Welcher Hochtöner? Focal, German Maestro oder Scan Speak

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sebi1000
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jun 2015, 23:05
Hallo zusammen,
ich möchte mal wieder einen neuen Satz Lautsprecher bauen. Am besten soll es ein schlanker Standlautsprecher mit d'appolito Anordnung sein, falls nötig mit seitlicher Bassunterstützung.
Als Hochtöner möchte ich eine Inverskalotte einsetzen, oder alternativ etwas von Scan Speak.
Der Preis sollte 250€ pro paar nicht Überschreitens.
Bis jetzt habe ich 2 car-hifi Hochtöner ins Auge gefasst:
Focal tn53k mit Kevlar Membran
German Maestro St 40 WS mit Titan Membran
Habt ihr Erfahrungen mit den beiden Modellen oder Alternativen ?

Um Tiefmitteltöner und Bass kümmere ich mich später, evtl. Focal mit Flax Membran oder Monacor HQ mit Papier Membran evtl. auch was mit Carbon ?!?


Danke für Tipps und Vorschläge
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 08. Jun 2015, 08:36
bevor du weiterfragst:
- weshalb carhifi-gedöns?
- wer entwickelt dir die frequenzweiche? so richtig mit kalibriertem messmikro und einer (eher drei bis fünf) handvoll bauteile zum ausprobieren? => weichenrechner is nämlich nich guckstdu
sebi1000
Stammgast
#3 erstellt: 08. Jun 2015, 09:18
Hi,
Car-Hifi Gedöns muß es nicht sein, die Hochtöner sind mir halt nur aufgefallen.
Ich möchte halt einen Hochtöner mit guten Rundstrahlverhalten und da sollen "Inverskalotten" halt gut sein.

Frequenzweiche werde ich selber "entwickeln", erst mit BassCade berechnen und dann mal schauen was in der Praxis bei rum kommt.
Danach gibts Feintuning Meßmikro habe ich auch.

Gruß
Giustolisi
Inventar
#4 erstellt: 08. Jun 2015, 12:01
Um einen geeigneten Hochtöner auswählen zu können, müssen ein paar mehr Eckpunkte bekannt sein.
Welche Überlegungen außer "Box mit Seitenbass" hast du bisher angestellt?
sebi1000
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jun 2015, 12:32
Meine Überlegungen waren, eine schlanke Box zu bauen, mit einem guten Rundstrahlverhalten, die besser klingt als meine derzeitigen Monacor Menhir.
Der Hochtöner sollte eine Inverskalotte besitzen, Alternativ darf es auch etwas von Scan Speak (kein Ringradiator) oder vielleicht auch Expolinear sein.
* Höhe der Box sollte unter 125cm liegen
* d'appolito Anordnung wäre von Vorteil
* Frequenzgang: möglichst Linear
* Komplett-Budget: uner 1000€
* Kevlar, Carbon, Keramik, Titan, etc sind wilkommen
Viper780
Inventar
#6 erstellt: 08. Jun 2015, 16:20
Komplett Selbstentwickelt?

Rundstrahlverhalten haben die ScanSpeak alle ein sehr gutes. Warum kein Ringradiator? Diese klingen allesamt sehr weich und Rund.
Preislich Top und tolles Rundstrahlverhalten hat der Seas DXT 27TBCD/GB (H1499) Test zB hier: http://heissmann-acoustics.de/test-seas-dxt-27tbcd-g/

Damit gibt es zwei sehr gute, kompakte Bauvorschläge die ja leicht mit einem Ripol oder Subwoofer der seitlich steht erweitert werden kann.
Das wäre die DXT-Mon und die Duo-dxt.
Mit ScanSpeak würde mir die Scan Disc einfallen http://www.lautsprecher-berlin.de/discoverybox.html die deinen Vorstellungen nahekommen dürfte.
Black-Devil
Gesperrt
#7 erstellt: 08. Jun 2015, 16:57

sebi1000 (Beitrag #3) schrieb:

Frequenzweiche werde ich selber "entwickeln", erst mit BassCade berechnen und dann mal schauen was in der Praxis bei rum kommt.
Danach gibts Feintuning Meßmikro habe ich auch.


sebi1000 (Beitrag #5) schrieb:
Meine Überlegungen waren, eine schlanke Box zu bauen, mit einem guten Rundstrahlverhalten, die besser klingt als meine derzeitigen Monacor Menhir.


