Leggiera, passender Center und Vergleich zu kommerziellen Lösungen?

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86bibo
Inventar

#1 erstellt: 31. Okt 2013, 10:35

Durch Zufall bin ich bei der Suche nach einem DIY subwoofer auf die Möglichkeit gekommen auch neue stereo LS zu bauen. Durch die Aufteilung meines wohnkinos in zwei räume, ist nun im Wohnzimmer ein Platz für neue LS frei geworden. Im heimkino betreibe ich die KEF XQ Serie, mit der ich sehr zufrieden bin. Im Laufe meiner Karriere habe ich viele LS getestet und bin grundsätzlich ein Freund von nicht ganz alltäglichen Lösungen. So haben mich immer hornkonstruktionen (optisch hier leider nicht machbar), koaxe, Bändchen, etc. Schon immer fasziniert. Der ursprüngliche Plan war erneut bei kef zu den LS50 oder R300 zu greifen, da das koax Prinzip gerade bei nicht optimalem stereodreieck sehr gut passt.

Im Moment habe ich allerdings auch die AMTs für mich entdeckt und finde in diesem Zug die Leggiera ein Super interessantes Objekt. Dabei habe ich aber 2 Probleme:

1.) durch die D'appolito Anordnung kann ich sie ja nicht als Center einsetzen. Ich brauche aber zusätzlich unbedingt noch einen Center LS und der sollte natürlich auch passend sein. Gibt es hierfür eine Lösung?

2.) die mangelnde vergleichsmöglichkeit. Die KEFs sowie einige vergleichslautsprecher der Preisklasse kenne ich und AMT LS hab ich bisher nur 2x gehört und das ist auch schon länger her. Preislich liege ich hier im Selbstbau ja sogar deutlich teurer: 550€ Bausatz, 50-100€ holz, 100€ finish + viel Arbeit. Ob das hinterher dann wirklich optisch mit einer kommerziellen Box mithalten kann ist ebenso unklar (WAF). Die Frage daher: lohnt der Mehraufwand klanglich?

Auf der einen Seite würde ich so ein Projekt wirklich gern umsetzen, aber ich muss finanziell sogar mehr investieren und habe das Center Problem. Ich will mich hier nicht in irgendwas verrennen.

Black-Devil
Gesperrt

#2 erstellt: 31. Okt 2013, 13:43

Wo wohnst du denn?

In Senden bei Ulm kannst du die Leggiera Probehören.

Ob selbst gebaute LS optisch mithalten können, liegt in erster Linie beim Erbauer. Wenn du handwerklich geschickt bist, dann ist eine auch optisch überzeugende Box kein Hexenwerk.

Wegen einem Center kannst du auch mal bei Quint-Audio anfragen!

86bibo
Inventar

#3 erstellt: 31. Okt 2013, 15:00

Ich komme aus Hannover, da ist ulm nicht unbedingt um die Ecke. Ich hatte schon darüber nachgedacht beim nächsten Hörtest bei Klang und Ton im Ruhrgebiet vorbeizuschauen, aber da wird wohl der nächste Termin erst im Februar sein. Es kommt mir zwar nicht auf eine Woche an, aber das sind mindestens 3 Monate hin.

Bezüglich der Optik ist es klar, das dies an meine handwerklichen geschick liegt. Ich hab da sicher keine linken Hände, aber wenn es ums lackieren geht, da bin ich Laie. Also entweder viel üben oder es machen lassen, aber das wird sicherlich einiges kosten und allein von den Treibern machen bei kommerziellen LS oft mehr her, bzw. Die Front der Leggiera ist zwar jetzt auch nicht abgrundtief hässlich, aber ein echter hingucker ist es nicht. Ich finde sie o.k. Und es geht mir primär um den Klang, aber wie gesagt, wenn der Aufwand sich kaum bemerkbar machen würde, dann macht es für mich nicht soo viel Sinn, trotz Spieltrieb.

