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Kleine Lautsprechergehäuse bauen lassen – Erfahrungen mit Schreinerpreisen+A -A |
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stereodreieck86
Ist häufiger hier |
#1
erstellt: 23. Dez 2025, 17:23
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Hallo zusammen, ich wollte einmal meine Erfahrungen mit extern gefertigten Lautsprechergehäusen teilen, weil mich die Preisrealität ehrlich gesagt überrascht hat und es für den einen oder anderen hier vielleicht interessant ist. Ausgangspunkt Ich wollte sechs kleine Lautsprechergehäuse anfertigen lassen, verteilt auf drei unterschiedliche Konzepte (jeweils ein Paar): Transmission-Line für Visaton FRS8 – sehr kompakt, ca. 24 × 33 cm Frontmaß – Material: 12 mm MDF / alternativ Birkenmultiplex – ein einzelnes 8-cm-Breitbandchassis (FRS8, ~15 €) Kompaktes Gehäuse (~3 Liter netto) für Tectonic BMR65 2-Wege-Gehäuse, angelehnt an Visaton Alto 1, jedoch etwas kleiner Kein Finish, kein Lack, kein Furnier – roh, nur Zuschnitt, Fräsungen und Verleimung. Erstes Angebot Für alle sechs Gehäuse zusammen (3 Paare, 3 Typen) lag das erste Angebot bei: ➡️ 2.300 € netto Das entspricht grob 380 € pro Gehäuse, roh. Zur Einordnung: Chassispreise liegen je nach Typ bei 15–40 € Materialkosten Holz realistisch 10–20 € pro Gehäuse wir reden über sehr kleine Kästen, keine Möbelstücke Das erschien mir in Relation zum Aufwand extrem hoch. Weitere Anfragen Daraufhin habe ich zahlreiche Schreinereien in der Region kontaktiert. Um die Vergleichbarkeit zu erhöhen, habe ich mich dann nur noch auf das einfachste Projekt konzentriert: 👉 FRS8-Transmission-Line, 👉 Birkenmultiplex, 👉 Zuschnitt + Fräsungen + Verleimung, 👉 ohne Oberflächenfinish. Ergebnis: viele Absagen („keine Kapazitäten“, „machen wir nicht“) mehrere Angebote >150 € pro Stück das günstigste Angebot lag bei 100 € netto pro Gehäuse Einordnung 100 € netto ist im Vergleich zu 380 € natürlich „günstig“. Aber nüchtern betrachtet landet man dann bei: ca. 100 € Gehäuse ca. 15 € Chassis Weiche / Kleinteile → >200 € Gesamtpreis für einen Lautsprecher, dessen technische Basis eigentlich ein 15-€-Breitbänder ist. Fazit Mir geht es ausdrücklich nicht darum, Handwerk schlechtzureden – gute Arbeit soll fair bezahlt werden. Aber ich habe den Eindruck, dass bei sehr kleinen DIY-Projekten häufig entweder: Mindestpreise, Kleinauftragszuschläge, oder schlicht „Abwehrpreise“ angesetzt werden. Für DIY-Projekte im unteren Preisbereich wird es damit zunehmend schwierig, extern gefertigte Gehäuse wirtschaftlich sinnvoll zu realisieren. Mich würde interessieren: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Lasst ihr Gehäuse extern fertigen oder baut ihr inzwischen konsequent selbst? Gibt es regionale Unterschiede, die euch aufgefallen sind? Viele Grüße Nik |
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Al1969
Inventar |
#2
erstellt: 23. Dez 2025, 17:49
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Was das eingesetzte Chassis kostet ist für die Kalkulation des Schreiners vollkommen unerheblich. 380.- bedeutet "Ich will es nicht machen!". 100 bis 150 finde ich vollkommen ok - alle wollen Geld verdienen und die Lohnkosten sind einfach unheimlich hoch. Schau einfach einmal nach wie viel Arbeitszeit Du um 100.- netto in einer BMW-Werkstätte bekommst. Aber ja, es hat einen Grund, warum nahezu alle Lautsprechergehäuse bis zur Oberklasse in China gefertigt werden. |
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trilos
Inventar |
#3
erstellt: 23. Dez 2025, 18:00
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Ich stimme AI1969 in diesem Falle vollumfänglich zu. Regional gibt es sicher größere Unterschiede. Ein Vergleich lohnt sich. Manche sind bei Standard-Gehäusen (z.B. für Bauvorschläge aus Hobby HiFi, Klang & Ton, Troels Gravesen, etc). günstig, und manche machen auch faire Preise für "frei entworfene" Gehäuse. Zuletzt hatte ich sehr gute Erfahrungen in Sachen Qualität & Preis bei Bernd Dörfler, bd-audio engineering, in Mattsies im Allgäu (www.bd-audio.eu). |
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joltec
Inventar |
#4
erstellt: 23. Dez 2025, 18:54
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Guten Abend, was hält dich denn eigentlich davon ab, die Dinger selber zu bauen? Zumal du dann mal locker weit über 2000€ sparst. |
