Schattenfuge

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Heimwerkerking
Inventar
#1 erstellt: 26. Jun 2010, 18:14
Hi zusammen

In den Selbstbauzeitungen findet man ja immer wieder Gehäuse wo die Erbauer mit Schattenfugen gearbeitet haben.
Finde ich optisch sehr ansprechend und erleichtert die Lackierarbeit ja enorm da man die Kante nicht wegspacheln muß.
Nun wollt ich mal fragen ob hier evt schon wer mit Schattenfuge gearbeitet hat.
Wie erstellt wie zufrieden usw?
Manni_L.
Stammgast
#2 erstellt: 26. Jun 2010, 18:50
Habs schon mal ausprobiert, mit Oberfräse, V-Nut Fräser und Anschlag. Meine Erfahrung, die Oberfräse lässt sich nicht so genau führen, dass man eine ordentlich gerade Fuge erhält. Sollte ich noch mal eine Schattenfuge fräsen müssen werde ich mir vorher einen speziellen Schattenfugenfräser besorgen.
Sebastian1988
Stammgast
#3 erstellt: 26. Jun 2010, 18:56
An meinen SAK 3r hab ich auch ne Schattenfuge gesägt.
Wir haben das mit der Kreissäge gemacht.
Hat super funktioniert.
Klaus_N
Stammgast
#4 erstellt: 26. Jun 2010, 18:59
Hallo,
ich benutze dazu einen Fasefräser mit Kugellager. Damit kann man dann ohne Anschlag für die Fräse arbeiten.

sowas in der Art:
http://www.sautersho...SMEN/C049X8MMTC.html
georgy
Inventar
#5 erstellt: 26. Jun 2010, 19:22
Das Kugellager heisst Anlaufring.
Schattenfugen kann man wunderbar vor dem Verleimen an den entsprechenden Platten machen, entweder mit einer Oberfräse, die in einem Oberfräsentisch montiert ist, oder man macht es an der Tischkreissäge.
Heimwerkerking
Inventar
#6 erstellt: 26. Jun 2010, 19:28
Schonmal danke für eure Antworten
Kann man nicht die Fuge schon imVorfeld vorbereiten vor dem Zusammenbau der Box mit Fasenfräser oder Elektrohobel?
Tintera
Stammgast
#7 erstellt: 26. Jun 2010, 20:06

Manni_L. schrieb:
Habs schon mal ausprobiert, mit Oberfräse, V-Nut Fräser und Anschlag. Meine Erfahrung, die Oberfräse lässt sich nicht so genau führen, dass man eine ordentlich gerade Fuge erhält. Sollte ich noch mal eine Schattenfuge fräsen müssen werde ich mir vorher einen speziellen Schattenfugenfräser besorgen.


Das Halte ich schlicht für ein Gerücht...Wie viele linke Hände benötige ich für ein solches Ergebnis...
Manni_L.
Stammgast
#8 erstellt: 27. Jun 2010, 07:35

Das Halte ich schlicht für ein Gerücht...Wie viele linke Hände benötige ich für ein solches Ergebnis..


Eine reicht

Ne im Ernst, ich bin halt Perfektionist und stelle hohe Anforderungen an mein Werk. Auf einem Frästisch mag das mit einem V-Nut Fräser funktionieren, aber mit dem Anschlag der Oberfräse wird das nicht optimal. Man hat am Anfang und am Ende des Werkstückes nur sehr kurze Auflage des Anschlages und verkantet sehr leicht, und wenn die Gehäusewand nicht 100%tig gerade ist wird die Nut auch unterschiedlich tief. Es hat zwar relativ gut funktioniert aber perfekt ist es nicht.

lotron
Stammgast
#9 erstellt: 27. Jun 2010, 15:15
Man hat am Anfang und am Ende des Werkstückes nur sehr kurze Auflage des Anschlages und verkantet sehr leicht

Der Anschlag lässt sich durch das anschrauben eines z.b. MDF-streifens verlängern.Dieser gleitet dann über das Werkstück.
Funzt bei meiner Bosch OF wunderbar.


[Beitrag von lotron am 27. Jun 2010, 15:16 bearbeitet]
Con-Hoolio
Inventar
#10 erstellt: 27. Jun 2010, 15:49
Mit einem Frästisch geht es aber noch wesentlich entspannter. Wenn ich irgendwann mal Schattenfugen einsetzen werde, werde ich diese erst nach dem zusammenleimen des ganzen Gehäuses anbringen. So erspart man sich das lästige "putzen" der Schattenfugen von Klebstoffresten.
Sebastian1988
Stammgast
#11 erstellt: 27. Jun 2010, 16:07

Con-Hoolio schrieb:
Wenn ich irgendwann mal Schattenfugen einsetzen werde, werde ich diese erst nach dem zusammenleimen des ganzen Gehäuses anbringen.


