Schaumstoff auf Konus-Membran?

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Spatz
Inventar
#1 erstellt: 08. Feb 2010, 13:38
Moin,

mir kam die Idee, mal einen wirklich gut designten Coax mit CD-Verhalten zu bauen.

Dafür soll ein 20-25cm TMT seiner Staubschutzkalotte beraubt und ein NeodymHT auf die Polplatte aufgeklebt werden. Dabei bekommt der HT schon einen gewissen Hornfortsatz aufgeklebt, und diese Kontur wird über eine veränderte Membrangeometrie des MT fortgesetzt.

Um diese veränderte Membrangeometrie zu erreichen soll ein entsprechend geformter Schaumstoff mit einer schallharten Kaschierung auf der Frontseite aufgeklebt werden.





Meine Fragen sind nun: Wie wirkt sich so ein Schaumstoff auf die Mitteltonwiedergabe aus.

Als Material wäre Basotect geeignet, da es sehr leicht und trotzdem stabil ist, der Schaumstoff hätte ein Volumen von etwa 2 Litern oder so.

Kommt es zu starken Kompressionseffekten durch die an den Schlitzen vorbeiströmende Luft?

Der MT soll dabei so eingesetzt werden, dass er am besten nicht über 1 mm Hub macht...

Ciao,

Spatz
jhohm
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Feb 2010, 14:21
Hallo Spatz,

hier im Nachbarforum hat das schon einer gemacht, mit dem B200...

Er ist sehr zufrieden, so wie es herauslese.
Evtl hat er ja weitere Tips für Dich.

Gruß Jörn
Heissmann-Acoustics
Inventar
#3 erstellt: 08. Feb 2010, 14:47
Die innovativsten Ideen im Lautsprecherbau kommen aus den Foren ... Nur Freaks unterwegs hier :-)

Bin höchst neugierig, was daraus wird
castorpollux
Inventar
#4 erstellt: 08. Feb 2010, 14:47
Hi Spatz,

Basotect wäre denkbar, ist aber nicht schallhart. Wenn du eine dünne Metallfolie daraufsetzt, wird das eher schlimmer (Plattenresonator) als besser, also: Flucht nach vorne und Nutzung der vorhandenen Gegebenheiten.

Geht es dir bei dem Koax mehr um die CONSTANT oder die Directivity? Denn: durch die aufgetragene Schicht an möglichst gewichtsneutralem Schaum werden natürlich Resonanzen geschluckt, verschoben und Energie im oberen Übertragungsende des Chassis geschluckt - so ein 20er schwingt bei 2khz eher aufgebrochen, ob nun in der konstruktion gewollt, oder nicht, spielt bei deinem Experiment keine Rolle

Evtl. wäre es für dein Experiment hilfreich, von vornherein ein Chassis mit "NAWi"-Membran zu nehmen - vifa 26 wa 550 wäre so ein kandidat, ist aber eher ein Subwoofer...

Grüße,

Alex
Spatz
Inventar
#5 erstellt: 08. Feb 2010, 15:40
@ Jörn:

Sehr Interessant, wobei bei deinem Link die Bedämpfung ja Hauptziel der Sache ist, bei meiner Idee wäre es nur ein Nebeneffekt dessen positive und negative Wirkungen man abschätzen müsste.

@ Alesandro:

Mal sehen, im Moment ist das eher ein Gedankenexperiment, das aber durchaus andere zu denken Anregen darf und soll.

@ Alex:

Genau in der Übertragung der Membranschwingungen von der alten Membran auf die neue Membran sehe ich dabei auch die Problemstellen.

Ich vermute, dass das ganze wie ein Hochpass wirkt, der ja ansich gar nicht so unerwünscht ist, dann muss man elektrisch weniger filtern. Ein weiterer Effekt dürfte die Tatsache sein, dass Partialschwingungen durch den Schaum noch weniger auf die neue Membran übertragen werden, so dass der Hochtonabfall noch stärker ausgeprägt sein sollte.

