Fragen zum Beovox RL 140 Konzept an die Selbstbauer

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Stereomensch
Stammgast
#1 erstellt: 11. Mrz 2019, 17:27
Hallo liebe Hifi-Freunde,

ich habe eine etas spezielle Bitte an Euch.
Ich würde gern einmal erfahren, was ihr über dieses Konzept aus den 1980er Jahren denkt.
Es geht um den letzten passiven Lautsprecher, den B&O gebaut hat, um den Rl 140 bzw. Rl 7000.
die technische Beschreibung:


RMS power handling capacity 140 W
Music power handling capacity 200 W
Impedance: 8 ohms
Frequency range +4 -8 dB 40 - 20,000 Hz
Power at 96 dB SPL: 2W
Sensitivity 1 W 93 dB
Distortion 250- 1000 Hz <0.7%
Distortion >1000 Hz <0.5%
Acoustic principle: Bass reflex
Woofer: 2 x 16.5cm
Mid-range: 13cm
Tweeter: 2.5 cm
Crossover frequency
800/3000 Hz
Net volume 38 litre
Dimensions x H x D: 70 x 50 x 24cm
Weight 15 kg

Quelle:
https://www.beoworld.org/prod_details.asp?pid=653


Bilder ohne Abdeckung:
https://www.picclick...-RL-140-Speakers.jpg
und:
https://forum.beowor...+RL7000/BVRL7000.JPG

Die Lautsprecher sollten Mitte der 90er rund 2.500,--DM kosten.

Mein Eindrücke:
Das ganze Konzept ist recht speziell und bedient sicherlich einige Vorteile die man damals gegenüber B&O Lautsprechern hatte. Es ist ungewöhnlich und man konnte sicherlich damals auch andere sehr gute Lautsprecher für dieses Geld erwerben. Nichtsdestotrotz war dieser Lautsprecher damals das Topmodel.
Ja, B&O hatte immer wieder ganz interessante Konzepte aber andere Hersteller haben für das Geld sicherlich auch wertigere Sachen gebaut.
Aber B&O hat sich ja immer den Ruf gegeben, exzellente Ingenieure zu haben. So hatte man ja als einer der ersten so einen Abhörraum. Auch haben sie recht ungewöhnliche technische Lösungen gewählt.
ZB. sind die Tiefmitteltöner 6 Ohm Lautsprecher. Der Hochtöner ist von Seas. Das Gehäuse ist im Inneren mit Asphalt gedämpft.
Man hat den Lautsprecher mit seiner Flexibilität beworben, und tatsächlich, der Lautsprecher ist sehr anfällig für die Positionierung. So kann man die Lautsprecher vertikal oder horizontal hinstellen.
Die Tiefmitteltöner können nach oben oder nach unten gerichtet sein. Sind die Tiefmitteltöner unten und das Bassreflexrohr oben, klingt es basslastiger, sind Tiefmitteltöner oben und das Bassreflexrohr unten, klingts dünner.

Hier ein Test aus den 90ern:
https://hometheaterhifi.com/volume_3_1/v3n1d.html

Nun meine Frage an euch:
Was haltet ihr von dem Konzept, was sind die Vorteile, was die Nachteile?
Wäre das nicht ein Lautsprecher mit einer breiten Schallwand?

Bin für jeden Eindruck dankbar.
Gruss
C


[Beitrag von Stereomensch am 11. Mrz 2019, 17:28 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#2 erstellt: 21. Mrz 2019, 13:40
Das kann gut tönen, allerdings würde ich die nur waagerecht betreiben, also MT-HT-Sektion senkrecht und TTs seitlich.

Viele Grüße,
Ezeqiel
Stereomensch
Stammgast
#3 erstellt: 23. Mrz 2019, 21:36
Danke für Deine Antwort.

