Passivweiche mit breitbandigem Mittelton

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el`Ol
Inventar
#1 erstellt: 25. Nov 2008, 12:14
Hallo alle zusammen!

Der Vance Dickason gibt Bandpass-Kochrezepte nur bis 3,4 Oktaven an, was mir viel zu wenig ist. Gibt es irgendwo Formeln für 4 bzw. 4,5 Oktaven?

Der Berechner von Strassacker schaltet anscheinend einfach Butterworth Hochpass/Tiefpass hintereinander. Wird das für breitbandigere Bandpässe "richtiger" oder "falscher"?

Gruß,
Oliver
D.Achenbach
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2008, 12:56
Eines vorweg: Mit den handelsüblichen Formeln lassen sich keine Weichen berechnen.
Die rechnen alle mit einem konstanten Widerstand als Last und mit idealem Frequenzgang. Beides ist in der Realität nicht gegeben.

Je weiter auseinander die Trennfrequenzen liegen, umso weniger beeinflussen sich die Bauteile gegenseitig. Zumindest theoretisch....

Gruß
Dieter
el`Ol
Inventar
#3 erstellt: 25. Nov 2008, 13:37
Vielen Dank für die prompte Antwort, Dieter!

Eines plagt mich auch noch: Bei einem Lautsprecher, der stark indirekt strahlt http://www.carlssonplanet.com/oa52_2.php bekäme man da Probleme mit der nicht konstanten Energieabstrahlung von Linkwitz-Riley-Filtern?
P.Krips
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2008, 14:08
Hallo,


D.Achenbach schrieb:
Eines vorweg: Mit den handelsüblichen Formeln lassen sich keine Weichen berechnen.
Die rechnen alle mit einem konstanten Widerstand als Last und mit idealem Frequenzgang. Beides ist in der Realität nicht gegeben.

Jein:
Über einen Umweg geht es doch....
z.B. im Audiocad ein ideales Dummi-Chassis mit konstanter Impedanz anlegen, auf das dann die berechneten Filter anwenden, diese (simulierte) "ideale" Frequenzgangkurve dann als Referenz abspeichern und diese dann im Frequenzweichenoptimierer als Referenzkurve nehmen. So lassen sich easy schulbuchmäßige akustische Filter erzeugen...
Eins ist auch richtig: Ideale Summenübertragungsfunktionen ab Dreiweger mit eingebauten Bandpässen lassen sich nicht so einfach erzeugen, meist nur mit einer bestimmten Bandbreite des BP. Mit höheren Filterordnungen 4. bis 6. Ordnung geht es dann wieder etwas leichter....

Gruß
Peter Krips
ton-feile
Inventar
#5 erstellt: 26. Nov 2008, 13:07

P.Krips schrieb:
Hallo,


D.Achenbach schrieb:
Eines vorweg: Mit den handelsüblichen Formeln lassen sich keine Weichen berechnen.
Die rechnen alle mit einem konstanten Widerstand als Last und mit idealem Frequenzgang. Beides ist in der Realität nicht gegeben.

Jein:
Über einen Umweg geht es doch....
z.B. im Audiocad ein ideales Dummi-Chassis mit konstanter Impedanz anlegen, auf das dann die berechneten Filter anwenden, diese (simulierte) "ideale" Frequenzgangkurve dann als Referenz abspeichern und diese dann im Frequenzweichenoptimierer als Referenzkurve nehmen. So lassen sich easy schulbuchmäßige akustische Filter erzeugen...
Eins ist auch richtig: Ideale Summenübertragungsfunktionen ab Dreiweger mit eingebauten Bandpässen lassen sich nicht so einfach erzeugen, meist nur mit einer bestimmten Bandbreite des BP. Mit höheren Filterordnungen 4. bis 6. Ordnung geht es dann wieder etwas leichter....

Gruß
Peter Krips


Hallo Peter,

wenn der in der Datenbankmaske angegebene SPL stimmt, geht es auch noch einfacher.
Erst mit "Bearbeiten", "Trennfrequenz" ein Standardfilter berechnen lassen und dann sofort mit der Zielfunktion "Amplitudenverlauf nach Simulation Ideal" optimieren lassen.

Allerdings ist man dann Bauteilmäßig festgelegt und so mancher HT braucht für akustische 18dB/Okt. nur ein elektrisches 12dB/Okt. Filter.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 26. Nov 2008, 13:12 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#6 erstellt: 26. Nov 2008, 14:19
Hallo Rainer,


ton-feile schrieb:

Hallo Peter,

wenn der in der Datenbankmaske angegebene SPL stimmt, geht es auch noch einfacher.

Jein, weil dir, wenn du nicht auf "Aktivweiche" gestellt hast, der Impedanzverlauf dazwischenfunkt.


Erst mit "Bearbeiten", "Trennfrequenz" ein Standardfilter berechnen lassen und dann sofort mit der Zielfunktion "Amplitudenverlauf nach Simulation Ideal" optimieren lassen.

Ich mach es dennoch lieber mit dem beschriebenen Weg, da man da auch den SPL leichter festlegen kann, jenachdem wie viel man z.B. den Bafflestep kompensieren will/muss.


