HIFI-FORUM » Do it yourself » Lautsprecher » WHD Gerard 55, was hat WHD da gemacht? | |
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WHD Gerard 55, was hat WHD da gemacht?+A -A |
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Autor |
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Michael_Burger
Stammgast |
12:21
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#1
erstellt: 09. Jun 2025, |
Gestern wunderschöne Boxen für 40 Euro erstanden. Mit einem Chromgestell das die Eintsellung des Abstrahwinkels erlaubt. Zwei schöne Kalotten für Mitte und Höhe und ein 25cm Baß mit stabiler Gummi Sicke. Designtechnisch ist das Ding Top und könnte von Braun sein. In meiner Neugier hab ich mal dei Parameter des Tieftöners gemessen: Parameter Value Dim Fs 30.99Hz Re 3.40 ohm[dc] Qt 0.48 Qes 0.53 Qms 5.21 Mms 22.49 grams Rms 0.852099 kg/s Cms 1.172865 mm/N Vas162.58 liters Sd314.16 cm^2 Bl 5.280359 Tm ETA 0.87 % Lp(2.83V/1m) 95.22 dB Den Wirkungsgrad würde ich jetzt mal nicht für bar Münze nehmen, da ich nicht sauber kalibiert habe. Aber Das Ding braucht überschlägig mindestens 100l gut bedämpft. WHD hat ihm aber nur gut 30l mit einer Lage Polsterschaumstoff gegeben! Ist das der Grund warum ich vor vielen Jahren selbst angefangen haben zu bauen? Ich denk nicht, daß sich die Parameter der Bässe über die Jahre so geändert haben, da der Magnet auch nicht gerade üppig ist und Sicken eher härter werden. Boxsim sagt hier fast 7dB Überhöhung und Grenzfrequenz lausige 68Hz Was soll ich tun: A Weiterverkaufen an Ahnungslose B Variovent einbauen bzw KU einbauen: Mein Favorit, aber bin mir nicht sicher ob das ausreichend ist, bzw wie groß man das dann machen muß C Neues Gehäuse (allerdings wäre das echt schlimm) und dann wird es auch nicht mehr wohnraumtauglich. Der Hauptgrund für die gewählte Abstimmung; Mann wollte vorne auf dicke Hose machen und dann war aber klar, daß in die deutsche Mietwohnung kein Koloss aufgestellt werden kann. D neuer Tieftöner der da reinpasst, evtl Bassreflex Freue mich auf Ideen Michael |
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Wave_Guider
Inventar |
17:01
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#2
erstellt: 09. Jun 2025, |
Google doch mal nach "GHP". Meint: Geschlossen Hoch Pass. Dabei wird ein zu berechnender Kondensator (bzw. ein Elko wegen hohem nötigen Wert) in den Signalweg des Tieftöners geschaltet. Der glättet den Peak wegen zu hohem Qtc und senkt gleichzeitig die untere Grenzfrequenz. Nicht ausgeschlossen, dass der Hersteller die Methode bei der Box angewendet hat. Kannst ja mal die Platine durchsehen. Grüße von Thomas |
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Michael_Burger
Stammgast |
17:52
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#3
erstellt: 09. Jun 2025, |
Danke für den Hinweis. GHP kenne ich, hab ich schon bei einem anderen Projekt verwendet. Auf der Platine finden sich keine hohen Kondensatorwerte. Ich hab das eben etwas simuliert und man müsst so 800...1000µF einbauen. Effekt ist begrenzt. Ich tendiere eher dazu einen Dynaudio Variovent einzubauen. In Boxsim kann man einen bedämpften Kanal simulieren, wenn ich den mit 10 cm Durchmesser und 2cm Länge eingeben lande ich bei 70...80Hz Abstimmung und dann wird der Impedanzbuckel Plattgemacht |
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Pollton
Inventar |
11:51
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#4
erstellt: 10. Jun 2025, |
Hallo,
