Einfluss der Gesamtgüte (QTS) auf die Chassis-Wahl (Closed-Box)?

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Tscheckoff
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Apr 2009, 20:24
Hallo wieder mal an alle.

Hätte eine kleine Frage bez. der Chassis-Gesamtgüte (QTS):
Wie genau macht sich z.B. ein zu kleiner QTS Wert im Bezug auf eine Closed-Box Konstruktion bemerkbar?
Man liest immer wieder, dass der Wert zwischen 0,4 und 0,5 liegen "soll" (bzw. der EBP unter 100 bzw. desto niedriger desto besser).
ABER: Was genau "verbessert" sich überhaupt dabei?
Bzw. welchen Vorteil erhält man durch einen niedrigeren EBP Wert (z.B. EBP 100 gegenüber EBP 50 oder z.B. einem QTS von z.B. 0,4 statt 0,3 in einer Closed Box)?

Wäre optimal, wenn mir da wer weiter helfen könnte.
Habe bis jetzt leider noch nicht´s dazu hier im Forum gefunden.
Meist sind es eben nur Threads: "Closed oder Bassreflex" oder "Welches Gehäuse für das Chassis X".

Wäre sehr dankbar für eine Beantwortung.
Kann auch detailliert sein (oder nur ein Link wo hin).
Danke schonmal im Voraus für jegliche Hilfe!

MFG
Tscheckoff
kboe
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2009, 21:20
aaaaalso.....

üblicherweise strebt man für die fertige box im bass bei geschlossener bauweise ein QTB von 0,5 bis 0,8 oder auch bis knapp unter 1 an ( dann aber meist mit vorkondensator "GHP" )

je niedriger QTB, desto besser das ausschwingverhalten der box, aber der frequenzgang beginnt nach unten hin schon recht früh, dafür aber sanft abzufallen.

je höher nun QTB wird, desto schlechter das ausschwingverhalten, was sich aber nicht unbedingt schlecht anhören muß, es klingt tlw. auch einfach nach mehr "punch", dafür geht der lautsprecher tiefer runter ohne abfall, dafür ist der knick aber auch schärfer und unterhalb fällt er dann schneller ab, als der niedrige QTB.

die güte des treibers QTS erhöht man zur güte der fertigen box QTB indem man den treiber in ein geschlossenes gehäuse einbaut. je kleiner das gehäuse, desto höher QTB.

das wär soweit mal klar und auch kein problem....

aaaaaber:

blöderweise steigt die resonanzfrequenz genau mit der güte mit beim einbau. das heißt:

erhöhst du die güte durch einbau von 0,4 auf 0,8 ( eine verdoppelung! ) so verdoppelst du auch die resonanzfrequenz. hättest also nun statt z.B. 30 Hz plötzlich 60 Hz.

auch das wär an und für sich noch kein problem. aaaber: bei der resonanzfrequenz ist der knick im frequenzgang unterhalb dessen der frequenzgang wirklich abfällt.

PS: da gibts recht simple formeln dafür, die ich nicht im kopf habe und auch nicht suchen gehe. ich hau das in AJHorn rein und lese mir aus den ergebnissen die werte ab, die mich interessieren

für dich konkret:

hast du einen treiber mit QTS von 0,2, mußt du die güte und damit die resonanzfrequenz vervierfachen, bei einem treiber mit QTS 0,4 mußt du sie bloß verdoppeln. wenn der treiber mit 0,2 10 Hz reso hat und der treiber mit QTS 0,4 20 Hz ist das ergebnis identisch.....

gruß
kboe
castorpollux
Inventar
#3 erstellt: 25. Apr 2009, 21:31
Hallo Tscheckoff,

der Gesamt-Q gibt die Dämpfung auf der Resonanzfrequenz des schwingenden Systems an.
Ein niedriger Wert bedeutet eine hohe Dämpfung, ein hoher Wert eine niedrige.

Über den Q lässt sich bestimmen, wie der Schalldruck im Bereich der Resonanzfrequenz aussieht - mal vollkommen neutral von der Frequenz betrachtet, auf der die Resonanz liegt.

