Bassivmembran mit Aktivchassis?

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++Stefan++
Stammgast
#1 erstellt: 07. Apr 2008, 11:36
Kann man mit einem Schwingkreis zwischen Lautsprecherchassis und einer Kondensatorbank ähnliche Effekte hervorrufen wie durch Beschwerung der Membran?
Ist etwas kurz gestellt, ich habe jedoch bisher noch keine Literatur dazu gefunden.
Party201
Inventar
#2 erstellt: 07. Apr 2008, 15:07
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Apr 2008, 15:19
Die Frage ist tatsächlich etwas kurz geraten.
Was genau möchtest Du erreichen?

Mit einer Massevergrösserung am Tieftöner veränderst Du sicher mal die TSP. Und wenn Du an einem Simu-Programm einen Versuch machst und am Tieftöner die Membranmasse erhöhst, so sinkt damit die Eigenresonanz, die untere Grenzfrequenz und der Kennschalldruck.
So habe ich mit einem fiktiven Lautsprecher (Monacor) die Eigenresonanz von 23Hz auf 15Hz verringert. Das VAS blieb dabei unverändert, aber die Membranmasse musste dazu von 36,3 Gramm auf 85,3g erhöht werden. Das hat den Kennschalldruck von 90,7dB auf 85,1dB verringert, dabei bei gleichem Gehäusevolumen (geschlossen) von 34,8 Liter die Grenzfrequenz von 60Hz auf 40Hz reduziert. Dabei ist Qts gleich geblieben.

Kann es sein, dass ich damit Deine Frage schon beantwortet habe? Oder wie soll ich mir das mit dem Schwingkreis vorstellen?
++Stefan++
Stammgast
#4 erstellt: 08. Apr 2008, 23:04
Oje, ich hab die so während des weggehens geschrieben, die Idee kam mir unter der Dusche und ich musste anschließend schnell weg.

Ich hatte vor einen Lautsprecher für meinen Ebass zu konstruieren (ja ich weiß HIFI ist da eigentlich nicht angesagt). Ich wollte 18x 18cm Chassis verbauen. 9Chassis vorne 9Hinten. Anstatt das ganze impulskompensiert mit 2x900Watt laufen zu lassen dachte ich vielleicht nur die vordere Seite anzusteuern und die hintere Seite elektrisch so zu verändern, sodass sie die eigenschaften eines Feder/Masse System des Bassreflexrohres/Passivmembran besitzten.

Der Link zum Lautsprechershop ist ja "nur" ein Serienschwingkreis zum angetriebenen Lautsprecherchassis, ich wollte hingegen auf der Elektrischen seite der zum test mal nicht angesteuerten 9Chassis herumprobieren.
http://forum.musikding.de/vb/showthread.php?t=22385 -> hier wurde meine idee etwas abgebuttert

Mensch die überschrift ist mir Peinlich, allerdings soll es ja ordentlich Bassen.


[Beitrag von ++Stefan++ am 08. Apr 2008, 23:09 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Apr 2008, 12:01
Also, mal vereinfacht gesagt, Du möchtest eine Bassreflexbox für einen E-Bass mit 9 Chassis mit 18cm Durchmesser. Und dann halt eine Konstruktion, welche die Bassreflexaufgabe übernimmt.

Ohne da allzuweit in die Theorie vorzustossen, hast Du bei einer Bassreflexkonstruktion zwei Dinge zu beachten. Da ist erstens die Abstimmung der ganzen Reflexkonstruktion und zweitens die angestrebten Daten.
Machst Du eine Box gross, so kann die Reflexabstimmung relativ tief erfolgen. Machst Du sie klein, wird die Abstimmung meist höher ausfallen.
Machst Du die Systemgüte Qts klein (0,5), ergibt dies einen Bassabfall und eine gute Impulswiedergabe.
Machst Du Qts über 0,7, so wird der Bass kräftiger, aber unsauber.

Jetzt kann man mit den Reflexrohren und der Boxengrösse spielen. So bringt man mit einer grossen Box und relativ grossen Rohren ein Qts von 0,7 hin, bei einer Abstimmung von z.B. 40 Hz.
Und mit einer kleinen Box und höherer Abstimmung bekommt man auch ein Qts von 0,7 hin, allerdings mit einer Grenzfrequenz von z.B. 80 Hz.

Dies ist mal das Grundsätzliche.
Die Bassabstimmung ergibt sich aus der Luft-Masse und der Federkraft des Luftvolumens in der Box.
Wenn man nun eine Passivmembran verwendet, so kann man erstens mit der Membrangrösse den Membranhub beeinflussen. Schliesslich soll im Resonanzfall (Reflex-Abstimmung) der grössere Teil der Luftbewegung durch die Passivmembran oder die Reflexöffnung erfolgen und nicht durch den Tieftöner. Da beim Passivtieftöner der Hub begrenzt ist, muss man auf seine Auslenk-Fähigkeit achten.

Konkret müsste eine Passivmembran mindestens die Fläche der Aktivmembran haben, vorteilhafterweise das Doppelte. Dann könnte im Abstimmungsbereich der aktive Tieftöner weniger auslenken und der passive wäre immer noch nicht zu stark ausgelenkt.

Damit ist eigentlich die Anzahl-Halbierung schon ungünstig.

Und weiter soll die Resonanz des Passivtieftöners tief genug liegen. Durch den Einbau im Gehäuse erhöht sich nämlich seine Resonanz. Darum gibt es Passiv-Tieftöner, die man mit zusätzlichen Massen in der Resonanz beeinflussen kann. Und dabei ist eigentlich nur der Feder-Anteil der Luft in der Box und die Membranmasse bestimmend.

Nehmen wir einen normalen Lautsprecher und schalten einen Kondensator parallel zur Schwingspule, so können wir die Resonanz verändern. Aber wir haben nicht mehr nur Feder und Masse, entsprechend L und C, sondern wir haben den Schwingspulen-Widerstand. Dieser bedämpft unmittelbar die ganze Abstimmung und damit die Resonanzüberhöhung. Die Wirkung ist folglich deutlich schwächer als bei einem reinen Passiv-Tieftöner.

Natürlich, wenn Du die 18 Lautsprecher schon hast, kannst Du basteln und Versuche anstellen.
Wenn Du die Dinger aber noch nicht hast, würde ich einen anständigen Bass (oder meinetwegen zwei) einsetzen und mit einem ganz normalen Lautsprecherprogramm (BassCAD) die beste Boxengrösse und die beste Reflexabstimmung ermitteln. Und oft braucht man gar keine teuren Bassreflexrohre, meist reicht auch ein Stück Abwasserrohr vom Baumarkt. Wie lang das sein soll bei gegebenem Durchmesser sagt das Simu-Programm.
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