2 Wege mit Elektrostat und Konus?

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NOAA
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Jun 2013, 00:11
Warum gibt es keine Boxen, die im Hochton einen kleinen (100-200cm^2) Elektrostaten verwenden, der relativ hoch ab sagen wir mal 2kHz spielt und im Tiefton konventionell ein Konus arbeitet?

Ich komme auf die Idee, weil es hervorragende Zweiweger mit Magnetostaten gibt, zum Beispiel die Duetta. Könnte man nach dem Prinzip nicht was gutes auch mit ESL bauen? Soweit ich weiß wurde daran noch nicht geforscht.

Freue mich auf eine Diskussion
audiojck
Inventar
#2 erstellt: 22. Jun 2013, 01:13
Mir fällt spontan die Vota ein:
https://www.intertec..._1768,de,6822,139782

Die Duetta arbeitet übrigens nicht mit Magnetostaten sondern mit Air Motion Transformern. Kleiner, aber relevanter Unterschied.

Edit: Elektrostaten sind allgemein aber etwas weniger entspannt, was eine sehr tiefe Trennung angeht. Die klirren in tieferen Frequenzbereichen ganz gerne.


[Beitrag von audiojck am 22. Jun 2013, 01:15 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Jun 2013, 01:45
Hallo,

gibt es: http://translate.goo...udio.com/about1.html
Trennfrequenz 950Hz!

Habe sie vor etlichen Jahren mal auf einer High-End gehört - ganz großartig!

Grüße - Manfred
audiojck
Inventar
#4 erstellt: 22. Jun 2013, 02:17
Okay, ich lese jetzt gerade erst das Maß. Mit solchen riesigen Bändchen geht's natürlich. Ein "normales" Bändchen hat ja meist eher 10cm².

Der Zaph hatte sich mit dem Thema mal beschäftigt:
http://www.zaphaudio.com/nondomes/
NOAA
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Jun 2013, 03:38
Es geht um Elektrostaten, keine Bändchen! Danke für den Link mit den CADENCE Boxen.
Aber wenn es so gut ist wie du sagst, warum wird das doch relativ selten angewendet? Hätte ein runder Elektrostat Nachteile gegenüber einem eckigen?
NOAA
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Jun 2013, 20:44
Nochwas zu ESL generell: Man nimmt ja normalerweise eine hochohmige Beschichtung. Niederohmige Beschichtung (Alu) soll nicht so gut sein wegen Ladungsverschiebungen. Trifft das nur für große Hübe, also Tiefton zu oder gilt das auch für ausschließliche Hochtöner/Hochmitteltöner?
Pizza_66
Inventar
#7 erstellt: 22. Jun 2013, 21:22
Pizza_66
Inventar
#8 erstellt: 22. Jun 2013, 21:26
Warum das Rad neu erfinden ?

http://www.hifi-wiki.de/index.php/Marantz_LS-85

P3020155


EIN TRAUM
audiojck
Inventar
#9 erstellt: 22. Jun 2013, 22:02
Aber auch Magnetostat...
Also auch am Thema vorbei
Pizza_66
Inventar
#10 erstellt: 22. Jun 2013, 22:19
Mir ist als Laie zwar der klangliche !!! Unterschied zwischen einen Magnetostaten und einen Elektrostaten nicht ganz klar, das Rad muss trotzdem nicht neu erfunden werden.

Als Hybride gibt es genug Auswahl und passiv gab es damals schon so ein Teil von B&W
Nick11
Inventar
#11 erstellt: 23. Jun 2013, 08:54
Bitte hier nicht massenhaft Magnetostaten oder Bändchen posten, darum geht es wie gesagt nicht (auch wenn man damit tolle Ergebnisse erreichen kann).

Dezidierte Elektrostaten-Hochtöner gab es z.B. Ende der 80'er und gibt es wohl aktuell wieder in den Top-Serien bei T+A.

Warum es insgesamt so wenige sind, darüber kann ich auch nur spekulieren. Eine Rolle spielt vermutlich der konstruktive Aufwand und die Tatsache, dass die Masse der Hörer immer noch mit Kalotten zufrieden ist, die robust sowie sehr einfach zu produzieren sind und die man konstruktiv beherrscht. Außerdem gibt es inzwischen zum Glück sehr viele und relativ einfach herzustellende Folien-HT, die gute Resultate bringen (s. oben).

Hier übrigens ein noch relativ bezahlbares ES-Panel aus Australien, das offiziell ab 200 Hz laufen soll (real ist das sicher höher anzusetzen, aber immerhin):
http://www.eraudio.com.au/Mini_Panels/mini_panels.html
ESELman
Stammgast
#12 erstellt: 23. Jun 2013, 09:26
Hi,


Soweit ich weiß wurde daran noch nicht geforscht.