Die Verbesserungen einer niedrigen Güte sind so vielfältig wie umstritten, wie kboe aber schon beschrieben hat, gibt es allgemeine richtlinien, an die man sich da halten kann und wie sich das klanglich auswirkt

Grüße,

Alex
Tscheckoff
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Apr 2009, 21:51
@kboe:
Ok. Danke schon mal für die detaillierte Erklärung.
Habe das mit der Erhöhung der Resonanzfrequenz doch schon mal wo gelesen (*sich erinner*).
Jedoch war mir noch nicht klar, in welchem Bezug das genau mit der Gesamtgüte stand.
Die Formlen werden sich schon finden lassen. Bzw. gibt ja zum Glück auch genug Berechnungstools ...

Bzw. dachte zuerst auch, dass es nicht nur mit der Resonanzfrequenz zu tun hat.
Aber ist wohl doch nicht so. Um genau zu sein geht es um ein 2-Weg System (Subwoofer-Unterstützt) welches gerade in Planung ist.
Aber alles in allem wird bei einem Chassis mit ca. 30Hz Resonanzfrequenz und einer Gesamtgüte (QTS) von ca. 0.3 sicherlich keine Probleme geben denke ich (Closed-Box).

//Edit:
Habe das fc jetzt mal per Formel nachgerechnet.
Die Einbauresonanz würde ungefähr bei 80Hz liegen.
Wäre also nicht so extrem schlimm, solange über 100Hz vom Sub getrennt werden würde oder?

Oder würde es in einem solchen Fall doch sogar Sinn machen ein ähnliches 30Hz Chassis mit einer QTS von ca. 0,4 bzw. fc von nur ca. 50Hz einzusetzen?
Besonders bei einer hohen Trennung von über 100Hz zw. Sub und 2-Weg-LS sollte es doch normal keine großen Probleme mehr bez. der Resonanzfrequenz und dessen Einfluss geben. Oder etwa doch?

@castorpollux:
Danke dir auch für die Erklärung.
Bez. der Meinungen: Gibt wirklich mehr als genug dazu ^^

MFG
Tscheckoff


[Beitrag von Tscheckoff am 25. Apr 2009, 22:04 bearbeitet]
kboe
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2009, 22:04
wegen cassiswahl:
hier spielt nicht nur fs und QTS eine rolle, sondern auch ganz wichtig VAS.
je größer VAS, desto größer wird auch die box werden müssen.

bei einem chassis mit 30 HZ und Qts von 0,3 kriegst du in CB bei ungefähr 1/3 VAS ein QTB von 0,6, eine resonanzfrequenz von ca. 60 Hz. das ist zwar noch bass aber kein sehr tiefer mehr.

baust du den treiber in ca. 2/3 VAS BR ein, wirst du annähernd bis 40 Hz runterkommen und sicher auch ohne sub gut leben können.

hast du den sub eh immer am laufen und ein aktives (!) hochpassfilter vor dem satelliten kannst du ruhig noch höher gehen mit QTS, weil du dann im bereich der resonanzfrequenz eh den sub am laufen hast....

alles so grob im kopf überschlagen

gruß
kboe
Tscheckoff
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Apr 2009, 22:22
Hmm. Stimmt. Ganz übersehen vor lauter QTS/EBP Hascherei ^^
Eigentlich wollte ich unbedingt Nahfeldmonitore und einen ordentlichen Subwoofer.

Habe aktuell (ohne Subwoofer) 2-Weg XTZ (Excel W18NX001 + NeoCD3.0) Lautsprecher am Laufen.
Haben im BR Betrieb wirklich gute Tieftonwiedergabe.
Aber möchte eben mal wieder "richtige" Tieftonwiedergabe.
(Bzw. einen "volleren" Klang ; und möchte auch mal andere Chassis testen)

Ein Sub ist übrigens schon im Bau (Verstärker zumindest ^^).
Von daher wird der Sub so oder so gebaut (und auch immer laufen).