Sei mir nicht böse, aber wenn du versuchst, mit BassCADe eine Weiche für einen 3-Weger zu entwickeln, dann spricht das nicht gerade dafür, dass du wirklich Erfahrung damit hast. Auf dieser Basis eine Menhir zu schlagen halte ich für extrem ambitioniert.

Auch solltest du die Kosten nicht unterschätzen, die eine Weiche mit tiefer Trennfrequenz (Seitenbass) nach sich zieht. Da kosten allein die Spulen für den Bass schon richtig Geld und dummerweise weißt du vorher eben nicht, welche du genau brauchst. Da ist ganz schnell mal ein Drittel deines Budgets für Bauteile weg, die du am Ende dann zum Großteil doch nicht brauchst.

Zu den HT:
Die beiden Car-Hifi Tweeter sind leider viel zu teuer für das, was sie leisten.
Die Focal hat beispielsweise eine Resonanzfrequenz von 2,1kHz, sie ist daher erst ab über 3kHz einigermaßen sinnvoll einsetzbar.Klick
Die German Maestro ist ein wenig besser, aber auch nicht wirklich toll für einen 120€ Hochtöner. Klick.
Im Vergleich ist ein günstiger TangBand oder der angesprochene Seas technisch weit besser bei nicht einmal dem halben Preis. Selbst eine 17€ Kalotte kann es mit dem Focal aufnehmen...

Mein Rat wäre daher, auch wenn du den Drang nach einer Eigenentwicklung hast, dir einen Bausatz zu suchen, der deine Ansprüche erfüllt und bei dem die Weiche von einem Fachmann entwickelt wurde.

sebi1000
Stammgast
#8 erstellt: 08. Jun 2015, 21:58
Bei der Weiche hast du ein Detail vergessen, sonst hast du Recht, der Spaß am tüfteln;)
Und wenn ich mir keine hohen Ziele setze wäre es doch langweilig!
Dein Hinweis für die Hochtöner bringt mich aber schon weiter.

Mit den Preisen für die Weiche hast du natürlich Recht, vor allem weil ich auch keine "billig Teile" nutzen möchte, ich habe mich da vor Jahren schon mal erschrocken!
Prinzipiell geht's mir aber darum erstmal das Konzept auf die Beine zu stellen.
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 08. Jun 2015, 23:31
Welches Detail denn?

Ich kann dich ja im Prinzip auch sehr gut verstehen und finde es toll, wenn du dich in das Thema richtig rein hängst - aber was ist, wenn du nun knapp 1000€ in dein Projekt steckst und dann am Ende doch nichts dabei heraus kommt, das mit der Menhir mithalten kann? Ein 3-Weger ist eigentlich etwas für Jemanden, der schon einige Erfahrung mit dem Entwickeln gesammelt hat. Dazu kommt, dass du in einem normalen Wohnraum im Bereich der Trennfrequenz des Tieftöners nicht richtig messen kannst.

Wir wollen dir ja nichts ausreden, aber die Chance, viel Geld in den Sand zu setzen ist nun mal recht groß.
Wave_Guider
Inventar
#10 erstellt: 09. Jun 2015, 00:36
Ich würde so an die Sache ran gehen:

da man die zur Wahl stehenden Car-Hochtöner wohl als Grütze bezeichnen kann (der eine hat wohl eine 13mm Schwingspule...) würde ich nach Bausätzen schauen, die die Alternative Scan Speak XY als Hochtöner drin haben.

Dann hätte man die Weiche und könnte trotzdem mit seinen Messkünsten versuchen, die Weiche irgendwie auf Verdacht zu optimieren/zu Verschlimmbessern.
Notfalls könnte man zu der originalen Beschaltung immer zurück kehren.

Ja, und Dreiwege-Beschaltung im Wohnzimmer selbst erstellen, das geht eben höchsten hilfsweise. Oder eher gar nicht.

