Baubericht "Mona Lina"

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castorpollux
Inventar
#1 erstellt: 30. Dez 2007, 03:51
Hello miteinander,

da es für die Herzallerliebste mal wieder etwas gebasteltes werden darf, hab ich mir vor längerer Zeit schon überlegt, mit dem Monacor SPH-170 etwas feines zu basteln. Die Messchriebe aus der K+T waren ihrerzeit überzeugend und einsteigerfreundlich. Unter einsteigerfreundlich verstehe ich, das der Konus bis weit in den Hochton hinein linear verläuft, ohne bösartige Resonanzen zu verursachen, insgesamt also alles gut bedämpft und einfach zu beschalten. Als nächstes kam dann die Überlegung, welchen Hochtöner man dazupacken könnte. Ein kleiner Hochtöner sollte es sein, damit er nah an den Bass ran kann und ich mit der Trennfrequenz experimentieren kann, weil sie aufgrund des Abstandes nicht auf eine Frequenz im Minimum festgelegt sein muss. Also, etwas kleines von Dayton darfs sein, oder aber auch etwas kleines von Monacor, die DT25N sieht man ja hier und da immer wieder - hier ist also genug Erfahrung und know how im Forum und anderswo vorhanden, um damit was ordentliches zu wasteln.

Dann ruhten die Gedanken erst mal eine Weile, bis ich auf dem Forentreff die Mona-Lina von Alex/Donhighend sah und er mir erklärte, sie bestünde aus eben den beiden Komponenten, die mir schon vor einer Weile durch den Kopf gingen - SPH170 und DT25N. Prima, dachte ich mir, dann muss ich also nichts neu erfinden, was ein anderer schon gut entworfen hat, und übernehme das Design einfach. Seitlich versetzter Hochtöner, also "verschmiert" man den Bafflestep ein wenig. Transmissionline für den Tiefton - wollte ich für den SPH170 ja sowieso testen, also go for it!

Wie fange ich an? was will ich alles? Ursprünglich wollte ich die Weiche selber entwickeln, also will ich dabei so viel wie möglich nachvollziehen/selber machen.
das betrifft also:
- TSP/Impedanz-Messung für die Einzelchassis
- sowie deren unbeschaltete Frequenzgangmessung im Gehäuse.
- Messung mit Weiche sowie mit Winkelmessungen.
- Zum spaß werde ich mal eine etwas breitere Schallwand für den HT konstruieren sowie die Öffnung für den TT verschließen und dann den HT messen, man hört ja so allerlei von Interferenzen vom HT in der Nähe des TMT
- Austausch von ein paar Weichenteilen, einen Spulenwert mehr, einen weniger, Dito bei den Kondensatoren, einfach mal horchen.


Das Böxchen wird fertig bis Mitte Februar, denn da soll die allerliebste die Box bekommen.
Ein paar Farben hat sie sich auch schon ausgesucht, das letzte Mal durfte es DrMase's geniales Beize/Wischlack-Finish werden, dieses mal wollte sie ganz normalen matten Lack, der Korpus darf Dunkeldunkelblau werden, die Front nach möglichkeit Türkis. Weil Sie so ein Sommerfarbentyp ist



Die Farben (Acryl-lack, weil ich bei diesen Temperaturen nicht 24H/tag die großen fenster offen lassen kann) haben wir uns im Baumarkt anhand einer farbkarte abmischen lassen, die übereinstimmung auf einem test-stück mdf ist okay, behaupte ich mal. ich jedenfalls war positiv überrascht, das man sich so ziemlich jeden farbton abmischen lassen kann, den man anhand vieler Farbkarten einfach aussucht. Acryl oder Kunstharz-lack, Dispersionsfarbe oder was auch immer - kein Profi-equipment, aber für den kleinen Mann ausreichend. Und die Boxen sollen ja in der Hauptsache gut klingen, nicht gut aussehen, kurz: genau das gegenteil von dem, was die bessere hälfte so ausmacht

Also, fangen wir mal an mit der Holzzuschnittsliste, die vom "Don" habe ich mal angepasst und zusammengefasst, Baumarktfreundlich



Ein fertiges CAD-Modell von der ganzen Box habe ich auch aufgebaut, hier ein Bild:



Und hier der Download des Modell's für den Edrawings-viewer:

link edrawingsviewer für Windows:
http://www.solidworks.de/pages/products/edrawings/viewer.html
link modell: http://sinus-pollux.de/downloads/mona-lina-gefaerbt.EASM

Aktueller Status: Kisten sind geleimt und werden noch verschliffen. Front ist ausgefräst.