Allerdings ist man dann Bauteilmäßig festgelegt

Auch nicht unbedingt. Da ich ohnehin nur noch Weichen >=18 dB "mache", erstze ich (mit den Spulen beginnend) die Optimierungswerte durch den nächstliegenden Wert aus der Bastelkiste, optimiere erneut nach Zielfunktion, dann das ersetzte Bauteil natürlich nicht mehr mitoptimieren, das dann in mehreren Schritten. So kommt man dann auch schnell zu einer Weiche mit Standardbauteilen. Und C's kann man ja leicht kombinieren...

und so mancher HT braucht für akustische 18dB/Okt. nur ein elektrisches 12dB/Okt. Filter.

Seh ich nicht als Nachteil an, habe sogar schon 6. Ordnung AKUSTISCH mit 18 dB elektrisch hinbekommen.....

Gruß
Peter Krips
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 26. Nov 2008, 14:43
Hallo Peter,


Jein, weil dir, wenn du nicht auf "Aktivweiche" gestellt hast, der Impedanzverlauf dazwischenfunkt.

Nein, tut er nicht. Die Zielfunktion zeigt den lehrbuchmäßigen Verlauf. Vielleicht missverstehen wir uns ja.

Aber ich benutze diese Vorgehensweise auch nicht mehr, seit ich selber messe.
Da kam es mir eh nur auf die relativen Pegelunterschiede an und mein IMP-Messsystem war nicht kalibriert.

Da ist die Dummytreibermethode flexibler, wenn man sich mal die Arbeit gemacht hat, sie mit dem Editor zu wasteln.


Auch nicht unbedingt. Da ich ohnehin nur noch Weichen >=18 dB "mache", erstze ich (mit den Spulen beginnend) die Optimierungswerte durch den nächstliegenden Wert aus der Bastelkiste, optimiere erneut nach Zielfunktion, dann das ersetzte Bauteil natürlich nicht mehr mitoptimieren, das dann in mehreren Schritten. So kommt man dann auch schnell zu einer Weiche mit Standardbauteilen. Und C's kann man ja leicht kombinieren...


Mach ich auch so. Schade dass nur noch so wenig Leute mit diesem superpraktischen Proggi arbeiten.

Gruß
Rainer
P.Krips
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2008, 19:30
Hallo Rainer,


ton-feile schrieb:


Da ist die Dummytreibermethode flexibler, wenn man sich mal die Arbeit gemacht hat, sie mit dem Editor zu wasteln.

Brauchst du doch garnicht im Editor machen...
Als ganz normales Chassis (als Hochtöner!!!!) anlegen, da brauchst du nur RDC, fs (ich nehme 1), Qtc (da nehme ich auch 1) und SPL eingeben, dann simuliert das Prog einen Strich......
Dann als normalen Treiber ins Projekt kopieren und darauf die Frequenzweichen "anwenden" (ohne Spulenwiderstände!!) und die jeweils nach Simu Summenkurve exportieren (da reicht der Schalldruckfrequenzgang). Diese exportierten Funktionen kann man dann im Optimierer nach Zielfunktion verwenden.
Vielleicht machst du es ja auch so, und ich habe dich nur missverstanden.
Das stricken der Zielfunktionen ist doch eine Sache von ein paar Minuten....
Schwieriger wird es bei mehr-als-zwei-Wegen, Da öffne ich meist ein Projekt nur mit den Dummi-Chassis und optimiere da mit den (Dummi-)Summenfrequenzgang. Erst wenn der und die Flankensteilheiten und die Kreuzungspunkte "stimmen" (das kann etwas mühselig sein), werden die Einzelzweige dann als Referenz exportiert.
Aufpassen muß man bei Bandpässen, da die abhängig von der Bandbreite meist eine wesentlich größere Flankensteilheit als nominal haben. So haben z.B. Bandpässe mit Bandbreite 2-3 Oktaven statt 4.Ordnung eher 6. Ordnung Flankensteilheit. Ist andererseits recht praktisch, wenn man z.B. einen Hochtöner 6. Ordnung akustisch abtrennen will....


Mach ich auch so. Schade dass nur noch so wenig Leute mit diesem superpraktischen Proggi arbeiten.

Ja, finde ich auch bedauerlich, schade, daß Boxsim-Uwe (und einige Andere) das mit dem AC-Optimierer nicht richtig verstanden hat. Da gab es mal einen diesbezüglichen Thread im Visaton-Forum.

Gruß
Peter Krips
ton-feile
Inventar
#9 erstellt: 26. Nov 2008, 19:40
Hallo Peter,


Brauchst du doch garnicht im Editor machen...
Als ganz normales Chassis (als Hochtöner!!!!) anlegen, da brauchst du nur RDC, fs (ich nehme 1), Qtc (da nehme ich auch 1) und SPL eingeben, dann simuliert das Prog einen Strich......

Vielen Dank für den Tipp.
So ist ein Dummy wirklich schnell und einfach angelegt.
Bisher habe ich das mit dem Editor gemacht.

Aber das ist jetzt vorbei.

Gruß
Rainer
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