Grüße von
Thomas
holly65
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Jun 2015, 19:39
Moin,


Wave_Guider (Beitrag #10) schrieb:

Ja, und Dreiwege-Beschaltung im Wohnzimmer selbst erstellen, das geht eben höchsten hilfsweise. Oder eher gar nicht.

zumindest tiefe Trennungen (z.B. der gewünschte Seitenbass) klappen im WZ gar nicht!
Seitenbass sollte mW. ab - besser deutlich unter 250Hz getrennt werden.

Beim Einsatz einer Kalotte mit sehr gutem Rundstrahlverhalten ist noch mehr zu bedenken.
Abstrahlverhalten * (gut rundstrahlend bis zur Trennung zum HT) des MT sollte ebenso perfekt passen sonst bringt der Einsatz eines "guten" HT auch nichts.
* Verhalten unter Winkel.
Da man sich dann eine komplett gut rundstrahlende Box gebaut hat muß der Hörraum entsprechend optimiert sein - Diffusion / Absorption.

In einer spärlich möblierten Halle mit gefliestem Boden etc. klingt das sonst

Mal die ganz blöde Frage - Warum soll die Lotte denn so gut rundstrahlen???

grüsse

Karsten


[Beitrag von holly65 am 09. Jun 2015, 19:42 bearbeitet]
bämbäm86
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Jun 2015, 13:30
wenn du ein D´appolito lautsprecher bauen willst brauchst du einen Hochtöner den du tief trennen kannst, deswegen sollte der car-hifi HT ungeeignet sein.

Gut geeignet für D `Appolito anordnung sind meiner meinung nach die compakten Kalotten von Scan Speak, wavecore und Tang band, weil
--> niedriges fs
--> kleiner außendurchmesser

In kombination mit 8-10cm Mitteltönern und Trennfrequenzen um 1400-1500 Hz lassen sich mit diesen hochtönern echte D´Appolito Lautsprecher realisieren.

Ich wüsste aber wenn ich ehrlich bin keinen lautsprecher der wirklich die D´Appolito "radbedingungen" erfüllt.
Giustolisi
Inventar
#13 erstellt: 10. Jun 2015, 17:40
Da kamst du mir zuvor, ich wollte gerade was Ähnliches schreiben.
Echtes D'Appolito ist wirklich nicht einfach zu realisieren. Will man keinen Breitbänder als Hochtöner nehmen, wird es mit Mitteltönern über 10cm schier unmöglich. schon bei 10cm Mitteltönern sollte der Hochtöner ziemlich kompakt bauen, damit die Abstände nicht zu groß werden.
Zwei hubfähige 8cm Treiberchen könnten aber schon reichen, wenn der Seitenbass nicht allzu groß werden soll.
Den Baffle Step sollte man auch nicht außer Acht lassen. Ist die Tiefe des Gehäuses gering, arbeitet der Seitenbass noch bei recht hohen Frequenzen als Kugelstrahler. Je größer das Gehäuse wird, desto tiefer muss der Seitenbass getrennt werden.
Der Abstand des Seitenbasses zu den Mitteltönern ist natürlich auch wichtig für die Trennfrequenz.

Je nach Größe und Positionierung des Seitenbasses, den Pegelansprüchen und den gehäuseabmessungen muss man also eine andere Trennfrequenz zu den Mitteltönern wählen, wodurch verschiedene Mitteltöner in Frage kommen. Ja nach Mitteltöner muss man einen geeigneten Hochtöner wählen.
Daher wären (wie bereits angedeutet) ein paar mehr Informationen über die geplante Box nötig, um wirklich einen Hochtöner empfehlen zu können.
bämbäm86
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Jun 2015, 20:20
Ich will bald auch ein neues Projekt starten und hatte mir auch lang gedanken über einen DÁppolito lautsprecher gemacht.

aber:

1.Einerseits war mir die weichenentwicklung doch ne spur zu heftig. Die wechselwirkung der chassis "D´Appolito effekt" ist soweit ich weiß nur im betrieb mit weiche zu messen, würde heißen. Weiche bauen, Messen, Weiche Anpassen, Messen, Weiche Anpassen... und so weiter. kann mit einer 3 Wege Weiche 3. Ordnung ne menge geld kosten und auch frust verursachen. Ich stelle es mir ungleich schwerer vor als eine Weiche 2. Ordnung für einen 2 Wege oder classischen 3 wege Lautsprecher.

