanglich ganz gut gefallen. Die Arden wird auch heute noch in vielen Studios als Abhörmonitor eingesetzt. Die Übernahmefrequenz liegt glaube ich so bei 1000 Hz und das funktioniert auch mit einem 15" Lautsprecher noch ganz gut. Im PA-Bereich werden 15" auch schon mal bis 2000 Hz eingesetzt.

Ja, ich habe noch originale Ersatzsicken aus Amerika. Es ist aber bei den Tannoys nicht ganz einfach die selber zu wechseln. Auf der Rückseite der Membran gibt es Versteifungen die sich ganz gerne auch etwas lösen. Die muß man wieder festkleben und die neue Sicke muß Aussparungen an diesen Stellen bekommen. Ich habe schon viele Chassis refoamt aber bei den Tannoy war es mit Abstand am aufwendigsten.

Hier werden gerade in Ebay auch welche angeboten. Von dem Verkäufer habe ich auch schon welche für andere Lautsprecher gekauft und die Qualität und Passgenauigkeit war absolut in Ordnung.

http://cgi.ebay.de/T...QQrdZ1QQcmdZViewItem


[Beitrag von Frank_HB am 15. Jun 2007, 08:23 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#12 erstellt: 15. Jun 2007, 08:22
Hallo Frank!

Danke für deine Antwort!

Aus deinen Worten lese ich indirekt heraus, keine Veränderungen am Gehäuse, denn so wie es ist, ist es gut, und zwar aus langjähriger Erfahrung.
Bei Ebay werden zwar Schaumstoffsicken angeboten (39,90-)doch bin ich zu blöd für die Bucht, weder Kaufen noch Verkaufen beherrsche ich...

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 15. Jun 2007, 08:25
Ruf doch einfach dort direkt an. Er hat ja eine ordentliche Geschäftsadresse:

http://cgi3.ebay.de/...age&userid=ritab7467
raphael.t
Inventar
#14 erstellt: 15. Jun 2007, 10:54
Hallo Frank!

Danke für den Tipp!
Wenn du aus Erfahrung sagst, die liefern gute Sicken, ist das für mich ein wertvoller Hinweis.
Auch, dass du mir über die Problematik bei der "Neueinsickung" der Arden-Speaker erzählt hast, ist ein wichtiger Baustein für die Restaurierung.
Ich habe beschlossen, langsam an die Sache ranzugehen und mich nach vielen Seiten umzuhören, damit ich nicht in meinen üblichen Fehler verfalle, schnell, schnell, es muss gestern fertig werden...!
Ich bin gebürtiger Ungar, und in meiner Heimatstadt Szombathely hat eine dort ansässige Firma die Lowther eines Freundes perfekt hingekriegt, ich werde auch dort mal nachfragen, denn mir traue ich diese diffizile Arbeit nicht zu.
Plattenspieler und Tonarme sind mein Spezialgebiet, und dort kenne ich mich bestens aus.

Die Sicken bei der Adresse, die du mir freundlicherweise eingeblendet hast, zu bestellen und die Arden in Ungarn richten zu lassen, wäre auch eine Option, und keine schlechte.
Ich glaube zwar, dass die dort auch 15 " Schaumstoffsicken führen, doch wer weiß, für welche Speaker die sind?!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
raphael.t
Inventar
#15 erstellt: 19. Sep 2007, 12:15
Hallo miteinander!

Es ist soweit, die Tannoy Chassis wurden in Ungarn refoamed und sehen jetzt wieder sehr gut aus.
Nun ist auch schon ein zweites Gehäuse in Arbeit, und zwar nach den Originalmaßen. Ein Forumsmitglied, der Tischler ist, baut sie.
Soweit, so gut!

Jetzt brauche ich wieder eure Hilfe.
1. Bezüglich der Dämmung: Was soll ich rein, wieviel und wo?
2. Verkabelung: Sind da 1,5 mm Querschnitt ausreichend? Das ist nämlich schon viel stärker als die originalen Kabel.
3. Bassreflexrohre sind keine vorhanden, nur drei große runde Löcher. Es sollen aber welche drin gewesen sein. Wie lang sollen die sein?

Ich danke im Voraus für eure Antworten!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael, der sich sehr auf seine Arden 3 freut!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#16 erstellt: 19. Sep 2007, 15:21
Hallo,

hier gibt es noch weitere Links zu diversen Reparaturbetrieben.

