Warum sich Selbstbau lohnt

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Syntropus
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 25. Aug 2007, 13:37
Warum sich Selbstbau lohnt!

Ich habe mir ein Paar Quadral Wotan ersteigert, 300Euro. Seinerzeit Stereoplay Spitzenklasse 2, Referenz.
Ehemaliger Neupreis, ca. 2000 DM/Stück.
Ich hab mal wieder gedacht, für das Geld kannste keine Boxen selber bauen.
Sie sehen mächtig aus, Wotan eben. Als Hochtöner sitzt ein Bändchen drinn, in der Titan haben sie ja den TH-800 von Technics verbaut, mit dem ich sieben Jahre glücklich vereint Beckenschlägen lauschen durfte ( inner Selbstbaubox wohlgemerkt ). Das Teil in der Wotan sieht nach Technics aus, wenn auch nicht original TH-800.
So long, aufgestellt, probegehört, mit den super guten Silberlingen, die ich schon so lange kenne und immer für solche Proben höre, selber Platz, auf dem schon etliche Boxen standen.

Fazit:
Die Mitten und der Grundtonbereich kommen gut, das fällt auf. Die Höhen sind in etwa das schlechteste das ich je selber verbaut hatte. Die Hochtöner sollen aus dem Technics-Stall kommen?
Teile von denen ich hier jedem was vorschwärme. Man muss das genauer anschauen.
Die Bässe sind da, gut, es ist ja immerhin eine Standbox, man sollte das erwarten können.
Meine Ripole, mit den oftmals gescholtenen GBS Bässen, bekommen das aber deutlich besser hin.
Aber nun klar, jetzt komme ich erstmals auf den Gedanken nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, denn rein Materialwert habe ich für die Ripole mehr bezahlt, als für die Quadral Wotan.

Die Musik löst sich von den Boxen ab, bildet sich genau in der Mitte.
Meine letzten drei selbst gebauten Boxen haben aber das Geschehen deutlich mehr in der Breite abgebildet. Es hilft auch nix die Boxen unter verschiedenen Winkeln zum Zuhörer zu stellen.

Nun ja, wir sind ja hier in der Selbstbau-Abteilung, deshalb sollte man der Enttäuschung auf den Grund gehen können, oder?
Hochtöner:
Die Technics sind ja von Haus aus schwere Teile, die TH-800 fühlen sich schon mächtig massiv an, bei den TH-1000 sage ich jedem der sie in die Hand nehmen will, sei vorsichtig, sonst ist ein Loch im Boden.
Nun habe ich den Quadral-Hochtöner in der Hand, er wiegt ungefähr so viel wie hundert Gramm Wurst. Ich kann es nicht glauben, die massive Metallfront entpuppt sich als Plastikteil, gelungene optische Täuschung, Hut ab. Aber sollte bei dem Gewicht überhaupt ein Magnet vorhanden sein?
Ich schraube die hintere Plastikhaube ab, oouuuh, der kleinste Magnet den ich je bei einem Lautsprecher gesehen habe. Ich bin wieder glücklich in meiner Technics-Welt, mit meinen Lieblingshochtönern hat dieses Teil jedenfalls nichts zu tun. Wohlgemerkt, nicht nur die Technics-Bändchen, sondern auch Eton ER4 oder die Vifa Ringradiatoren, sowie Excel Gewebekalotten klingen deutlich besser.
Selbst der K30D von Seas, den ich nicht sonderlich mag, kann da gut mithalten.
Nun liegen Bässe und der Mitteltöner auf dem Tisch. Der Mitteltöner ist deutlich kleiner als der Bass, aber das ist ja nichts Neues . Nur er wiegt mehr als das grössere Teil, wie kann das sein?
Aber wir kennen das nun schon, optische Täuschung, die Körbe sind Plastik.
Die Membran scheint stabil, Gummisicke, aber die Vorstellung eines Magneten unter der metallischen Abschirmung schrumpft gewaltig. Nun, das passt ja zum Gesamt-Wirkungsgrad der Box. Auch der Schwingspulendurchmesser scheint mickrig zu sein. Der Mitteltöner auf jeden Fall erscheint hochwertig, in Anlehnung an das Originalteil von Isophon. Der mittlere Frequenzbereich klingt auch am Besten an der Box.
Die Frequentweiche scheint üppig, aber es ist ja auch Vierweg und beim Austausch der bipolaren Elkos hätte Timmermann seine grösste Freude gehabt .

Fazit:
Man kann die Boxen schon anhören. Aber alle kochen mit Wasser, manche mit weniger und...
mein Ratschlag, Leutz, baut eure Boxen selber!

Gruss
Syntropus
kon1
Stammgast
#2 erstellt: 25. Aug 2007, 14:27
Kommt vielleicht auch auf die Preisklasse an, ich bin jedenfalls nach wie vor der Meinung "gebraucht ist am günstigsten". Ich habe mir schon einige gebrauchte 3-Wege BR-STandlautsprecher für um die 100 euro gekauft. Meist Mittelklasse aus 80ern und 90ern. 100 Euro für 2 ausgewachsene und nicht unbedingt schlechte 3-Wege LS.
Es gibt zwar einige Bauvorschläge mit einem Paarpreis von weniger als 100 Euro aber das sind meistens eher billige Breitband-LS.
Gut, in der 300-Euro-Preisklasse mag das anders aussehen, aber ich denke wenn jemand für minimales Geld akzeptablen Sound möchte sollte er gebraucht kaufen!
Tintera
Stammgast
#3 erstellt: 25. Aug 2007, 15:28
Selbstbau definiert sich nicht nur über den Preis...
Wer nur "billig" an Lautsprecher kommen will wird auch etwas angemessenes erhalten....
Syntropus
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Aug 2007, 16:25
Wenn man die 300 Euro als Maßstab nimmt, kann es durchaus gerechtfertigt sein, Gebrauchte zu kaufen. Man kann die Wotan anhören und für den Preis wird es für den Selbstbauer eng.
Anderst sieht es aber aus, wenn man den ehemaligen Listenpreis als Vergleich heran zieht. Da sollte dann doch genügend Luft sein um ein paar gute Boxen zu bauen, die sich nicht aussschliesslich über den Preis definieren.
ludilein
Inventar
#5 erstellt: 25. Aug 2007, 16:50
...vor allem, weil es ja nicht so ist, dass sich Material- oder Konstruktionspreise durch neue Technologien oä in der Zeit bis heute signifikant verändert hätten.

Gruß Ludwig
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