Hat das schon mal jemand erlebt?

+A -A
Autor
Beitrag
Michith
Inventar
#1 erstellt: 09. Jul 2025, 22:56
Hallo mitenand

Seit 2016 sind bei mir 2 Ellam Dappo nach Troels Gravesen in Betrieb. Die Variante mit D2900/980000, sind einfach meine Boxen, der Klang ist für mich perfekt, die Gehäuse sind sehr stabil gebaut, die Weiche ist absolut langzeit tauglich, alles hochwertige Bauteile.

Hier die Doku vom Troels...

Wurden nie wirklich laut betrieben, in den letzten Jahren hauptsächlich für Fernsehton. Nun sind von einem auf den anderen Tag die zwei 15W/8530K00 in einer Box ausgestiegen, der HT funktioniert wunderbar, beide Bässe sind tot.
Hab die Chassis ausgebaut und ohne Beschaltung probiert, kein Ton, kein Gleichstromwiderstand messbar. Optisch ist alles ok, die Schwingspulen sind gut sichtbar, nichts verdreckt, kein Kratzen, die Litzen sind nicht gerissen.

Das hab ich in 48 Jahren Boxenbau noch nicht erlebt, hat jemand eine Idee an was das liegen könnte?

Gruss, Michi
Outdoorliving_
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Jul 2025, 23:27
Wie sind die den geschaltet gewesen, Reihe, Parallel?

Hat der Amp evtl was durchgelassen?

Aber evtl. ist einer davon schon vorher ausgestiegen?
Aber eben unbemerkt, ?

Im hektischen Alltag eine Weile nicht bemerkt das einer hopps ist und dann ein paar Wochen der andere?


[Beitrag von Outdoorliving_ am 09. Jul 2025, 23:35 bearbeitet]
Michith
Inventar
#3 erstellt: 09. Jul 2025, 23:34
Hallo

wenn man in der Doku weiter unten schaut, sieht man, dass die parallel geschaltet sind, ein Chassis verträgt 60W , also 2 Stück 120W?
Der Amp ist ein T+A R1000E, neu gekauft vor etwa 5 Jahren, denke der ist über jeden Zweifel erhaben...

Gruss, Michi
Outdoorliving_
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Jul 2025, 23:37
Wieso soll der über jeden Zweifel erhaben sein?
Hast du nachgemessen ob eine Spannung bzw Strom anliegt der nicht hingehört?

Wenn ich kurz den Verstärker anschau:

4 Ohm 2 x 180 Watt
8 Ohm 2 x 115 Watt

Er liefert bei 4 Ohm nicht signifiat mehr Leistung als bei 8 Ohm, da hört man es nicht unbedingt gleich wenn eine Weile lang ein Tieftöner raus ist, weil der verbleibende dann etwas lauter spielt.


[Beitrag von Outdoorliving_ am 09. Jul 2025, 23:43 bearbeitet]
Groovminister
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Jul 2025, 00:05
Hallo,
das ist wirklich ein komisches Problem.
Irgendwo muss aber ja bei den zwei Baßlautsprechern eine Unterbrechung vorhanden sein.
Ich würde das mit einem Multimeter Punkt für Punkt durchmessen (Widerstand DC).
Die Lautsprecher sehen ja qualitativ recht hochwertig aus, also eigentlich sollten die ja schon lange halten.
Viele Möglichkeiten wo da der Fehler sein kann gibt es ja prinzipiell nicht.
Lötstellen Anschlußfahnen zu den Litzen, Litzen selber, die sind aber ja nach deiner Aussage ok, Durchgang von den Litzen Membrane zur Spule.
Eine der Stelllen muss es ja sein.

Gruß

Groovminister
gans
Stammgast
#6 erstellt: 10. Jul 2025, 08:25
Michith
Inventar
#7 erstellt: 10. Jul 2025, 11:53
Hallo mitenand

@Outdoor: nun ja, ein Gerät für 5K neu gekauft (der hat glaub sogar noch Garantie) da erwarte ich einfach keinen Müll am Ausgang... ich wollte eigentlich auch keine Verstärker Diskussionen führen, zumal das der einzige Vorfall dieser Art nach 5 Jahren war. Der T+A hat auch schon sehr viele Boxen antreiben müssen, auch seeehr kritische, wo ich viel mehr Angst hatte.

@Groovminister: Ja, hab ich alles durchgemessen, von der Klemme bis zur Litze ist alles ok, auch auf Zug hält da alles. Sogar die Weiche im Verdacht gehabt, aber dort hat alles Durchgang. An der Spule direkt kann man halt nicht gut messen, da ist alles mit Kleber abgedeckt, die Spule selber ist Lackdraht.
Hey Heinrich, DAS trifft mein Problem ganz genau, vielen Dank für die Links.

Den Herren geht es gleich wie mir, scheint ja ein bekanntes Problem zu sein und an dem Kleber von Scan Speak zu liegen, der die Lötstellen von Litze zu Schwingspule korrodieren lässt.