Leider habe ich mich in der Einleitung verschrieben, es sollte Vorurteile heißen, nicht Vorteile

Ja, die Lautsprecher klingen gut. Leider ist der Bass am besten, wenn die TmT unten sind, aber die Höhen und die Mitten klingen noch besser, wenn der gesamte Lautsprecher senkrecht betrieben wird.
Schon ein interessantes Konzept. Und heute kann man die Dinger für wenig Geld kaufen und recht einfach instand setzen, deutlich günstiger als viele Klassiker aus der Zeit.
Stereomensch
Stammgast
#4 erstellt: 23. Mrz 2019, 21:41
Noch eine Frage,
der Lautsprecher wurde ja sowohl mit Bassreflex (spätere Generation) und mit einem Passivmembran verkauft.
Glaubt ihr, dass die Bassreflex Version deutlich anders klingt als die Version mit einem Passivmembran?



PS: Ich frage hier, weil ich mir hier kompetente Antworten zu technischen Aspekten erhoffe und nicht wie einem firmenbezogenen Forum Antworten darüber welche Lautsprecher Leute vor 20 Jahren kaufen wollten/gekauft haben. Nichts für Ungut.



[Beitrag von Stereomensch am 23. Mrz 2019, 21:47 bearbeitet]
sealpin
Inventar
#5 erstellt: 23. Mrz 2019, 21:44
Interessant finde ich vor allem, dass der HT schon ein Waveguide hat...da haben die B&O Techniker sich sicherlich etwas dabei gedacht.
sealpin
Inventar
#6 erstellt: 23. Mrz 2019, 21:46
Passivmembran verhindert Strömungsgeräusche.

Ansonsten sind Spekulationen über den Klang etwas für meine Glaskugel... und die ist mir leider runter gefallen
Stereomensch
Stammgast
#7 erstellt: 23. Mrz 2019, 21:49
Eine Laienfrage:
Ist es nicht so, dass ein Passivmembran tiefer geht als ein Bassreflexsystem. Dafür aber den Nachteil hat, dass es ganz steil abfällt?

Würdet ihr von der Weiche einige Bauteile ersetzen?
http://www.baskant.d.../Beovox_RL7000_5.jpg

Gibt es da klassische Probleme bei den verbauten Teilen?

Gruss Christian


[Beitrag von Stereomensch am 23. Mrz 2019, 21:50 bearbeitet]
sealpin
Inventar
#8 erstellt: 23. Mrz 2019, 21:55
Kondensatoren einseitig auslöten und nachmessen, wenn die Werte ok sind, lassen, ansonsten erneuern.
Ezeqiel
Inventar
#9 erstellt: 24. Mrz 2019, 11:50

Stereomensch (Beitrag #7) schrieb:
Eine Laienfrage:
Ist es nicht so, dass ein Passivmembran tiefer geht als ein Bassreflexsystem. Dafür aber den Nachteil hat, dass es ganz steil abfällt?

PM-Konstruktionen gehen nicht grundsätzlich tiefer, steiler abfallen tun sie aber schon.

Am Ende ist auch eine Box mit PM eine Bassreflexkontruktion mit den gleichen Parametern Vb und fb. Da eine Box mit PM steiler abfällt, könnte man daher mit Fug und Recht behaupten, dass bei gleichem Vb und fb die Box mit BR-Kanal tiefer reicht.

Ansonsten hat eine PM den Vorteil, weniger Mitteltonanteile durchzulassen (von denen es bei einem Dreiweger mutmaßlich aber eh nicht so viele gibt) und keine Strömungsgeräusche zu verursachen (die aber auch bei einem großzügig dimensionierten BR-Rohr nicht unbedingt hörbar werden).

Der Materialaufwand für eine PM-Konstruktion ist natürlich deutlich höher, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Verdrängungsvolumen der PMs mindestens doppelt so hoch sein sollte, wie das der aktiven Basstreiber, wenn man gegenüber "normalem" BR pegeltechnisch nicht im Nachteil sein will.

Viele Grüße,
Ezeqiel
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 24. Mrz 2019, 17:19

Stereomensch (Beitrag #7) schrieb:
... Gibt es da klassische Probleme bei den verbauten Teilen? ...

