Kann ich Lautsrecherboxen in eine abgehängte Decke einbauen?

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eMarc
Neuling
#1 erstellt: 24. Jun 2009, 08:25
Hallo Leute,

mein Wohnzimmmer ist 33 m² groß und ehemals 4,25 m hoch. Ehemals deshalb, weil es mit Rigips auf 3,75 m abgehängt wurde. Den Platz oberhalb würde ich jetzt gern nutzen, um größere Regalboxen einzubauen. Deren Front würde ich plan mit der abgehängten Decke machen, so dass man sie mit einer weißen Bespannung fast nicht sehen würde.

Meine Frage ist nun, ob ich da vernünftigen Bass zusammenbringe, da die Bassreflexöffnungenn meiner Boxen hinten sind.

Kennt sich da wer aus? Das zweite Boxenpaar müsste ich erst kaufen, vielleicht sollte ich Boxen mit frontseitigem Bassreflexloch nehmen (obwhol ich schon gebrauchte Elacs im Auge hätte, die mir passen würden)

Wäre um Rat recht froh. Danke im voraus!



[Beitrag von eMarc am 24. Jun 2009, 08:26 bearbeitet]
fordgranada23
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jun 2009, 09:03
keine Bühnenabbildung, Bass sicher, (wenn die Boxen bassen ;-) ) aber drönt da die decke schlimm mitschwingen wird, unberechenbar..., wenns zu wild schwingt werden die fugen rissig.

ausprobieren...

aber warum überhaupt in die decke? bist ein Kaufhaus? zum Musik hören net so optimal ...
lg j
Ale#
Stammgast
#3 erstellt: 24. Jun 2009, 09:27
Hallo,

Ich bezweifele das die Vorgehensweise audiophil klingen würde.
Ich kann mich dabei natürlich auch irren. Ich persönlich habe absolut keine Erfahrungen, mit solchen Fällen. Chassis in die Wand einbauen, ist natürlich ganz andere Geschichte. Aber in die Decke…?
Ich meine bei „normalen“ LS wird doch, z.B. Auf den Hochtöner geachtet, dass er auf die Ohr höhe positioniert wird.
Außerdem gibt’s ein Paar andere Punkte:
akustischer Dreieck, abstrahlverhalten unter Winkel, usw.
Und du möchtest Regal LS in die Decke einbauen. Ich weiß nicht.
Warum nimmst du wenigstens nicht die Deckenlautsprecher? Die dafür geeignet sind. Obwohl ich trotzdem denke, dass auch die keine HiFi Lösung mit sich bringen.

Ich bin aber sehr gespant, was die andere Leute dir sagen.

mfg Alex
Doc-Brown
Stammgast
#4 erstellt: 24. Jun 2009, 12:12
Was Du vorhast, ist eigentlich die ideale Arbeitsweise für einen Lautsprecher: das Prinzip unendliche Schallwand. Das ist eine traumhafte Sache! Zudem ist bei Dir auch genug Tiefe vorhanden, was den Bau erleichtert.

Allerdings sind Deine vorhandenen Lautsprecherboxen dafür nicht geeignet, wie Du bereits richtig vermutet hast. Zum einen, wegen der hinteren Bassreflexöffnung, deren Länge um das Gehäuse herum so berechnet ist, dass sie dem Lautsprecher zuarbeitet. Das Chassis selber ist aber auch für eine Verwendung als Bassreflex konstruiert und wird ohne bzw. in der unendlichen Schallwand nicht so gut funktionieren.

Da Du bereits eine große Schallwand=Decke hast, benötigst Du kein Gehäuse mehr, das als Box immer ein schlechter Kompromiss ist. Du solltest Dir also Lautsprecherchassis besorgen, die in einer unendlichen Schallwand ideal spielen und diese direkt einbauen. Zudem würde ich Breitbandlautsprecher einsetzen. Hinter das Chassis, solltest Du etwas Dämmwolle (Flies) legen, auch um Schmutz davon abzuhalten auf die Membrane zu fallen und dann zu scheppern. Da der Raum dahinter groß ist, hast Du auch ausreichend viel Volumen, damit das Prinzip gut funktioniert. Du solltest bei Stereo dann dafür gleich grosse Räume in der Decke abtrennen.