Gebaut hab ich mit Spanplatte - bei 6,19€ der Spanplattenquadratmeter konnte ich einfach nicht widerstehen, 18,99 rufen die Baumärkte derzeit für MDF auf - da schleife und spachtele ich lieber ne Stunde länger. Mich deucht aber auch, ich muss mir einen Obi im Raum Mannheim suchen - dieses Holz hab ich im Obi Wallau/Biedenkopf (Hinterland ) geholt - im Praktiker bei mir nebenan kostet die Spanplatte mal eben 10,99/qm, MDF auf gleichem Niveau wie anderswo auch.


An dieser Stelle: habt ihr Vorschläge an mich, was ich ausprobieren kann? Ich vermute zwar, die Ideen werden bei der Arbeit kommen, aber evtl. habt ihr ja ein paar Vorschläge, was ich so anstellen kann, das mir Aufschluss gibt über die Funktion dieses Lautsprechers :o)
Die DCX2496 steht hier bereit, für alle Test-Schweinereien in Betrieb genommen zu werden, das Christkind war dieses Jahr zwar recht früh da (Anfang November *g*) , aber man hat ja keine Eile...

Grüße,

Alex
focal_93
Inventar
#2 erstellt: 30. Dez 2007, 11:35
Hi Alex,

lese intressiert mit.

Grüsse

Uwe
ton-feile
Inventar
#3 erstellt: 30. Dez 2007, 11:51
Hallo,

schönes klassisches Projekt.
besonders neugierig bin ich auf deine Weichenentwicklung mit DCX Hilfe.

Gruß
Rainer
holly65
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Dez 2007, 11:52
Moin Alex,

da hast du dir was Feines ausgesucht.

Die Mona-Lina war für mich die beste Box bei`m Contest.

grüsse

Karsten
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 30. Dez 2007, 14:32

- Austausch von ein paar Weichenteilen, einen Spulenwert mehr, einen weniger, Dito bei den Kondensatoren, einfach mal horchen.


Das ist für mich immer der interessante Teil einer neuen Konstruktion.
Ich bin gespannt was Du draus machst. Die Mona Lina habe ich auf der Hifi-Messe in Gelsenkirchen ja auch gehört. Die klang doch schon sehr schön ausgewogen. Das spricht aber nicht gegen eine Weichenmodifikation, wenn man Stellen findet, die man selbst vielleicht gerne "anders" haben möchte
donhighend
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Dez 2007, 14:57
Hallo Alex,

Du machst es tatsächlich. Das freut mich wirklich sehr. Es ist schon witzig, in einem Forum zu lesen, dass jemand etwas nachbaut, was man selbst entworfen hat. Für mich ist das eine Premiere, und ich fühle mich schon ein wenig "gebauchpinselt". Vor allem, wenn meine Augen folgendes lesen müssen:


holly65 schrieb:
Moin Alex,

da hast du dir was Feines ausgesucht.

Die Mona-Lina war für mich die beste Box bei`m Contest.

grüsse

Karsten


Karsten, ich bedanke mich für diese Lobeshymne

Alex, ich wünsche Dir jedenfalls viel Spass beim Bau und Deiner Holden im Frühjahr viel Spass beim Hören...

Liebe Grüße
holly65
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Dez 2007, 15:28
Hallo,


donhighend schrieb:
Lobeshymne


NÖ! die Box ist nach meinem Geschmack einfach spitze.

Ich unterscheide aber streng nach aktiv und passiv , absolut
gesehen war Harry`s Box ganz vorne.

grüsse

Karsten
castorpollux
Inventar
#8 erstellt: 07. Jan 2008, 01:53
Nabend,

In Ermangelung eines Hochtönerchens für die winzige Einbauöffnung habe ich am Wochenende hauptsächlich geschliffen, Musik gehört ... und am Ende noch ein paar Winkelmessungen durchgeführt, quasi als Funktionsüberprüfung :o)

Also womit fangen wir an? Formalitäten:
Messbedingung, was gibts alles zu wissen?
Messung in ca 1m Abstand, Box mit TT auf 1,4m Höhe,
Nächste begrenzungsfläche ist der Boden mit 1,4m, wahlweise kann man auch die Couch oder den Ficus mit 1m Abstand nehmen, daher Gating bei ~4ms,
Messung zweikanalig mit Frequenzgangkalibriertem Mic, aber ohne pegelcalabrese.

