Fragen zur Frequenzweiche

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Jamodd
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Feb 2024, 03:35
Hallo zusammen,

ich plane gerade eine symmetrische Frequenzweiche für ein Paar Foundtek Neo CD 3.5h Bändchen. Ist meine erste Weiche überhaupt, also seid bitte nachsichtig für die Noobfragen.

Es soll ein 12 db Hochpass werden. Gedachter Aufbau ist 1 Ohm 10W Moxwiderstände am Eingang (+ und -), dahinter MKT's mit 6,8 uf, dann eine Spule 0,46 mH parallel zum HT. Trennfrequenz sollte bei ca. 3500 Hz landen. Zusätzlich zwei Bypass C's mit 0,68 uf, die direkt zwischen Eingang und Ausgang liegen. Damit sollte der "Superhochton" nach Verständnis unter Umgehung von R und den großen C's an den HT durchgereicht werden.

Meine Fragen:

Parallel zum HT sollte laut Rechner ein 12 Ohm Widerstand als Spannungsteiler. Was macht der Widerstand da mit der Spule und wo kommt der genau hin, parallel oder in Serie mit L? Die 1 Ohm Vorwiderstände sind ja auch mit eingerechnet, von daher brauch ich den Parallelwiderstand denn überhaupt oder reichen die Vorwiderstände? Sonst ziehts doch die Trennfrequenz nach oben??

Grüße
Jan


[Beitrag von Jamodd am 05. Feb 2024, 10:22 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#2 erstellt: 05. Feb 2024, 12:29
Das ganze Konstrukt scheint mir im Moment noch etwas abstrakt, zumal nach meinem Verständnis ein Bändchen ja nicht gerade ein Wirkungsgrad-Wunder ist.
Ad eins halte ich die Anwesenheit von 1-Ohm-Widerständen für schlichte Laborkosmetik. Übergangs- und Kabelwiderstände und deren Toleranzen sind in der Summe schon größer.
Wenn der 12-Ohm-Widerstand als Spannungsteiler parallel zur Last (Hochtöner) liegt, verteilt sich die Leistung analog des Verhältnisses der Einzelwiderstände.
Damit wird, wenn ich das richtig verstehe, das Bändchen noch mehr gebremst. Was soll das?

Wenn Du Bedenken hast, der Hochtöner wäre zu laut, dann würde ich eher ein L-Pad zwischen die Weiche und das Chassis schalten.
Und was diese Bypass-Geschichte da soll, will sich mir auch nicht erschließen, außer Bauteile zu verbrauchen.
Jamodd
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Feb 2024, 13:53
Der 3.5h ist mit Hornaufsatz und hat 95 db. Ist jetzt nicht grade wenig
Mechwerkandi
Inventar
#4 erstellt: 05. Feb 2024, 14:26
Das ändert aber nichts am Zusammenhang.
Gibt es einen Schaltplan von der Weiche?
Pollton
Inventar
#5 erstellt: 05. Feb 2024, 16:06
Hallo,

Jamodd (Beitrag #1) schrieb:
Es soll ein 12 db Hochpass werden. Gedachter Aufbau ist 1 Ohm 10W Moxwiderstände am Eingang (+ und -), dahinter MKT's mit 6,8 uf, dann eine Spule 0,46 mH parallel zum HT. Trennfrequenz sollte bei ca. 3500 Hz landen. Zusätzlich zwei Bypass C's mit 0,68 uf, die direkt zwischen Eingang und Ausgang liegen. Damit sollte der "Superhochton" nach Verständnis unter Umgehung von R und den großen C's an den HT durchgereicht werden.

Meine Fragen:

Parallel zum HT sollte laut Rechner ein 12 Ohm Widerstand als Spannungsteiler. Was macht der Widerstand da mit der Spule und wo kommt der genau hin, parallel oder in Serie mit L? Die 1 Ohm Vorwiderstände sind ja auch mit eingerechnet, von daher brauch ich den Parallelwiderstand denn überhaupt oder reichen die Vorwiderstände? Sonst ziehts doch die Trennfrequenz nach oben??

wie kommt es zu dieser Zusammenstellung? Die Online-Rechner gehen von idealen Werten aus, das haben die Chassis in der Realität aber nie. Heißt, die Werte die du tatsächlich brauchst, kannst du nur mit Messungen und Simulationen herausfinden, dann kannst du auch die Auswirkungen sehen. So kann man nur grob abschätzen, was passiert. Woher willst du wissen, ob der 12 dB Filter passt und ob du z. B. ein Spannungsteiler brauchst oder einen Saugkreis und und und?
So richtig werde ich daraus nicht schlau, wie deine Schaltung aussehen soll? Ein Spannungsteiler besteht aus zwei Widerständen, eine in Serie und eine Parallel, damit kannst du den Pegel vom HT anpassen. Ja richtig, änderst du die Werte, stimmt die Trennfrequenz wieder nicht, somit muss du den 12 dB Filter wiederum anpassen usw. Man nennt es ja auch Entwickeln
thonau
Inventar
#6 erstellt: 05. Feb 2024, 16:44
Hi,

da der TE keine Schaltung gezeichnet hat, hier meine nach der Beschreibung:

snap333


Ich kann das nicht erklären, aber ich kenne ähnliche Schaltungsdesign´s aus den alten K/T Heften.