Die 100 V- auf den goldenen Roederstein-Cs zeigen, dass es sich nicht um Elkos "glatt", sondern "normale" Tonfrequenz-Ausführungen handelt (Serie "EBT"), die ich als recht Langzeit-stabil in Erinnerung habe.

Ich würde mir den kleinsten goldenen Elko -- eingeklemmt zwischen den 2.2 Ohm und der größten Spule -- mal genauer angucken, auch wenn den rauszuholen wg. des Klebers so ein "Akewas" werden könnte dass du ihn gleich wirst ersetzen müssen.
Stereomensch
Stammgast
#11 erstellt: 25. Mrz 2019, 11:43
Habt Dank für Eure Ratschläge!

Ein paar Gedanken drumherum:

Die Lautsprecher hätten Mitte der 90er Jahre im Laden rund 2.500,--Dm gekostet.
Wenn ich mir die verbauten Materialien und das Gehäuse angucke ist das für mein Dafürhalten ja eher günstig. Andere Hersteller hätten sicherlich deutlich teurere Chassis / Materialien in der Preisklasse verbaut, oder?
Was wäre denn in der Preisklasse damals noch so erhältlich gewesen?

Aber ich habe ja gelernt im Forum, dass Bauteile nur ein Teil der Medaille sind, mit auch günstigen Materialien kann man sehr gute Ergebnisse erreichen wenn der Wille und die Kompetenz gegeben ist.
Für mein Dafürhalten ist der Lautsprecher sehr linear mit guter Stimmenwiedergabe, da nervt nichts!

Andererseits reden wir über Lautsprecher die auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 150,-- bis 200,-- kosten und mit vgl. wenig Aufwand (Sicken hab ich gemacht) wieder zum Laufen zu bringen sind. Da sind zB die RFT BR 50 deutlich teurer.
Stereomensch
Stammgast
#12 erstellt: 04. Okt 2019, 12:39
Noch eine Frage?
Findet ihr die Chassis in Bezug auf das Nettovolumen der Lautsprecher zu klein?


Acoustic principle: Bass reflex
Woofer: 2 x 16.5cm
Mid-range: 13cm
Tweeter: 2.5 cm
Crossover frequency
800/3000 Hz
Net volume 38 litre
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 04. Okt 2019, 14:33
Hi,
Stereomensch (Beitrag #12) schrieb:
... Findet ihr die Chassis in Bezug auf das Nettovolumen der Lautsprecher zu klein? ...

Nein bzw. unwahrscheinlich.

Fürs "Passen" ist nicht die Größe allein, sondern die sog. TSP maßgeblich, d.h. das Zusammenspiel von

-- Membranfläche,
-- bewegter Masse,
-- Einspannungssteifigkeit und
-- Antriebsstärke

Aber,
LS sind immer so gut, wie sie unter den Bedingungen und Vorstellungen des Hörers klingen, Profi-Urteile hin oder her.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 04. Okt 2019, 19:33 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#14 erstellt: 04. Okt 2019, 16:04
das Konzept allein ist schon sehr gut.
breite Schallwand ab Mittelton aufwärts.
Waveguide für den Hochtöner.

mit heutigeren Treibern und etwas kompaktere MT/HT-Abständen der Chassis,
könnte man an den Punkten akustisch vll noch ab bissel mehr ....

aber da ich garkeine weiteren Details, noch genauste Messergebnisse kenn,
nur "munkel munkel"
Stereomensch
Stammgast
#15 erstellt: 16. Okt 2019, 21:19
Per Zufall habe ich den Frequenzgang gefunden. Aber ! der Lautsprecher in der Auktion hat anscheinend bei einem Exemplar einen anderen Woofer verwendet. Der Lautsprecher ist ja aus den späten 80er Jahren.

Hier der Frequenzgang von dem französischen Ebay Verkäufer:
https://www.ebay.de/...3:g:0PIAAOSw6ZFdc3gu





Könnt ihr mir dazu was schreiben?
Vielen Dank im Vorraus.


