Gehäuse-Geometrie

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Klangfreak
Inventar
#1 erstellt: 27. Jan 2015, 22:24
Hallo,


ich wollte demnächst ein Pärchen Gehäuse bauen, relativ langweilige, rechteckige Form.

Welche Maße sollte man dabei vermeiden
Also mir schwebt noch im Gedächtnis, das keine Innenlänge eine genaue Vielfache eines anderen Maßes sein darf, richtig ?

Also das hier wäre z.B. falsch:

100*20*40cm...

Würde es genügen, die Maße so abzuändern:

100*20*45cm



Besten Dank,
Olaf
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 28. Jan 2015, 01:34
Ich würde so sagen:

die Vorgehensweise wenig vorkommender Vielfacher einer Dimension, ist nur bei einem Gehäuse ohne Dämmwollfüllung von Sinn.

Da ja aber sicher noch Dämmwolle ins Gehäuse kommt und wenn man die so anordnet dass sich keine Sichtstrecken zwischen zwei Innenwänden ergeben, also im Sinne vollständiger Füllung, verschieben sich die akustischen Dimensionen dann insofern gegeneinander (aber in schlecht kalkulierbarer Größenordnung), dass eine längere Dimension die Schallgeschwindigkeit mehr herab setzt, wie eine Kurze.

Von daher würde ich sagen: die eine Dimension (mittels 45cm) ungleich zu machen, ist Feature genug.

Grüße von
Thomas
sayrum
Inventar
#3 erstellt: 28. Jan 2015, 08:43
Moin
wenn viel bedämpft werden soll habe ich gute Erfahrungen zB mit einer Lage Basotect (5cm Stärke) quer durch die längste Strecke / Dimension des Gehäuses gemacht.

Allerdings ist oft die direkete "Verbindung" zw. Chassis und BR-Rohr gewollt. Auch BB sollen wohl empfindlich auf (zu) viel Dämmmaterial im Gehäuse reagieren.

Da versuche ich dann wenigstens die beiden größeren Innenmaße im Verhältnis des Golden Schnittes zu gestallten (1 : 1.618 ), somit verstärken sich die Frequenzen (+ deren Vielfachen) zw. diesen beiden nicht.
Bei dir dann zB. 100 : ~62 oder ~65 : 40

Gruß
Klangfreak
Inventar
#4 erstellt: 29. Jan 2015, 20:22
Hallo ihr beiden, vielen Dank für eure Antworten!


Also es werden Bassreflex-Gehäuse, daher kommt nur etwas Noppenschaumstoff hinein...
Wave_Guider
Inventar
#5 erstellt: 29. Jan 2015, 21:34
Klangfreak schrieb:


Also es werden Bassreflex-Gehäuse,

daher kommt nur etwas Noppenschaumstoff hinein...


... und damit heftige Stehwellen, jede davon bringt die Gehäusewände zum Huben. Und wirken auch auf den Treiber.
Die einäugige Betrachtung, einen möglichst hohen Port-Pegel haben zu wollen, halt leider seine Nachteile.

Besser wäre zusätzlich zum Noppenschaum, den verbleibenden Hohlraum mit Visaton-Schaffwolle zu füllen.
Und nur um das BR-Rohr herum, etwas Luft zu lassen.
Das senkt vielleicht den BR-Pegel etwas, aber Tiefbass hat man oft eh zu viel.
Dafür gewinnt man eine sauberere Wiedergabe des Bereiches oberhalb der Bassfrequenzen.

Wenn es um vorrangig um Maximal-Bass geht und der Rest egal ist, dann natürlich den Hohlraum nur wenig bedämpfen.

Grüße von
Thomas
Klangfreak
Inventar
#6 erstellt: 30. Jan 2015, 08:51

Wave_Guider (Beitrag #5) schrieb:
Klangfreak schrieb:


Also es werden Bassreflex-Gehäuse,

daher kommt nur etwas Noppenschaumstoff hinein...


... und damit heftige Stehwellen, jede davon bringt die Gehäusewände zum Huben. Und wirken auch auf den Treiber.




Hallo Thomas,

sind die Stehenden Wellen ein Resultat der Gehäusemaße oder des BR-Rohr´s
sayrum
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2015, 09:11

Klangfreak (Beitrag #6) schrieb:

Wave_Guider (Beitrag #5) schrieb:
Klangfreak schrieb:


Also es werden Bassreflex-Gehäuse,

daher kommt nur etwas Noppenschaumstoff hinein...


