Selbstbaulautsprecher aus Acrylglas-MDF Verbund

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minski
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mrz 2020, 22:25
Servus zusammen,

ich wage gerade einen Selbstbau-Lautsprecher aus einem Acryl-MDF Verbund.
Dazu möchte ich eine blickdichte Acrylplatte (schwarz) zu einem "U" thermisch verformen und innen zusätzlich mit MDF verstärken. Die Maße wären ca. 20cm x 13cm x 32cm (Breite x Tiefe x Höhe) (für ca. 6-7 Liter Volumen, Bassreflexrohr seitlich).
Ich habe ein Bild angehängt, um das zu verdeutlichen.

Momentan plane ich für die Acrylplatte eine Stärke von 5mm und für das MDF 10mm.
Reicht das? Oder wäre z.b. eine Kombi mit 3mm und 12mm sinnvoller?

Ich plane nur 3 Platten (siehe Bild) um das U aus Acryl zu verstärken. Der Boden, Deckel und Rückwand würde ich lediglich aus Acryl realisieren. Empfehlt ihr weitere Streben/Verstärkungen?

Als Treiber möchte ich den Markaudio CHR-70 einsetzen (günstig und gutaussehend...).

Eure Meinungen?

box
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 04. Mrz 2020, 04:04

minski (Beitrag #1) schrieb:
....Reicht das? Oder wäre z.b. eine Kombi mit 3mm und 12mm sinnvoller?....


Ja. Das Acryl selber ist als Boxenbaumaterial relativ untauglich. So viel wie möglich verstreben!
minski
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Mrz 2020, 18:39

Apalone (Beitrag #2) schrieb:

minski (Beitrag #1) schrieb:
....Reicht das? Oder wäre z.b. eine Kombi mit 3mm und 12mm sinnvoller?....


Ja. Das Acryl selber ist als Boxenbaumaterial relativ untauglich. So viel wie möglich verstreben!


Warum das? Ich dachte, genau das Gegenteil wäre der Fall: bessere innere Dämpfung, daher dünnere Wände möglich. Einziger Nachteil wären wohl die Kosten...
BjoernMZ
Inventar
#4 erstellt: 04. Mrz 2020, 19:18
Hallo...

Ich kann mir beides grade schwer vorstellen...
wie es später aussieht und die Umsetzung.
alleine schon das Die MDF Platten an der Kannte nicht verbunden sind, schwingt quasi jede einzeln in einer Acrylaufängung...
der Innenbiegeradius müsste auch im MDF sein damit es sich in die Kante schmiegt...
Das Acryl so warm zu bekommen das es über ein MDF U perfekt anliegt wird auch nicht so leicht sein...

Wenn du eine gutbelüftete Werkstatt hast würde ich eher ein epoxy Coat versuchten....

wenn du bei Acryl heissformen bei null angangen musst
wirds mit Harz Coating leichter...Und wird auch besser aussehen....

Boden und deckel muss ja auch noch dazu...da hast du dann überall Acrylglaskanten usw...Lieber eine 20mm MDF Box und dann Epoxy Coat drauf...braucht aber auch Übung...


[Beitrag von BjoernMZ am 04. Mrz 2020, 19:22 bearbeitet]
minski
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Mrz 2020, 21:02
Vielen Dank für eure Meinungen.

Ok, ich beschreibe mal, wie ich mir die Umsetzung vorgestellt habe:
1. Die Acrylplatten würde ich geschnitten, gebohrt und entgratet bestellen.
2. Dann würde ich das U (mit entsprechender Vorrichtung) biegen.
3. Dann die MDF Platten mit dem U verkleben
4. Den Deckel und Boden verkleben, sodass sie auf den MDF Platten aufliegen (d.h. im U versenkt).
5. Die Rückwand verschrauben/verkleben.

Ich würde also nicht die Frontplatte ("U") um die MDF Box biegen, sondern die MDF Platten in das U einkleben. Die Idee dahinter war: eine edle Optik und ein vereinfachter Fertigungsprozess (wenn die Acrylplatten vorgefertigt sind). Was meint ihr?

