Standlautsprecher in Center umwandeln

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fl0w0r
Stammgast
#1 erstellt: 01. Jan 2019, 21:42
Hallo zusammen und eine frohes neues Jahr,

das Thema ist nicht neu und ich habe mich schon viel damit beschäftigt. Auch gibt es Beispiele, wo dies durchaus gut funktioniert hat.
Der Hintergrund hinter dieser Idee ist, dass ich mit meinem Center nicht so 100% zufrieden bin, da er teilweise dumpf klingt und sich nicht harmonisch einfügt. 2x 10cm TMT und dazu in einer D'Appolito ähnlichen Anordnung.

Ich habe ein 5.1 System, das ich jetzt auf ein 5.1.4 System umstellen werden.
Momentan habe ich 5.1 mit den Jamo S608 als Front, den Jamo S606 als Rear und den Jamo S60CEN als Center.
Für die 4 Höhenlautsprecher stehen Jamo S60 bereit.
Die Jamos sind kein High-End aber ich bin für meine Bedürfnisse momentan absolut mit ihnen zufrieden, bis auf den Center.

Ich überlege, ob ich mir eine Jamo S606 (3-Wege System) besorge und so umbaue, dass ich sie als Center verwenden kann.
Die Weichen sind recht einfach gehalten, es erfolgt lediglich eine simple Frequenztrennung. Keine weiteren Korrekturen o.ä.
Das Volumen in der die MT's spielen habe ich (~7,2l), der 20cm TT würde im Center ca.12l im geschlossenem Gehäuse bekommen.
Den TT habe ich bereits in ca. 12l getestet und es hatte im relevanten Bereich über 100Hz keine für mich nachvollziehbaren Auswirkungen. Natürlich fehlt der Tiefgang, aber da ich alle Lautsprecher eh bei 80Hz bis max. 100Hz trenne, ist es irrelevant.

Mein Problem ist allerdings die Anordnung der Chassis, da es zumindest auch eine D'Appolito ähnliche Anordnung zur Folge hätte, was ja nicht wirklich förderlich ist.
Position
Allerdings ist dies wie bereits erwähnt auch beim vorhandenen Center der Fall ist.
Hilft es den HT etwas höher zu setzen, damit die Lautsprecher nicht zu 100% auf einer Linie sitzen?
Ebenso muss der TT nach oben spielen. In den originalen Standlautsprechern spielt er zur Seite.

Normalerweise hätte ich gesagt lass den quatsch, aber ich denke es wird definitiv besser als der aktuelle Center klingen.
Was meint ihr dazu?

Grüße
Pollton
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2019, 00:24
Hallo,

aber ich denke es wird definitiv besser als der aktuelle Center klingen.

das glaube ich nicht. Weil, ich gehe mal davon aus, dass die Weichen der S606 und für den S60CEN, auch wenn sie einfach sind, auch passend für die Lautsprecher abgestimmt wurden. 

Warum sollte Deine Konstruktion, mit gleichen oder ähnlichen Chassis, bei fast gleicher Anordnung, aber mit nicht passende Weiche, besser Klingen, als einen für den Einsatzzweck entwickelter Center? So was kann eigentlich nicht funktionieren.

Das Problem mit dem dumpfen Klang ist die Chassisanordnung.Siehe hier.

Gruß
Werner
fl0w0r
Stammgast
#3 erstellt: 02. Jan 2019, 02:02
Hi,

ich würde die passenden Weichen und die passenden Chassis-Volumen der Standlautsprecher unverändert lassen und ein komplett neues Center-Gehäuse bauen (bis auf das Volumen vom TT aber das sollte irrelevant sein), von daher hätte ich deutlich mehr Membranfläche und könnte die Hochtöner geringfügig anders platzieren. Diese Kombination ist auch perfekt aufeinander abgestimmt.

Der jetzige Center hat zwei 10cm TMT's, die die identischen Frequenzen bis nach ganz unten spielen und einen 2,5cm HT. Die Weiche trennt nur die Frequenzen, ganz simpel, auf ihr befinden sich nur zwei Widerstände und zwei Spulen

Durch die Abwandlung der Standbox auf einen neuen Center hätte ich immerhin zwei 13cm MT, die nur bis ca. 600Hz runter spielen müssen + TT für darunter. Somit mehr Membranfläche bei geringerem Frequenzspektrum. Das wird sich definitiv positiv auswirken.

