Konus Hochtöner

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boxenmartl
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Dez 2004, 21:31
Hallo Leute,

Bin beim Rumstöbern bei Visaton auf die Konushochtöner gestoßsen ( http://www.visaton.de/deutsch/artikel/art_443_1_10.html )

Ich kenne Konushochtöner aber nur in eher älteren drei-wege Boxen, aber unter den heutigen Bauvorschlägen sind sie kaum noch zu finden.

Aber warum eigentlich??

Gerade der TW 70 zB.: recht linearer Frequenzgang ab 2 KHz, hoher Wirkungsgrad und dazu noch SAUBILLIG! Warum werden solche Dinger also nicht öfter verwendet??
georgy
Inventar
#2 erstellt: 12. Dez 2004, 21:37
Je größer ein Lautsprecher ist, desto früher fängt er an zu bündeln.
Der TW70 hat einen Membrandurchmesser von 50 mm, die meisten Kalottenhochtöner sind nur 19 bzw. 25 mm groß und haben dadurch ein besseres Rundstrahlverhalten bei höheren Frequenzen.
boxenmartl
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Dez 2004, 21:43
Verstehe ich das also richtig: Weil sie eine zu große Membran haben, haben sie ein zu gerichtetes Abstrahlverhalten, sind sonst aber recht gut?
Satanshoden
Stammgast
#4 erstellt: 13. Dez 2004, 00:40
Fast. Alle Chassis beginnen zu bündeln, wenn die Wellenlänge der abgestrahlten Frequenz kleiner als der Durchmesser des Chassis ist, also 340/ 0,05 (Schall/ Durchmesser) = 6800 Hz, zu steigenden Frequenzen immer stärker.

Der Vorteil liegt darin das so ein Konus tiefer runter kommen sollte, außerdem lässt sich mit mehr Fläche+leichten Materialen ein sehr gutes Impulsverhalten erzielen.

Cantare hat auch so einen Konus im Programm, den ich ziemlich interessant finde.
Cantare
Stammgast
#5 erstellt: 13. Dez 2004, 12:24
Hallo,

tiefer ankoppelbar sind die Konus-HT in der Regel nicht.
Die Vorteile liegen in der leicht gerichteten Abstrahlung(weniger Raumreflektionen, die die Wiedergabe "verwaschen"), den geringen Verzerrungen(weniger Membranhub), dem höheren Wirkungsgrad(mehr Membranfläche) und keinen Taumelbewegungen der Membran wegen der zusätzlichen Zentrierung.
Von billigen Konus-HT kann ich nur dringlichst abraten, da die in den Katalogen angegebenen Frequenzgänge bis zur Unkenntlichkeit geschönt sind und beim Kauf böse Überraschungen garantiert sind; habe beinahe alle handelsüblichen ausprobiert weil Konus-HT Liebhaber.
Das Brillanzverhalten eines gut gemachten Konus-HT klingt wesentlich natürlicher/realistischer als das der meisten Kalotten. Becken erhalten den richtigen metallischen Glanz ohne zu nerven, vorallem werden der Detailreichtum und die Auflösung aufgrund der Vorurteile unterschätzt. Sie klingen auch wesentlich ungestresster und differenzierungsfähiger bezüglich Fein-und Grobdynamik. Ist halt nicht in Mode...guter Klang...


[Beitrag von Cantare am 13. Dez 2004, 12:28 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Dez 2004, 13:23
Im Gegensatz zum Tieftöner, bei welchem eine grosse bewegte Masse vorteilhaft sein kann, ist sie beim Hochtöner ein Hindernis. Je leichter eine Membran (mit Schwingspule und allem) ist, desto schneller und präziser kann sie reagieren. Das Einschwingverhalten wird deutlich verbessert. Das äussert sich in einer feinen Zeichnung und einer spontanen Ansprache.
Während es bei Konussystemen nur wenige Exemplare gab, die einen einigermassen ausgeglichenen Frequenzagng besassen, sind mir keine Modelle bekannt, die wirklich fein und ohne Schärfe eine Geige wiedergeben konnten (Direktschnittplatten). Da waren etliche Kalotten schon besser. Durch die reduzierte Wickelhöhe und die geringe Masse wurde der Wirkungsgrad in einen brauchbaren Bereich gehoben. Vorteilhaft war, dass sie einen grösseren Schwingspulendurchmesser und damit eine höhere thermische Belastbarkeit aufwiesen. Normalerweise ist der Schwingspulendurchmesser 19 oder 25 mm, während der Visaton Konushochtöner nur 14 mm bringt.
Mit dem Bau guter und teurer Bändchen oder Magnetostaten nahm die bewegte Masse im Verhältnis zur Membranfläche weiter ab und die Detailtreue ohne Schärfe zu. Allerdings gab es in dieser "Fakultät" auch einige Tröten, die nicht mal einem Konus das Wasser reichen konnten. Das Problem war aber vor allem der Preis. Und ich kenne eine Versuchskonstruktion von Philips mit Magnetostaten-Mitteltöner. Dieses Stück übertraf an Klangqualität praktisch alles, was vor 20 Jahren auf dem Markt war. Nur kam es nie zur Serienproduktion, weil der Preis zu hoch gewesen wäre.
Entscheidend ist eigentlich nicht das Prinzip, sondern das erzielte Ergebnis und für die Hersteller die Kostenfrage. Daher könnte man sich vorstellen, dass es Konushochtöner gäbe (wer weiss, vieleicht habe ich einfach noch nichts davon gehört), welche in Punkto Belastbarkeit, bewegter Masse, Preis und Klang allem anderen überlegen wären. Aber eben, momentan ist mir nichts derartiges bekannt.
backmagic
Inventar
#7 erstellt: 22. Nov 2010, 16:45
Gibt es auch dem Markt aktuell noch günstige Konus Hochtöner mit Membran Durchmesser über ca 50 - 60 mm?

Würde für ein Projekt welche suchen, muss mir sonst mit Breitbändern helfen.
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