Vielleicht kann hier jemand mit ein paar Empfehlungen zu den geeigneten Chassis in guter Qualität helfen? (Mir fällt dazu z.B. die Jordan Watts Modules ein, bin aber nicht auf aktuellem Stand.)

p.s. man kann Lautsprecher auch in Wände einbauen, die in Ständerbauweise erstellt wurden, dort kämpft man aber mit der geringen Tiefe (geringe Chassisauswahl und Volumen).
castorpollux
Inventar
#5 erstellt: 27. Jun 2009, 09:28
Hi,

ich schließe mich den ersten drei Antworten an

Daher die Frage: was genau soll erreicht werden? Die Lautsprecher werden hinterher ganz ander klingen als vorher, das ist sicher. Daher die Frage: soll einfach nur Musik da sein, oder gehts darum, den bislang guten Klang der Regallautsprecher in die decke zu transportieren?


Ich meine bei „normalen“ LS wird doch, z.B. Auf den Hochtöner geachtet, dass er auf die Ohr höhe positioniert wird.


Da will ich noch mal einhaken: es ist prinzipiell möglich, das der Frequenzgang am Hörplatz auch bei so einer Deckenlösung passt. Es ist für den kopf aber komplett ungewohnt, das man aufsteht, und sich die Akustik anders verhält, als würde die Band "von vorne" spielen.
Alle reflektionen im raum kommen jetzt von den Seitenwänden, was die räumliche Wahrnehmung ebenfalls beeinträchtigt. "normale" Lautsprecher sind eben darauf optimiert, in einer kleineren oder größeren Hörzone, die meistens die eigene Couch darstellt, gut zu klingen und nicht das Klangbild zu zerbröseln. Ich kann mir gut vorstellen, das die Optimierung für einen Deckenlautsprecher ganz aussehen sollte, selbst wenn es ein Koax wäre.

Grüße,

Alex
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Jun 2009, 12:16
Moin

es gib-zB bei MONACOR- sehr gute Deckeneinbauls.- meist BB.

Da kann man recht viel machen, auch mit Hochtondiffusion via Kegel oä , in Richtung omnidirektionalstrahler gehend.
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 27. Jun 2009, 13:39

eMarc schrieb:
Hallo Leute,

mein Wohnzimmmer ist 33 m² groß und ehemals 4,25 m hoch. Ehemals deshalb, weil es mit Rigips auf 3,75 m abgehängt wurde. Den Platz oberhalb würde ich jetzt gern nutzen, um größere Regalboxen einzubauen. Deren Front würde ich plan mit der abgehängten Decke machen, so dass man sie mit einer weißen Bespannung fast nicht sehen würde.

Meine Frage ist nun, ob ich da vernünftigen Bass zusammenbringe, da die Bassreflexöffnungenn meiner Boxen hinten sind.

Kennt sich da wer aus? Das zweite Boxenpaar müsste ich erst kaufen, vielleicht sollte ich Boxen mit frontseitigem Bassreflexloch nehmen (obwhol ich schon gebrauchte Elacs im Auge hätte, die mir passen würden)

Wäre um Rat recht froh. Danke im voraus!



Wenn Du Lautsprecher "In Wall" montierst, die nicht dafür entwickelt wurden, änderst Du die Größe der Schallwand. Das Klangbild wird sich deutlich in Richtung "Warm-Topfig-Mittig" verändern.
Die BR-Rohre würde ich auf jeden Fall dicht verschließen.

Der erste Google-Link für "InWall"-Lautsprecher.

Gruß
Rainer
eMarc
Neuling
#8 erstellt: 30. Jun 2009, 19:44
Vielen Dank für Eure Überlegungen.

Was Doc-Brown sagt, höre ich natürlich gern - weniger gern, dass ich nicht "einfach" normale Boxen einbauen kann. Es ist wohl so, wie ich befürchtet habe - ich werd mir noch ein wenig Know How anlesen müssen hier im Forum.

Was mich doch ein wenig abschreckt, ist halt, dass ich mich ziemlich festlege und nicht mehr so einfach wechseln kann, wenn ich mit der Einbau-Geschichte einmal durch bin. Wenn's zB für meine Ohren tatsächlich so eigenartig klingt, dass ich unzufrieden bin. Könnte dann ja auch an den Lautsprechern liegen, nicht am Deckeneinbau. Ich bin zB an meine alten Elac EL 60 derart gewohnt, dass sie mir besser gefallen als weitaus höherwertige Boxen. Oder wenn wirklich irgendwas zu vibrieren beginnt, dann hab ich den Salat.

