gesundheitsschädlicher Dämmstoff in Tieftongehäusen

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Jorja
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Okt 2008, 14:45
Liebe Leute!

Vor vielen Jahren, da sah ich in einem Hi-End - Journal die B&W Matrix 800.
Erinnert Ihr Euch, Ihr Alten,
und schon mal davon gehört, Ihr Grünschnäbel?


Die Lautsprecher haben mir so gut gefallen,
daß ich ab diesem Zeitpunkt wußte:
"Die will ich haben!"

Leider,
angesichts des doch hohen Anschaffungspreises
über mehrere Jahre in Nachtschicht-Arbeit gegangen,
habe ich letztendlich doch nicht genug gespart bekommen.

...da baute ich sie mir einfach nach.
(Darf man sowas hier sagen? )

Wie auch immer,
gestopft wurden die Tiefton-Gehäuse (4 x 130 Liter)
mit Steinwolle,

weil mir der damalige Komponenten-Händler
von dem damaligen weißen watteartigen Zeug (weiß den Namen nimmer) abgeraten hat,
"...weil's so teuer ist..." .

Kurz nach Fertigstellung des Projektes und dessen Inbetriebnahme
ereilte mich die Nachricht
(damals in sehr hysterischer Art behandelt),
daß jede Art von Mineral-Wollen ihre Partikel absondert,
diese in der Lunge festsetzt und daselbst mehr oder weniger bald
unweigerlich karzinogen würde.

Da hab' ich mir in die Hosen gemacht,
weiterhin die Boxen betrieben,
aber halt "vorsichtig geatmet" :

Später, als die Kinder kamen,
wurde mir diese Leichtsinnigkeit ein wenig zu
verantwortungslos,
und seither ruhen die Lautsprecher in einem weitab liegenden Raum,
schweigend,
schade.

Jetzt,
da die Kinder groß sind und wieder mehr Zeit für's Hobby vorhanden ist,
möchte ich die Lautsprecher wieder hervorkramen,
und begegne deshalb wieder der alten Frage:

Wie gefährlich ist Steinwolle,
in Bassreflexgehäusen als Dämm-Material gestopft,
die beim Spielen sichtbar von den Membranen nach vor gepumpt wird,
für die menschliche Gesundheit?



Für Eure Hinweise danke ich Euch schon jetzt!


Liebe Grüße

Jorja
Marsupilami72
Inventar
#2 erstellt: 03. Okt 2008, 14:51
Schmeiss den Mist raus, saug die Gehäuse sorgfältig von innen aus und dämm die Gehäuse neu mit Polyesterwatte, wie es sich gehört!
MBU
Inventar
#3 erstellt: 03. Okt 2008, 14:57
Hallo Jorja,

ich hatte in meinen alten BR auch Steinwolle drin, diese 12 Jahre lang gehört und lebe noch, aber ich bin auch Raucher. Vielleicht heben sich die Riskiken auf.

Mal ohne Spaß: Was spricht eigentlich dagegen, die Gehäuse zu sanieren?

Kauf Dir im Baumarkt eine Feinstaubmaske und montiere im Freien (Balkon?) Treiber und Weiche heraus. Die Boxen karrst Du dann zur nächsten Tanke mit Autostaubsauger (dann hängt der Feinstaub nicht in Deinem Sauger), entfernst dort die Mineralwolle (am besten in mitgebrachten Müllsäcken entsorgen) und saugst Die Gehäuse ordentlich aus. Zu Hause kannst Du noch den eigenen Sauger bemühen und neues Dämmmaterial einbringen.

PS: Während ich noch formuliert habe war einer schneller - die Idee ist halt auch naheliegend.


[Beitrag von MBU am 03. Okt 2008, 14:58 bearbeitet]
Jorja
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Okt 2008, 22:03
Liebe Leute!

Klar!
Rausräumen und ordentlich saubermachen wäre natürlich das Logischste.

Weil man ja aber nicht so sehr an sonem Aufwand interessiert ist,
hätt' ich gedacht,
es wäre in der Heifi-Welt inzwischen die Erkenntnis gewachsen,
Steinwolle sei unbedenklich
und ich könnte meine guten Stücke
verwenden, ungeöffnet!

Insofern warte ich noch ein Weilchen,
vielleicht meldet sich doch noch jemand,
der mich in dieser Richtung beunsorgen kann !