Das ganze wird übrigens aktiv angesteuert werden (zumindest Anfangs - mit einer DCX2496 über einen AV und dessen Endstufen - da günstiger und einfacher regelbar als mit 2 neuen Stereo-Amps + Mehrkanal-Poti oder ähnlichem).
Bez. Filterung der 2-Weg-LS (nach unten hin) sollte es daher eher weniger Probleme geben (solange genügend DSP Leistung übrig ist ^^).

Welchen Tief-/Mitteltöner würdest du (bzw. würdet Ihr) denn eigentlich empfehlen (zusammen mit einem Eton ER4 ähnlichen AMT Hochtöner)?
Kann ohne weiteres bis 200€ kosten (das Stk.). Wären die von mir schon begutachteten Accuton C²95-T6 (QTS 0,28 ; fs 32Hz ; VAS: ca. 35L) empfehlenswert?
(Sollen laut vielen sehr präzise aufspielen). Getrennt werden soll zum AMT hin übrigens bei ca. 2kHz (oder sogar niedriger; der AMT reicht sehr tief).

Oder wären Scan Speak 18W8531G oder 18W8545 empfehlenswert?
Ach ja -> müssen nicht ZWINGEND 200€ das Stk. kosten.
"Dürfen" auch weniger kosten ^^ (solange sie wirklich präzise aufspielen).

Ach ja ... bin kein Eton Fan.
Hatte schon einen plötzlichen Sickeneinriss an einem neuen Chassis.
Vertraue also nicht mehr so ganz auf deren Qualität.

MFG
Tscheckoff


[Beitrag von Tscheckoff am 25. Apr 2009, 22:31 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#7 erstellt: 25. Apr 2009, 22:42
Ja, also einen 17er MT-Thread hatten wir ja zuletzt, evtl schaust du in den noch mal rein
http://www.hifi-foru..._id=104&thread=16018

Hörst du deinen aktuellen 2-wegerich auch im Nahfeld? Ich hab für mich die beobachtung gemacht, das ich meist keinen Sub mehr brauch, wenn ich im Nahfeld hör - was bei mir aber auch daran liegt, das ich direkt vor einer Wand sitze

Grüße,

Alex
Tscheckoff
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Apr 2009, 00:59
Danke für den Link.
War aber eh gerade am durchsehen. =)
Leider gibt´s eben nicht viel Erfahrungsberichte dazu.
Eher nur "versuch den mal ; vielleicht ist er ja gut".
Bzw. die Suche ist eben eher für nen reinen Mitteltöner und nicht für nen TMT.

Naja. Ein paar Modelle sind mir jedoch ins Auge gesprungen:

Preis/Leistung:

1.) Dayton RS180(S8) (Alu-Membran)
2.) Seas W16GP Kevlar oder
3.) Seas Prestige Alu-Membran-Serie

Wobei die ersten beiden jedoch nur bis ca. 1,5k sinnvoll einsetzbar sind.
Bzw. über die Seas Prestige (besonders die ALU-Membran-Modelle) habe ich auf die schnelle nicht viel gefunden.

"Besseres":

1.) Scan Speak 18W8531G (oder Konsorten)
2.) Thiel Accuton C²95-T6 (oder Konsorten) oder
3.) Seas Excel Serie (W18er oder W15er)

Zu 1.) -> kann mir wer sagen, wie steif die Membran ist bzw. wie präzise dieser spielt?
Oder gibt es unter den ähnlichen Scan Speak Modellen etwas besseres?
Die meisten Scan Speak besitzen leider einen etwas ungünstigen Frequenzgang ab 1kHz.
D.h. Trennung bei max. 1,5kHz wäre sicherlich auch sinnvoll.
Zu 2.) Sollen mehr als präzise spielen. Bzw. wäre sogar günstiger als z.B. der Scan Speak darüber (könnte nämlich aktuell welche gebraucht bekommen).
Aber wirklich die beste Wahl?!?
Und zu 3.) Seas Excel Serie ist natürlich auch eine gute Wahl.
Aber kenne ich leider schon. Möchte eben mal etwas anderes testen.