Außer mit dem Schaltbild kann ich nicht weiterhelfen.




e.: so z.B:

snap334


[Beitrag von thonau am 05. Feb 2024, 16:53 bearbeitet]
Jamodd
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 05. Feb 2024, 21:09
Hallo.

Ganz großen Dank erstmal für den Schaltplan und auch eure anderen bisherigen Antworten. Genau so ist es gedacht.
Das untere Schaltbild ist tatsächlich ähnlich. Den symmetrischen Aufbau und Bypass habe ich mit 6dB testweise verglichen. Das klingt für mich homogener und fügt am Ende vom Hochtonbereich kleine Feinheiten dazu, warum auch immer. Aber jeder soll bitte machen wie er mag. Sinn oder Unsinn muss an der Stelle nicht diskutiert werden. Bauteilpreise im Einstiegssegment und zum Testen sind gering. Ich sehe das erstmal als Trial und Error Projekt um mehr über Frequenzweichen zu lernen.

Für mich ergibt sich noch die Frage, ob die kleinen Serienwiderstände direkt am HT besser aufgehoben wären, wie in dem unteren Schaltbild und üblich beim L-Pad. Für die Spule macht das ja einen Unterschied ob die R's davor sitzen oder dahinter. Wenn die R's vorm Filter sitzen sollte sich ja eigentlich nur der Pegel vom HT ändern und nicht die Flanke. Die könnte ich ja bei Bedarf durch den Parallelwiderstand verschieben. Was denkt ihr?

Da ich kein Messequipment besitze muss das Ohr herhalten. Die Trennfrequenz lässt sich ja auch variieren, je nach C und R. Also wird das zuerst nur ein Versuchsaufbau mit Krokodilklemmen. Wenn Trennfrequenz und Lautstärke sich harmonisch einfügen ist erstmal viel gewonnen. Für kleinere Korrekturen steht ein digitaler 31 Band EQ aktiv zur Seite.


[Beitrag von Jamodd am 05. Feb 2024, 21:50 bearbeitet]
Jamodd
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Feb 2024, 21:21
V1.0

Hejo.
Aktueller Stand..

Die finale Weiche steht. Ich hab verschiedene Sachen getestet und möchte das Ergebnis gerne mit euch teilen, kurz und knapp.
Sytem: 2-Wege. Mitten-Tieftöner Dynavox 131, ungeregelt 2.1 Stereocenter , 16 Liter, passiv Membrane. Passiver Monosub <140 Hz

Nach allem testem ist es das geworden

- Widerstand: 2x Vishay Mox 1 Ohm 3 Watt
- 4x Monacor MKT 6,8 uf
- Visaton Spule 0,47 mH (keine weiteren getestet)
- 2x Wima Mks4 0,68 uf

Verschiedene Tests:

1.) Vorwiderstand
- ohne: Bändchen eher allein und offensiv, vordergründig
- 2 Ohm angenehm, ok
- 3 Ohm eher zu leise

2.) Vergleich R Mox/ Metallfilm
- Mox gut
- Metallfilm: seelenlos, unscheinbar

3.) Parallelwiderstand zum HT
- egal was: schlechter

4:) Kondensatoren
- MKT: gut
- MKP: zerstört Räumlichkeit vom Bändchen,
fokussiert, meiden. MKP eher Tiefton.

5.) Bypass
- ohne ist auch ok
- mit etwas mehr Details und Feinheiten

Ansonsten diverse Kapazitäten getestet, 6,8 uf passt gut zusammen mit der Spule und dem Rest des Systems. Recht natürliche Stimmwiedergabe. Einseitig gegen symmetrisch auch nochmal getestet. Das eine gibt Details und Gänsehaut, das andere nicht. Hört man einwandfrei z.B bei dem harten Anschlag der Gitarrensaiten von Johnny Cash - Rusty Cage.

Mehr hab ich nicht getestet.
Lasst gerne eure Gedanken da :)
J.