[Beitrag von Stereomensch am 16. Okt 2019, 21:21 bearbeitet]
haf
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 18. Okt 2019, 16:41
Hallo,

vorab, wenn du mit dem Klang zufrieden bist, einfach hören

Leider kann man mit einer einzelnen "ungefensterten" Messung, die alle Raumresonanzen enthält nicht viel anfangen. Dazu ist die Skalierung mit 90dB sehr groß. Mit entsprechender Fensterung (unterdrückt die Raumresonanzen) kann man in Wohnräumen ab 200-400Hz sehr gute Ergebnisse erzielen.

Um grob aufzuzeigen, was damit gemeint ist und wie vorsichtig die folgenden Aussagen zu bewerten sind, hier einen Vergleich der Beovox-Messung auf die üblichen 50dB skaliert, mit einer gefensterten Messung eines DYI-Projekt, jeweils von 400Hz-20kHz:
FG_Vgl_Scale_1 FG_Vgl_Scale_2
Denke der Vergleich zeigt deutlich, dass die Beovox-Messung nicht allzu viel zuverlässige Informationen liefert.

Auffällig bei der Beovox-Messung ist, dass sich der unruhige FG ab 1kHz nicht beruhigt - was bei ungefensterten Messungen normalerweise der Fall ist. Das deutet auf heftige Kantendiffraktion und/oder Phasenprobleme bei der Trennung der Chassis hin oder es wurden beide LS gleichzeitig gemessen, was bei unterschiedlicher Laufzeit (zum Mess-Mikro) zu Kammfilter-Effekten führt - dann wären alle Aussagen hinfällig.

Die Trennung bei 3kHz und dem großen vertikalen Abstand von HT und MT, sollte in der vertikalen Abstrahlung zu einem starken Einbruch der vertikalen Winkel-FG, speziell im Bereich 2-3kHz, führen - das hängt aber noch stark von der akustischen Filterordnung und Phasenlage ab.
D.h. vertikal könnte im Präsenzbereich deutlich "Schallenergie" entzogen werden, was einen positiven Effekt ausüben, den vertikalen Sweetspot aber einschränken kann.

Gruß Armin
Stereomensch
Stammgast
#17 erstellt: 18. Okt 2019, 17:46
Herzlichen Dank für die Antwort.
Wirklich interessant, was ihr daraus erkennen könnt. Ich vermute mal, dass der Ebay Verkäufer diese Messsung nur nebenbei gemacht hat. Schade

Also beim Hören wirkt der Lautsprecher sehr ausgewogen und neutral. Er geht auch recht tief herunter, ist aber nicht so laut bei den tiefen Tönen.

Nochmals Danke
und Gruss
Stereomensch
Stammgast
#18 erstellt: 18. Okt 2019, 20:20
SO und folgende Antwort habe ich bekommen:



The measurement is done with the software audt30d in my local of 200m3 by a microphone Superlux 888 with 1w and 1 meter distance in 1/4 pi / radian.
These speakers are balanced but lack of extreme low, normal given the volume.


[Beitrag von Stereomensch am 18. Okt 2019, 20:22 bearbeitet]
Stereomensch
Stammgast
#19 erstellt: 20. Okt 2019, 15:46
Kleine Ergänzung:
Falls jemand sich für diesen Lautsprecher interessieren sollte.
Im Original wurden pro Box 2 6-Ohm Tiefmitteltöner verbaut, diese gibt es nicht nachzukaufen!!
Wer wie der Franzose hingegen 8 Ohm Lautsprecher dort einbaut, verändert die ganze Abstimmung der Box.
Somit ist der Frequenzgang wertlos. So wie ich es verstanden habe, kann man nicht einfach irgendwelche Chassis in einen Lautsprecher reinbauen und hoffen, dass es gut klingt.

Stattdessen sollte man lieber die alten Chassis weiterverwenden und sich Schaumstoffsicken von einem Fachbetrieb nachrüsten lassen.