war damals auch oft üblich so. Ich meine, die WHD waren früher auch eher der günstigeren Sorte, solche Chassis hatten meisten einen hohen Volumenbedarf. Sollten diese dann in Kompaktlautsprecher verbaut werden, ergab es meistens so ein Buckel. Ich habe die Dual CL240, bei denen sieht es genau so aus, das hat früher auch kaum jemand interessiert. Man hat es vielleicht zum Teil so hingenommen, weil die Herstellung musste damals schon günstig sein, aber zum Teil auch gewollt, weil so die Kompaktlautsprecher etwas erwachsener klingen. ![]() Die TSP sehen ja noch gut aus. Ich habe oft bei alten Chassis festgestellt, wenn die Sicken und Zentrierspinne nicht mehr in Ordnung waren, dass dann FS und Qt stark angestiegen sind. Das sieht hier nicht danach aus. [Beitrag von Pollton am 10. Jun 2025, 11:52 bearbeitet] |
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puffreis
Inventar |
19:35
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#5
erstellt: 11. Jun 2025, |
Tja, die haben für die damalige Zeit einfach gute und günstige Lautsprecher gebaut. Ganz einfach. Soooo schlecht kann die Firma ja nicht sein, wenn sie T+A oder Profis wie Klein und Hummel bedient haben. Damals haben die Musikliebhaber einfach am Bassregler/Equalizer geregelt bis es für sie passte. Damals gab es keine Schwachsinnszeitschriften, die solche Klangregler verteufelt haben. Damals gab es keinen Timmermanns und Co., die alles auf Teufelkommraus auf QB3 o.ä. getrimmt haben. Können das die Firmen nicht, sind die zu doof? Damals wusste man vielleicht, dass bei einem Minimalsystem egal ist ob man mechanisch oder elektronisch abstimmte. Vielleicht wussten sie unbewusst, dass eine Zielkurve mit einem Abfall von 10dB zwischen 20 und 20000Hz sehr schön klingt, bevor Jahrzehnte später die Harman Curve präsentiert hat. Wer weiß? Ich verstehe echt dein Problem nicht. Wir haben das Jahr 2025. Es gibt kostenlose Programme wie REW oder APO. Es gibt günstige Equalizer, AV Receiver mit EQ oder mit Einmessprogrammen wie Audyssey/Dirac. Am elegantesten ist die Linkwitz Transformation mit frei wählbarer Grenzfrequenz und Gesamtgüte. Vor nicht allzu langer Zeit gab es Platinen für unter 10€ in der Bucht. Sogar Einbindung dieser Transformation in eine DSP gibt’s für wenig Geld. So what? |
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trilos
Inventar |
22:28
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#6
erstellt: 11. Jun 2025, |
WHD war ein durchaus seriöser Chassis-Hersteller. Ich hatte von denen den 41 cm Subwoofer-Tieftöner, den seinerzeit stereoplay in rd. 100 ltr. BR mit der ALBS Sub-20 Aktivweiche als Bauvorschlag hatte (zwei Hefte im Jahre 1988). War sehr gut, und lief deutlich tiefer als 68 Hz (und zwar bis rd. 25 Hz f3). Werter puffreis, abseits deines völlig unnötigen Bashings (Zitat: "Damals haben die Musikliebhaber einfach am Bassregler/Equalizer geregelt bis es für sie passte. Damals gab es keine Schwachsinnszeitschriften, die solche Klangregler verteufelt haben.") erkläre mir mal, wieviel dB man denn reindrehen sollte, um eine Box, die bei 68 Hz am Ende ist, auf einen f3 von 30 Hz oder gar 25 Hz zu bringen? + 15 dB? + 20 dB? + 25 dB? Und welcher Amp soll das liefern (abseits von gepflegter Hindergrundberieselungs-Lautstärke)? Und welches Chassis soll das aushalten (wenn dann mal wirklich versuchte, damit knackige Pegel zu fahren)? Wenn ein Chassis nicht (tief-) basstauglich ist, kannst du dem das auch nicht "aufzwingen"! [Beitrag von trilos am 11. Jun 2025, 22:30 bearbeitet] |
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stoneeh
Inventar |
23:05
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#7