"...in meinen alten BR auch Steinwolle drin, diese 12 Jahre lang gehört und lebe noch, aber ich bin auch Raucher. Vielleicht heben sich die Riskiken auf. ... "
,
meinte Uibel!

So gesehen ist's bissi blöd,
daß ich mit dem Rauchen aufgehört habe,
vor drei Jahren.

Aber bis dahin war ich demnach gut geschützt!

Liebe Grüße und vielen Dank

Jorja
holzy81
Stammgast
#5 erstellt: 03. Okt 2008, 23:50
Hi,

also Steinwolle hat definitiv nichts in nem belüfteten Gehäuse zu suchen.
Ich verkaufe das Zeug im Baumarkt und wenn das beim Anfassen schon auf der Haut juckt, was macht es dann erst in den Lungen!?
Auf dem Bau wird Steinwolle auch immer dicht verschlossen.
Wenn man z.B eine Decke vertäfelt und dahinter noch Steinwolle soll wird sie immer in Folie verpackt, da sonst permanent die feinen Fasern sogar durch die Nut und Feder Schlitze rieseln.

Ich empfehle dir sehr den Aufwand zu betreiben.
harrymeyhar
Stammgast
#6 erstellt: 04. Okt 2008, 06:11
Hallo Jorja,

das hängt davon ab, wie alt die verbaute Steinwolle ist. Sehr gesundheitsschädlich sollen die bis 1995 hergestellten Stein- und Glaswollen sein.
Einfach mal bei wikipedia schauen.

Aber selbst bei neuerem Material wäre ich übervorsichtig und würde die Steinwolle entfernen.

Nur zur Info: Ich habe mich mit dem Thema bei diversen Projekten für meinen Hausumbau auseinandergesetzt und habe immer Alternativen genommen,
wenn nicht sichergestellt war, daß keine Fasern in die Umgebungsluft gelangen können.

Grüße

Harry
Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 04. Okt 2008, 06:24
Beim Arbeiten mit Mineralwolle trägt man nicht ohne Grund eine Feinstaubmaske. Das Weisse Zeug, das du meinst, ist wahrscheinlich Sonofil, gibts auch in Grau, ist aus Polyester und somit unbedenklich. Kostet pro Packung ungefähr 3€ und reicht für 20 Liter +/- ?.
Ich würde die Steinwolle schon wegen des guten Gewissens rausschmeissenn und würde mir auch sorgen machen, ob der Staub nicht in die Antriebseinheit des Tieftöners geraten kann..
cSharp
Stammgast
#8 erstellt: 04. Okt 2008, 07:58
Hallo,

willst du ernsthaft darauf warten, dass irgendwer um die Ecke kommt und dir erzählt, dass er glaubt, dass die Steinwolle ungefährlich ist? Von den Millionen (:D) Forumsteilnehmern werden da sicherlich eine Handvoll dabei sein, ABER: Ein Großteil wird dir davon abraten, ventilierte Boxen mit Stein- oder Glaswolle zu befüllen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass ich nicht mal in einem geschlossenem Gehäuse Mineralwolle einsetzen würde.

Und der Aufwand für die Ausräum-, Aussaug- und Neubefüllungs - Aktion hält sich meiner Meinung nach ziemlich in Grenzen, wenn du dafür deine Boxen wieder verwenden kannst, allein: Der Wirkungsbereich von Sonofil / Polyesterwatte ist ein ganz anderer als der von Mineralwolle. Je nachdem musst du also noch mit Filz oder anderen Schaumstoffen nachhelfen, aber einen echten Selbstbauer und Hobbyisten kann dieser geringe Aufwand nicht wirklich abhalten

gruß
cSharp
pelowski
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Okt 2008, 10:50
Hallo,

ich würde die Steinwolle drinlassen. Die Dämpfung ist deutlich besser als mit Sonofil. Habe in meinen - allerdings geschlossenen - Boxen auch Steinwolle.
Was die Gesundheitsgefahr betrifft, so ist sie auf jeden Fall ernst zu nehmen, auch wenn niemand weiß, ob und wenn ja, wieviele Partikel aus der Box wirklich in die Lunge gelangen.
Ich würde vor die (innere ) Öffnung des Reflexkanals eine Art Filter setzen. Vielleicht geht schon mehrfach gefaltetes Sonofil. Schon klar, daß es u.U. nicht ganz einfach sein wird, zwei sich widersprechende Forderungen zui erfüllen: keine Durchlässigkeit für Partikel; hohe Durchlässigkeit für Luft.
Trotzdemwürde ich das Problem erstmal so angehen.