Black-Devil
Gesperrt

#4 erstellt: 31. Okt 2013, 15:47

Lack ist mit Sicherheit eine der schwierigsten und kostenintensivsten Methoden, um ein ansehnliches Finish zu erreichen. Da hab ich gerade erst selbst eher schlechte Erfahrungen gemacht. Muss es denn Lack sein?

Gerade in dem Preisbereich ist es natürlich sehr empfehlenswert, vor einem Kauf probe zu hören. Und Hannover ist da gar kein soo schlechtes Pflaster. Da gibts den Karsten aka Holly65, der schon einige interessante Sachen entwickelt hat.
Auch Bad Oyenhausen ist ja nicht allzu weit:

http://www.audax-spe...s%5D%5Bcategory%5D=2
Interessant wäre vielleicht auch noch die

23 AM von hifisound in Münster. Der Leggiera recht ähnliches und wäre, da ja ein Subwoofer schon vorhanden ist, auch in ~10L geschlossen machbar.
Zwar nicht gerade ums Eck, aber doch deutlich näher als Ulm.

Die Leggiera werde ich beim Treffen am 15. Dezember wahrscheinlich zu hören bekommen. Wenn du so lange warten kannst, kann ich dir gerne meine Eindrücke schildern.

86bibo
Inventar

#5 erstellt: 31. Okt 2013, 20:11

Münster wäre in der Tat eine Alternative.
Welche Alternative zum Lacken würdest du denn empfehlen? Furnieren? Folieren?

Black-Devil
Gesperrt

#6 erstellt: 31. Okt 2013, 22:17

Furnieren ist imho die einfachste Möglichkeit, ein sehr hochwertiges Finish zu erreichen. Und es gibt hunderte, wenn nicht tausende Furnierarten. Hier mal ein Beispiel:

Die lackierten Teile haben mich einige Nerven gekostet und wurden schlussendlich doch vom Profi gemacht. Aber auch dann ist das alles so kratzempfindlich, dass man beim Zusammenbau höllisch aufpassen muss.
Das Furnier war absolut kein Problem (Bügelmethode) und hat dagegen richtig Spaß gemacht.

Aber es geht auch noch einfacher:
Durchgefärbtes MDF sieht mit einer Schicht Hartwachsöl auch sehr gut aus:

http://bilder.hifi-f...quality-1_334873.jpg

Oder komplett aus Multiplex bauen und dann evtl. beizen:

Die 23 AM würde ich auch gerne mal hören - aber mir gehts mit Münster so wie dir mit Ulm...

86bibo
Inventar

#7 erstellt: 01. Nov 2013, 07:19

Ich denke dann würde ich auch eher furnieren. Multiplex steht zwar recht oben auf meiner Liste, aber das Problem ist, dass ich sicher irgendeine kante etwas versaue und dann nacharbeiten muss. Oder das eine Fuge noch etwas erfüllt werden muss, weil der Zuschnitt um 1-2 zehntel nicht passt. Beim Furnieren oder Lacken ist das kein Problem, da man eh vorher noch füllen und schleifen muss. Außerdem sieht Multiplex Natur bei rechteckigen LS recht globig aus.

Ich schaue mal, ob ich es nach Münster schaffe. Die e-Mail an quint Audio bzgl. Center ist schon raus.

Son-Goku
Inventar

#8 erstellt: 01. Nov 2013, 12:55

Das würd mich auch interessieren mit dem center.

herr_der_ringe
Inventar

#9 erstellt: 01. Nov 2013, 16:41

Welche Alternative zum Lacken würdest du denn empfehlen? Furnieren? Folieren?