Anbei noch eine Explosionszeichnung.

box2


[Beitrag von minski am 04. Mrz 2020, 21:03 bearbeitet]
bizarre
Inventar
#6 erstellt: 04. Mrz 2020, 21:08
Boden/Deckel/Rückwand brauchen auch MDF. Damit die Kiste möglichst "steif" wird, würde ich 5mm Acryl nehmen...

Kleben mit 2K Epoxi ?
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 04. Mrz 2020, 21:49

Dann würde ich das U (mit entsprechender Vorrichtung) biegen.

wie konkret erwärmen?
minski
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Mrz 2020, 21:58
Ok, die "Innenbox" sähe dann so aus:
mdf


Für's Erwärmen gibt es so Vorrichtungen mit einem Heizdraht...
BjoernMZ
Inventar
#9 erstellt: 05. Mrz 2020, 03:03
Ich würde erst die drei MDF Platten auf Stoss verkleben.
Und dann auf die MDF Rückwand ein Brett aufkleben das so dick ist wie der Biegeradius vom Acryl, und 2x Biegeradius weniger in der Breite..Das diese Lücken da hinten geschlossen sind...Kommt auch drauf an was rein soll. Mir wär das zu instabil dahinten..Darum lieber eine, nach vorne offene Kiste aus MDF und das Acryl dann angepasst statt als tragendes Element..oder ganz aus MDF dann kannst du mit der 5mm Acrylplatte die Einfräsungen einfach aufsetzen...bzw bündig Mit dem Chassis...in eine massive Acrylplatte den Korb einzugräsen ist ja voll ätzend.

Acryl schmilzt ja schon wenn mans nur mit der hand bearbeitet..Ich bin kein Fan von..
Apalone
Inventar
#10 erstellt: 05. Mrz 2020, 05:42

minski (Beitrag #3) schrieb:
.....Ich dachte, genau das Gegenteil wäre der Fall: bessere innere Dämpfung.....


Ja und wie kommst du darauf, wie begründest du das?

Weniger Raumgewicht, sehr viel gleichmäßgere Struktur (= baut Schwingungen deutlich schlechter durch innere Reibung ab! Simple Spanplatte ist in dem Punkt zB besser als MDF, weil die ungeordnet zusammengepressten/geklebten Späne eine deutlich höhere innere Reibung haben; vgl. Test Hausdorf/Visaton "Boxenbaumaterialien").

Acrylglas ist grundsätzlich mMn ziemlich ungeeignet!
jonath
Inventar
#11 erstellt: 05. Mrz 2020, 08:30
Wenn es nur um die Rundung geht kannst du dir Kerfing anschauen, wobei ich keine Erfahrungen damit habe wie sich das mit MDF verhält.

Ansonsten einfach ausreichend dicke MDF Platten verwenden bzw. aufdoppeln und dann deine Rundung mit der Oberfräse herstellen.

Wenn du aufdoppelst kannst du ja die innere Platte ausschneiden damit du das Volumen nicht verlierst.
sayrum
Inventar
#12 erstellt: 05. Mrz 2020, 08:42
Moin

Bin überrascht von der vehementen Ablehnung des Acrylglases. Als Finish spricht mMn nicht dagegen. Das innere Gehäuse zB aus 12mm MDF und darauf 1 bis 2 Lagen Alubutyl, fertich ist das ganz.

Als ganz spezielle Ausführung könnte man die Verbindung Acrylglas - MDF zähelastisch machen, beispielsweise mit passendem Montagekleber. Da wird der Schalldurchtritt nochmals verringert. Auch die möglichen Eigenresos der Gehäuseteil sind dadurch stark reduziert.



[Beitrag von sayrum am 05. Mrz 2020, 08:43 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 05. Mrz 2020, 08:47

sayrum (Beitrag #12) schrieb:
......Als Finish spricht mMn nicht dagegen......


Nichts anderes wurde gesagt!
-DerSelberbauer-
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 06. Mrz 2020, 18:33
Hallo Minski,

ich hatte mal eine ähnliche Idee (Acryl durch Tiefziehen auf eine Front bringen), konnte damals aber außer in der Farbe schwarz kein komplett durchgefärbtes Acryl finden.. Hast du da eine Quelle?

