Rundstrahler als CB und BP Kombination

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Mattai
Stammgast
#1 erstellt: 01. Okt 2006, 23:01
Nachdem ich in einigen Threads und PMs die Rückmeldung bekommen habe, daß meine Idee (bzw mein Wunsch) gar nicht so absurd und abwägig ist eröffne ich diesen Thread und hoffe, daß sich der ein oder andere Kenner und Könner hierher verirrt und mir ein wenig Rückendeckung beim ersten Selbstplan-Projekt gibt.

Wie der Titel bereits sagt würde ich gerne einen Rundtsrahler bauen. Der soll eher in der Kategorie "günstig" spielen und muß nicht wirklich High-Fidele Klangeigenschaften haben.

Hintergrund ist ein LS-Paar für meinen Arbeitsraum an der Uni, wo mehrere Menschen um Tische herumsitzen und Direktschall-LS immer jemandem unbeschallt lassen.

Statt diesem:


soll es also dieses sein:


Kostentechnisch wären ca. 20-25€ pro Box die Zielsetzung, und am liebsten ohne Weichenbaukram und Löterei. Ich weiß, das klingt wahrlich nichht nach tollem Klangerlebnis...aber bisher quäken die LaptopSpeaker und DAS ist erst recht kein Erlebnis!

Soweit ich das mit dem Bandpass-Gehäuse richtig verstanden habe kann man damit ja den Frequenzgang des TT/TMT nach oben hin "abwürgen". Und mit einer CB geht das Richtung tiefe Frequenzen wohl so ähnlich?

Daher ungefähr folgende Vorstellung von dem Lautsprecher:


Nun meine Fragen an die Gemeinde: ist das kompletter Schmu und Unfug und unmachbar? (Dabei will ich hier aber keine Diskussion contra Rundstrahler lostreten...daß es da auch Nachteile gibt weiß ich, das wird jetzt aber mal unter den Tisch gekehrt). Ist bei so einem 2-Wege System überhaupt mit Klanggewinn zu rechnen oder wäre das gleiche auch mit einem BB machbar? (Ich hatte mir intuitiv irgendwie "mehr Bass" durch einen TT erhofft).

Welche Chassis würden sich für so ein Projekt empfehlen? TT+BB / TMT+BB / TMT+HT?
Und habt ihr irgendwelche "Verdächtigen" im Visier für so etwas?

Ich habe, ganz Laienhaft wie ich bin, in WinISD ein wenig herumgespielt und folgenden zwei Chassis herausgestöbert und mal zusammengewürfelt. Da ich nicht wirklich Ahnung im Interpretieren der Ergbnisse habe hier mal die Frequenzgänge:


Ein mal ein Monacor SP-458 im Bandpass und ein Tangband W2-800SI in der CB. Allerdings ist der Tangband mit 18€ schon ein wenig "überqualfiziert" für meinen Geschmack und das Budget für dieses Bastelprojekt.

Daß man mit wenig Geld halbwegs vernünftiges hinbekommen kann haben mir die TENÖRE von Dr.Mase gezeigt - ich hoffe bei den Rundstrahlern ebensolches hinbekommen zu können?

Ich würde mich über Anregungen und sachdienliche (!) Hinweise freuen

Schönen Gruß,
Mattai

PS: weil ich ja aus der Gestaltungsecke komme...so könnte das irgendwann mal aussehen wenn es nach mir ginge
A._Tetzlaff
Inventar
#2 erstellt: 01. Okt 2006, 23:38
Mein Vorschlag dazu: Statt gewollt und nicht gekonnt besser simpel und solide, sprich, weg mit dem Mehrwegequatsch (weil teuer und mit viel experimentieren verbunden) und nur einen BB pro Box - der darf dann sogar was kosten......
Die Bauweise als Rundstrahler kann man aber natürlich beibehalten.

Treibervorschlag: Seas 11F-LGWD (10cm-Klasse, eventuell auch Visaton FRS 8, dann aber besser CB, eventuell GHP), Monacor SPH 6...X(13cm) - diese eignen sich gut fürs BR, damit bekommt man auch ausreichend Tiefbass, besonders bei den Monacor, weil diese wirklich praxistaugliche Parameter haben.
Korrekturschaltungen würde ich auch erstmal streichen, eine HiFi-Übertragung wird ja eh´ nicht erwartet.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#3 erstellt: 01. Okt 2006, 23:49
Besser einen guten BB. Keine FW, keine Probleme mit Anpassung der beiden Chassis aneinander, mehr Geld für ein Chassis ausgeben=besserer Sound.
Abstrahlrichtung nach oben, Kegel drüber. Bassreflex evtl. Downfire...

Nachtrag: evtl. Rundes Gehäuse. Hätte was...