Gruß an Alle.
Stereomensch
Stammgast
#20 erstellt: 11. Apr 2020, 21:56
Da ich doof aber interessiert bin, habe ich schon wieder eine Nachfrage

Die Box hat ja zwei 16,5 Chassis mit 6 Ohm verbaut.

Ich habe gesehen, dass es Leute gibt, die neue Weichen für alte Lautsprecher entwickeln, weil die
alten Lautsprecher häufig zu wenig Tiefgang haben.
ein Beispiel:
http://www.troelsgravesen.dk/Yamaha-NS1000.htm
Ob dies an der damaligen Musik, oder den fehlenden technischen Mitteln jeweils lag?
Keine Ahnung?

Nun meine Frage:
Könnte man auch aus dieser Box mehr Tiefgang und mehr Bass holen?
Oder ist das bei 38 Litern und 2 x 16,5 Treibern überhaupt nicht möglich?
Verlust an Wirkungsgrad würde mir gar nicht so viel ausmachen.



Impedance: 8 ohms
Frequency range +4 -8 dB 40 - 20,000 Hz
Power at 96 dB SPL: 2W
Sensitivity 1 W 93 dB
(....)
Crossover frequency
800/3000 Hz
Net volume 38 litre
quecksel
Inventar
#21 erstellt: 22. Apr 2020, 15:17
Theoretisch ja, läuft aber auf eine quasi-Neuentwicklung raus. Neue TT raussuchen, einbauen, messen, neue Weiche stricken, vermutlich auch für die Mittlhochtonsektion. Riesenaufwand und du hast danach einen komplett neuen Lautsprecher.

Einen Sub dazustellen ist einfacher, günstiger und erhält die Originalbox. Wer sich dann noch messtechnisch austoben möchte kann ja über aktive Trennung via miniDSP/EQ-APO/freeDSP/Aurora/etc etc nachdenken
Stereomensch
Stammgast
#22 erstellt: 19. Okt 2020, 14:41
Guten Tag,

ich habe ein Buch über die Firmen Historie gelesen und dabei einige Erkenntnisse gewonnen.

So ist der Lautsprecher den Bühnenmonitoren auf Rockkonzerten nachempfunden. Daher auch die Kabel, die wie Gitarrenkabel aussehen.
Wenn man Sie also auf dem Boden und nicht auf den Ständern nutzt sollen sie deutlich basslastiger spielen.

Die Vorteile wären bei der Bodenplatzierung:
1. Hoch und Mitteltöner währen übereinander und nicht seitlich voneinander angeordnet.

Frage:
Wenn die Lautsprecher direkt auf dem Boden liegen, gibt es eine Regel die besagt, wie sich der Bass erhöht?

Gruss Christian
quecksel
Inventar
#23 erstellt: 20. Okt 2020, 17:56
Auf dem Boden oder meinst du doch an der Wand? Der Hochtöner sollte ja auf Ohrhöhe oder zumindest darauf ausgerichtet sein.
Stereomensch
Stammgast
#24 erstellt: 26. Nov 2020, 11:06
Und noch eine Frage:


In der Weiche sind 63 Volt Elektrolyt-Kondensatoren verbaut.
Ich lese in div. Foren, man sollte bei dem Lautsprecher 400 V Kondensatoren verbauen (US-Forum).
Während in dänischen Foren von mind. 100 Volt gesprochen wird....

Tja, was soll ich denn jetzt machen...
Herzlichen Dank für die Mithilfe und beste Grüße C.
Mechwerkandi
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2020, 11:12

Stereomensch (Beitrag #24) schrieb:

In der Weiche sind 63 Volt Elektrolyt-Kondensatoren verbaut.

Mehr wie satt ausreichend.
Stereomensch
Stammgast
#26 erstellt: 26. Nov 2020, 16:13
Herzlichen Dank für die prompte Antwort.

Ich hatte mich schon gewundert, warum die Angaben so auseinandergehen.

Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, desto mehr stelle ich fest,
warum B&O eben doch eine ganz andere Hausnummer als Bose ist.
Auch bei B&O ist nicht alles gold was glänzt, aber sie haben wohl eine ganze Reihe guter Sachen gebaut.