Also, hier haben wir das ganze unbeschaltet:


und hier mit der Beschaltung für den Tieftöner:


So wie ich mich kenne, werde ich die Messungen noch das eine oder andere mal wiederholen, schon allein, weil das fenster für die beschaltete Messung bei 200Hz anfängt und nicht bei 300Hz wie das erste. Davon ab macht die 90 Grad-Messung "da unten" einen Schlenker, der so gar nicht zu dem passt, was die unbeschaltete Messung bei 90Grad preisgibt.


Hier noch eine Messung auf Achse mit angefügter Nahfeldmessung - nicht, weils so viel Aussagekraft hat, sondern weils so nett anzuschauen ist :-D


Was mir insgesamt bei den messungen auffällt:
Unter Winkel fällt der Pegel, auch schon an der unteren grenze der Messgenauigkeit. das das Konstrukt zu hohen Frequenzen bündelt und daher noch weiter absackt im pegel, ist mir klar, doch warum findet das auch schon bei 400Hz statt? Bündelung durch die Schallwand? Weitere Entfernung zum Schallentstehungsort durch drehen der Box um einen Punkt, gedacht auf der Mitte der Schallwand? Zum letzten mal ist mir das bei Udo aufgefallen, als dieser in seinem Magazin schrieb, das seine Winkelvorrichtung den Pegelabfall verursachen würde, das aber eigentlich für die Übersichtlichkeiteigentlich ganz prima sei...

Achja, eines noch: Alex, hatte dein SPH bei etwa 900-1000Hz Free Air einen kleinen buckel im Resonanzdiagramm? Im Diagramm von Monacor kann man das andeutungsweise erkennen, die K+T-messung von vor Jahren weist davon keine Spur auf...

Vom Hochtöner, so er bald ankommt, erwarte ich mir dann einen klar sichtbaren Bafflestep, da bin ich ja mal gespannt

Grübelnde Grüße,

Alex
donhighend
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Jan 2008, 02:19
Hallo Alex,

ich habe das nicht nachgemessen...

Liebe Grüße
eltipo
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Jan 2008, 03:10
Nabend Alex,


dein Drehtellerchen funzt also, ich bin begeistert....


Hast du mal eine Parametermessung der Treiber gemacht?

so rein aus Langeweile?

Da hatte ich auch immer deutlich andere Ergebnisse, als die Klatschmagazine.
Es tröstet dich sicher nicht, wenn ich dir sage, dass der Impedanzpickel bei mir auch bei beiden Chassis zu messen war...*g*


Womit hast du denn eigentlich gehört, wenn du keine passenden Ht hattest?

Bis morgen mal, nein, heute nachmittag:-D

Ich muss noch so tun, als müsste ich was tun*g
castorpollux
Inventar
#11 erstellt: 07. Jan 2008, 11:51
Ahoi,

solange du "busy" bist, werte ich deine Aussage über meinen (hochmodernen) Drehteller als Zerstreuung meiner Bedenken, aber ich werde drauf zurückkommen, sobald ich tiefer in dieser Materie stecke.

Parametermessungen und die Abweichungen reißen mich nicht mehr so vom Hocker , folgen aber noch. Ich hatte nur gestern keine Böcke mehr, die Säge zu schwingen, um eine Deckelplatte für mein Geschlossenes Volumen anzufertigen, um die beiden zu bestimmen - eingewobbelt sind sie aber immerhin, blos an den ~50Hz fs tut sich nix und tat sich nie was...

Es tröstet mich ungemein, das du den "Pickel" auch hattest, sonst würde das ja bedeuten, ich hätte am Treiber was vermurkst


Womit hast du denn eigentlich gehört, wenn du keine passenden Ht hattest?

Duetta Top Light

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 07. Jan 2008, 11:53 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#12 erstellt: 09. Jan 2008, 01:18

donhighend schrieb:
Hallo Alex,

ich habe das nicht nachgemessen...

