Scan Speaks Chassis teuer?

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MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Mrz 2015, 21:23
Das finde ich irgendwie nicht, auch wenn überall berichtet wird, sie seien richtig teuer, etwas ganz besonderes und nur in den edelsten Boxen verbaut.

Ich habe zwar keine Selbstbaubox, sondern seit heute eine Phonar Veritas m4 next, aber in der steckt zb. ein Scan Speaks Hochtöner drin - mit der Bezeichnung D2604 83000.

Als ich dann mal im Netz schaute, musste ich feststellen und war echt überrascht, was der D2604 83000 Scan Speaks Hochtöner einzeln gerade mal kosten soll: winzige 30 Euro, mehr nicht.
Er klingt jedoch in der Phonar überhaupt nicht nach 30 Euro nur, sondern viel ehr nach 300 Euro, übertrieben gesagt.
Das sagte mir mal wieder - richtig Gutes muss echt nicht teuer sein, oder anders, guter Klang hat nichts mit dem Preis zu tun.
Doch wie kommen die Leute eigentlich darauf, dass Scan Speaks so teuer sei? Auch die restlichen Chassis, die sie anbieten, hatten alles sehr normale und gute Preise - zumindest die, die ich so sehen konnte.

Was mich allerdings verwunderte, deren High End Hochtöner, auch vollkommen bezahlbar übrigens, sollen nur bis 25.000hz spielen. Doch der günstigere D2604 soll einen erweiterten Frequenzbereich haben und bis 30.000hz gehen. Müsste es nicht ehr umgekehrt sein? Zumindest hätte ich das gedacht.

Nochmal eine kurze Frage: Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Scan Speaks D2604 83000 Hochtöner und kann sagen wie er bei ihm so klingt und wie er ihn findet?!

Und, wie klingen eigentlich die anderen, teureren Hochtöner von Scan Speaks, im Vergleich zum D2604? Liegen da Welten zwischen dem Klang oder hält es sich in Grenzen?

Vielen dank erstmal und einen schönen Abend.


[Beitrag von MasterKenobi am 24. Mrz 2015, 21:26 bearbeitet]
basti__1990
Inventar
#2 erstellt: 24. Mrz 2015, 21:56

Kingsgard (Beitrag #1) schrieb:
Was mich allerdings verwunderte, deren High End Hochtöner, auch vollkommen bezahlbar übrigens, sollen nur bis 25.000hz spielen. Doch der günstigere D2604 soll einen erweiterten Frequenzbereich haben und bis 30.000hz gehen. Müsste es nicht ehr umgekehrt sein? Zumindest hätte ich das gedacht

Oberhalb von 20kHz hörst du eh nichts mehr, daher ist es völlig wurst ob er bis 20, 25, 30 oder 100kHz spielt. Aber natürlich kann man das technisch nicht erfahrenen oder Vodoo-beisterten gut verkaufen - "neuer Hochtöner spielt jetzt sogar bis 50kHz und ist daher super für HiRes-Musik geeignet"

Scan Speak bietet eine breite Palette an Chassis. Da gibt es günstige für ~30€ die sehr gut taugen und welche für >300€ die dann das Ende der Fahnenstange darstellen.

Viel wichtiger als 30€ oder 60€ Hochtöner ist doch, dass Aufstellung, akustische Beschaffenheit des Raum und die Abhörpositon passen


[Beitrag von basti__1990 am 24. Mrz 2015, 22:03 bearbeitet]
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 24. Mrz 2015, 22:05
Na ja, ich musste in der Vergangenheit schon die Erfahrung machen, das Hochtöner, die über 20khz gehen, offener und luftiger klingen, auch wenn man selbst diese Frequenzen nicht mehr hört.

Und ich höre noch sehr gut.
basti__1990
Inventar
#4 erstellt: 24. Mrz 2015, 22:19
Frequenzen oberhalb von 20kHz werden teilweise gar nicht in Musikdateien gespeichert, da sie schließlich auch kein Ton-Ingenieur richtig abmischen kann.