Chassisreparatur
turbo_rolf
Stammgast
#17 erstellt: 19. Sep 2007, 15:48
Hallo Raphael,

jetzt wird es schwierig! Hat Jemand im Forum die TSP von diesen Lautsprechern?

Ansonsten hilft nur Raten, also los:

raphael.t schrieb:
Jetzt brauche ich wieder eure Hilfe.
1. Bezüglich der Dämmung: Was soll ich rein, wieviel und wo?
Dämmmaterial vollflächig an den Innenwänden der Box.

2. Verkabelung: Sind da 1,5 mm Querschnitt ausreichend? Das ist nämlich schon viel stärker als die originalen Kabel.
Völlig ausreichend!

3. Bassreflexrohre sind keine vorhanden, nur drei große runde Löcher. Es sollen aber welche drin gewesen sein. Wie lang sollen die sein?
Auf den Fotos sehe ich auch keine BR-Rohre, sondern nur die Löcher, probier es also erstmal ohne.

Und dann Hören!!! (Vielleicht auch Messen?!)

Dämmung und BR-Rohre kannst Du problemlos auch noch nachträglich einbringen/anpassen.

Viel Spaß!
Rolf
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 19. Sep 2007, 17:01
Ich habe hier einen alten Klinger Bauvorschlag für den 38er Tannoy. Das Gehäuse hat 175 Liter Volumen und die Abstimmfrequenz liegt bei 38 Hz. Das dürfte bei der Arden fast identisch sein. Wenn Du mir die Durchmesser der Bohrungen angibst kann ich Dir die Rohrlänge berechnen.
raphael.t
Inventar
#19 erstellt: 19. Sep 2007, 18:23
Hallo miteinander!

Danke für eure Hilfe!

Hallo Frank!
Es sind drei kreisrunde Ausschnitte mit je 10 cm Durchmesser
als Bassreflexöffnungen vorhanden.

Hallo Rolf!
Wie klingt deinen Erfahrungen nach eine Box, die nur Öffnungen und keine Rohre hat, obwohl sie (angeblich) welche haben sollte? Unkonturierterer, schwammiger Bass oder weniger Tiefton? Ich habe da leider keine Ahnung.

Hallo HIFI-Selbstbau:
Danke für die Links!

Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass original 8 cm starke glatte Schaumstoffstreifen an den Wänden gewesen sein sollten. Haltet ihr das für möglich? Kein Noppenschaumstoff?!

Wahrscheinlich kann ich mit der Dämmung aber nicht soviel falsch machen, die ist ja leicht entfernbar.

Eine Zusatzfrage: Wie klingt zuwenig Dämmung, wie zuviel?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 19. Sep 2007, 18:50
Dann müssen die Rohre 15 cm lang sein. Mit längeren Rohren wird die Abstimmfrequenz zu tieferen Frequenzen verschoben bekommt aber einen leicht fallenden Charakter. Das kann sinnvoll bei wandnaher Aufstellung der Boxen sein wodurch die Basswiedergabe dann wieder verstärkt wird.

Macht man die Rohre kürzer verschiebt sich die Abstimmfrequenz zu höheren Frequenzen hin. Das führt im Bereich um 50 Hz dann aber zu einer Überhöhung der Baßwiedergabe was von einigen aber gerne gehört wird. Allerdings wird dadurch der Abfall zu tieferen Frequenzen dann steiler.

Lade dir doch hier mal die Software Basscad herunter. Da kann man mit beliebigen Chassis und Gehäusen schön spielen und direkt erkennen wie sich der Frequenzgang ändert.

http://www.selfmadehifi.de/basscad.htm


Ich würde die Wände mit Noppenschaum versehen und den Bereich hinter dem Chassis mit Schafwolle locker ausfüllen. Der Bereich hinter den Bassreflexrohren lässt man frei.


[Beitrag von Frank_HB am 19. Sep 2007, 18:54 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#21 erstellt: 20. Sep 2007, 07:36
Hallo Frank!

Danke für deine Angaben, du hast mir damit sehr geholfen!
Wie gesagt, ich möchte ruhig (ganz gegen meine sonstige Gewohnheiten) an die Restaurierung der Arden 3 herangehen.