... und damit heftige Stehwellen, jede davon bringt die Gehäusewände zum Huben. Und wirken auch auf den Treiber.



sayrum (Beitrag #3) schrieb:
Moin
wenn viel bedämpft werden soll habe ich gute Erfahrungen zB mit einer Lage Basotect (5cm Stärke) quer durch die längste Strecke / Dimension des Gehäuses gemacht.

Das passt dann mMn. sehr gut, Pegel wird kaum reduziert und die Stehwellen "mögen" es garnicht Am effizientesten quer durch die Mitte, dort in der Schallschnelle ist es am effektivsten.

Bzgl. der stehenden Wellen:
Es gibt im Gehäuse zw den Wänden Stehwellen und nochmal seperat im BR-Rohr. Das macht unser Hobby ja so interessant

Daher eine Variante das Rohr seitlich (kurz hinter Schallwand) aus dem Gehäuse zu führen. Da sind die Portresonanzen dann weniger "hörbar" als vorne raus und der Basspegel ausem Rohr nicht so gedämpft wie beim Ausgang auf der Rückwand.



Gruß und viel Spaß beim Abwägen der Kompromisse

saniiiii
Inventar
#9 erstellt: 30. Jan 2015, 09:59
für die gehäusemaße selber noch, versuch vielfache der abstimmfrequenz+resofreq des treibers zu vermeiden.
sonst gibts eigentlich keine vorgaben solange die geometrie nicht den luftstrom behindert oder ins kanal-artige ausartet.
Klangfreak
Inventar
#10 erstellt: 30. Jan 2015, 13:38

sayrum (Beitrag #8) schrieb:

Bzgl. der stehenden Wellen:
Es gibt im Gehäuse zw den Wänden Stehwellen und nochmal seperat im BR-Rohr. Das macht unser Hobby ja so interessant


Gibt es diese Stehwellen zwischen den Wänden nur bei genauen Vielfachen (z.B. 20cm & 40cm) ?
Oder sind sie bei z.B. 20cm & 45cm einfach nur deutlich schwächer?



Ok, zum konkreten Fall:
verbaut wird ein 15"er(fs=37hz) der auf 40hz abgestimmt wird.

Gehäuse-Innenmaße: 88cm * 65cm * 44cm



Ps. BR-Rohr zur Seite geht aus optischen Gründen nicht.
saniiiii
Inventar
#11 erstellt: 30. Jan 2015, 14:02
Fuer nen sub is es ziemlich egal wo der port hinkommt, die portreso liegt fast immrr deutlich ueber dem uebertragungsbereich
die stehwellen kann es ueberall geben. ist allesdings oft bei weitem nicht sooo tragisch wenn gut bedaempft wird. Aber wiegesagt, fuer nen sub ist das opft komplett egal
Klangfreak
Inventar
#12 erstellt: 30. Jan 2015, 16:11
Hi,

es ist kein Subwoofer, sondern ein Tiefmitteltöner der bis 800hz hoch läuft...
saniiiii
Inventar
#13 erstellt: 30. Jan 2015, 16:16
Woops uebeelesen. Rechne doch einfach die portresonanz aus, gibts genug rechner im inet. Dann dimensionierst du das hald so dass es passt. Bzw das kleinste uebel herrscht
Klangfreak
Inventar
#14 erstellt: 01. Feb 2015, 11:43

Klangfreak (Beitrag #10) schrieb:


Gibt es diese Stehwellen zwischen den Wänden nur bei genauen Vielfachen (z.B. 20cm & 40cm) ?
Oder sind sie bei z.B. 20cm & 45cm einfach nur deutlich schwächer?



saniiiii (Beitrag #11) schrieb:

die stehwellen kann es ueberall geben.


Also haben die Gehäuse-Maße kaum einen Einfluss auf die Stehwellen ?

Wären Vielfache der Innenmaße also in Ordnung, solange innen bedämpft ist ?




Zum Port;
also der BR-Port hat ja einmal die Abstimmfrequenz von ~40hz...
Und dann zusätzlich noch mal eine Oktave höher!?

Muss ich dazu dann noch irgendwie ausrechnen, wo das Gehäuse selbst in Resonanz geht ?
Und die beiden Frequenzen sollten sich dann nicht decken, da es sonst zu nem fiesen Peak kommt?