Den Link kenne ich, ist aber auch zu viel schwarz-weiß denken, trotzdem ein netten Hinweis.
Ich glaube, dass dies das Hauptproblem des vorhandenen Centers ist, neben seinen kleinen 10cm TMT's.
Dien HT könnte ich durch einen Neubau dann etwas versetzt installieren.

Vielleicht nehme ich die vier Chassis und die Weiche aus einer meiner 606 raus und baue es einfach mal in eine neues Gehäuse, bevor ich Geld in eine zusätzliche 606 stecke und am Ende ist es nix.
Das kann ich ja problemlos wieder zurück bauen und kann dann sogar 1:1 direkt vergleichen

Gruß.
Pollton
Inventar
#4 erstellt: 02. Jan 2019, 14:09
Hallo,

Der jetzige Center hat zwei 10cm TMT's, die die identischen Frequenzen bis nach ganz unten spielen und einen 2,5cm HT. Die Weiche trennt nur die Frequenzen, ganz simpel, auf ihr befinden sich nur zwei Widerstände und zwei Spulen

da wurden wohl wirklich nur minimal Weichen verbaut, dann ist es eigentlich auch egal, wie das Gehäuse aufgebaut ist.

Den Link kenne ich, ist aber auch zu viel schwarz-weiß denken, trotzdem ein netten Hinweis.

Wenn Du seitlich sitzt, würde es den dumpfen Klang erklären.

Durch die Abwandlung der Standbox auf einen neuen Center hätte ich immerhin zwei 13cm MT, die nur bis ca. 600Hz runter spielen müssen + TT für darunter. Somit mehr Membranfläche bei geringerem Frequenzspektrum. Das wird sich definitiv positiv auswirken.


Vielleicht nehme ich die vier Chassis und die Weiche aus einer meiner 606 raus und baue es einfach mal in eine neues Gehäuse, bevor ich Geld in eine zusätzliche 606 stecke und am Ende ist es nix.
Das kann ich ja problemlos wieder zurück bauen und kann dann sogar 1:1 direkt vergleichen

Ich glaube trotzdem nicht, dass es besser wird, aber wenn Du die Möglichkeit hast, es vorher auszuprobieren, dann baue das Ganze erst mal in eine einfache Spanholzkiste und hör es Dir an, dabei kann man ja auch noch was lernen.

Alternativ würde ich mich nach einem anderen Center umsehen, so was wie diesenhier. Passt zwar nicht ganz zu der Serie, dürfte aber vom Klang her trotzdem insgesamt besser sein, nur scheint der aktuell nicht lieferbar zu sein.

Gruß
fl0w0r
Stammgast
#5 erstellt: 12. Feb 2019, 16:52
Ich bin endlich dazu gekommen eine S606 Standbox zu "entkernen" und in ein Spanplattengehäuse entsprechend meinem Entwurf zu bauen.
Das funktioniert super und ist auch nicht ansatzweise so Winkelabhängig wie der originale Center, evtl. durch das 3-Wege Prinzip. Stimmen klingen deutlich klarer und zugleich auch deutlich voller, insgesamt einfach ausgewachsener und eigentlich identisch zur S606 Standbox. So ergibt sich nun eine sehr harmonische Frontbühne im Heimkinobetrieb.
Durch die nur 20l Volumen cb für den TT fällt er zwar wie erwartet unter 70Hz extrem ab, aber das schmerzt durch meine obligatorische Trennung bei 80 Hz nicht. Im finalen Gehäuse wird er knapp 24l cb bekommen.
In den nächsten Wochen wird dann noch ein Gehäuse gebaut, das optisch perfekt zu den Standlautsprechern passt.
Wer sich so einen Umbau zutraut, kann wirklich einen Großen Schritt mit diesem System machen.

Fotos reiche ich nach wenn das finale Gehäuse fertig ist.
fl0w0r
Stammgast
#6 erstellt: 26. Apr 2019, 20:02
Wenn auch etwas verzögert folgen einige Bilder.
Es war doch deutlich aufwändiger als gedacht, allerdings bin ich sehr perfektionistisch veranlagt.
Die Hochglanzfront einer Standbox habe ich zersägt und neu zusammengeklebt und versprachtelt. Mein Lackierer hat dann für das Hochglanz-finish gesorgt.
Ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sowohl optisch als auch klanglich, es fügt sich alles gut zusammen.
Ich habe alle Boxen der Serie weiß foliert, darum sehen die Center auch so aus, gibt es so nicht, darum nicht wundern.
Interessant ist der Größenunterschied zum normalen Center des Sets.
Der Klangunterschied entspricht auch dem Größenunterschied.