Je mehr Informationen ich dazu erfahre umso besser.

Mir wurde von anderer Seite zu einem Frequenzweichen-Tuning geraten, doch diese Maßnahme ist für mich höchstens von tertiärer Bedeutung, denn zuerst mal sollen die Boxen wieder funktionieren, dann kann man weitere Schritte überlegen.

Für mich halbgebildeten Laien sieht die Weiche eh gut bestückt aus und ziemlich umfangreich für ein 2-Weg-Crossover.
Wenn man nun sauteure Caps statt der vorhandenen reingibt, ist es dann wirklich solch ein Sprung nach vorne, oder erkauft man sich bloß kleine Verbesserungen (Veränderungen?) um teures Geld?

Ich hatte vor kurzem nämlich die Gelegenheit, einen Ongaku zu hören und der Reparateur zeigte mir stolz einen riesigen schwarzen Koppelkondensator, innen Silber, ehemals von Herrn Kondo selbst geschnitzt, der angeblich 1000 Euro kosten soll.
Nicht, dass ich für sowas Geld hätte, schon 50 Euro wären mir für einen Kondi viel zuviel, aber alleine der Horrorbetrag wird doch eine Erwartungshaltung hervorrufen, unter deren Einfluss zwangsläufig alles besser klingen muss.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

PS: Bezahlbare gute Kondensatoren, gibt es die?!


[Beitrag von raphael.t am 20. Sep 2007, 07:38 bearbeitet]
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 20. Sep 2007, 08:11
Das mit den Kondensatoren würde ich erst mal sein lassen. So wie die Original sind spielen die auch heute noch in vielen Tonstudios als Abhörmonitore.

Hier auf dieser Site gibt es sehr viele Infos, technische Daten, Frequenzweichenschaltpläne usw. Die Tannoy Weichen sind sehr oft mit Übertragern (Autotrafos) für den Hochtöner ausgerüstet und haben recht aufwändige Regelmöglichkeiten.

http://www.hilberink.nl/speaker.htm


Zu dem Hype um die Kondensatoren sage ich nur folgendes - wenn man viel Geld für solche Teile ausgibt, muß es ja besser sein - oder vielleicht nur anders?
Thekotay
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 20. Sep 2007, 09:20
Hallo raphael.t

Ich habe in meinem privaten Besitz die Tannoy Arden stehen. Ich würde, wenns gewünscht ist, Fotos machen oder Rohre Abmessen. Auch bei meiner sind die Sicken defekt.
turbo_rolf
Stammgast
#24 erstellt: 20. Sep 2007, 09:28
Hallo Raphael,
raphael.t schrieb:
Wie klingt deinen Erfahrungen nach eine Box, die nur Öffnungen und keine Rohre hat, obwohl sie (angeblich) welche haben sollte? Unkonturierterer, schwammiger Bass oder weniger Tiefton? Ich habe da leider keine Ahnung.

Muß ich nichts mehr zu sagen, hat Frank schon klasse erklärt.

Gut finde ich Deine Einstellung, es langsam angehen zu lassen.

Fang jetzt erstmal an, die Boxen zu hören. Die neuen Sicken müssen sich wohl auch noch ein paar Stunden einspielen.

Dämmung und BR-Rohre kannst Du immer noch variieren, hast Du ja schon selber erkannt.

An die Weiche würde ich überhaupt nicht drangehen!
Vielleicht liest Du Dich im Forum noch ein bißchen zum Thema "Messen" ein. Als Software zum Messen empfiehlt sich ARTA, ebenfalls mit umfänglicher Dokumentation.
Ich glaube hier sind einige Leute, inlusive mir, gespannt, wie die Boxen klingen und wie die Messwerte aussehen.

Gruß
Rolf
raphael.t
Inventar
#25 erstellt: 20. Sep 2007, 17:35
Hallo miteinander!

Danke für eure Antworten!
War beim Conrad und habe mir Material besorgt.
Morgen beginne ich die alte Box herzurichten.