[Beitrag von Jamodd am 10. Feb 2024, 04:36 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#9 erstellt: 10. Feb 2024, 09:57

Jamodd (Beitrag #8) schrieb:
.....Mitten-Tieftöner Dynavox 131, ungeregelt 2.1 Stereocenter , 16 Liter, passiv Membrane. Passiver Monosub <140 Hz
.....
Lasst gerne eure Gedanken da


Also ich zumindest kann mit der Beschreibung nix anfangen.
Jamodd
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 10. Feb 2024, 15:40
Ok die Langform
die Neos spielen zusammen mit Dynavox 131 Chassis, ungeregelt heißt die spielen so hoch wie sie können, ohne Trennung.
Der Verstärker ist ein 2.1, L+R und Sub
Stereocenter heißt ein "Center"Lautsprecher mit 16 Litern Volumen , allerdings nicht mono sondern stereo, zwei Anschlüssen in einer Box, einmal für den linken und einmal für den rechten Kanal
Der Subwoofer dazu ist ein passiver Monosub, dessen Trennung bei 140 Hz liegt, ein einzelnes Chassis vom Verstärker befeuert.
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 10. Feb 2024, 16:01
Ein "Center" in einem Stereo-Setup?
Ist die Trennfrequenz des Sub nicht etwas hoch?
Mit welchen Bauteilen wird der Sub nach oben begrenzt?
Wird der Dynavox auch nach unten nicht begrenzt? Wenn ja mit welchen Bauteilen?
Jamodd
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Feb 2024, 22:02
Ja Stereo Center. Der liegt unterm TV. Man sitzt quasi immer Achse, daher gefällt mir der Klang echt gut. Trennung vom Sub sind 12 dB. Die Weiche hat 120 nicht 140 Hz, hab eben nachgeschaut. Am Amp kann ich die Trennfrequenz nochmal extra runterdrehen. Schätze sind tatsächlich um die 60-80 Hz.

Der Center hat hinten Passivmbrane, kommt selbst recht tief und ist nicht begrenzt. In dem großen Volumen spielen die Dynavox unauffällig und entspannt, kein Dröhnen o.ä. Bassreflex hab ich allerdings überall nicht mehr. Geht auch nicht wirklich gut im Regal. Der Sub ist ne lange Röhre, diese orangenen vom Abwasserkanal, auch mit Passivmembran. Lässt sich schön einfach und über Gewichte von außen abstimmen. Ich mach mal nem Foto wenn alles wieder steht.
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 10. Feb 2024, 23:29

Jamodd (Beitrag #12) schrieb:
Ja Stereo Center.....


und wie wird der Center bespielt?
Welches Signal -das den Center wie auch immer separiert, ob nativ qua 5.1 oder per updecoding- wird als Quellsignal verwendet?
Jamodd
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Feb 2024, 23:58
???
Es ist ein Lautsprecher der aussieht wie ein Center, aber L/R in einem Gehäuse,
Als wenn du deine Stereolautsprecher nimmst und in die Mitte schiebst. Nichts anderes.
quecksel
Inventar
#15 erstellt: 11. Feb 2024, 13:34
Wie sehen denn die Messungen aus?
13mart
Inventar
#16 erstellt: 11. Feb 2024, 14:53
Jamodd kann laut #7 gar nicht messen.

Gruß Mart
Mechwerkandi
Inventar
#17 erstellt: 11. Feb 2024, 15:33
Naja, letztlich sitzt der TS den gleichen Fehlern auf wie so viele:
Es wird etwas wahrgenommen wie


2.) Vergleich R Mox/ Metallfilm
- Mox gut
- Metallfilm: seelenlos, unscheinbar

Die Wahrnehmung wird dann auf einen bekannten Unterschied (hier: Material vom Widerstand) zurückgeführt. Es wird nicht geprüft, ob die (vermeintliche) Differenz eventuell auf andere Einflüsse zurückzuführen ist, evtl. sogar als Summe.

Bei der Handhabung von 1-Ohm-Widerständen muss man berücksichtigen, das bereits die Handhabung Übergangswiderstände verursacht, die in der Summe den Wert des Widerstandes überschreiten können, von den Toleranzen mal ganz abgesehen.
Und für so was braucht man auch andere Messtechnik wie Klasse 2,5.
Jamodd
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Feb 2024, 12:03
Abschließend zum Thema.
Nach längerem Hören hab ich die Werte nochmal korrigiert, da mir die Trennfrequenz auf Dauer deutlich zu hoch war. Kondensatoren sind jetzt Monacor MKT 12uf und Bypass 2x 0,68 parallel. Gesamtkapazit für die Trennung also 6,68 uf. Klingt präzise, weich und entspannt im Hochton. Der Neo folgt seidig und unaufdringlich jeder Nuance. Ohne Equalizer/DSP empfiehlt sich wahrscheinlich ein Sperrkreis um die 1,6 kHz ca. -4dB um den Horncharakter leicht wegzunehmen.
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