Viele Grüße
-DerSelberbauer-
BjoernMZ
Inventar
#15 erstellt: 06. Mrz 2020, 19:41
Ich habe auf der Arbeit 5mm dicke Transparente Gummimatte um Maschinenbereiche abzutrennen.. die sieht aus wie transparentes Acryl, gibst on verschieden Farben, hochglänzend,ist aber flexibel ohne Wärme.
minski
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 06. Mrz 2020, 23:01

-DerSelberbauer- (Beitrag #14) schrieb:
konnte damals aber außer in der Farbe schwarz kein komplett durchgefärbtes Acryl finden.. Hast du da eine Quelle?


Hier: https://www.plattenz...tt/Acrylglas-farbig/ gibt es Acrylplatten mit "geringer" Lichtdurchlässigkeit. Wenn dir das reicht?
Ich habe aber (noch) keine Erfahrung mit diesem Produkt.
BjoernMZ
Inventar
#17 erstellt: 07. Mrz 2020, 00:49
Cooles Zuschnittangebot..Oft gib es ja nur a mal b und fertig..
Ob die auch Schallwandblenden ausschneiden? Statt Einfräsen einfach 5mm aufsetzen..
LG
minski
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 07. Mrz 2020, 11:55
Ich habe gesehen, dass es für viele Farben nur 3mm dicke Platten gibt (schwarz geht auch dicker).
Aber mir gefällt die Möglichkeit es farblich zu gestalten, deshalb werd ich wohl stärker MDF verbauen und das Ganze in einen "Acrylkäfig" stecken. Dabei würde ja das gebogene U und ein Deckel reichen. Rückwand und Boden sind (zumindest bei mir) ohnehin nicht sichtbar...

Mit was würdet ihr das MDF verkleben? Bringt das Alubutyl zusätzlich was, sodass das Gehäuse insgesamt noch dünner wäre? Die Außenmaße sollen so klein wie möglich sein (die Innenmaße so groß wie möglich ;)).

Habe hier im Forum gelesen, dass man an bestimmten Seiten der Box sparen kann (als reine MDF Konstruktion).
Somit wäre ich für Deckel/Boden/Rückwand bei 10mm MDF.
Seite/Schallwand 16-19mm.

[/quote]
Als ganz spezielle Ausführung könnte man die Verbindung Acrylglas - MDF zähelastisch machen, beispielsweise mit passendem Montagekleber. Da wird der Schalldurchtritt nochmals verringert. Auch die möglichen Eigenresos der Gehäuseteil sind dadurch stark reduziert.
[quote]
Und somit das Gehäuse dünner? Wenn man diesen Weg geht, wie dünn dürfte dann das MDF sein?
Für das Acryl-/Plexiglas würde ich dann lediglich 3mm nehmen.
Mechwerkandi
Inventar
#19 erstellt: 07. Mrz 2020, 12:00
Warum eigentlich kein übliches Gehäuse mit dem gewünschten Kunststoff-Plattenmaterial bekleben?
IMHO wäre das erheblich einfacher zu verarbeiten.
BjoernMZ
Inventar
#20 erstellt: 07. Mrz 2020, 21:08
Die Materialdicke für das Chassis muss auch keine Daumen dick sein,.Hast du die 6 Liter und die Bassreflexrohr Daten von wo übernommen?oder simuliert?
Strassacker sagt zb 15 Liter für s BR Gehäuse..
Ich habe bis jetzt nur geschlossene gebaut, bei BR stell ichs mir komplexer vor..Die Phase von innen und außen muss ja am Bassrohr zeitgleich sein.usw.
Auch damit die Sandwitchmaterialien sich gegenseitig dämpfen muss alles unflexibel verbunden sein.Ziel ist es ja dem Bass Gewichtsmasse entgegenzustellen.die nimmt bei flexiblen Verbindungen natürlich ab..oder Extrem schwer an leichters Material koppeln..das Leichte Material versucht dann die Schwinung an das schwere Material abzugeben.