Du kannst ja mal selbst den Versuch machen und 2-3 Lieder nehmen und denen schneidest du ab ~20kHz einfach alles per EQ ab. Dann kannst mal einen Blindtest mit den orginalen und den >20kHz-cut-off Liedern machen, sollte ja recht easy möglich sein.

Gutes Hören bedeutet übrigens nicht, dass man noch sehr hohe Töne wahrnehmen muss. Gutes Hören bedeutet eigentlich eher, dass man den normalen Frequenzraum gut hört, also schon bei leiser Lautstärke UND das man Details in einem Gemisch von Frequenzen (=Musik) raushören kann.
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Mrz 2015, 22:42
wenns danach geht, höre ich auch sämtliche Details der Musik über olle alte Lifetec Aldi Boxen, die im Keller noch an ner Plastik Anlage hängen. Was das angeht, die Details, höre ich über die Phonar Boxen nicht mehr und nicht weniger als über diese Lifetec. Vom restlichen Klang, dem gesamt Klangbild, da erspare ich mir aber Unterschiede, wenn ihr versteht, weil da ein fairer Vergleich gar nicht mehr möglich wäre.

ps. aber eigentlich ging es mir jetzt gar nicht unbedingt, um eine Frequenzgangdiskusion. Das habe ich nur mal so mit ran gehangen.


[Beitrag von MasterKenobi am 24. Mrz 2015, 22:46 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#6 erstellt: 24. Mrz 2015, 23:04
Genauso wichtig, wie ein guter Lautsprecher ist auch man selber.

Denn zu einem guten Gehör, gehört aus meiner Sicht auch, dass man weiß, wie etwas richtig klingt. Und wenn das nicht der Fall ist, dann klingen hochwertige Lautsprecher genauso "gut" wie niederwertigere. Linearität ist komplett egal, wenn man nicht weiß, wie es klingen muss.
Wie hoch oder tief man hört, spielt aus meiner Sicht für ein gutes Gehör fast keine Rolle.

Und bei der meisten Musik ohne echtes Vorbild (elektronische Musik zb), ist es auch egal, wie "gut" der Lautsperecher ist.


Der Klang vom Lautsprecher hängt von deutlich mehr, als von nur den Chassis ab. Genauso wie die Geschwindigkeit von einem Auto von mehr als dem Motor abhängt.


Gute Qualität muss nicht unbedingt eine Sache von Geld sein, aber um eine gewisse Qualität zu erreichen braucht man einfach bestimmtes Material. Die Membran muss zb auf der einen Seite steif sein, auf der anderen leicht. Bei Hochtönern ist der Materialeinsatz natürlich nicht so hoch, deshalb schlägt sich das im Preis nicht so nieder, aber wenn man einen potenten Tieftöner will, braucht man einen dicken Magneten und der kostet.


Als ich vor ein paar Jahren mit Lautsprecherbau angefangen habe, war Scanspeak nur im oberen Preissegment tätig (so zumindest meine Erfahrung). Aber dann sind ein paar Chassisreihen rausgekommen, die etwas bezahlbarer geworden sind.
Wenn man aber zb mit Visaton vergleicht, ist Scanspeak immernoch gehobene Preisklasse - der günstigeste Hochtöner bei Visaton kostet um die 10€, also nur ca 1/3.
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Mrz 2015, 23:13
Stimmt schon, das man wissen muss, wie etwas auch tatsächlich klingt. Jedoch habe ich nicht gesagt, das die Lifetec Boxen genauso klingen wie die Phonar. Um Gottes Willen, da liegen mehr als Welten zwischen. Sie nehmen sich nur nichts, was die einzelnen Details in der Musik angeht. Diese spielen sie mir genauso, wie die Phonar, ich höre nicht mehr und nicht weniger Details. Der gesamt Klang am Ende, der ist natürlich ein gewaltiger Unterschied.

ps. Höre übrigens nur gute Musik. Sowas wie Techno, Dance, und anderer Elektrokram genauso wie Hip Hop, Rap und irgendwelches Chartgedudel kommt mir nicht ins Haus und in den Player. Auf sowas stand ich schon als Teenager nicht.