Hat sonst noch wer Vorschläge? =/
Und/Oder kann mir Erfahrungswerte liefern?
Bin gerade etwas überfordert ^^

Suche nur einen pegelstarken und sehr präzisen 6,5"er (oder eben größer) für einen CB 2-Wegler.

MFG
Tscheckoff
Tom05
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Apr 2009, 02:33
Hi Tschekoff

eine "state-off-the-art-angefragte-Bestückung" bewirkt oft mal den Reiz, auf eigenes Durchkaufen und entsprechendes Vertesten zu verweisen.

Wobei man um den einen oder anderen Kompromiss bei der entgültigen Festlegung, wohl nicht herum kommen wird.

Man ist gespannt, was Du dereinst als Optimum für Dich (und für den Rest der Welt dann wohl normativ verbindlich ?), erkannt haben wirst.

Erwartungsvoll
Tom05
castorpollux
Inventar
#10 erstellt: 26. Apr 2009, 10:13
Hi,

Hifi-Selbstbau hatte den Accuton C173N-T69 im Test, von der Startseite auf Seite 4, allerdings nur für Bezahlkunden...

Der Benutzer rob_2106 hat konkrete Erfahrungen mit eben diesem Bruder des von dir genannten Chassis : klick! aber inwiefern die vergleichbar sind, kann ich dir auch nicht wirklich aufdröseln, es gibt aber vielleicht ein g'schmäckle, wo die reise hingeht


Hat sonst noch wer Vorschläge? =/

Eigenes Messsystem ist vorhanden? Wenn ja, bau dir eigene Abstimmungen, mitunter kommt ne ganz andere Box raus - festzustellen, inwiefern du dann noch die Eigenarten der Chassis raushörst, die du jetzt kennst, wird interessant

Grüße,

Alex
Tscheckoff
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Apr 2009, 13:22
@Tom05:
Verständlicher Reiz ... ja.
Viele suchen vorab nach der besten Kombination für sich.
Und besonders im HiFi Bereich ist das eben sehr schwer.

Nur suche ich lieber von Anfang an ein passendes Chassis.
Bin eher kein Freund von langen und kostenaufwändigen Tests.
(Frisst eindeutig zuviel Zeit UND Geld.)

Es hätte zwar Vorteile mehrere Chassis zu testen.
Bessere Vergleichbarkeit (als Beispiel).
Jedoch wieso sozusagen "das Rad neu erfinden", wenn womöglich schon andere (fast) idente Erfahrungen beisteuern könnten?
Besonders bei höherwertigen Chassis könnte ich mir vorstellen, dass Leute eher Vergleiche durchgeführt haben.

Bzw. ob es jemals ein "Optimum" geben wird, ist so oder so fraglich.
Da kann man sich wohl eher nur unendlich annähern.
Es aber wohl leider nie erreichen ^^

Sozusagen: "Der Fluch des Hifi-Daseins"

Aktuell tendiere ich so oder so zum Scan Speak oder zum Accuton.
Mal sehen, was es wird. Beide sind anscheinend TOP.
Nur bei den Scan Speak heißt es immer, dass sie leider nicht so ganz zu AMTs passen "wollen".
Ob das stimmt oder nicht ... keine Ahnung ^^

@castorpollux:
Hmm. Naja. Bezahlkunde bin ich dort leider noch nicht =/
Bzw. das Projekt kenne ich schon ja.
Zwar nicht alles gelesen. Aber das meiste.

Ein Messsystem ist im Prinzip vorhanden.
Müsste nur mal ein besseres kalibriertes Mikro besorgen.

Bez. dem Testen:
Womöglich bleibt mir so oder so nichts anderes übrig.
Nur ob ich genug Zeit finde bzw. so viel Geld verschwende um mehrere Chassis zu testen ist noch fraglich.
Mal sehen was daraus wird ^^

MFG
Tscheckoff
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