Ich lese über den Lautsprecher den ich habe, von deutlich kompetenteren Leute als mir, solche Sätze wie:
...die Chassis würden perfekt zum Gehäuse passen... Seas Hochtöner etc etc..

Ich kann teilweise solche Kommentare nicht einordnen, aber wenn jemand sagt, die Tieftöner würden wunderbar mit dem Gehäuse harmonieren, wie stellt man soetwas fest, das würde mich tatsächlich interessieren.

Was auch immer gelobt wird, dass das Kunststoffgehäuse vollkommen frei von Reflexionen sei.
Also die haben sich schon etwas dabei gedacht bei der Konstruktion.
Der Firmenhistorie entnehme ich, dass man damals Ende der 80er die japanischen Konkurrenten im Visier hatte und festgestellt hatte, dass die Japaner im Lautsprecherbau den Dänen unterlegen seien, daher wurde der Redline Lautsprecher ursprünglich als Ergänzung für Fremdfabrikate geplant. Später hat man diese Idee wohl fallengelassen und den Lautsprecher parallel zu der klassischen Reihe von Lautsprechern gebaut.

Mir gefällt der Klang, aber wie kann ich objektiv vorgehen, um einen Eindruck von vorhandener oder eben nicht vorhandener Qualität zu bekommen?

Herzlichen Dank für die Unterstützung im Forum.
Grüsse C
Stereomensch
Stammgast
#27 erstellt: 21. Dez 2020, 22:58
In einem Prospekt aus dem Jahr 1991 habe ich eine Stellungnahme zu dem Thema gefunden.
Frequenzgang

Man sieht wie sich der Bass je nach Position unterscheidet.
Aber ist der Frequenzgang nicht sehr wellig ??


0dc37a74-b069-4b84-a8hjit
fca41d25-b02e-4d29-bvuk4n
Wave_Guider
Inventar
#28 erstellt: 21. Dez 2020, 23:35
Das ist halt die Sache @ Stereomensch,
dass man bei Messungen im Bass-Bereich (in Räumen) alles Mögliche messen kann (abhängig von der Position des Mikrofons).
Solches Messen kann dabei für Gut, oder für Schlecht sein.

Das ist auch mit heute möglichen Messungen nicht anders.

Heute würde man aber versuchen den sog. Freifeld-Frequenzqang abzubilden (also auch im Bass-Bereich).
Weil was die Raum-Akustik im Tiefton-Bereich beisteuert, das wird in jedem Hör-Haushalt ganz anders sein.

Grüße von
Thomas
bizarre
Inventar
#29 erstellt: 21. Dez 2020, 23:40
Jo, völlig normal... Ist dazu noch mit 30dB skaliert. Mit den üblichen 50dB sähe es deutlich ruhiger aus....
Stereomensch
Stammgast
#30 erstellt: 22. Dez 2020, 11:54
Herzlichen Dank für die schnellen Infos.

Ich finde es ja schon ziemlich gut, dass ein Hersteller solche Infos in einem offiziellen Prospekt abdruckt.
Normalerweise wird ja vieles geheim gehalten.

Hierzu folgende Fragen:
Wenn ich mir den Frequenzgang anschaue, dann wäre doch die Platzierung auf dem Fussboden
die bessere im Vergleich zum an die Wand hängen?
oder
Sind die Unterschiede viel geringer als ich es mir jetzt ausmale und es ist egal?
Lese ich das richtig, dass bei 32hz fast 5 db Unterschied je nach Platzierung bestehen?

Beste Grüße und vielen Dank für den lehrreichen Strang durch Eure Mithilfe.
Christian
Mechwerkandi
Inventar
#31 erstellt: 22. Dez 2020, 12:30

Stereomensch (Beitrag #30) schrieb:

Lese ich das richtig, dass bei 32hz fast 5 db Unterschied je nach Platzierung bestehen?