[Beitrag von MasterKenobi am 24. Mrz 2015, 23:19 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#8 erstellt: 25. Mrz 2015, 01:38
Hallo,
zum Thema Hochtöner:
Über 16kHz, vielleicht 16,5kHz ist da nicht mehr viel. Jedenfalls bei mir. Bei 15,7kHz ist Feierabend.
Alter: 23 Jahre
2x im Monat Disco, aber dann richtig.
Im Auto immer gerne und auch laut.
Selten bis nie Kopfhörer.

Mit dem Alter sinkt das Hörvermögen immer mehr. Das ist unumgänglich.

Ich hab dazu mal einen unkomprimierten .flac Track genommen, 30s rausgezogen und File-Upload.net hochgeladen.
Ich weiß, ist alles nicht ganz ohne, also rechtlich, aber naja.
Eine Version die "original" ist, also die vollen 22,05kHz die zu Verfügung stehen ausnutzt,
und eine die bei meiner Hörgrenze mit 48dB/Oktave abgeschnitten wurde.

Du kannst sie ja mal runterladen, ca. 3MB pro Datei, und anhören.
16kHz sollte eig auch jeder Kopfhörer für 10€ und mehr packen. Da brauchst du keine Anlage für.
Also nur falls du kein Gerät hast das .flac-Dateien abspielen kann.

Solltest du einen signifikanten Unterschied hören, nicht irgendwas eingebildetes weil du ja weißt wie die Dateien bezeichnet sind, dann würde ich mich doch schon stark wundern...
Ich höre jedenfalls keinen...

Hier sind die beiden Links:
Original
15,7kHz High-Cut
(Der Download-Button ist der DIREKT unter der Dateigröße! Der blaue mit der weißen Wolke drin)


Hier mal eine Frequenzanalyse des 30s Ausschnitts mit Audacity, damit man sich die Lautstärkeverhältnisse und die Ausprägung der Frequenzen mal ansehen kann:
Frequenzanalyse
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 26. Mrz 2015, 09:47
ScanSpeak hat eben 4 Produktreihen. Die günstige Discovery, aus der auch die Phonar-Chassis stammen, haben ihre Wurzeln bei Vifa - einem anderen, ehemals dänischen Chassishersteller, dessen Produktionsanalgen ScanSpeak vor einiger Zeit gekauft hat. Die Entwicklung und Werkzeuge für diese Chassisreihe war also schon zum Großteil vorhanden - deshalb sind die Chassis trotz ihrer hohen Qualität recht günstig.

Geht man in die Revelator oder Illuminator-Reihe, kosten einzelne Chassis auch mal 500€ und mehr. Die Beryllium-HT sind in der Herstellung z.B. nicht ohne. Das kostet eben - BE ist aber als Membranmaterial für einen Kalottenhochtöner extrem gut geeignet, da extrem steif aber erst weit über dem Hörbereich in Resonanzen aufbrechend.

Bei Fertigboxen sind ohnehin die Gehäuse der größte Kostenfaktor. Such doch mal nach Relevator oder Illuminator-Chassis bei Fertigboxen - da wirst du für eine ausgewachsene Standbox nur selten im 4stelligen Preisrahmen fündig.

Giustolisi
Inventar
#10 erstellt: 26. Mrz 2015, 10:34
Mit Hochtönern ist es so eine Sache. man bekommt schon um 50€ hervorragende Hochtöner mit geradem Frequenzgang, ohne nachschwingende Resonanzen und mit niedrigen Verzerrungen. Was will man Mehr?
Nach meiner Ansicht nichts, wenn man es nicht gerade auf extrem tiefe Trennfrequenzen und sehr hohen Schalldruck mit niedrigen Verzerrungen anlegt. Diese beiden Eigenschaften sind mit einer so kleinen Membran einfach schwer zu erreichen.
ich finde dass nichts dabei ist, einen 30€ Hochtöner mit einem anderen, vielfach teureren Chassis zu kombinieren, wenn beide die gewünschten Eigenschaften mit bringen.