erstellt: 11. Jun 2025, |
Bei Entzerrung des Bassbereichs würde ich zuallererst anmerken, dass ein Resonatordesign (BR, Viertelwellenresonator, ...) unter seinem Tuning nicht sinnvoll geboosted werden kann, da der Resonator keine Funktion mehr ausübt und eigtl. nur noch ein Loch im Gehäuse darstellt. Und auch oberhalb des Tunings sollte man sich bewusst sein, dass sich der Maximalpegelverlauf über Frequenz eines Lautsprechers durch EQing / Entzerrung nicht ändert. Diese wichtigen Faktoren beachtet ist Entzerrung im Bassbereich oft sehr sinnvoll praxisnah realisierbar, und offeriert durch eine relativ simple einmalige Einmessung ein großes Plus an Hörerlebnis. Ein im Freifeld starker (Tief-)Bassabfall wird im Raum durch Moden und Druckkammereffekt bereits mind. teils kompensiert, und ein moderater EQ von ein paar wenigen dB zusätzlich reicht oft, dass sich ein Lautsprecher bereits recht stark / voll untenrum anhört. |
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puffreis
Inventar |
23:07
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#8
erstellt: 11. Jun 2025, |
Auch wenn Stoneeh schneller war.
Viel weniger als du denkst werter Trilos. Schon mal was von Druckkammereffekt gehört? Geschlossene Lautsprecher fallen mit 12dB/8ve unter der Grenzfrequenz ab. Dieser Druckkammereffekt sorgt z.B. bei 10qm Fläche dafür, dass der Pegel unter ca.46 Hz mit theoretisch 12dB/8ve ansteigt, in der Praxis mit etwa 8dB ! Bei 20qm bei etwa 33Hz. Also theoretisch eine f3 bis 0Hz im Raum! Mit Bassreflex funktioniert so was natürlich nicht. Ein geschlossener Neumann O310 geht z.B. bis 35 Hz runter. ![]() Ein 25er, auch wenn's alt ist, hält das voraussichtlich locker aus, denke ich, außer du bist taub und brauchst PA-Pegel. Ich habe das mal bei einem Grundig Box 1600 ausprobiert und von Tiefbassmangel war überhaupt nicht die Rede. Lautstärke war auch genug da. Aber darum geht’s nicht. Es geht um diesen Buckel, der mit einem einzigen Filter egalisierbar wäre. [Beitrag von puffreis am 11. Jun 2025, 23:08 bearbeitet] |
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trilos
Inventar |
23:25
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#9
erstellt: 11. Jun 2025, |
Na, wenn DAS sooooo einfach ist, dann ist das ja kein Problem. Roomgain, Druckkammereffekt, ja, ja, ja. Dadurch liefert mir ja auch eine Rogers LS3/5a saubere 25 Hz im 20 qm Zimmer.... ![]() Wenn ein Chassis keinen (Tief-) Bass kann, dann kann man das natürlich etwas "aufpäppeln" - etwas wirklich Gescheites wird es dann aber eher nicht. Und größere Pegel sollte ich dann auch eher nicht abverlangen. Dann lieber richtige Lautsprecher, die das können, was sie sollen. Finde ich. ![]() |
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puffreis
Inventar |
23:42
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#10
erstellt: 11. Jun 2025, |
Oh Mann. Wir reden über einen 40€ WHD. Nichts anderes. Und glaube mir, dieses Ding wird mehr Bass fabrizieren als dieses gehypte Briten Müll. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe nämlich die Spendor Version. Natürlich sind diese WHDs kein High-End, das ist doch klar. Darum geht's doch auch gar nicht. Es geht einzig und allein um diesen Bassbuckel und die vermeintliche Unfähigkeit der Firmen. Mit Linkwitz Transformation auf 30 bis 50 Hz und Butterworth abstimmen und fertig ist die Laube. Und das wird den 25er voraussichtlich nicht extrem beanspruchen. Ich persönlich würde mir lieber ein Paar gebrauchte JBL Monitore und ein Paar Yamaha Subs kaufen. |
