Philosophie... flache oder steile Trennung von HT's?

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Caisa
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 11. Apr 2006, 18:39
Hi, mal ein wenig zum philosophieren...
Was sind die Vor-Nachteile von einer flachen bzw. einer steilen Trennung. Meinetwegen 6db vs. 18db oder so.
Normalerweise wird ja eine Trennung bei etwa 2000hz vom MT zum Ht als sehr gut bewertet, warum?

Viele Grüße
Caisa
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 11. Apr 2006, 18:46

Philosophie


Autsch!
Das hat wenig mit Philosophie zu tun (Ok, ein wenig schon... ), wie tief und mit welcher Flankensteilheit man trennt, muss im Einzelfall entschieden werden, es ist abhängig vom Hochtöner selber (Verkraftet er z.B. die Trennung bei 2Khz, Klirr etc.), zudem muss man die Gesamtweiche (Amplitudenverlauf, Phasengang etc.) betrachten.

Harry
deNaranja
Stammgast
#3 erstellt: 11. Apr 2006, 18:47
Kommt doch sicherlich auf die HT's an, ich hah welche von isophon zuhause (KK10) die fangen bei 800Hz an.
Bei denen wäre wahrscheinlich eine flache ankopplung nicht so schlimm wie bei HT's deren übertragungsbereich bei höheren Frequenzen beginnt, denn diese spielen bei flacher ankopplung die niedrigen zwar leiser, aber sie spielen sie und sie beeinflussen die wiedergabe der eigentlichen Frequenzen. Würde man diesen dann steil ankoppeln würde er die für ihn nicht guten frequenzen weitaus leiser wiedergeben ->weniger beeinflussung ->sauberer klang

Versteht das überhaupt jemand??
stereonaut
Stammgast
#4 erstellt: 11. Apr 2006, 18:51
Bei selbstentwickelten Frequenzweichen trenne ich immer bei 3000Hz. Einfach deshalb weil MT´s das locker drauf haben und ich dem HT somit etwas "Arbeit" abnehme.
Lieber einen Hochpaß mit 18db damit die Klang-Qualität des MT´s voll zur geltung kommt.
Bei TT natürlich max. ein 12dB Tiefpaß, denn eine Spule in Reihe zum TT reicht vollkommen!
Caisa
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Apr 2006, 19:00
Hi, ich bin mir nicht sicher aber ich meine mal gehört zu haben, dass steile Trennung besser ist da keine Inteferenzen entstehen. Zugleich aber die Phasendrehungen die Entstehen bei 2kHz eh nicht hörbar sind. Das ist ja sonst immer der "Werbespruch" der 6db Weichen Anhänger.

Klar muss der Hochtöner auch eine tiefe Trennung mitmachen und wenn diese dann auch noch flach ist um so schwieriger für ihn.

Grüße
Caisa
stereonaut
Stammgast
#6 erstellt: 11. Apr 2006, 19:12
Nehmen wir z.B. Bändchenhochtöner: Die sollten einen steilen Hochpass haben, 18db besser sogar 24dB. Sonst riskiert man, dass er bei zu tiefen Tönen seinen Geist aufgibt.
Kalotten sind da wesentlich umgangsfreundlicher. Ich kann die 6dB-Anhänger verstehen, weil je weniger Bauteile in einer Frequenzweiche desto mehr kommen die Chassis zur geltung. Was vorraussetzt das man extrem gute Lautsprecher hat. Wenn man auch mit Saug und Sperrkreisen arbeiten muß, taugt ein Lautsprecher meiner meinung nach nichts.
Gruß
André
Caisa
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Apr 2006, 19:16
Tja, das ist nun wieder die Frage in wie weit viele Weichenbauteile schlecht sind. Es gibt ja einige die Timmi dafür "steinigen" weil er immer so viele Teile verbaut um möglichst absolute Linearität zu erreichen. Ich kenne z.B. Nubert LS sehr gut wo auch tw. 30 Bauteile und mehr in einer Weiche stecken und diese klingen IMHO trotzdem richtig klasse.