Besten Dank & Schönen Sonntag noch,
Olaf
saniiiii
Inventar
#15 erstellt: 01. Feb 2015, 16:56
stehtwellen gibt es immer, nur gibt es die mal mehr und mal weniger. wenn alle resofreqs aufeinander liegen hört sichs hald nicht unbedingt sauber an. aber wiegesagt, passend bedämpft spielts keine all zu große rolle mehr, also mach wies dir genehm ist :d
mit winlsd pro kannst du das alles simulieren, und siehst auch die erste portreso
Klangfreak
Inventar
#16 erstellt: 01. Feb 2015, 21:18
Alles klar, danke Lukas!
Wave_Guider
Inventar
#17 erstellt: 02. Feb 2015, 00:10
Klangfreak schrieb:


Also haben die Gehäuse-Maße kaum einen Einfluss auf die Stehwellen ?


Doch, gegenüber liegende Wände sind es ja ganz grundsätzlich, die Stehwellen verursachen.
Genauso wie bei der Raumakustik insbesondere im Bereich tiefer Töne wo sog. Raummoden entstehen, also dito Stehwellen.

Wie ausgeprägt bzw. auf welchen Frequenzen die Stehwellen sind, lässt sich schwer genau voraus sagen.
Denn bei einer Box ist der TMT (oder TT) ja allermeist nicht genau am Ende des Gehäuses.

Folglich stimmt auch eine Berechnung nicht (oder die Aussage bezüglich ungleichen Teilerverhältnissen) die vom Vorhandensein eins Treibers am Ende einer Box ausgeht.

Ein Konus-Treiber hat seinen Schallentstehungsort auch nicht mit der Frontwand abschließend. Sondern eher von dort weg, auf Abstand des Magneten.
Bei einer 40er Tiefe, wäre der akustische Abstand dann vielleicht 35cm.

Dazu kommt eine Verminderung der Schallgeschwindigkeit durch Dämmwolle. Weis man auch nicht vorher, um wie viel.
Und dann noch der Umstand, das im Gehäuse eingeschwungene Stehwellen verschiedener Frequenz, sich teilweise addieren, teilweise subtrahieren, oder Stehwellen auf neuen (höheren) Frequenzen erzeugen, die rechnerisch nicht stattfinden könnten.

Von daher, alle Theorie ist grau.


Wären Vielfache der Innenmaße also in Ordnung, solange innen bedämpft ist ?


Egal welche Vielfache oder Nichtvielfache, die fundamentale Stehwelle, also von oben nach unten bzw. umgekehrt, lässt sich auch mit vollständiger Dämmwollfüllung nicht 100% beseitigen (falls Du vorhast das nachzumessen).

Mit einer vollständigen Dämmwollfüllung (... BR-Rohr etwas frei lassen) hast Du auf einfache Weise ein sinnvolles Feature eingebaut, welches 95% aller Boxen fehlt.

Mit Querverstrebungen würde ich auch nicht geizen. Die Dämmwolle muss natürlich noch einbringbar sein.

Viel Erfolg und Grüße von
Thomas
saniiiii
Inventar
#18 erstellt: 02. Feb 2015, 01:40
was auch oft hilft ist eine mehrschichten-bedämpfung. wolle hilft dir hald eigentlich nur im oberen mittenbereich was.
was ich aktuell einsetz für meine 8"er -> 15mm multiplex max 16cm zur nächsten wand -> butylkautschuk 2mm ->noppenschaum->polyesterwolle. im geschlossenen gehäuse^^

da klopft nichts

aber ich muss meinem vorposter zustimmen, berechnung dahinter kannste fast vergessen. du kannst sagen welche frequenzen hier ne stehwelle haben könnten, idealisiert ohne ende. wenn nicht müsste ich mein rechencluster der uni anwerfen und ne zeitlang laufen lassen und dat ding hat >100000 rechenkerne und glaub n halbes TB ram.
Big_Määääc
Inventar
#19 erstellt: 02. Feb 2015, 08:43
Prototyp bauen, dämmen, anhören, staunen o verzweifeln
Klangfreak
Inventar
#20 erstellt: 02. Feb 2015, 12:02
Ok vielen Dank erstmal allen fleißigen Postern


Kann es vielleicht sein, dass ICH bei dem Thema gerade aus ner Mücke nen Elefanten mache!?

Also theoretisch ists ne Fehlerquelle, aber in der Praxis kaum relevant solange man die Dämmwolle nicht vergisst...
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