Im Gegenteil, das ist ein uralter Hut. Viele Dampfradios waren so konzipiert.
Man könnte sagen, ein Elektrostat hat sein 'Hoheitsgebiet' in einem Frequenzbereich ab ca. 150-200Hz bis hinauf zu ca. 10kHz. Darunter ist er ein eher schlechter als rechter Bass und darüber ein guter Hochtöner. Es klag also schon recht früh nahe, die inhärenten Vorteile beider Prinzipien gemeinsam zu nutzen. Nil novi sub sole.
Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, das die klangliche Magie und Faszination eines ESL erst ab einer bestimmten Membranfläche und Einsatz ab dem unteren Mitteltonbereich aufkommt.
Kleinere Panele für den oberen Mittel- und Hochtonbereich klingen auch 'nur' wie ein anständiger Mittel-Hochtöner.
Dafür würde ich den Aufwand für einen ESL nicht treiben.
Neben der zusätzlichen Elektronik zu der fast zwangsweise auch eine Netzspannungsversorgung gehört, muss alleine schon die Fertigungspräzision bedacht werden. Immerhin geht es um Luftspalte um und unter 0,5mm und deren exakte Einhaltung üb verhältnismässig grosse Flächen.
Der Bau einer Kalotte ist dagegen regelrecht grobschlächtig. Und wenn's nicht soo passt dann haut man eben Ferrofluid rein.
Kurz: kleine Hochtonpanele lohnen nicht!

Prinzipiell hat ein ESL eine geringere Power-pro-Fläche Ausbeute als ein dynamischer LS.
Das bedeutet eine grössere nötige Membranfläche für gleichen Pegel.
Das kann je ach Bauform ein Nachteil sein bezüglich Rundstrahlverhalten, bzw. der Gleichförmigkeut der Abstrahlcharakteristik.
Andererseits kann die Fläche nahezu beliebig geformt werden, egal ob rechteckig, rund, oval, streifenförmig, oder sogar gewölbt.
Je nach Statordesign kann auch die aktive Membranfläche und das Abstrahlverhalten gezielt frequenzabhängig gestaltet werden.
Aber auch dieses, Segmentierung genannte Verfahren, macht erst Sinn ab bestimmten Mindestgrössen.
Ein nicht triviales Problem ist die leitfähige Beschichtung der Membran. Für kleine Panele mit sehr geringem zu erwartenden Membranhub kann sie gut leitfähig beschichtet sein (Konstantspannungs-ESL). Für grössere Panele und grösseren Hub (>0.1mm) ist eine hochohmige Beschichtung vorteilhaft. Letztere ist auch sicherer, da insbesondere Alu beschichtete Folien bei eim Überschlag spektakulär und vollständig wegbrennen können. Und nur durch externe Massnahmen ist ein ESL wirklich Überschlags-sicher zu machen.

Der prinzipielle Aufbau eines symmetrischen ESL ist äusserst simpel und entspricht etwa dem eines Wurstbrötchens:
Stator-Luftspalt-Membran-Luftspalt- Stator --> Brötchenhälfte-Butter-Wurst-Butter-Brötchenhälfte.
Der Teufel steckt allerdings im Detail. Über das entsprechende KnowHow verfügen nur wenige Firmen.
Zusammen mit dem Bau- und Montageaufwand, der nicht wirklich Fliessband-tauglich ist, führt das dazu, das es zwansläufig nur wenige Firmen gibt, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Das Prinzip bietet sich aber gerade auch für den Selbstbau von mittleren bis großen Panelen an.
Dann sind aber auch Ergebnisse möglich, die sich hinter keinem dynamischen LS verstecken müssen, sondern im Gegenteil dieser Schwermetallfraktion zeigt, das man Lautsprecher baue kann, die tatsächlich Musik machen und nicht nach technischer Reproduktion von Irgendwas klingen.

jauu
ESELman


[Beitrag von ESELman am 23. Jun 2013, 09:42 bearbeitet]
Pizza_66
Inventar
#13 erstellt: 23. Jun 2013, 09:55
@ Nick11 und ESELman:

Sehr schön erklärt !
Tucca
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 23. Jun 2013, 13:03
Hallo NOAA,

im letzten Jahrtausend habe ich mal sowas besessen, und zwar eine Kombi aus Görlich-TT und einem Shackman- ELS. Trennfrequenz lag bei 1500Hz.
Vertrieben wurde das damals bei RAE in Aachen, gibt es aber leider nicht mehr.
Shackman findet man noch, und zwar hier.
Allerdings ist es für mich unklar, ob da überhaupt noch etwas läuft. Der Ebayshop existiert noch, aber den Bewertungen entnehme ich, das die letzten Verkaufsaktivitäten schon Jahre zurückliegen.
...vielleicht mal unter der angegebenen Emailadresse einen Kontaktversuch starten, wenns Dich interessiert...

Grüße,

Michael
hopfenn
Stammgast
#15 erstellt: 15. Feb 2014, 15:25
Ein 2 Weger aus Mitte der 90er

Elektrostatischer Hochtöner
Motional Feedback Koppelung für den aktiven Tieftöner
Sony SA-EX100 Aktiv Box mit Elektrostat. Höchtöner und Motional Fedback

schönen Gruß
hopfen
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