2. Die kosten für so ein system. 2x 8cm Breitbänder 1x Kalotte ( ca. 180-200Euro) dazu die Weiche 3. Ordnung sind schnell um die 300 Euro verschwunden. Für das geld bekommt man schon große Bändchen Hochtöner die fast die gleichen vorteile bieten ( Abstrahlverhalten, Wirkungsgrad) und tief getrennt zusammen mit einem 17er oder 20er Tiefmitteltöner sehr viel einfacher gute ergebnisse liefern sollten.

Ich wills aber auf keinen Fall anderen mardig reden. Würd mich freuen hier einen Baubericht eines Lautsprechers in der Art zu sehen.
Giustolisi
Inventar
#15 erstellt: 11. Jun 2015, 20:08
Man könnte auch statt zwei Mitteltöner einfach einen Größeren nehmen.
Christoph_Gebhard
Inventar
#16 erstellt: 12. Jun 2015, 15:41

sebi1000 (Beitrag #3) schrieb:
Ich möchte halt einen Hochtöner mit guten Rundstrahlverhalten und da sollen "Inverskalotten" halt gut sein.


Sie sollen nicht. Sie sind. Deswegen auch meine Bitte an die DIY-Front: Scheuklappen ablegen. Die Car-HiFi-Treiber sind eine ernstzunehmende Alternative wenn man breite Abstrahlen im Superhochton anstrebt. Das kann außer den Accutons nämlich kein HiFi-Treiber.

Ich verstehe auch nicht, wieso da auf technische Unzulänglichkeiten gepocht wird. Der große German Maestro ist neben dem breiten Superhochtonabstrahlen ausreichend linear, extrem klirrarm, ab 2kHz einsetzbar und in Deutschland gefertigt. Die verlinkten Asiaten klirren dagegen untenrum viel stärker. Der Seas DXT ist durch seine Schallführung enger abstrahlend, also absolut unpassend für das Pflichtenheft. Die Ringstrahler ebenso.

Gruß, Christoph
Fosti
Inventar
#17 erstellt: 12. Jun 2015, 22:32
Hallo Christoph,

die in Deiner Kellerbox eingesetzte Inverskalotte ist ganz sicher exzellent. Der DXT strahlt aber obenrum auch breiter als freistehende Kalotten:
http://www.seas.no/i...tasheet/dxt_seas.pdf

Viele Grüße,
Christoph
Christoph_Gebhard
Inventar
#18 erstellt: 13. Jun 2015, 09:01
Hi Christoph,

das kann sein. Ein bekanntes Phänomen von Kalotten, deren Ankopplung an die Schallührung nicht optimal ist. Aber es wird mit Unstetigkeiten im Abstrahlen erkauft. Das kann sich klanglich in einer leichten "Zerfranstheit" bemerkbar machen.

Am besten machen es freistehende Inverskalotten. Das Problem sind dann nur die nah am Hörbereich liegenden Membranresonanzen, die über IMD in den Hörbereich streuen können. Die German Maestro und die Focal brechen da sicher heftiger auf als die gutmütigen Accutons, die aber auch nicht ideal linear laufen und abstrahlen und mit eine sorgfältigen Entzerrung nochmal zulegen.

Letzlich ist es wohl Geschmackssache und auch stark raumabhängig. Aber das ist Sache des Threaderstellers. Er hat nach breit strahlenden Kalotten gefragt. Da ist das Car-HiFi-Gedöns eine ernstzunehmende Alternative.

Gruß, Christoph
sebi1000
Stammgast
#19 erstellt: 14. Jun 2015, 17:49
Hallo zusammen,

danke für die vielen Kommentare und Tipps, aber leider muß ich das Projekt auf Eis legen, weil Zuhause zuerst andere Anschaffungen wichtiger sind.

Gruß
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