Gruß Caisa
teite
Stammgast
#8 erstellt: 11. Apr 2006, 19:25
Hallo,

Philosophie ist es eigentlich eher im Kopf der Entwickler. Ist mir zeitrichtig wichtiger oder weniger Interferenzen und Entlastung der Chassis.


Ich würde bei 2khz so hoch wie möglich trennen, 48db/okt und mehr. Ok das braucht dann vielleicht schon digital Weichen mit FIR.

Interessant ist auch das Energieverhalten im Raum von Weichen, da gibt es einen gewissen Unterschied zwischen geraden und ungeraden Weichen.

http://www.musicanddesign.com/Power2.html

cu,
Stefan
stereonaut
Stammgast
#9 erstellt: 11. Apr 2006, 19:27
Jetzt ist die Frage ob der liebe Günther Nubert nur auf dem Putz haut oder nicht. Ich kann auch 10 Kondensatoren parallel schalten, hab aber trotzdem nur einen
Allerdings muß irgendwas dran sein, sonst wären seine Boxen nicht andauernd Testsieger und so (hab selbst noch keine Nubert´s gehört).

Gruß
André


[Beitrag von stereonaut am 11. Apr 2006, 19:28 bearbeitet]
Caisa
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 11. Apr 2006, 19:42
@ Teite, kannst du evtl zu den verlinkten Diagrammen noch etwas weiter erklären? So ganz erschließt sich mir das noch nicht. Da werden doch Butterworth und Linkwitz Riley Weichen verglichen oder? Sind die LR generell besser, weil sie gleichmäßiger die Energie abgeben?

Grüße Caisa
audiofisk
Inventar
#11 erstellt: 11. Apr 2006, 19:57

Caisa schrieb:
Hi, mal ein wenig zum philosophieren...

Philosophie sehe ich da immer nur, wenn Sie ungefragt als Begründung von Lösungen mit Eigenklang herhalten darf


Was sind die Vor-Nachteile von einer flachen bzw. einer steilen Trennung.


flache Trennung: breite Interferenzzone im Übergangsbereich
steile Trennung: schmale Interferenzzone im Übergangsbereich
Hier zeigt eine steile Trennung Vorteile.

Die Auswirkungen werden gleichzeitig durch den Treiberabstand
beeinflußt, je größer dieser ist, um so mehr und deutlichere Interferenzmuster bilden sich aus.
Hier zeigt ein geringer Abstand der Treiber Vorteile.
Ist dieser kleiner als die Wellenlänge, bildet sich angenähert eine gemeinsame Abstrahlkeule der beiden beteiligten Treiber aus,
sicher ist dies bei weniger als der halben Wellenlänge.

Unter der Vorraussetzung,
eine möglichst ungestörte Wiedergabe erreichen zu wollen,
wären Treiber auszuwählen,
die bei der angestrebten Trennfrequenz möglichst gleichmässig ähnlich Rundstrahlen,
und eine Größe besitzen, die physikalisch die Montage nach dem Wellenlängenkriterium noch zulässt.


Normalerweise wird ja eine Trennung bei etwa 2000hz vom MT zum Ht als sehr gut bewertet, warum?

Weil mit real erhältlichen 25mm Hochtönern und 13cm Mitteltöner
die oben genannten Kriterien erfolgreich umgesetzt werden können.
Für die tiefen Frequenzen kann dann ein 25cm Chassis bis etwa 500 Hz eingesetzt werden.
Für diese Trennung gelten die gleichen Kriterien wie oben und sie sind mit einem 25cm Bass gut zu erfüllen.
Zudem muß der Lautsprecher im wichtigen Mitteltonbereich dann nur eine Bandbreite von 2 Oktaven wiedergeben,
was technisch gut zu beherrschen ist.

]-audiofisk°<
Caisa
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Apr 2006, 20:08
Hi, wie wäre es denn bei konventionellen 2 Wegern mit 18cm TMT und 25-28mm Kalotte?