Hallo Theo!
Danke für dein Angebot mit den Photos! Ein Herrichten der Sicken wäre zu empfehlen. Übliche Sicken, die im Netz für die Arden angeboten werden, sind jedoch zu groß, da die Tannoy etwas von der Norm abweicht und so nur eine Überlappung von ca. 3 - 4 mm stattfindet. Für meinen ungarischen Boxenreparateur kein Problem, der hat das schön hinbekommen, der stammt noch aus der Zeit, als man im Kommunismus aus nichts alles machen musste.
Aber es soll bei Tannoy noch Original-Sicken geben.

Habe Bassreflex- Rohre bekommen und musste feststellen, dass ich sie nicht reinbringe, Durchmesser in der Schallwand minimal zu klein.
Die Länge mit 145mm würde jedoch passen.
Es fehlt wirklich nur wenig, ich werde wohl ein bisschen nacharbeiten müssen bzw. selbst Rohre basteln.

Es ist alles sehr aufregend für mich und ich kann eure Boxenbauleidenschaft gut verstehen.
Nur kann ich mir dieses Hobby nicht auch noch zulegen, meine über 30 Plattenspieler und der ganze Vintage-Kram halten mich eh schon genug auf Trab.

Danke für eure Hilfe!

Grüße Raphael
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 20. Sep 2007, 19:03
Na, dann bekommst Du doch jetzt mal anständige Boxen für deinen Vintage Kram. Habe den Plattenspieler Thread auch genüsslich verfolgt. Hoffentlich hat dein Preamp einen Subsonicfilter denn die Tannoys können schon arg zulegen - hatte selber schon zwei Paare in der Vergangenheit und spreche aus Erfahrung.
raphael.t
Inventar
#27 erstellt: 21. Sep 2007, 15:01
Hallo miteinander!

So leicht mir alles heute beim Verkabeln von der Hand ging, so geknickt bin ich jetzt.
Tannoy Chassis angeschlossen, eingebaut, erwartungsvoll Musik aufgelegt und ---- der Bassteil geht überhaupt nicht und die Höhen sind verzerrt. Sie scheinen mir auch nicht auf die zwei vorhandenen Regler für die Hochtonbeeinflussung zu reagieren.
Ich bin ratlos.

Zuerst die Vorfreude, dann der freie Fall.

Habe keine Ahnung, was die Ursache ist. Das zweite Chassis/ die zweite Weiche auszuprobieren, dafür fehlt mir jetzt auch der Mut.
Ich glaube nicht, dass mir bei der Verkabelung ein Irrtum unterlaufen ist, denn die Kabel haben verschiedene Farben und so blöd bin ich auch nicht, dass ich nicht unterscheiden könnte, welches wohin führt.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
raphael.t
Inventar
#28 erstellt: 21. Sep 2007, 16:14
Hallo!

So, zweites Chassis eingebaut mit erster Weiche. Ergebnis völlig gleich, überhaupt keine Bässe, meiner Mweinung nach verzerrte Höhen, keine Reaktion der Höhen auf die beiden Regler.

Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?!

Um die zweite Weiche auszuprobieren, muss ich einiges löten, dazu komme ich erst morgen.
Irgendwelche verbrannte Stellen auf einer Weiche sehe ich jedoch nirgends.

Mein Ausflug in die Boxenrestauration scheint zu enden wie ein Schildbürgerstreich.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

PS: Ein Direktanschluss des Bassteils ohne Weiche an die Lautsprecheranschlüsse wäre doch gefahrlos möglich? Natürlich ohne den HT anzuschließen.
Würde man dann nicht eindeutig erkennen, wo der Schaden liegt?
turbo_rolf
Stammgast
#29 erstellt: 21. Sep 2007, 17:00
Hallo Raphael,
raphael.t schrieb:
PS: Ein Direktanschluss des Bassteils ohne Weiche an die Lautsprecheranschlüsse wäre doch gefahrlos möglich? Natürlich ohne den HT anzuschließen.
Würde man dann nicht eindeutig erkennen, wo der Schaden liegt?

Na logisch. Bau Dir doch zum Testen eine Weiche wie sie in Billigboxen üblicherweise drin ist:
- Tieftöner direkt angeschlossen
- vor dem Hochtöner einen (ca.) 4µF-Kondensator

Das reicht allemal, um zu testen,ob die Chassis in Ordnung sind.

Erwartungsvolle Grüße
Rolf
raphael.t
Inventar
#30 erstellt: 22. Sep 2007, 10:22
Hallo Rolf!