Bau dir am besten erst mal einfach ne MDF Box,12mm reichen am Ende schon mit ein paar Streben.Mit simulierten oder wenigstens empfohlenen GehäuseDaten...Mal angenommen es funktioniert mit den 6 Liter nicht, dann hast du das ganze Acryl um sonst zuschneiden lassen und verklebt.Das Acryl mit den durchgehenden Kanten hinten.kannst du dann immer noch so von hinten aufsetzen, und den Holraum an der Rückwand mit einem passenden Brettchen füllen.

LG
-DerSelberbauer-
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 18. Mrz 2020, 22:23
Hallo Minski,

ich hatte zum Test mal die beiden folgenden Plexiglas Platten bestellt. Auf dem Bild ist auf der Rückseite mit einem Edding "Test" geschrieben. Auf dem Bild liegen die Platten auf einem weißen Tisch, d.h. sind nicht von hinten beleuchtet.

Plexiglas Lichtdurchlässigkeit 4% und blickdicht.jpg

Die Schrift mit dem Edding kann man super durch die 3 mm Platten lesen... Ich suche eher etwas, was wie Furnier funktioniert -> den Pfusch von darunter verdeckt.

Viele Grüße
-DerSelberbauer-
sayrum
Inventar
#22 erstellt: 18. Mrz 2020, 22:58
Nabend

Das sind ja interessante Thesen:

BjoernMZ (Beitrag #20) schrieb:
...
Auch damit die Sandwitchmaterialien sich gegenseitig dämpfen muss alles unflexibel verbunden sein.Ziel ist es ja dem Bass Gewichtsmasse entgegenzustellen.die nimmt bei flexiblen Verbindungen natürlich ab..oder Extrem schwer an leichters Material koppeln..das Leichte Material versucht dann die Schwinung an das schwere Material abzugeben.


Zwei unterschiedlich flexibele Materialien zähelastisch verbunden reduziert die Resonanzen am besten.
Scherkräfte

ZB MDF oder Multiplex und darauf Bitumen worauf wiederum eine Aluplatte geklebt ist. Einfacher, und auch fast so effektiv sind zwei lagen Alubutyl auf mindestens 2/3 der Fläche.

holger63
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 19. Mrz 2020, 16:26
Es gibt ja fertige Acryllautsprecher zu kaufen. Laut Tests funktioniert das wunderbar, ich weiss aber nicht mehr, wo ich das gelesen hatte.
Ich halte Acryl ebenfalls für sehr gut geeignet.
Ich habe selber schon MDF-Gehäuse seitlich mit Acryl beklebt, das Ergebnis mittels hochunwissenschaftlichem Klopftest war wirklich sehr gut.
Alubutyl bringt auch was, ja.
Ich habe mir auch schon eine 20mm starke Acrylfront fräsen lassen, das ist besser als MDF.

Die Verformung halte ich für sehr problematisch, dafür eine Vorrichtung zu bauen, könnte teurer werden, als es in Auftrag zu geben.

Viel Erfolg!
Holger
BjoernMZ
Inventar
#24 erstellt: 20. Mrz 2020, 12:37
Wenn ich eine Schallwand mit Lautsprecher nehme und diese Schwingt, dann ist die Schwingung doch verlorene Energie von der Chassisbewegung...
Wenn ich jetzt einen Betonklotz nehme und ihn flexibel verbinde, schwingt die Schallwand doch weiter. Wenn ich aber alles fest verschraube muss die Energie in Luftdruck umgewandelt werden, da der Gewichtswiederstand zu hoch ist.
Die ganzen Bitumenmatten und Schichten absorbieren zwar mit Scherkräften die Schwingungen am Gehäuse. Aber nur festverbundene Masse verringert das das Gehäuse überhaubt anfängt zu schwingen.


Das Prolem ist nur, dazu braucht man sehr viel Masse, darunter muss man das Gehäuse halt als Energieverbraucher konstruieren.😄
LG


[Beitrag von BjoernMZ am 20. Mrz 2020, 12:43 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:52
Die meisten Leute möchten Ihre Lautsprecher ja noch bewegen können
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