Warum nicht?
Das sieht bei anderen Boxen ähnlich aus.
Stellst Du die Dinger in eine schallharte Raumecke, wird es noch gröber.
Stereomensch
Stammgast
#32 erstellt: 23. Dez 2020, 13:58
Nun gut,
aber es heißt doch immer Hifi Lautsprecher sollten mindestens 75 cm weit weg von der Wand stehen um "atmen" zu können.
Sind diese Lautsprecher dagegen für eine wandnahe Aufstellung vorgesehen?
Das entnehme ich doch der Grafik? Sonst würde man doch nicht solche Grafiken veröffentlichen....

Danke C
Mechwerkandi
Inventar
#33 erstellt: 23. Dez 2020, 14:09

Stereomensch (Beitrag #32) schrieb:
Nun gut,
aber es heißt doch immer Hifi Lautsprecher sollten mindestens 75 cm weit weg von der Wand stehen um "atmen" zu können.

Vorsicht mit solchen Pauschalitäten. Das hängt von vielen Variablen ab, die auch noch, je nach Nutzer, unterschiedlich gewichtet werden.
Die Fa. Bose beispielhaft geht tlw. recht rigide mit der Aufstellposition ihrer Boxen um.

Rein physikalisch nähert sich die Abstrahlung der Box mit sinkender Frequenz mehr und mehr der Kugelform.
Stellst Du die Box jetzt auf den Boden (schallhart, Parkett z.B.) gewinnst Du durch die Reflektionen an Pegel dazu. An die Wand nochmal soviel und in die Ecke, gibts nochmal was obendrauf.

Ob das gefällt, ist eine Frage, die Du Dir nur selber beantworten kannst. Die Position der Boxen im Hörraum und der Hörraum selber machen in der Summe deutlich mehr aus, als das alle Diagramme darstellen können.


Stereomensch (Beitrag #32) schrieb:

Sonst würde man doch nicht solche Grafiken veröffentlichen...

Abgesehen davon, wie viele Nutzer überhaupt in der Lage sind, solche Diagramme in ihrem Umfeld sachlich korrekt zu bewerten, ist vieles auch der Werbung geschuldet...


[Beitrag von Mechwerkandi am 23. Dez 2020, 14:11 bearbeitet]
bizarre
Inventar
#34 erstellt: 23. Dez 2020, 14:17
Apropos Aufstellung ...

Cheers, Manfred
Stereomensch
Stammgast
#35 erstellt: 04. Jan 2021, 14:16

bizarre (Beitrag #29) schrieb:
Jo, völlig normal... Ist dazu noch mit 30dB skaliert. Mit den üblichen 50dB sähe es deutlich ruhiger aus....


Heißt das, der Effekt ist deutlich kleiner in der Praxis als man dem Kunden wei0 machen will?

Danke für die Antwort im Voraus.
Stereomensch
Stammgast
#36 erstellt: 14. Apr 2021, 13:56
Ich habe weitere Infos aus der Firmenchronik erfahren.
Anfang der 80er Jahre hatte die Firma eine Analyse gemacht und festgestellt, die Japaner hätten in der Verstärkertechnik massiv aufgeholt, aber in der Lautsprecherentwicklung sei man noch besser als die Japaner.
Daher wurden neben den üblichen Holzkister der Beovox Reihe diese Lautsprecher als Konkurenten für die Japaner platziert. Sprich, die Lautsprecher waren für den Betrieb mit japanischen Verstärkern vorgesehen.

Mich würde mal interessieren, wie kann man den feststellen, ob diese Lautsprecher wirklich besser sind als die damaligen Japaner? ich dachte die Japaner hätten damals ziemliche Materialschlachten betrieben?

Das müssten ja damals ziemlich breit abstrahlende 3 Wege Konzepte gewesen sein, die vielleicht nicht so viel Tiefgang hatten?
Stereomensch
Stammgast
#37 erstellt: 13. Nov 2023, 15:48
https://abload.de/image.php?img=finally-done-is-this58ify.webp

Hallo,

kann mir einer was zu diesem Frequenzgang einer RL 60 Beovox sagen?

Herzlichen Dank
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