Liebe Grüße



Schade Schade schade, sonst könnten wir jetzt vergleichen - aber wie hast du dann entwickelt



Ermittelte TSP:
Fs = 49.46 Hz
Re = 6.60 ohms[dc]
Le = 1159.13 uH
L2 = 509.28 uH
R2 = 8.70 ohms
Qt = 0.64
Qes = 0.82
Qms = 3.00
Mms = 11.80 grams
Rms = 1.220811 kg/s
Cms = 0.000878 m/N
Vas = 21.72 liters
Sd= 132.73 cm^2
Bl = 5.444881 Tm
ETA = 0.31 %
Lp(2.83V/1m) = 87.85 dB

Closed Box Method:
Box volume = 17.69 liters
Diameter= 13.00 cm

Sieht irgendwie ein bisschen anders aus, als bei der k+t vor ein paar Jahren...irgendwie liege ich näher an der monacor - messung dran, die setzt mms auf 12,5 g, die k+t auf 14

eltipo, meintest du das mit Abweichungen, die du feststellen konntest? hast du deine ergebnisse von damals noch? ich hab jetzt nur einen gemessen, aber davon ausgegangen, das der andere mit FS genauso auf 50Hz sitzt, erwarte ich keine großartigen unähnlichkeiten... täte mich jedenfalls wundern, mache ich aber auch noch

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 09. Jan 2008, 01:19 bearbeitet]
donhighend
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 09. Jan 2008, 11:48

castorpollux schrieb:
...aber wie hast du dann entwickelt


Das ist einfach erklärt. Die Lautsprecher sind ja vor gut einem Jahr im Rahmen des K&T Wettbewerbes entstanden. Zwischen der Ausschreibung in der K&T, der Mitteilung von der K&T, dass ich "dabei" bin und dem Eintreffen der Chassis bei mir, lag etliches an Zeit. Ich habe mir den HT-Frequenzganz bei Ilmag runtergeladen und den TMT Frequenzganz mittels SPL-Trace von der Monacor HP manuell erstellt. Beides habe ich in Boxsim eingepflegt und habe auf dieser Basis eine Weiche "trocken" simuliert. Da ich dieses Hobby nun schon gute 30 Jahre betreibe, erschienen mir die Werte der Bauteile recht schlüssig. Ich wollte natürlich ein vorzeigbares Projekt mit nach Duisburg nehmen. Deswegen nahm der Gehäusebau einiges an Zeit in Anspruch, was zur folge hatte, dass ich irgendwie in Zeitdruck kam. Einen Tag vor dem Tag der Tage waren die Gehäuse fertig, aber noch keine Entwicklungsarbeit geleistet. Ich hatte ja noch Zeit... Also habe ich die Chassis in die Kisten geschraubt, die Weiche entsprechend der Simulation aufgebaut, mein altes Kemtec AMS ST (ja, mit dem Atari 1024ST, ARTA hatte ich noch nicht...) ausgepackt und losgelegt. Die ersten Töne mit der simulierten Weiche klangen schon recht ordentlich, aber es störten mich schon noch einige Dinge. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet, eher ein Disaster. Dann wurde mittels des Kemtec'schen Sinus-Sweeps gemessen, ein paar Bauteilewerte verändert und am nächsten morgen nach Duisburg gefahren.

Das wars...

Gruß


[Beitrag von donhighend am 09. Jan 2008, 12:25 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#14 erstellt: 10. Jan 2008, 23:43

donhighend schrieb:
Da ich dieses Hobby nun schon gute 30 Jahre betreibe


So alt bist du schon??

Na, da soll noch mal einer behaupten, frank_hb mache Werbung für Monacor

Weils jetzt geht, stelle ich auch gerade noch eine vergleichende Messung mit Zusatzmasse ein:



Eigentlich nicht schlecht, so von gestern auf heute - oder? Bevor ich es vergesse: das chassis hat vor jeder messung 5 minuten lang "auf den sack" bekommen und dann 10 minuten ausgekühlt.