Danke für deinen Rat!
Wenn die Chassis was abhaben --- was ich mir natürlich nicht
wünsche, ist es dann aus, oder besteht noch Hoffnung?
z.B.Reparatur

Grüße Raphael
raphael.t
Inventar
#31 erstellt: 22. Sep 2007, 11:35
Hallo miteinander!

Vor versammelter Öffentlichkeit stelle ich mir folgende Frage:
Wie blöd darf man eigentlich sein, ohne dass es weh tut?!
Antwort: Es hat eh sehr weh getan...blöd war ich trotzdem,
denn...
ich habe wirklich den Fehler der Fehler begangen und HT und TT vertauscht angeschlossen! Trotz mehrmaliger Kontrolle ist mir nicht aufgefallen, dass zwar eine Farbcodierung der Kabel da ist, die Farben Braun und Blau jedoch wechseln.
Von der Weiche zum 4-fach-Anschluss sind es die Farben des TT, vom Anschluss weg sind Braun und Blau jedoch die Hochtönerkabel.
Ohne viel Hoffnung lötete ich um, und siehe da, das eine Chassis spielt, durch irgendeine günstige Fügung ist der HT nicht abgeraucht, verzerrt auch nicht und reagiert brav auf die verschiedenen Reglerstufen.
Jetzt hoffe ich, dass auch das zweite Chassis heil geblieben ist!

Ich bitte euch um eine Aufklärung! Im Hinterkopf kann ich mich ja erinnern, gelesen zu haben, dass der allererste Bassimpuls den HT zerstört.
Warum ist das hier nicht geschehen? Ein Wunder?!
Oder bedingt durch die Konstruktion?

Ich bin auf jeden Fall erleichtert und kann mich jetzt den Bassreflex-Rohren zuwenden und der Dämmung, denn ohne klingt die Box doch hohl und dröhnend.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
audiofisk
Inventar
#32 erstellt: 22. Sep 2007, 14:51

raphael.t schrieb:

Nicht, dass ich für sowas Geld hätte, schon 50 Euro wären mir für einen Kondi viel zuviel, aber alleine der Horrorbetrag wird doch eine Erwartungshaltung hervorrufen, unter deren Einfluss zwangsläufig alles besser klingen muss.

Genau das


PS: Bezahlbare gute Kondensatoren, gibt es die?!

Oft tun es ordentliche Elkos,
besser und langzeitstabiler sind Folienkondensatoren,
z.B. die Q4 .
Das sind MKPs ([M]etallisierter [K]unstoff Folienkondensatoren aus [P]olypropylen).
Es kann sich lohnen, die Bauteile der alten Weichen durchzumessen,
gerade Elkos altern über Jahrzente doch gerne und verlieren dann an Kapazität.

Drahtstärken und -längen in Weichen sowie die Bauteilequalitäten sind oft in der Auslegung berücksichtigt und sollten nicht ohne Meßvergleich abgeändert werden.

Gruß,
]-audiofisk°<
turbo_rolf
Stammgast
#33 erstellt: 24. Sep 2007, 08:21
Hallo Raphael,
raphael.t schrieb:
Im Hinterkopf kann ich mich ja erinnern, gelesen zu haben, dass der allererste Bassimpuls den HT zerstört.
Warum ist das hier nicht geschehen? Ein Wunder?!
Oder bedingt durch die Konstruktion?

In solchen Fällen ist die thermische Belastung der Tod des Hochtöners, weil die Membran keine Kühlluft an die Spule pumpt. Wenn Du also nicht zu laut aufgedreht hast, sondern bei Zimmerlautstärke geblieben bist, sind die Chancen groß, dass die Chassis das überlebt haben.

Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Gruß
Rolf

PS: Mit alten MONACOR-HT-Kalotten habe ich das mal bewusst ausprobiert, um meinen Kindern zu zeigen, wie schädlich das für die HT ist. Fazit: Nichts ist passiert! Hat die Pädagogik versagt!? wenn der Lautsprecher heil bleibt?
Frank_HB
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 24. Sep 2007, 09:31
Ich hatte vor kurzem einen Kunden am telefon der hatte Mittelhochtonhörner direkt ohne Weiche mit an den Eingang angeschlossen. nach einigen Jahren war dann doch die Schwingspule durchgebrannt. So ein Tannoymittelhochtontontreiber hat glaube ich auch eine 44er Schwingspule - soviel hat mancher Bass nicht.
Arden28
Neuling
#35 erstellt: 13. Feb 2008, 22:18
Besitze Arden seit 28 Jahren. Voriges Jahr lösten sich die Sicken auf (altbekanntes Problem bei Tannoy aus diesen Fertigungsjahren). Nach Anruf bei Tannoy/UK wurde mir für das Reconing als nächste Anlaufstelle die Fa. Triplex in Mainz( www.triplex-service.de) genannt. Das Reconing -Kit (vom Werk) kostete ca. 520€, Arbeit ca. 120€ hierfür. Ausserdem liess ich die Innenverkabelung sowie Frequenzweichen mit Folienkondensatoren sowie alle Anschlüsse höherwertig erneuern. Gehäuse wurden aufgearbeitet, neue Frontverkleidungen angefertigt. Zudem wurden Sockelkästen gebaut, die Arden stehen nunmehr (akustisch vorteilhafter in meinem Wohnraum) 15 cm erhöht. Boxen wurden zudem nach "neuer" Tannoy-Idee ( war auf Messen zu sehen) mit Erdungskabeln ausgestattet. Zu all dem wurden Supertweeter ST100 noch "als i-Tüpfelchen draufgesetzt".Da ich mir das handwerklich nicht zutraute, wurde dies alles von Fa. Triplex, teils mit Fremdarbeit erledigt.
Gesamt habe ich über 3000€ investiert. Jetzt sind Sie eingespielt und ich bereue nicht einen cent dieser Investition.
Welcher andere Edel-Lautsprecher hätte mir 27 Jahre lang Freude bereitet? Für 3000€ hätte ich, ausser für mehr Geld bei Tannoy, nur kidding-boxes bekommen. ALso empfehleich, wenn überhaupt möglich, die gefundenen Boxen zu restaurieren.Tannoy ist eine der ganz wenigen Firmen, wo das nach sovielen Jahren überhaupt möglich ist.

Ich hoffe, etwas geholfen zu haben.

Gruss
Arden28
Neuling
#36 erstellt: 13. Feb 2008, 22:29
Um noch ein wenig Senf hinzu zu geben: Habe Tannoys, ich spreche von 15ern, auch an Röhren gehört: keine glückliche Verbindung! Am besten kligen diese Systeme meines Eindrucks nach an echten Power-Endstufen, wohldem ich habe keine Nachbarschaftsprobleme.
Ab und an gehe ich in Märkten und Studios mal was anderes testhören. Besseres habe ich nur ab mehrfachen fünfstelligen Beträgen gehört.

Nochmal Gruss
rastamann91
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 17. Feb 2008, 23:03
Hallo,

also die Tanoy Boxen stehen bei meinem Vater auch im Wohnzimmer Letztes Jahr mussten die Sicken erneut werden er hat das dann bei Musikproduktiv (http://www.musik-produktiv.de) machen lassen das einzige was nicht so toll war ist das es nicht die Originale Sicken sind aber es ist perfect gemacht und Klingt prima.

Wen es dich interesiert kannst du ja mal bei Musikproduktiv nachfragen Weis leider keinen Preis.
raphael.t
Inventar
#38 erstellt: 18. Aug 2008, 17:49
Hallo Leute!

Endlich ist es nun soweit, die Arden 3 spielt wieder!

Ich habe mir ein zweites Gehäuse machen lassen und die Bassreflexrohre eingebaut.
An der Weiche-ich konnte es nicht lassen- habe ich je drei Kondensatoren gegen neue mit gleichem Wert getauscht.

Nun wird im Tannoy-Forum (leider englischsprachig) geraten, die Level und roll-over (was ist das eigentlich?!)- Einstellmöglichkeiten an der Weiche zu umgehen.
Was meint ihr dazu?
Ganz traue ich mich nämlich noch nicht drüber, weil ich nicht durchblicke, was ich wo anschließen soll.


Mit freundlichen Grüßen
Raphael

PS: Endlich der Bass, den ich haben wollte!
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Tannoy 38 cm Baupläne (Horn)
st54127 am 27.04.2009  –  Letzte Antwort am 05.05.2009  –  3 Beiträge

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