Andererseits wurde mir bei Klippel erklärt, dass die Steifigkeit der Membran mit der Dicke quadratisch zunimmt.

Zur Directivity: Constant wäre natürlich toll, auch mein Seas-Coax bündelt laut Datenblatt schon wesentlich besser als ne normale 17/25er Kombi. Ideal wäre es natürlich, das WG auf der Gehäusefront nochmal zu erweitern, damit beide Chassis besser bündeln. Darunter dann nen 38er oder so. Bündelung um unteren Mitteltonbereich lässt sich aber auch durch seitliche Schlitze am Gehäuse realisieren.

Für die konstante Directivity müsste man dann im Bass/Grundton über einen Unipol arbeiten, im unteren Mittelton über seitliche Schlitze arbeiten, die Bündelung des MT über die Schallwand/das weiterführende WG im Mittelton ausnutzen und dann an den Hochtöner im WG ankoppeln. So wäre das sicher ideal!

Ciao,

Spatz

PS: Viel Spass, Alex!
PPS: Vielleicht ist das oben kursiv geschriebene auch der Grund, warum Coaxe so eine gefühlt gute Raumabbildung haben. Die strahlen einfach wie Breitbänder im Hochton gerichteter ab.
Das_Lehm_ist_hart.
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Feb 2010, 20:18
Überleg mal, wo denn da ein wirklicher Unterschied zu einem SEAS sein soll. Es gibt immer noch eine vibrierende Sprungstelle am Hornhals. Ob du da eine zwei Zentimeter dicke Schaumstoffschicht auf der Membran hast, oder ob du den HT einfach weiter hinein versetzt, kommt praktisch aufs selbe raus.


[Beitrag von Das_Lehm_ist_hart. am 08. Feb 2010, 20:21 bearbeitet]
Spatz
Inventar
#7 erstellt: 10. Feb 2010, 08:03
Der Unterschied zum Seas liegt gleich in mehreren Punkten: Zum einen ist beim Seas gerade der kritische Bereich mit seinen vielen Kanten, Sprungstellen und dem mitvibrierenden Hornhals kritsch und sicher alles anderes als optimal. Durch den Einsatz eines angepassten, nicht vibrierenden Hornhalses kann man da sicher vieles verbessern.

So kann gerade diese Problemstelle vermindert werden.

Die (bei einer Auslegung als reiner Mitteltöner, max. 1 mm Hub) weiter entfernte Sprungstelle zum Membrankonus kann so in unkritischeren Bereichen erfolgen. Außerdem kann man so sein Augenmerk auf die Hornkontur legen und muss nicht auch noch die Membranstabilität im Auge behalten...

Ich werd mir das die Tage auch nochmal mit AxiDriver zu Gemüte führen, vielleicht gibt es da ja auch noch neue Erkenntnisse...

@ Alex:

Hast du schon irgendwas rausgefunden?

@ Alle (ohne x):

Hat jemand ein winziges Reststück BasoTect, das ich bei Gelegenheit mal auf ein altes Chassis bappen kann, um zu gucken, was da passiert? Dann allerdings ohne Hornkontur, sondern nur der TMT...

Ciao,

Spatz
Das_Lehm_ist_hart.
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Feb 2010, 15:18

Spatz schrieb:
Die (bei einer Auslegung als reiner Mitteltöner, max. 1 mm Hub) weiter entfernte Sprungstelle zum Membrankonus kann so in unkritischeren Bereichen erfolgen. Außerdem kann man so sein Augenmerk auf die Hornkontur legen und muss nicht auch noch die Membranstabilität im Auge behalten...

Die Interferenzen werden in tiefere Frequenzbereiche geschoben, wo deren Hörbarkeitschwelle noch niedriger liegt. Ich halt nicht so viel von deinem Vorhaben, aber mach weiter, interessant ist das schon.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#9 erstellt: 10. Feb 2010, 15:46
Kann das nicht problematisch werden im oberen Mittelton durch die Masseerhöhung?
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