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 01. Okt 2006, 23:51 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 02. Okt 2006, 00:05
Ja, genau, einfach ein Abflußrohr mit Holzstreifen und Bitumen dämmen und schön furnieren.............

Kannst Du die Kegel selbst drehen? Weil - käuflich sind die recht teuer.
Selbst wenn nicht, mit etwas Aufwand lassen sie sich aus Holzscheiben herstellen, die man dann mit dem Bandschleifer schön in Form bringt.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#5 erstellt: 02. Okt 2006, 00:19
Gibts doch bestimmt in irgendeinem Bastelladen günstig... oder evtl. gibts solche Bauklötzchen

PVC Rohre gibts im Baumarkt in allen Größen. Zur Aufnahme des Treibers und des Reflexrohres 2 Holzscheiben Fräsen/Sägen mit Ausschnitten für Chassis und Reflexrohr und gegen einander verspannen mit Gewindestangen. Senkungen für Muttern der Gewindestangen machen. Oder Absatz an die Scheiben fräsen und quasi aufs Rohr drücken/pressen.
Oder noch 2 Scheiben fertigmachen die genau ins Rohr passen(quasi Übergangs- bis Spielpassung), die an die grösseren Leimen und mit dem Rohr verschrauben....

Nachtrag: Für meinen tollen Einfälle, darfste mir gerne ne Kiste Bier nach Hause schicken, bitte per Express, hab grad Durst....


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 02. Okt 2006, 00:21 bearbeitet]
Thorsten-Fischer
Stammgast
#6 erstellt: 02. Okt 2006, 03:39
Hallo Mattai,
Wie viele Menschen bzw. Arbeitsplätze mit je wie vielen Plätze sollen beschallt werden?
Welcher art ist die Beschallung, Musik aus der Konserve, Live Musik oder zur Berieselung und/oder Sprachanweisungen/Gesang über Mikrofon?
Mit den Rundstrahler löst du nicht das Entfernungsproblem und das ist in diesem fall der ausschlaggebende Faktor! Es sei den, die Zeichnung beschreibt exakt deinen Arbeitsplatz, also nur ein oder zwei Tische mit je vier Arbeitsplätzen.

Die einfachste art solche Plätze zu beschallen sind Deckenlautsprecher (Einbau oder von der Decke hängend), wobei du jede art von Lautsprecher (und ganz besonders Breitbandlautsprecher) dazu benutzen kannst.
Für Sprachdurchsagen über z.B. Mikrofonverstärker, Mischpult und ähnliches brauchen die Lautsprecher schon einen Schutz. Für mehr Bass, sind wie bei HiFi ein oder zwei Subwoofer ganz brauchbar. Ein 18“ zoll Chassis muss es wirklich nicht sein. Und der Tang Band W2-800SI ist erst ab 600 Hz einsetzbar was jeden Subwoofer bzw. Bandpass ausschließt!
Wobei 13 oder 16 cm Breitband oder Koaxiale 2Wege Systeme als Deckenlautsprecher schon ausreichend sind um Klanglich alles abzudecken, wenn dabei auch noch gearbeitet werden soll!
Möglich wäre für angenommen acht Tische, 4 stück pro Seite diverse 4“ zoll BB oder 2Weg Koax, in reihen/Parallelschaltung. z.B. Preiswerte Auto Koaxiale in so 3 l. Geschlossen oder KU aus 10 mm Material mit seilen oder ähnlichem mittig über den Tischen zu platzieren und an einem 4 Ohm stabilen Verstärker zu betreiben. Die meisten Preiswerten Autosysteme sind mit schlichen Weichen beschaltet was dir die arbeit erleichtert.
Grundlegend muss jedoch vorher die art der Schalerzeugung genant sein, denn weder Live Musik noch Sprache sind Sicher ohne Schutzelemente damit zu betreiben.

Gruß
Thorsten
Robert_K._
Inventar
#7 erstellt: 02. Okt 2006, 10:37
Hallo,

Einen Rundstrahler ohne Sperr- oder Saugkreiselemente zu bauen ist eigentlich nicht möglich.
Du wirst in jedem Falle eine unangenehme Mittenüberhöhung erhalten, die wesentlich stärker ausgeprägt ist als gewöhnlich.
Betrachtet man den Frequenzgang eines Rundstrahlers ohne Kegel, ist der starke Hochtonabfall zu bemerken.
Dieser kann nicht vollkommen durch einen Kegel augeglichen werden, da im Hochtonbereich bei Breitbändern gesamt weniger Energie zur Verfügung steht.
Man kann nun versuchen sämtlichen Hochtonschall in die gewünschte Richtung zu reflektieren. Da die Größe des Kegels dann jedoch wachsen sollte, wirkt er schon im Mitteltonbereich. Hier addiert sich der Schall größtenteils oder das Gegenteil. Im etwas höheren Frequenzbereich führt der größere Reflektor dagegen zu mehr Auslöschungen und einem unschönen Frequenzgang.
Sprich: Eigentlich ist ein kleiner Reflektor besser. Dieser reflektiert immer noch einen Großteil des Hochtons, der schließlich nahe der Schwingspule abgestrahlt wird.