Grüße - Manfred
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Okt 2008, 11:08
Neuere Steinwolleprodukte sind gesundheitlich unbedenklich, da sie wniger Fasern abgeben, die lungengängig sind und diese biolöslich sind. Ich verwende z.B. Heralan TP ohne Bedenken.
Joker(AC)
Stammgast
#11 erstellt: 04. Okt 2008, 11:41
Jorja
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 04. Okt 2008, 12:41
Grüß Euch alle zusammen!

Oh, da ist ja jede Menge Resonanz
und das Thema widersprüchlich wie eh und je!

Vielen Dank erstmal allen für die Diskussion!

Also ich habe mich auch ein wenig umgehört
und werde der eher skeptischen Fraktion nachfolgen!

Die neue Frage ist also logischer Weise:

Was kommt dem Akkustikgenie "Mineralwolle" qualitativ am Nächsten?
Die Plastikwollen, wie somanch einer oben schon geäußert hat,
sind ja nur zweifelhafter Eigenschaften
und mit sehr viel Experimenten verbunden,
die die Wände beruhigen sollen.

Die Wolle einfach reingestopft an die richtigen Stellen,
vorbei war's mit diesem Problem.

Es knackt so trocken
wie die Gebeine des Tut Ench Amun !


In anderen Lautsprechern habe ich Bekleidungsabfall verwendet,
dicht, weniger dicht,
verschiedene Verteilungen,
ist alles nix gegen die Wirkung der Wolle!

Dein Link, Joker, ist sehr verlockend.

Ich kenne das Produkt aus den Bau-Messen;
da hab' ich mich früher immer übergeben müssen,
wenn ich die Kosten angeschaut habe.
Das dürfte sich ja inzwischen schon gebessert haben.
Ist wirklich interessant!


Aber mal im Klartext:
Was verwendet eine Markenschmiede in ihren Gehäusen?

Vielleicht können wir uns dadurch einige Such-Aufwände ersparen !


Vielen Dank wieder für Eure Meinungen
und liebe Grüße


Jorja
Maliq
Inventar
#13 erstellt: 04. Okt 2008, 13:00
Hi,

seit '97 gibt es eine neue DIN-Norm, welche die Fasergröße genau festlegt.

Die Fasergröße muß nun so sein, daß in einer bestimmten Zeit die Konzentration des Stoffes im Körper auf ein Minimum

sinkt. Auch wird bei der Produktion auf Formaldehyd verzichet, welches ja gerade im Verbund mit den kleinen Fasern

im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen.

Ich würde dir auch zu Heralan raten.
Tomacar
Inventar
#14 erstellt: 04. Okt 2008, 13:35
Hi,

mit Schafwolle habe ich auch mal meine Boxen gefüllt,
glaub das war damals noch von Conrad oder Völkner...

Die Wirkung war soweit ich das beurteilen kann gleich der mit Polyesterwatte/Sonofil.

Jedenfalls fasert das ziemlich stark, innen in der Box war alles mir einer feinen Schicht aus Schafwolle überzogen...
gesundheitlich warscheinlich unbedenklich aber ob das die Chassis so mögen, wenn sich das Zeugs u.U. in den Luftspalt verirrt???

Der Geruch ist auch nach Jahren noch merkwürdig, es riecht allerdings mehr nach Chemie als Schaf...
HiFi-Selbstbau
Inventar
#15 erstellt: 04. Okt 2008, 14:52
Hi,

wir verwenden in unseren Boxen auch Glaswolle. Allerding so, dass es "unten" einen akustischen Sumpf gibt, der an seiner Oberseite z.B. mit einer Lage Noppenschaumstoff als Filter abgedeckt wird.

s. http://hifi-selbstba...iew&id=235&Itemid=70

So kommt selbst aus einer Bassreflexbox nix raus. die akustische Wirkung von Glas-/Mineral-/Steinwolle ist einfach so gut, dass man nciht darauf verzichten kann/sollte.

Polyeservlies hat bei tiefen und mittleren Frequenzen bei gleicher Dicke nicht mal 1/10 der Wirkung von Glas-/Mineral-/Steinwolle und wirkt nur durch dadurch, dass der Schall im Gehäuse mehrfach reflektiert wird. Gerade das will man aber ja eigentlich vermeiden sondern will schon nach der ersten Reflexion Ruhe haben.

Gruß Pico
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