Grüße,

alex


[Beitrag von castorpollux am 11. Jan 2008, 00:37 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#15 erstellt: 16. Jan 2008, 01:43
Jippiejaheh,

letzte Woche Freitag kamen die Hochtönerchen.
Größer als gedacht, aber doch irgendwie knuffig
Also, ein bisschen einrauschen hab ich sie lassen, bei 1V Klemmenspannung - das muss reichen, ist nervtötend genug

Dann gings ab ins Gehäuse. und hier gibts auch schon das erste bunte Bildchen: einmal 180 grad um die Box herum in zehn-grad-schritten ohne weiche und einmal mit weiche.



Hier haben wir dann jetzt noch den Hochtöner, einmal unbeschaltet auf Achse und einmal mit Weichteilen, genauso auf Achse.



Dann gibts da noch den Tieftöner, wieder unbeschaltet und beschaltet.


Zum Abschluss:
TT und HT auf Achse unbeschaltet.


Sowie TT und HT Impedanzgang
http://sinus-pollux.de/galerie/monalina/ttundht-imp.jpg

Zum Abschluss für heute noch mal ein Zip-File, mit den wesentlichen Weichteil-losen Messungen: HT von -90 bis +90 Grad in 30Grad-Schritten, Impedanzmessung von HT und TT sowie TT von 0 bis +90 Grad in 30 Grad-Schritten.
Zip-Datei
Messbedingungen sind als Textdatei eingefügt, mit den Infos:

Messbedingungen:
-Nächste reflektierende Wand: 1,5m (Boden und nächste Seitenwand/Dachschräge) Fenster ist optimalerweise 3-4ms lang, dann folgt in der Regel die erste Reflektion.
-Messung in 1m Abstand auf Höhe des Hochtöners
-Mikrostativ wurde mit Sonofil umwickelt, um Reflektionen zu vermeiden
-Messung ist nicht pegelkalibriert, erfolgte aber 2-Kanalig


Meckerer erwünscht!

Die Messungen (HT amplitudengang + Phase, Impedanzgang + Phase; TT Amplitudengang+Phase, Impedanzgang + Phase) werde ich dann die Tage in ein Simu-Programm meiner Wahl importieren und mal schauen, was sich draus machen lässt.

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 16. Jan 2008, 02:36 bearbeitet]
Christoph_Gebhard
Inventar
#16 erstellt: 16. Jan 2008, 21:12
Hallo Alex,

sehr gut. Nix gegen die Monalina (ich halte sie für einen sehr guten Lautsprecher), aber eigentlich hättest du deine Energien besser in ein komplett neue Eigenentwicklung stecken sollen, oder?

Da du die Meckerer forderst,bekommst du sie auch.

Angenommen, du hörst auf Hochtönerhöhe. Angenommen, der Abstand zum Hochtöner am Hörplatz ist drei Meter. Angenommmen der Tieftöner sitzt auf der Schallwand 12cm tiefer als der Hochtöner. Angenommen, das Schallzentrum des Tieftöners ist 5cm tiefer als das des Hochtöners. Wie weit ist der Tieftöner vom Ohr entfernt?
Nach meinen Berechnungen müssten es ungefähr 305,5cm sein.
Der Schall des Tieftöners hat am Hörplatz einen 305,3 / 300 = 1,01766 mal so langen Weg.
Wenn du auf ein Meter Abstand auf Hochtönerhöhe misst, legt der Schall vom Tieftöner etwa 105,8cm, also den 105,8 / 100 = 1,058 mal so langen Weg zurück.
Um die korrekte Phasenlage am Hörplatz bei den Messungen zu bekommen, musst der Schall aber den 1,01766 fachen Weg des Hochtöners zurücklegen. Also muss das Mikro in Richtung Tieftöner verschoben werden. Wenn man sich die Verhältnisse mal als Dreiecke aufzeichnet, kann man das ganz gut nachvollziehen.
Natürlich verliert man wenn man das Mirko nach unten verschiebt unter Umständen aufgrund der Bündlung des Hochtöners etwas Pegel im Superhochton. Das kann man aber immer mal wieder mit einer Frontalmessung gegenprüfen. Vorrangig für die Weichenentwicklung ist aber erstmal die korrekte Phasenlage bei der Übergangsfrequenz.
Je nach Übergangsfrequenz, Lage der Schallzentren, Hör- und Chassisabstand ist die Ausprägung des "Fehlers" von drastisch über marginal-vernachlässigbar bis nicht feststellbar.
Bei der Monalina sollte das irgendwo zwischen marginal bis nicht feststellbar liegen, man sollte das aber immer im Hinterkopf behalten und bei den Messungen überprüfen.
Man kann das ganz gut kontrollieren, indem man mit kleinem Zeitfenster (und/oder etwas Smoothing) in Hörabstand und -höhe misst, dann mit dem Mikro auf 1m Entfernung geht und an der Mikorhöhe so lange "schraubt", bis der Frequenzgang der Messung im Hörabstand am nächsten kommt.