Ein neues Lowboard mit integrierten Subwoofern wird ebenso noch gebaut, darum das Chaos.

Holzkonstruktion
Rohbau
Front-roh
IMG_1446
IMG_1447
IMG_1443
IMG_1444
IMG_1445
IMG_1448

Grüße


[Beitrag von fl0w0r am 26. Apr 2019, 20:07 bearbeitet]
Peas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Apr 2019, 23:57
Finde ich allen Unkenrufen zum Trotz toll umgesetzt.

Ja, die Darstellung in der verlinkten Untersuchung ist sehr einseitig. In der Praxis spielt auch die Raumakustik rein. Man muss auch den Diffusschall berücksichtigen.
burkm
Inventar
#8 erstellt: 27. Apr 2019, 00:15
Technisch trotzdem einige Schwächen, weil durch die symmetrische Anordnung der Mitteltöner seitlich Auslöschungen durch Interferenzen stattfinden, wie bei sonstigen gängigen symmetrischen Center Systemen auch (Pseudo D'Appolito Anordnung) ganz abgesehen von der dadurch bewirkten ungünstigen Bündelung. Zudem spielt auch die Weichenabstimmung in Abhängigkeit von Chassis und LS-Konstruktion eine nicht zu vernachlässigenden (wichtige) Rolle, weil abweichend von einer Standbox mit vertikaler Chassis Anordnung.

Meist haben unsymmetrische 3-Wege Systeme als Center hier "bessere" Karten...
Peas
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Apr 2019, 11:23
Das ist nur eine Wiederholung.

Es ist aber nicht so heiß, wie es gekocht wird. Die ganze Aufregung fußt im Wesentlichen auf theoretische Untersuchungen von Leuten, die in der Praxis noch nie einen Center gebaut haben.

Erstens hängt es von der konkreten Auslegung und Beschaltung ab, zweitens mildert die Raumakustik es und drittens kompensiert das Gehör einiges.

Man hat in jedem Raum Auslöschungen selbst mit perfekt abstrahlenden Lautsprechern (Allison-Effekt). Jedoch würde niemand bestreiten, dass nicht trotzdem eine hochwertige Wiedergabe möglich ist.

Daher muss man das Vorhaben auch nicht schlechtreden.


[Beitrag von Peas am 27. Apr 2019, 11:24 bearbeitet]
fl0w0r
Stammgast
#10 erstellt: 28. Apr 2019, 17:54
Ich sehe es nicht als Schlechtreden, die Theorie ist klar und mir auch bewusst
Ziel war eine deutliche Verbesserung zum normalen Center zu erreichen und das ist aufgegangen. Darum gab es ja auch vorab ein Testgehäuse, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Den rest erledigt YPAO.

Trotzdem ist der Aufwand dieser Umsetzung inkl. dem Finish nicht zu unterschätzen, ich würde es aber definitiv wieder tun.
owujike
Stammgast
#11 erstellt: 29. Apr 2019, 22:44
Dein Center ist doch sehr schön geworden und YPAO biegt es schon gerade
ist auch meine Meinung. Lieber mehr Volumen / Bass im Center,
als diese Flachen Dinger mit Trennung 150 Hz zum Subwoofer
Alles richtig gemacht.
burkm
Inventar
#12 erstellt: 29. Apr 2019, 22:58

Peas (Beitrag #9) schrieb:
Das ist nur eine Wiederholung.

Es ist aber nicht so heiß, wie es gekocht wird. Die ganze Aufregung fußt im Wesentlichen auf theoretische Untersuchungen von Leuten, die in der Praxis noch nie einen Center gebaut haben.

Erstens hängt es von der konkreten Auslegung und Beschaltung ab, zweitens mildert die Raumakustik es und drittens kompensiert das Gehör einiges.

Man hat in jedem Raum Auslöschungen selbst mit perfekt abstrahlenden Lautsprechern (Allison-Effekt). Jedoch würde niemand bestreiten, dass nicht trotzdem eine hochwertige Wiedergabe möglich ist.

Daher muss man das Vorhaben auch nicht schlechtreden.


Das ist einfach eine Tatsache, die Manche aber nicht verstehen, obwohl selbst in Messungen bei Tests klar bestätigt


[Beitrag von burkm am 29. Apr 2019, 22:58 bearbeitet]
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