So haben wirs auch gemacht, aber mit der Tischkreissäge.
stoske
Inventar
#12 erstellt: 27. Jun 2010, 16:35
Hi,

wenn ich als Designer auch mal was dazu sagen darf...

Eine Schattenfuge kann gestalterisch sinnvoll sein, wenn man damit zwei
verschiedene Zustände trennt, verschiedene Materialien oder Farben.

Aber die Fuge dann einfach zu lackieren, sodass beide Flächen letztlich
gleich aussehen - wofür dann die Fuge? Was soll sie dann noch trennen?

Die Fuge nach dem Verkleben zu fräsen macht aus meiner Sicht keinen
Sinn und erschwert eine Zweifarbigkeit enorm.

Natürlich werden die Teile vorher(!) lackiert und erst dann zusammengebaut,
die Schattenfuge entsteht durch einfaches Fasen der Kanten vor der Lackierung.
So macht die Schattenfuge Sinn und auch das Lackieren wird vereinfacht.

Grüße, Stephan Stoske
Sebastian1988
Stammgast
#13 erstellt: 27. Jun 2010, 17:19
Dazu kann ich auch was sagen, denn der Korpus meiner Speaker wird Schwarz lackiert oder mit Folie bezogen und die Front furniert mit indischem Apfel.
Die Schattenfuge dient also als Übergang.
Heimwerkerking
Inventar
#14 erstellt: 28. Jun 2010, 15:43
Ich hatte auch vor das ganze 2 farbig zu gestalten.
Die Seitenwangen in weiß und die Front und Deckel in anthrazit
Werde die Fasen dann auch vor dem verleimen anfertigen.
Der einzige Grund der mir einfällt die Schattenfuge erst nach dem Zusammenbau zu machen ist das einem nicht der Leim beim verkleben reinlaufen und die Fuge versauen kan
stoske
Inventar
#15 erstellt: 28. Jun 2010, 16:09
Hi,

damit nachher nicht Lack auf Lack geklebt wird, bleiben die Klebeflächen
unlackiert. Man kann sie vor dem Lackieren prima mit Klebeband schützen,
am Besten 2-3 mm vom Rand entfernt. Der Lack geht also um die ganze
Kante und noch 2-3 mm weiter. Beim Zusammenbau trägst du auch den
Kleber nur bis zu dieser Kante auf. Wenn dann noch was rausquillt, kannst
du das leicht mit der Ecke eines feuchten Lappens aus der lackierten Fuge
wischen (nasse Q-Tips sind auch prima).

Grüße, Stephan Stoske
Ezeqiel
Inventar
#16 erstellt: 28. Jun 2010, 21:12
Ich habe eine Flachdübelfräse, die geeignet zu sein scheint, Schattenfugen auch nachträglich anzubringen, wenn es denn nötig sein sollte.

Gruss,
Ezeqiel
audiocologne
Stammgast
#17 erstellt: 28. Jun 2010, 21:19
Schattenfugen mögen physikalisch bei einem Aufbau eher unterschiedlicher Materialien Sinn machen, aber wann passiert das bei einem Lautsprechergehäuse? Baut Ihr Eure Schallwand aus einem Material, das sich physikalisch anders zum Rest vom Gehäuse verhält?
Ich kenne auch im High-End-Bereich nur Gehäuse "aus einem Guss", oder hat jemand zB. an einer Quadral Titan mal irgendwo eine Schattenfuge entdeckt?
Für mich macht das absolut keinen Sinn, schließlich sollte ein Lautsprechergehäuse immer so steif und fugendicht wie möglich sein. Eine Schattenfuge ist doch lediglich eine "Dehnungsfuge", die man im hauptsächlich im Innenausbau benötigt (zB. Deckenholztäfelung an verputzte Wand).
Klausi745
Stammgast
#18 erstellt: 28. Jun 2010, 21:27
Oder als Übergang von Lackiert auf Furniert, oder als Designelement, und die 4mm breite, 2mm tiefe Fase wirst du kaum hören können!
joltec
Inventar
#19 erstellt: 28. Jun 2010, 21:59

Aber die Fuge dann einfach zu lackieren, sodass beide Flächen letztlich
gleich aussehen - wofür dann die Fuge? Was soll sie dann noch trennen?

die Stöße.
Diese kommen nämlich immer irgendwann durch, wenn man nicht auf Gehrung sägen kann.
Wenn ich einfarbig lackieren würde, dann nur mit Schattenfuge.