Edit: Ach so, noch was: Nach meinen, zugegeben spärlichen Hörerfahrungen mit der Monalina könnte ihr 1-2db weniger um 1000Hz gut tun. Mir und meinem Bruder klang es zeitweise etwas zu drückend-mittig, aber das kann natürlich auch Geschmackssache oder bewusste Abstimmung sein...

Gruß, Christoph


[Beitrag von Christoph_Gebhard am 16. Jan 2008, 21:21 bearbeitet]
lui551
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 16. Jan 2008, 21:29

Christoph_Gebhard schrieb:

Der Schall des Tieftöners hat am Hörplatz einen 305,3 / 300 = 1,01766 mal so langen Weg.


Ist schon wieder 1.April ?


[Beitrag von lui551 am 16. Jan 2008, 21:39 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#18 erstellt: 16. Jan 2008, 22:23
Hi


aber eigentlich hättest du deine Energien besser in ein komplett neue Eigenentwicklung stecken sollen, oder?


Psssst, ich will doch im Februar/März auch noch was zu tun haben ;-) Chassisbestückung steht schon, allein ums gehäuse verderbe ich mir momentan noch die Gedanken
Die beiden Monacöre für dieses Projekt habe ich schon vor einem dreiviertel Jahr festgelegt, und als ich dann auf dem Forentreff Alex mit seiner MonaLina gesehen hab, dacht ich mir - wozu neu entwickeln, warum nicht ein bisschen ins Messen reinkommen mit bekanntem ausgang?

Die Betonung bei 1Khz - ich werd ein Auge drauf haben, ich könnte mir aber vorstellenm, das das was mit dem Impedanzpickel bei 1Khz zu tun hat - schaun mer ma.

Die Sache mit der Messhöhe werde ich im Auge behalten, das ist in der Tat etwas, woran ich vor einiger Zeit mal gedacht habe, was sich aber im rahmen von ersten Messungen und dem ganz normalen anfängerwahnsinn verliert
Wenn ich das Recht verstehe, und, um das Beispiel zu verarbeiten, würde der beispielsweise 1,01766 so lange weg des tieftöners zum zuhörer im vergleich zum hochtöner sich bei frequenzen um die 3.1khz auswirken, richtig?
5.5cm (Wegunterschied) entsprechen einer vollen Wellenlänge bei 6,2Khz, für eine Auslöschung bedürfte es aber einer doppelt so langen Frequenz, so dass ht und tt außer phase wären --> 3.1khz
Theoretisch ergibt sich so ja ein bandbegrenzter Kammfilter - im Grunde ähnlich der D'Appolito-Anordnung, nur eben nicht auf Chassisabstände an sich bezogen, sondern auf den Weg zum Hörer...

Bin ich eigentlich der einzige dem es im Forum so ruhig vorkommt? Ist das die sprichwörtliche Ruhe vor dem "Sturm"?

Grüße,

Alex
lui551
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 16. Jan 2008, 22:29
Is ruhig.
Spatz
Inventar
#20 erstellt: 16. Jan 2008, 23:09
Die laut brüllenden Löwen bekommen das Futter im Moment in ihrem Käfig zugeworfen...
ton-feile
Inventar
#21 erstellt: 16. Jan 2008, 23:29
Guten Abend,

wenn ich das jetzt nicht total falsch verstanden habe, dann wären das ca. 5mm Unterschied bei 1m zu 3m Hör/Mess-Abstand.
Das sind zB 30 Grad bei 6kHz, in diesem Fall imO nur bei hoch, oder tiefer und recht flach getrennten Chassis ein Problem.

Die Idee am Hörplatz zu messen und dann für die 1m-Messung die Höhe des Mikros auf diese Phasenbeziehung hin nachzujustieren, finde ich sehr gut.