Fazit: Suche einen Treiber, der einen Hochtonanstieg und eine Mittensenke besitzt. (Ich kenne keinen, der die Bedingungen optimal erfüllen würde.)

Grüße

Robert
Mattai
Stammgast
#8 erstellt: 02. Okt 2006, 12:47
@all: danke vielmals für die Reaktionen bisher
Daß SO schnell SO viele und hilfreiche Kommentare ankommen hätte ich nciht erwartet!!

@Tetzlaff & Noob: danke für die ehrlichen Worte und das Abraten der Viel-Chasisserei! So gegen Ende des verfasste Posts hat mich auch ein wenig die Unsicherheit beschlichen, wieso ich eigentlich 2 Treiber nehmen wollte :). Und in der Tat...ich gebe tatsächlich lieber etwas mehr für einen "ordentlich(er)en" Treiber aus als 2 Schrttdinger zu kaufen. zumal ich hoffe die dann evtl in was anderes zu verbauen, falls das Experiment hier nicht fruchten sollte.

Danke Tetzlaff für die Treibertipps...an die üblichen Verdächtigen wie den Visaton FRS8 und auch den TangBand aus der Needle hab ich auch schon gedacht, die könnte man nämlich dann auch weiterverwenden!

Und was die Bauweisen angeht: kegel würde ich mir irgendwie drechseln können, da kann ich was improvisieren (eben die besagte schichtbauweise z.B.), von Kunststoffrohren bin ich aufgrund der Wandstärke allerdings nicht ganz so angetan :).
Aber mal sehn...vielleicht ist das ja ein guter Start zum experimentieren mit Volumina und so!


@capacitor: ich glaube das ist alles nciht so "prfoessionell" wie Du Dir das vorstellst! Es geht lediglich darum Schreibtisch-Speaker zu bauen, die von Latop-MP3-Konserve (immerhin 192kB ) beliefert werden. Als Amp was altes von 3..2..1...
Und da das ganze doch eine "mobile" Angelegenheit werden sollte (also nicht dauerhaft installiert) sind die Deckenlautsprecher nicht ganz so das Hauptziel. Aber danke dennoch für die sachdienlichen Hinweise

@Robert: Diese Einwände hat mir Dr.Mase in einer PM auch mal unterbreitet und ich habe ein wenig gebraucht um den Satz "die hochtonenergie wird von einem kegel dann in alle richtungen verteilt; ist also in einer richtung nur zum teil vorhanden" zu verstehen und zu verinnerlichen.
Die Hinweise zum Kegel sind auch hilfreich, ich hab schon in Gedanken und auf Papier die verschiedenen Szenarien "Kugel" / "Kegel" / "hyperbolischer Drehkörper" (;) ) durchgespielt und auch festgestellt, daß je steiler, desto besser wohl.

Das Fazit bringt es für mich ertsmal auf den Punkt - Danke! Ich werde Ausschau halten und mal nach einem "Kompromiss" suchen. Kannst Du für einen Neuling mal grob definieren in welchen Frequenzen sich in etwas "Hochton" und "Mitte" bewegt? Also wo der Anstieg und wo die Senke sein sollte?

Vielen Dank soweit für neuen Input und Gedankenfutter....ich halte euch auf dem Laufenden und werde sicherlich die ein oder andere Frage haben!

Tschö,
Mattai
(aus Tübingen/Dresden)
Robert_K._
Inventar
#9 erstellt: 04. Okt 2006, 12:27
Hallo,


Also wo der Anstieg und wo die Senke sein sollte?


Das ist eine Frage, die sich nicht so pauschal beantworten lässt.
Der Hochtonanstieg sollte in etwa dort beginnen, wo das Bündelungsverhalten eintritt. Das ist abhängig von der Treibergröße.
Die Mittensenke sollte von dem verwendetem Kegel, sowie dessen Abstand und der Schallwandgröße, abhängig sein.
Bei höherem Abstand des Kegels wird die Mittenanstieg geringer ausfallen. Bei kleinerem Kegel wird er schwächer sein und weiter oben liegen.
Die Schallwandgröße sollte das ganze wieder verändern. Es ist allerdings kaum möglich dies vorauszusagen. bei veränderter Schallwandgröße wirkt schließlich auch der Kegel wieder anders.

Viele Grüße

Robert


[Beitrag von Robert_K._ am 04. Okt 2006, 12:28 bearbeitet]
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