[Beitrag von Giustolisi am 26. Mrz 2015, 10:35 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Mrz 2015, 12:37
Zudem sind leider heutzutage Tief und vor allem Hochtöner "hip", während der mit Abstand psychoakustisch wichtigste Mittelton sträflich von den Herstellern und Käufern vernachlässigt wird, HSB hatte sehr passend dazu mal geschrieben:


Neulich wurden wir in unserem Forum kritisiert: "......sondern uralte Boxen analysiert werden (wen interessiert das)" Eine berechtigte Frage? Ja, aber vielleicht sollte der Klammertext heißen "was können wir daraus lernen, was sagt uns das?"

Mit dem hier vorliegen Chassisdatenblatt einer "uralten Kalotte", der Mitteltonkalotte des Yamaha Monitor NS-1000, haben wir es mit einem echten Highlight zu tun. Dramatisch ist, dass es auch heute fast nichts entsprechend Gutes gibt. Da fragt man sich doch, was wird uns da verkauft.........außer schönem Werbeaussagen? Ein Mitteltöner aus unseren Messräumen ist tatsächlich besser als die Yamaha MT-Kalotte, die ATC SM-75 1508 SUPER, aber auch dieser Mitteltöner wird seit 25 Jahren fast unverändert gebaut und zeigt auch den "modernsten" Konstruktionen die Rücklichter.

Wen also interessiert das? Es sollte z.B. die Hersteller interessieren die jedes Jahr das Rad neu erfinden (jetzt noch runder), oder vielleicht auch die Selbstbauer die durch Ignoranz und Technik-Gläubigkeit dafür gesorgt haben, dass sich fast kein Hersteller mehr berufen fühlt vernünftige Mitteltonkalotten, oder überhaupt einfach nur gute Mitteltonchassis anzubieten. Das "Wettrüsten" geht puppenlustig weiter, obwohl es auch heute immer noch einfache, aber extrem gute Chassis gibt.................aber wen interessiert das?

https://www.hifi-selbstbau.de/?start=45

Ich persönlich sehe das auch wie Giustolisi und spare bei einem Lautsprecher eher beim Hoch und Tieftöner als beim Mitteltöner. Man muss nur bei einen 3-Wegerich lauschen wie viel der Musik aus dem Mitteltöner kommt und wie wenig aus den anderen Wegen.

Schöne Grüße,
Theo
Giustolisi
Inventar
#12 erstellt: 26. Mrz 2015, 13:00

Ich persönlich sehe das auch wie Giustolisi und spare bei einem Lautsprecher eher beim Hoch und Tieftöner als beim Mitteltöner. Man muss nur bei einen 3-Wegerich lauschen wie viel der Musik aus dem Mitteltöner kommt und wie wenig aus den anderen Wegen.

ich sehe das weniger als sparen. Muss ich zum Beispiel bei 2,5kHz trennen, habe ich eine große Auswahl an tollen Hochtönern mit kleinem Preisschild. Dann muss ich keinen viel teureren kaufen, der viel tiefer getrennt werden könnte, einfach weil es nicht nötig ist. Mit einem guten Mitteltöner mit kleiner Membran ist das kein Problem, da kann man ruhig etwas höher trennen. Einen kleinen Mitteltöner einzusetzen ist auch kein Problem, wenn man einen guten Tieftöner hat, der auch bis ein paar hundert Hz hoch spielen kann.
Probleme gibt es nur bei großen Mitteltönern oder Tiefmitteltönern. Da muss man tief trennen, was eben einen aufwändigeren Hochtöner oder einen weiteren Weg erfordert.
Die Chassis müssen einfach gut zueinander passen. Wenn ich einen billigen Hochtöner finde, der meine Anforderungen erfüllt, muss ich keinen Teureren kaufen.
thewas
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 26. Mrz 2015, 13:17
Sehe ich genau so, "sparen" war ja nicht wortwörtlich gemeint.
Giustolisi
Inventar
#14 erstellt: 26. Mrz 2015, 13:27
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