Noch einen schönen Abend,
Rainer
lui551
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 17. Jan 2008, 00:38

ton-feile schrieb:

Die Idee am Hörplatz zu messen und dann für die 1m-Messung die Höhe des Mikros auf diese Phasenbeziehung hin nachzujustieren, finde ich sehr gut.


Doch noch Januar. Nu is mir auch ein Licht aufgegangen.
castorpollux
Inventar
#23 erstellt: 01. Mrz 2008, 19:20
Hallo Leute,

nachdem ich in letzter Zeit erst mal ein paar heiß und innig geliebte Geräte rausgeworfen habe, weil Mitte des Jahres meine heiß und innig geliebte zu mir zieht, geriet die ganze Baugeschichte erst mal ins Stocken, geht aber weiter, zumindest dieses We, nächstes gehts ab auf die Insel .



nun hab ich in der zwischenzeit beide Böxlein aufgebaut, und, damit ihr einen kleinen Eindruck habt, hier zwei bildchen:


Vor der Inbetriebnahme gabs als ersten Check einen Abgleich der Impedanzverläufe beider Boxen - passt. Bis auf leichte Differenzen um die Abstimmfrequenz im bass gabs keine Unterschiede.

Bislang erlaube ich mir mal nur den unfairen Vergleich mit den ebenfalls abgebildeten DTL plus Sub: Verlierer. Da kann man hier meckern, dort meckern und viel meckern, aber eigentlich ist alles in sich stimmig bei dem Böxlein. Sie hat weniger Tiefgang als der nebenanstehende CB-Bass (ohne Entzerrung) - ich hätte nie gedacht, das ich den unterschied zwischen 40hz und tiefer reichender Subs ernsthaft feststellen können würde. Im Mittelton stimmt alles, aber irgendwie klingt sie (die monalina) leicht aggressiver als die DTL im Hochton. Trotzdem, es klingt alles lebendig, die Bühne ist da, die pauken rumsen ordentlich und die Gitarre zupft, gute Musik auch gerne mit Gänsehaut. Das mal als unqualifizierter erster Eindruck.

Heute abend werde ich dann mehr Musik hören und ein paar veränderungen vornehmen und ein bisschen messen und Vergleichshören. Nicht, um sie zu verbessern, sondern um sie zu verstehen
Veränderungen: mal überlegen, was mir so einfällt, bedämpfung der Line ist so ein Thema, bislang hab ich jeweils in den beiden knicken basotect drin, das macht sich schon echt gut, das Zeug gefällt mir ;-)
Ein anderes Thema ist latürnich die Weiche - da ich nun zwei boxen fertig hab, hab ich ja immer einen urpsrungszustand, den ich vergleichen kann.

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 01. Mrz 2008, 19:21 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#24 erstellt: 02. Mrz 2008, 16:28
hiho, hiho,

heute geht es heiter weiter:

hier erst mal der nachgereichte impedanzvergleich, als erster check, ob die box denn grundlegend richtig aufgebaut ist:


Heute hab ich zunächst mal die Bastelbox, bei der ich wohlbedacht alle weichteile mit kabelschuhen ausgestattet habe, auf den Tisch gehievt und gemessen, auf achse, bei +/- 30 Grad:


Als nächstes geht es dann auch schon zum Tieftöner, einmal unverkennbar unbeschalteter Weise, dann einmal mit analoger weiche in blau und in rot mit digitaler weiche - die analoge möglichst gut nachempfunden mittels Linkwitz-riley 12db bei 1.74khz.


Den Hochtöner hab ich dann nur noch unbeschaltet und mit digitaler weiche gemessen - so, wie es am ende vom filter her gepasst hat. Ein 12dB-Filter war ja vorgegeben, also ist es ein butterworth 12db-filter geworden, mit trennfrequenz bei 2,94khz sowie einer Absenkung um 6dB, aber seht selbst:


Die in der Grafik blaue Messung ist eine analoge Messung von vor einem Monat, die ich nachträglich zur kontrolle reingezogen hab und überrascht war, das mein filter dem oriniginalen so ähnlich kommt - die ist also höchstens im Pegel um ein db ungenau, ansonsten sieht (erkennt?) man zwei schön Deckungsgleiche kurven.