Grüße Caisa
audiofisk
Inventar
#13 erstellt: 11. Apr 2006, 20:38

Caisa schrieb:
Hi, wie wäre es denn bei konventionellen 2 Wegern mit 18cm TMT und 25-28mm Kalotte? Grüße Caisa

Nach oben genannten Kriterien: etwas aufwändiger, aber lösbar!

Der 18 läuft vom Bass bis zur Trennfrequenz hoch, nehmen wir wieder die 'guten' 2000 Hz.
Dieser bündelt dort schon deutlich:

Der Hochtöner dagegen zeigt keine Bündelung.

Diese Zusammenstellung wird ab etwa 1000 Hz zunehmend weniger Schallenergie in den Raum abgegeben,
um dann bei 2000 Hz schlagartig wieder auch den Raum zu beschallen.
Dabei bleibt direkt vor dem Lautsprecher alles OK und läßt sich schön glatt zu messen.
Dieser Sprung (diese Unstetigkeit) im Bündelungsverlauf kann zum Sounden genutzt werden: sie läßt die Ortung überdeutlich werden (oft wird dazu die Trennung noch etwas höher gelegt, das verstärkt den Effekt und entlastet den Hochtöner).

In Verbindung mit einem Waveguide für den Hochtöner kann diese Unstetigkeit egalisiert und nutzbar gemacht werden.
Dabei wird durch die Schallführung die Abstrahlung des Hochtöners schon etwas unterhalb oder bei der Trennfrequenz auf das Maß des TMT gebündelt.
Dadurch erhält man einen Lautsprecher mit
in einem weiten Bereich linearem Bündelungverlauf, der zum Hochton hin fällt.
Beispiel: Guido on the rocks,
hier im Forum von electronride vorgestellt.

Der geringere Diffusschallanteil kann Vorteile in stark verfärbenden und reflektierenden Hörräumen mit sich bringen.

Kommerziell sind solche Entwürfe u.a. von Behringer, Genelec und anderen als kleine aktive Monitore recht günstig erhältlich.

]-audiofisk°<


[Beitrag von audiofisk am 11. Apr 2006, 20:43 bearbeitet]
Caisa
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Apr 2006, 20:45
Also sind was die Bündelung angeht alle LS ohne Waveguide eigentlich nur suboptimal.

Grüße Caisa
audiofisk
Inventar
#15 erstellt: 11. Apr 2006, 20:57
Nein!
So einfach und schwarz-weiß ist die Realität nicht.

Das genannte 3-Wegekonzept hat die gleiche Qualität,
was den Diffusfeldschallgang angeht,
kann aber mehr Bass und mehr Pegel erzeugen.
Man kann auch deutlich seitlich der Hauptachse stehend noch gut Musik hören.

Der schöne Waveguide 2-Wegerich wird aufgrund seiner geringen Membranfläche im Tieftonbereich und somit auch immer im Pegel begrenzt sein.
Neben der Hauptachse wird wenig von der Musikwiedergabe übrig bleiben.
Das ist die Umgekehrte Betrachtung von: kan auch in kritischen Räumen gut gehört werden.

Für eine Vielzahl von 2-Wegerich Konstruktionen ohne Waveguide, mit großem Verhältnis TMT zu HT Durchmesserverhältnis (>= 17cm:25mm) stimme ich Dir allerdings vorsichtig zu.

Bitte bedenke auch, das es weitere gute Ansätze und konsequente Lösungsmöglichkeiten gibt:
- kleinere (19/20mm) Hochtöner, die somit aus physikalischen Gründen noch später, also bei noch höherer Frequenz zu bündeln beginnen (ergibt helleres Gesamtklangbild)
- Aufteilung des Bassbereiches auf mehrere Chassis
- kleinerer Mitteltöner
- Kalottenmitteltöner

]-audiofisk°<


[Beitrag von audiofisk am 11. Apr 2006, 21:12 bearbeitet]
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