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Wave_Guider
Inventar |
#5
erstellt: 23. Dez 2025, 22:44
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Die größte Schwierigkeit ist ja sicher die Frontplatte? (Bei Variant-HiFi mal angefragt?) Den Rest kann man sich doch im Baumarkt sägen lassen? Grüße von Thomas |
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MBU
Inventar |
#6
erstellt: Gestern, 04:06
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Ich baue seit über 45 Jahren Lautsprecher selbst. Die ersten waren noch mit Faltgehäuse von HADOS (ehemalige Bruchsaler Firma), bei denen man lediglich die Ausschnitte auf der Frontplatte mit der (damals bei mir noch manuellen) Stichsäge anbringen und dann das Ganze verleimen mußte. Die nächsten Lautsprecher dann mit Spanplatten und als MDF verfügbar mit eben diesem aus dem Baumarkt. Das war noch MDF, wirklich hart, was den Fräser zum Glühen bringen konnte. Es hatte dann einige Gehäuse lang gedauert, bis ich erkannt hatte, das man selbst wenn die Zuschnitte akkurat sind an manchen Stellen Übermaß zuschneiden lassen muß, damit nach dem Verleimen alles passt. Seitdem baue ich immer selbst, weil einfach konkurrenzlos günstig und das ist ein guter Teil vom Selbstbau, denn ansonsten kann man auch gleich fertig kaufen und kommt im Endeffekt billiger. Nachdem der Baumarkt meines geringsten Mißtrauens, der Schreiner hörte noch auf "Anregungen" und hatte im Rahmen seiner Möglichkeiten bestmöglich zugeschnitten, vor einigen Jahren aufgrund der Konkurrenz (BAUHAUS) in Bruchsal den Laden dicht machte hatte ich ein Problem. Im BAUHAUS konnte man die Zuschnittqualität vergessen - ein bis zwei Millimeter betrachteten die als exakt, beim Verleimen gab das dann doch Probleme, vor allem wenn "Gleichteile" wie z.B. Deckel und Boden unterschiedliche Maße hatten. Ich probierte verschieden "Online-Zuschneider" aus und beim zweiten wurde ich dann fündig. dabenmo stellte sich als zuverlässiger Lieferant mit hervorragender Zuschnittqualität heraus, wenn auch zu im Vergleich zu meinem ehemaligen Baumarkt, exorbitanten Preisen. Beim Verleimen klappte dann aber auch alles. Leider sind die Preise mittlerweile dermaßen hoch, das absolute Billigprojekte, wie z.B. meine damals bei Nachbauern sehr beliebte SAKPC EA einfach zu teuer geworden sind. Mal zum Vergleich - die Zuschnitte für ein Pärchen der Winzlinge hatten damals um die 6 Euro gekostet, woran der Baumarkt aufgrund der Arbeitszeit auch wirklich nichts verdient hatte.Ich plädiere weiterhin für den Selbstbau von Gehäusen. Man muß sich dabei auch einfach frei von Perfektionsansprüchen machen. Stumpf verleimte Zuschnitte sind OK! Man bekommt zwar nach einiger Zeit Überstände an den Kanten, welche man aber eher fühlt als sieht, aber mit mattschwarzem Lack, den ich seit Jahren bevorzuge kann man damit leben und es ist im Vergleich zu "Schreinergehäusen" einfach nur preiswert. Der Trick ist die aufgesetzte Front. Von vorn sieht das dann perfekt aus. Die Anschaffung einer Oberfräse und eines Fräszirkels sollte man nicht nur erwägen - diese ist absolutes Muss! Zum Üben nimmt man ein paar Verschnittstücke oder man schaut sich beim nächsten Sperrmüll um. Da gibt es immer ein paar Holzteile, welche dafür gut sind. In einigen Stunden Übung ist man soweit, daß man sich an eine Lautsprecher-Front heranmachen kann. Wichtig dabei ist, daß man die Fräszirkel-Einstellung immer an einem "Abfall-Brett" testet, bevor man an das konkrete Werkstück geht. Mein Gehäusebau-Tutorial - ich verwende Fugenleim, was bei Profis zu sich sträubenden Nackenhaaren führt. Allein - es funktioniert sehr gut und ist konkurrenzlos günstig. Die angegebenen 4 mm Übermaß sind für "motivationslose" Zuschneider, wie z.B. die "Bauhäuser". Bei "ordentlichen" Zuschneidern kann man auf 2 mm gehen. |
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Al1969
Inventar |
#7
erstellt: Gestern, 09:12
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Ist alles richtig nur braucht man dazu natürlich auch eine Werkstatt und das entsprechende Werkzeug. |
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ProjektRana
Stammgast |
#8
erstellt: Gestern, 09:15