Als nächstes gabs ganz kurz die summenmessung:


Und nach dem ersten Probehören hab ich den Hochtönernoch ein dezibelchen abgesenkt, die box war mir einen tuck zu hell - und es lag nicht an der farbe der schallwand Sei es nun für das gewissen oder nicht - es klang besser.


Und hier auch die "Winkelmessungen":


Was sage ich zum klang? "Die kleine" scheint die Rückwand wirklich zu brauchen, am messplatz mitten im Raum gabs keinen Bass und der lang war, wie nicht anders zu erwarten, nicht zu vergleichen, also ab neben die stehende analoge Box und hin- und hergeschaltet. Nach kurzer Zeit hatte ich ja den hochton leicht nachgeregelt, wie schon geschrieben. nach einer weiteren halben stunde vergleichhören mit "i can see clearly" von holly cole (das letzte drittel ca. 10 mal) sowie 4 mal vergleichendem "let's stick together" von bryan ferry kann ich der aktivierten Box lediglich noch eine leichte rauigkeit unterstellen, die sie von der analogen unterscheidet. Der Unterschied ist aber Marginal. ich bin geschockt!

Und als nächstes? Ich mach noch mal winkelmessungen von -90 bis 90 Grad in 20 Grad-schritten und fertige ein sonogramm an, danach würde ich mich an eine weiche mit steileren Filtern wagen, evtl kann man ja das übergangsgeschwurbel bearbeiten...

Grüße,

Alex
castorpollux
Inventar
#25 erstellt: 02. Mrz 2008, 22:09
So, aktueller Stand der Ermittlungen:

gefunden wurde noch ein sonogramm zur verbauten weiche:


sowie im nachhinein eine kleine optimierung der Weiche:
in grün der vorhin beschriebene zustand,
hellblau mit equalizing von -1.5db@700Hz@Q:1
lülla: equlizing + HT um ein weiteres db abgesenkt (nun insgesamt -8dB

Jetzt gibts wirklich keine unterschiede mehr zwischen den beiden boxen.


Dann hab ich die Optmierung wieder rausgeworfen und mich an eine neue Weiche gemacht. rglerstellung hin und her, es wollte nichts so richtig funktionieren und wenigstens ein bisschen glatter werden als mit der 12db-weiche. letzten endes habe ich beherzt am stellrädchen für die Flankensteilheit gedreht und bin bei 48db-filtern gelandet.
Alles andere hätte einen tiefer trennbaren Hochtöner/Mitteltöner erfordert, den letzen endes wollte ich das Geschwurbel um 1-2khz plätten - ohne equalizing.
Zum vergleich daher hier die alten Einstellungen und die 48dB-Einstellungen:
Auf Achse:
sieht doch schon mal primadonna aus. Den hügel bei 700-800 hz kann man ohne probleme platt machen mittels Equalizer, der ht hat nun wieder 2 db mehr pegel von der weiche bekommen als vorher.


unter -30°


und unter 30°



Also ich muss ja sagen, unter 30 Grad sieht das ganze nun schon ein bisschen besser aus als vorher, wenn man mal rein die linie stur nachverfolgt. Dafür isses unter -30grad schlechter geworden und auf achse siehts wiederum verhältnismäßig gut aus.

ja, was nun?

Werde mir wohl oder übel morgen mal noch ein paar meter strippen holen müssen, zur zeit kann ich nur eine Box an die DCX anklemmen. Dann könnte ich sogar hin und her schalten zwischen meinen weich-varianten und mal "richtig" Probehören, so werde ich gleich erst mal die boxen wieder nebeneinander stell und vergleichen

Für heute abend ist aber erst mal messtechnisch schluss...außer es käme noch jemand mit einem gaaaaanz dringlichen vorschlag :-)

Was hab ich nun eigentlich aus der Geschichte gelernt? das ganze ging so verflixt schnell, das muss ich erst mal verdauen. rade was Filter und deren Wirkungsweise angeht, werde ich mir wohl noch mal grundlagen anlesen müssen, denn ich habe ein ganz klitzekleines bisschen das gefühl, ich kann zwar jetzt zielfunktionen modellieren, aber
komisch ists schon....denn sie wissen nicht, was sie tun.

Grüße,

Alex
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