je nach dem...oft genug hilft phantasie weiter. mal zwei beispiele aus eigener fertigung:

massiver regalboden als schallwand missbraucht, gehäuse rückseitig draufgeleimt:

diese lackierung ist mitm pinsel entstanden:

multiplex (vor allem das hochwertigst furnierte, also nicht ausm baumarkt) kann stumpf verleimt werden und ergibt trotzdem ein hochwertiges finish. wenn du die kante dann mit nem großen radius anrundest (

diese kontur), so ist die gefahr des versauens einer kante auch weniger.
noch edler finde ich, wenn mpx z.b. mit nussbaum/palisander/etc. furniert wird, die kante jedoch hell bleibt.

mehr anregungen bzgl. finish kannst du dir auch

hier holen

Son-Goku
Inventar

#10 erstellt: 10. Nov 2013, 11:25

Hi

Hast du schon eine Antwort bezüglich des Centers bekommen?

Gruss
Mario

86bibo
Inventar

#11 erstellt: 10. Nov 2013, 12:38

Ja, sorry.
Aber keine sonderlich erfreuliche. Die Antwort war im Prinzip:
- Der idealle Center ist eine Leggiera in stehend
- Man kann ihn auch legen, aber dann ist es eben alles andere als optimal, jedoch besser wie nichts
- Eine andere Idee haben wir auch nicht, aber bisher ist auch keine Nachfrage nach einem Center, was eine Entwicklung rechtfertigen würde

Nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte, aber eigentlich die die zu erwarten war.

Son-Goku
Inventar

#12 erstellt: 10. Nov 2013, 12:45

Hi

Schade eigentlich.

Kann aber gut sein das da noch was kommt.ist jedenfalls im klang & Ton forum zu lesen

Gruss
Mario

86bibo
Inventar

#13 erstellt: 10. Nov 2013, 13:05

Würde mich auch freuen. Dieses Jahr werde ich eh nicht mehr mit dem Bau anfangen und vielleicht steigt die Nachfrage ja doch noch. Es ist jedoch nicht ganz so einfach, da mit AMT und einem anderen TMT darunter die Höhe auch schon wieder nicht gering ist und D'Appo für einen Center die bekannten Nachteile hat, aber man den AM ja auch nicht beliebig tief trennen kann. Leider betrifft das ja die meisten 2-Wege LS. Bei 3 Wegen hab ich ehrlich gesagt zu wenig Erfahrung um wirklich zu sagen ob man es hört oder nicht (mit HT und MT übereinander). Ideal ist natürlich ein Breitbänder oder Coax. Irgendwo muss man wahrscheinlich einfach die Kompromisse eingehen. Mir ist Stereo am wichtigsten, aber zur Leggiera oder auch der Oranje (gefällt mir auch sehr gut) findet man wohl eher schwer einen Coax, geschweige denn einen BB, der auch nur annähernd zum Klangbild passt.

herr_der_ringe
Inventar

#14 erstellt: 11. Nov 2013, 01:05

mir kommt da grad so ein gedanke - k.a. ob der was taugt:

(höhe 26cm, breite 32,5)

die höhe ist damit deutlich geringer als bei nem stehenden d'appolito, die auslöschungen unter winkel dürften zudem deutlich geringer als bei liegender anordnung sein.
knackpunkt jedoch dürfte der einfluss der schallwand und damit die weiche selbst werden.

[Beitrag von herr_der_ringe am 11. Nov 2013, 01:06 bearbeitet]

86bibo
Inventar

#15 erstellt: 11. Nov 2013, 01:13

Das macht es nur bedingt besser. Durch den geringeren Abstand der TMT spielen zwar die Phasenauslöschungen eine geringere Rolle, dafür sind TMT und HT nicht mehr auf einer Linie. Insgesamt ist es schon etwas besser, aber ich denke, dass es sich klanglich nicht deutlich von der D'Appo Anordung der Originalbox unterscheiden wird, welche dann aber liegend deutlich flacher ist. Für dein bsp. würde ich sogar auf einen TMT verzichten. Das wäre dann aber einer "klassische" 2-Wege LS, der zwar nicht sehr hoch ist, aber trotzdem optisch nicht wirklich schick als Center ist.