Tja dann werde ich wohl mal den Lieferant meines Vertrauens kontaktieren, und schauen ob man sich da eine Reparatur leisten kann. Hab glücklicherweise noch genug andere Speaker hier rumstehen, kommen die auch mal zum Einsatz... aber die Scanies klingen halt so saugut

Gruss, Michi
herr_der_ringe
Inventar
#8 erstellt: 10. Jul 2025, 12:12
ja, ist mir selbst ebenfalls bereits passiert. zwei 12m nach längerem nichtbetrieb(!) tot.

meine waren an dieser stelle durchoxidiert:


ich hatte die chassis hier reparieren lassen. in meinem fall musste die komplette antriebseinheit raus, da kommst du aufgrund der "größe" definitiv nicht ran. von demher war trotz allem das ganze mit 160 tacken reparaturkosten fürs paar m.m. noch ok (ein neues chassis hätte mit 300€ zu buche geschlagen, in summe also 600€).
bitte ebenfalls einkalkulieren: die wartezeit war bei mir fünf monate.

laut aussage der lautsprechermanufaktur tritt dieses problem scheinbar überwiegend bei scanni auf, andere hersteller seien praktisch nicht betroffen...
Michith
Inventar
#9 erstellt: 10. Jul 2025, 12:39
Hallo Martin

danke fürs Feedback, es hilft schon sehr, wenn man nicht der Einzige ist. Hab für die 2 Paar damals 800 gezahlt, 2 davon sind hinüber. Frage ist was machen die anderen 2? Hab nochmal 2 Ellam98 mit denen laufen in meinem Bastelzimmer aber noch ältere Chassis von 2012. Das Vertrauen geht halt flöten wenn man das erlebt hat.

Du hast 160 für einen gezahlt?? Das würde sich ja nicht wirklich rechnen, allerdings hätte man dann Gewissheit dass es noch eine Weile funktioniert.
Ich bin eben in der Schweiz, da ist alles etwas teurer, hab die Chassis von Wavecontrol die sind eigentlich sehr hilfsbereit.

Gruss, Michi
herr_der_ringe
Inventar
#10 erstellt: 10. Jul 2025, 12:58
hallo michi,
war wohl etwas undeutlich geschrieben: reparatur je chassis 80€, in summe also 160€ für beide.

teste mal an, ob du hinter der von mir gezeigten stelle durchgang hast.
sofern du da einigermaßen rankommst, kannst du das vlt. sogar selbst reparieren (oder die reparaturkosten werden vlt. sogar geringer, weil man besser rankommt als bei mir).


[Beitrag von herr_der_ringe am 10. Jul 2025, 12:59 bearbeitet]
Outdoorliving_
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 10. Jul 2025, 18:36
Dann wird die andere Seite wohl auch bald kommen?
Michith
Inventar
#12 erstellt: 10. Jul 2025, 20:22
Genau das befürchte ich, da ich die beiden Paare damals auf die Boxen verteilt habe, d.h. die beiden oberen sind ein Paar die beiden unteren auch. Also von jedem Paar ist nun einer ausgestiegen. 80 pro Chassis ist deutlich ziviler, das werde ich in Betracht ziehen. Meine Frau hat das sogar schon abgesegnet.

Im Moment hab ich wieder mal Freude mit meinen Mini-PA nach HH, da kann ich so richtig Lärm machen, da sind Monacor Chassis verbaut.

Gruss, Michi
Outdoorliving_
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 10. Jul 2025, 23:18
War der Verstärker den ständig an und im Standby?

Nur testhalber, klemm doch mal ein Messgerät an, nicht dann doch ein kleiner andauernder Gleichstrom anliegt,

an meinem Marantz 5004 liegt z.B. wenn der HTPC aus ist und ich den an lasse neben dem minimalen Grundrauschen an einem Kanal ein minimaler Gleichstrom an. Und der leider auch bei mir zwar gering aber auch im Standby. Drum muss den immer komplett vom Strom nehmen

Ich wollte da schon lange mal reinschauen und durchmessen, da der aber gering ist, lasse ich das schon ewig schleifen.
Big_Määääc
Inventar
#14 erstellt: 14. Jul 2025, 10:29
bis eine solche Schwingspule durchkokelt gehört erstmal was dazu, und stinken tut es auch.

gelöste o oxidierte Lötverbindungen hat ich auch schon an uralten und billigen kleinen Conrad Chassis.

isolierte Kleberschicht mit scharfen
erhitzten UhrmacherSchraubenzieher entfern,
und mit selbstgebauter laaanger Lötspitze neu drübergelötet.

hat gefunzt, aber den Aufwand nicht gelohnt
Michith
Inventar
#15 erstellt: 14. Jul 2025, 12:23
Ja, denke ich auch, die Spule ist ja gut sichtbar, sieht unversehrt aus und ist auf einem weissen Träger gewickelt, der ist auch jetzt noch weiss!
Wäre sie durchgebrannt, würde man das definitiv auf dem weissen Träger durch Verfärbungen sehen und sicher auch riechen, der Lack wäre dann auch aufgeschäumt/verbrannt.

Die Anleitung ist gut gemeint, danke dafür, traue ich mir aber wirklich nicht zu...