Gruß Jörg
boep
Inventar
#20 erstellt: 28. Jun 2010, 22:04
Meine persönliche Meinung zT Schattenfugen: Das sieht aus wie eine Mischung aus

- nicht in der Lage sein auf Gehrung zuzuschneiden und daher statt wenigstens zu versuchen die Schnittkanten zu verstecken, sie halt in den Vordergrund zu heben und so zu tun als wärs Absicht auf Stoß geschnitten.

- oder als hätte man den Zuschnitt per Stichstäge und ohne zusätzliche Führung erledigt, sodass man unbeachsichtigt einen Winkel auf die Schnittfläche des Holzes gebracht hat und die Fuge daher rührt...

Just my 2 cents...

Ich will mit dem Post keinen beleidigen oder irgendwas unterstellen. So kommts nur für mich persönlich rüber wenn ich sowas sehe. Allen Freunden der Schattenfuge dennoch einen angenehmen Restabend.
georgy
Inventar
#21 erstellt: 28. Jun 2010, 22:07
boep, wenn du auf Gehrung sägen kannst ist es ja gut, kann aber nicht jeder, bzw hat auch nicht jeder Bock auf Furnier o.Ä.
boep
Inventar
#22 erstellt: 28. Jun 2010, 22:14
Wenn wirklich die Möglichkeiten einer Gehrung fehlen:

Eine Fase ist eine sehr gute Möglichkeit das zu kaschieren, sieht top aus sowohl bei rohen Hölzern (insbesondere MPX, das sieht angeschnitten traumhaft aus) alsauch bei beispielsweise MDF, dass nachher lackiert wird. Durch die Kanten wird der Saugeffekt kaum sichtbar.

Ansonsten lässt sich übrigens jede auf Stoß verleimte MDF Box ordentlich lackieren, wenn an sich Mühe gibt. Schleifen und Sperrschicht lauten die Zauberwörter.

Nochmal: Ich wollte niemanden persönlich angreifen. Ich finde den Versuch eine Stoßverleimung durch eine Schattenfuge zu verbergen Zeitverschwendung, weil jeder sofort sieht was man verbergen wollte.

LG


[Beitrag von boep am 28. Jun 2010, 22:14 bearbeitet]
georgy
Inventar
#23 erstellt: 28. Jun 2010, 22:18
Schleifen und Sperrschicht hilft leider auch nicht ewig.
Klausi745
Stammgast
#24 erstellt: 28. Jun 2010, 22:30
Oder wenn man es wie ich als Designelement machen will:



Kannst mir natürlich gerne andere Vorschläge machen, aber ich finde die 3 Nuten passen super rein
audiocologne
Stammgast
#25 erstellt: 28. Jun 2010, 22:49
Als Designelement ist es absolut in Ordnung, da gibt es nichts einzuwenden. Aber doch nicht, um irgendwas optisch hinzubiegen, was man handwerklich nicht hinbekommen hat.

Meine ersten Quadral Montan anno frühe 80er, gebraucht gekauft Ende der 90er, waren - wie diverse andere auch - eine reine Spanplattenorgie, keine Gehrungen, keine Versteifungen, und on top alles dünn furniert, gehäusetechnisch keine Glanzstücke und ja - Gewicht aufs Gehäuse bekommt man durch 22mm Spanplatte ohne Ende .
Wenn man sauber arbeitet, auch sehr einfach zu reproduzieren und selbst roh mit entsprechenden Vorarbeiten lackierfähig hinzubekommen. Deshalb nehme ich auch kein MDF. Und verwende keine Schattenfugen
Gehäusebauer können ja jederzeit mal hier im Forum nachfragen: http://www.woodworker.de und noch als Empfehlung zum Furnieren http://www.tischlereicenter.eu , dort unter Furniere nachschauen, alles zum Aufbügeln mit Schmelzkleber.
boep
Inventar
#26 erstellt: 28. Jun 2010, 22:51

georgy schrieb:
Schleifen und Sperrschicht hilft leider auch nicht ewig.


Falsch. Ich hab schon mehrfach auf Stoß verleimte Gehäuse erfolgreich u.a. Hochglanz lackiert. Teilweise ist schon Jahrelang Lack drauf ohne, dass die Kanten durchkommen.

LG


[Beitrag von boep am 28. Jun 2010, 22:51 bearbeitet]
joltec
Inventar
#27 erstellt: 28. Jun 2010, 23:18
mir persönlich gefällt eine Schattenfuge auch als Designelement.
Wie so vieles im Leben - reine Geschmackssache.
boep
Inventar
#28 erstellt: 28. Jun 2010, 23:20

joltec schrieb:
mir persönlich gefällt eine Schattenfuge auch als Designelement.


Mir auch, keine Frage.
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