Kinodehemm, was heißt denn BB?

Danke erstmal & Grüsse!
ton-feile
Inventar
#9 erstellt: 30. Jun 2009, 20:27
Hi eMarc,

Du kannst den Effekt ja mal simulieren. Wenn der Lautsprecher direkt vor einer Wand steht, kannst Du schon mal hören, was im Bass und unteren Grundtonbereich passiert.

Um einen Eindruck für den Frequenzbereich darüber zu bekommen, müsstest Du aber die Schallwand zusätzlich noch provisorisch vergrößern.
Vielleicht hast Du ja noch irgendwelche Holzplatten vom Baumarkt. Aber auch Regalböden links und rechts vom Lautprecher und ein paar passende Bücher darüber helfen.
Wenn die Schallwand dann insgesamt auf einen Meter Breite kommt, genügt das völlig, um ein Gefühl dafür zu bekommen, in welche Richtung die klangliche Veränderung gehen wird.

Auch wenn Du mich nicht gefragt hast, bin ich mal ganz vorlaut. BB steht für Breitbänder. Ein Chassis, dass im Idealfall (den es nicht gibt) den gesamten Übertragungsbereich eines Lautsprechers bestreitet.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 30. Jun 2009, 20:28 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Jun 2009, 20:48
Moin

da Rainer schon den technischen Teil beantwortet hat:

Breitbänder sind imo gut für Deckeneinbau geeignet, so hat zB ein FE103(S) eine zum HT recht stark ansteigen FG-Kurve, die
bei sowas von Nutzen sein kann.

Ich habe in meiner 'alten' Wohnung in der Küche eine OWA-Decke, in die ich mir alte 17er PhilipsBB eingebaut hatte.

Ohne Sub sicher kein Fullrange- aber was passt nicht alles in den Hohlraum .

Bei einem Freund haben wir als surround&back-Ls in den Wänden
die BluePlanet W5 1611sa eingebaut- richtig gut.

Das Ganze klappt halt umso besser, je grösser der Abstand Decke-Hörer (und Boden) ist.

In einem abgehängten 2,1m Raum wirds dann haarig- da bekommt man schon bei geringeren Positionsveränderungen das frequenzabhängige Abstrahlverhalten zu spüren, da man sich relativ zur Schallquelle mehr bewegt.

Ein Problem, das man aber imo mit nicht coaxialen oder breitbändigen Sy<stemen noch mehr hat..
ton-feile
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2009, 22:08
Hi,

Die Messungen, die normalerweise von Breitbändern zu sehen sind, werden in einer Normschallwand gemacht, die so groß ist, dass durchaus auf den Einbau in der Decke geschlossen werden kann.


kinodehemm hat schon recht. Das ist die sicherste Methode, mal einen BB ohne Entzerrung in Form eines Sperrkreises einsetzen zu können. In diesem Fall imO sehr empfehlenswert.

Jetzt steht Dir noch die BB-Gretchenfrage bevor.
Was ist Dir wichtiger. Pegel, oder Höhen überall im Raum.

Je größer der Breitbänder ist, desto stärker bündelt er nämlich die Höhen in ein kleineres Raumsegment. Dafür kann er durch seine Membranfläche aber auch mehr Luft verdrängen, wenn er größer ist.

Das ist Abwägungssache.

Gruß
Rainer

P.S. Mir fiel gerade noch ein, dass in diesem (seltenen) Fall vielleicht Car-Hifi für Dich in Frage kommen könnte.
Dann bräuchtest Du kein Gehäuse zu bauen.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 30. Jun 2009, 23:13
Ich will hier mal auf ganz andere Deckenlautsprecher verweisen die z.B. sehr gut bei Schalldurchlässigen abgehängten Decken funktionieren.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und daher erlaube ich mir hier einen Link hereinzustellen.

http://www.monacor.d...7271&spr=DE&typ=full

Es sind sozusagen kleine Schallwände die mittels Seilen aufgehängt werden. Man kann sie aber auch direkt auf dünne schalldurchlässige Decken auflegen. Ich habe den Musterlauf dieser Lautsprecher selber durchgeführt. Die klingen verblüffend gut. Wer mit 100V Technik nichts anfangen kann der kann den Trafo auch einfach entfernen. Dann ist es ein normaler 4 Ohm Lautsprecher.
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