Bei mir würde sich der Aufwand eben schon lohnen gegenüber einem Neukauf der Chassis.

Gruss, Michi
Outdoorliving_
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 15. Jul 2025, 22:19
es brennt auch nichts durch, es führt zu einer erhöhten Korrosion bei unterschiedlichen Metallen.

Bei Gleichspannung kann es bei unterschiedlichen Metallen zu erhöhter Korrosion kommen, was als Kontakt- oder galvanische Korrosion bekannt ist. Dabei wirkt das unedlere Metall als Anode und wird verstärkt korrodiert, während das edlere Metall als Kathode fungiert und weniger korrodiert. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, Metalle mit unterschiedlichen elektrochemischen Potenzialen zu isolieren oder ungünstige Metallpaarungen zu vermeiden

Die Gründe warum manche Amps im Standby etwas Gleichspannung raus lassen kann ich aus dem Stehgreif jetzt nicht erklären.

Durchbruch zwischen Drain und Source,und so, da bin ich nicht fit....
Michith
Inventar
#17 erstellt: 16. Jul 2025, 15:26
Hallo Outdoor

Ich habe jetzt deinen Rat befolgt und mal ein Multimeter an den R1000E gehängt, erstaunlich... auf einem Kanal messe ich 0.008V DC, auf dem anderen Kanal 0.000 - gar nix! Im Standby, schalten eh die Relais im Amp runter und trennen alles, da ist auch gar nix messbar.

Habe dann bei der T+A Service Nummer angerufen und mit einem sehr geduldigen MA gesprochen, der das Gerät wirklich gut kennt. Er hat mich aufgeklärt, dass es sich beim R1000E um digitale Endstufen handelt, welche mit x Filtern und Sensoren versehen sind. Diese sind scheinbar so empfindlich dass beim geringsten "Müll" der kommt, sofort dicht gemacht wird. Der Herr war ein hardcore Elektroniker, hat mir das alles ganz genau erklärt.

Habe ihn dann gefragt, ob ich das Gerät in Service geben soll... da hab ich mich dann schön blamiert, er hatte den Enthusiasmus mein Problem zu lösen. Also bin ich live hinter die Anlage gekrochen und hab nochmal direkt an den Klemmen vom Amp gemessen, hmm 0.000V bei beiden Kanälen, mit Kabel war wieder 0.008V messbar, im Endeffekt war es ein Stromkabel das ca. 1m parallel zum LS Kabel lag. Seiner Meinung nach ist ein so geringer Wert absolut unbedenklich, erst ab 5V aufwärts wird es dann relevant. Sehr guter Service

Mein NAD C326Bee ist übrigens auch absolut sauber, im Standby und im Betrieb, genau wie mein Cambridge AXA35. Hab noch einen T+A Cala der ist auch sauber, hat aber auch digi Amps drin.

Könnte bei deinem Marantz ja auch an der unsauberen Quelle liegen, oder Einstreuungen ins LS Kabel? Auf jeden Fall mal den Amp ohne Quelle und LS Kabel messen bevor du ihn auf machst

Gruss, Michi
Sunlion
Inventar
#18 erstellt: 16. Jul 2025, 16:02

Michith (Beitrag #17) schrieb:
… im Endeffekt war es ein Stromkabel das ca. 1m parallel zum LS Kabel lag

Ach so? Durch Induktion?
Und ich hatte schon immer so einen inneren instinktiven Widerwillen, Strom- und LS-Kabel direkt nebeneinander zu verlegen. Da muss ich wohl auch gleich noch mal hinter den Schrank kriechen …
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 16. Jul 2025, 17:55

.... erst ab 5V aufwärts wird es dann relevant.


Die Gleichspannung halte ich viel zu hoch. Da kochen ja schon die Schwingspulen.
"Reguläre" Amps besitzen oftmals eine Schutzschaltung gegen einen evtl. auftretenden DC an den Lautsprecherausgängen und schalten sie daher "frei", um die Lautsprecher vor einem Abbrennen zu schützen.
Diese Schutzschaltungen reagieren dann oftmals bei 100 mVdc (0,1 Vdc).


Ach so? Durch Induktion?


Ob nun durch induktive oder durch kapazitive Einstreuungen, im Endeffekt ist es parasitärer Natur.
Möglich auch, dass nur das Messgerät selbst gestört wurde und die 0.008 Vdc gar nicht an dem Ausgang anliegen.
Outdoorliving_
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 18. Jul 2025, 13:47
Also ich hab eben nochmal meinen Marantz gemessen, an einem Kanal sind es 0.3 Volt die anliegen.
An den anderen eben gar nichts. Die 0.3 sollten halt auch nicht sein.

Eben nur im Standby.

Aber die Null Drei sollten eigentlich nicht sein.

0,00... sind wirklich nicht relevant.
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 18. Jul 2025, 14:26
0,3 VDC oder 0,3 VAC?
Auch nicht mit mVDC verwechselt?
Suche:

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder929.627 ( Heute: 9 )
  • Neuestes Mitgliedpillowprincess
  • Gesamtzahl an Themen1.560.884
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.762.064

Top Hersteller in Lautsprecher Widget schließen