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Ich baue meine Gehäuse immer selbst. Weniger mit dem Anspruch Geld zu sparen, sondern mit der Freude meine eigenen Fähigkeiten zu erweitern, zu lernen. Die Zeit welche ich mit der Projektplanung verbringe und die emotionale Achterbahnfahrt während der Umsetzung finde ich herrlich. Ein schönes Hobby, das auch Kosten darf. Jeder Handwerker mag auch seine täglichen 8 Arbeitsstunden verkaufen. Was darf er allein für die Durchsprache und Angebotslegung eines Kleinprojektes berechnen? Daher mag das ein Profi kaum noch annehmen und daher mache ich es selbst und bin Stolz auf meine Lautsprecher. |
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Apalone
Inventar |
#9
erstellt: Gestern, 11:12
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für welche LS das Gehäuse sein soll, interessiert ja die Kalkulation des Schreiners nicht. Ich gehe davon aus, dass bei solchen Aufträgen keine völlige Automatisierung zum Tragen kommen kann, d.h. etliches muss manuell und einmalig nur für diesen Zuschnitt/Bau beplant werden. Eine Arbeitsstunde im Handwerk kostet mittlerweile ohne jegliche Attitüde des Teuren ab 80,-/die Stunde (netto!!). Meine Roller-Werkstatt nimmt 95, meine (freie) Mercedes-Werkstatt 140. Der Gärtner nimmt 75... Die von dir genannten Preise sind heutzutage einfach normal! |
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Mechwerkandi
Inventar |
#10
erstellt: Gestern, 11:16
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Als selbstständiger Handwerker sei bemerkt, das diese "Kleinaufträge mit hohem Arbeitseinsatz" (ohne das bewerten zu wollen...) betriebswirtschaftlich relativ uninteressant sind. Am Arbeitslohn ist, dank der Entscheidungen politischer Eliten, nur schwer noch was zu verdienen. |
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MBU
Inventar |
#11
erstellt: Gestern, 12:53
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Man benötigt unbedingt: - Schraubendreher - Bohrmaschine oder Akkuschrauber - Oberfräse mit Fräszirkel - Schwing- oder Exzenter-Schleifer Werkstatt - im Prinzip ja, aber meine ersten Boxen sind auf dem Balkon entstanden. |
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stereodreieck86
Ist häufiger hier |
#12
erstellt: Gestern, 15:02
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Nein, werde ich tun. Das örtliche Bauhaus schneidet aber keine so kleinen Bretter nicht zu (wegen der Verletzungsgefahr), manche Bretter sind nur 4,8cm breit. Ich habe ne OberFräse, Fräsköpfe, Zirkel und Akkuschrauber, aber ich wollte es nicht selber machen (will ich immer noch nicht) aber bei den Preisen muss ich wohl selbst ran. |
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MBU
Inventar |
#13
erstellt: Gestern, 15:15
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Das ist so ein Bullshit, aber den erzählen alle Baumärkte. Die schneiden auch die Kanten einer Platte erst einmal gerade, bevor sie Zuschnitte anfertigen. Wie breit ist nochmal so eine abgeschnittene Kante? 5 mm oder 10? |
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stereodreieck86
Ist häufiger hier |
#14
erstellt: Gestern, 15:19
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Seh ich auch so, aber was soll man machen wenn der Mitarbeiter es nicht macht... |
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ProjektRana
Stammgast |
#15
erstellt: Gestern, 15:43
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Ein Freund von mir kauft sich das benötigte Werkzeug und verkauft es dann wieder. Für ihn passt das so, für mich eher weniger. Gelegentlich bitte ich den Tischler in meinem Ort um einen Spzielschnitt auf seiner Formatsäge. Macht er gern für eine Spende.... |
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DerHilt
Inventar |
#16
erstellt: Gestern, 15:43
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Ich hab mich auch schon in verschiedenen Baumärkten über die Schnittbreitenbeschränkungen an den Plattensägen geärgert. Das ist aber wahrscheinlich weniger eine Frage des Unwillens, als der Konstruktion der Plattensägen und Regulierungen zum Unfallschutz geschuldet Und eine gerade geschnittene Kante ist was anderes als ein Brett maßhaltig zu sägen. Schmale Bretter gehören dann eben auf die Tischkreissäge. |
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