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trilos
Inventar |
23:51
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#11
erstellt: 11. Jun 2025, |
Ja, ein Paar ordentliche JBL wären mir da definitiv auch lieber.... |
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Big_Määääc
Inventar |
14:23
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#12
erstellt: 12. Jun 2025, |
wenn die Kiste ansonsten gefällt, würde ich da persönlich einfach mit nem EQ drüberbügeln und gut ist. es gab Zeiten, da war URPS Bass der geilste Scheizzz ![]() |
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Michael_Burger
Stammgast |
15:39
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#13
erstellt: 15. Jun 2025, |
Ich bedanke mich erst mal für die lebendige Diskussion. Ich wollte WHD nicht niedermachen, sonst hätte ich sie nicht gekauft. Der Formfaktor der Teile ist einfach richtig gut.Es war halt nur die spontane Ernüchterung über die Auslegung. Deutsche Chassis- und Boxenhersteller insbesondere für Anwendungen in der Mittelklasse sind ein wichtiges Stück HIFI-Geschichte. Die Japaner haben teilweise gruseliges Zeig in ihre Boxen geschraubt. Schraubt mal eine 400DM Sony Box auf. Ich nenne da auch mal ITT als wichtigen Hersteller. Mein Plan war nun, mit einem Variovent von Dynaudio zu arbeiten. Solche bei Kleinanzeigen gekauft, aber die wurden leider verändert, dh. Original Dämmstoff nicht mehr drinnen, sondern minimale Menge Polyesterwatte. Da hat wohl jemand bei einem anderen Projekt experimentiert und Bass gesucht. Vielleicht Karma ("lass die WHD in Ruhe") Die Boxen haben gerade bei mir nicht die höchste Priorität, und wahrscheinlich experimentiere ich mit dem Variovent und seinem Füllgrad. Und wahrscheinlich muß man das dann an dem vorgesehenem Aufstellungsort machen. Und wenn es schlechter wird ist die Maßnahme auch einigermaßen reversibel. Analoger Equalizer wäre auf jeden Fall noch eine gute Option. Da such ich dann ein schönes Gerät aus der Epoche. DSP o.ä. verbietet sich für mich aus kulturellen Gründen das Ding ist aus den frühen 80ern. |
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Wave_Guider
Inventar |
22:21
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#14
erstellt: 16. Jun 2025, |
Michael Burger schrieb:
Würde mich insofern auch wundern, dass es noch Variovents im Neuzustand gibt, weil damit wohl niemand richtig klar gekommen ist. Und versucht hat, dann nachzubessern. Einmal mit unterschiedlichen Rast-Stellungen (für mehr oder weniger Komprimierung des Dämpfungs-Materials) und in der Not dann mit anderem Dämpfungs-Material experimentiert hat. Gern brachen die Rastungen bzw. die Gitter ab, wenn man von hoher Komprimierung, zu weniger Komprimierung davon zurück wollte. Ich hatte in dieser grauen Vorzeit einen 4-Wege Bausatz von Dynaudio.(der komplette Fehlkauf weil Fehl-Konstruktion). Da sollten zwei oder drei Variovents für den "30W75xxyy" Tieftöner verwendet werden. Genau keine Verbesserung unter keinen Umständen, war mit diesen Variovents zu erzielen. Vielleicht war der TT-Impedanzgang zwar besser (konnte ich seinerzeit aber nicht messen) aber auffällig war, wie viel Mittelton aus den Öffnungen heraus kam (die TT liefen bis 800 Hz, meine ich). So 40 Jahre später stehst Du nun an dieser Stelle, die Verheißungen der Variovents zu glauben. Und eigene Erfahrungen zu machen. Man gewinnt dabei Erfahrungen in die eine oder andere Richtung, die Dir keiner mehr nehmen kann. Grüße von Thomas |
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