Sperrkreis für Breitbandhorn

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kirchenmusiker
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Dez 2006, 14:29
Ein Freund von mir hat das Fostex Horn für den FE 103 E von der Fostex Homepage nachgebaut und dieses mit dem alten 108 Sigma bestückt. Da erst der FE 103 S geplant war, gibt es den Sperrkreis für diesen schon, der aber auf den 108er nicht paßt. Zuwenig Grundton und Stimmen klingen teilweise glasig, aber beeindruckender Tiefgang und sicherlich die beste Hochtonauflösung, die ich bisher aus einem Breitbänder gehört habe. Wie muß dieser Sperrkreis verändert werden, um mehr Mittelton herauszunehmen, Spule oder Kondensator größer? (er hat 0,47 mH und 6,8 uF, unterschiedliche Widerstände)

Erster Gedanke wäre, die Spule zu vergrößern, aber ich habe folgende Bsps. für Sperrkreise gefunden:
Jerichos: 1 mH Spule und 2,2 uF Kondensator
PicoLino einfach: 0,68 mH Spule und 10 uF
Little Wonder (Hobby Hifi 5/03) 22 uF und 0,22 mH

Nach Bernd Starks Lautsprecher Handbuch ergäbe letzteres eine Trennfrequenz vor einem TT für eine 6 dB Weiche von 5818 Hz. 22 uF ergäbe vor einem HT 909 Hz. Aus so einer Schaltung müßte nach meinem Verständnis ein Mitteltonbuckel folgen und keine Absenkung. Warum passiert das Gegenteil? Und warum sind die Jerichos gegenteilig beschaltet (größere Spule, kleinerer Kondensator).

Vielen Dank für Eure Antworten
kboe
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2007, 12:03
hallo kirchenmusiker!
ohne messausrüstung einen sperrkreis zu dimensionieren wird ein langes try-and-error spiel werden. die üblichen formeln gehen von idealen treibern aus und funktionieren daher bestenfall als erste annäherung....
du könntest den frequenzgang messen und in boxsim importieren, das würd dir einiges an probiererei und bauteileinkauf ersparen......
ansonsten probieren probieren probieren probieren......
gruß
kboe
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Jan 2007, 17:03
Kann sein, dass ich eine dumme Frage stelle. Aber wozu einen Sperrkreis? Wenn doch der Treiber linear arbeitet, kann ich mit einem Sperrkreis nichts verbessern, denn mehr als linear geht ja wohl nicht.
Was natürlich stimmt ist die Tatsache, dass das Abstrahlverhalten nichtlinear ist. Aber das würde bedeuten, dass ich bei einem diffusen Schallfeld einen Höhenverlust bekomme, den ich nicht mit einem Sperrkreis ausgleichen kann. Und ausserdem ist doch das Einschwingverhalten eines Sperrkreises nicht identisch mit jenem eines Lautsprechers, sodass sich dieses kaum verbessert.
Und wenn ich bei einer Gehäusekonstruktion durch Phantomschallquellen Auslöschungen und Überhöhungen im Frequenzgang bekomme, sollte ich diese doch ursächlich, also mit einem besseren Gehäuse bekämpfen und nicht mit Filtern.
Oder kann mir jemand erklären, was das ganze soll?
kirchenmusiker
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Jan 2007, 00:50
hi richi,

es gibt wenige breitbänder, die wirklich linear genug laufen, um sie einfach anzuschließen und gut ist. einige exemplare, wie die genannten Bsps, haben eine relativ breitbandige Mitteltonüberhöhung im eingebauten Zustand, was sich durch ein z.B. bei Stimmen etwas quäkiges Klangbild bemerkbar macht. mit einem einfachen sperrkreis aus spule, kondensator und widerstand kann man das problemlos linearisieren und so ein natürliches klangbild erreichen.

Messen ist natürlich letztendlich das beste, werden wir auch probieren, da ich noch eine alte Hobbyboxversion rumliegen habe. Tendenzen wird man damit feststellen können. Bloß wie dimensionieren, wenn man bei Boxenvorschlägen gegenteiliges findet, um das gleiche zu bewirken.

Gruß von kirchenmusiker
kboe
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2007, 01:28
@richi44:
selbst wenn ein BB in einer normschallwand, in der er gemessen wird einen absolut linearen frequenzgang hätte, würde sich der in einem schmaleren gehäuse ändern und du müßtest erst wieder entzerren....
@kirchenmusiker:
probier mal messwerte in www.boxsim.de einzugeben und definier wenigstens die gehäusebreite richtig. mit dem gratisprogramm solltest schon beim ersten mal recht genau treffen....
gruß
kboe
doctormase
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2007, 04:54
hallo kirchenmusiker!

zu deiner letzten frage im ersten post:
die bauteile eines sperrkreises sind ja parallel geschaltet. der von dir erwartete mitteltonbuckel kann nicht eintreten, da die bauteile ja bis zu ihrer "einsatzfrequenz" komplett "durchlassen". sprich: die spule lässt bis 5818hz alles am lautsprecher ankommen, und der kondi runterwärts bis 909hz, um das mal so pauschal mit deinen werten zu beschreiben. somit müsste der sperrkreis eher quasi wirkungslos sein. isser aber nicht. so ein sperrkreis ist in der elektronik eher als schwingkreis bekannt - und bevor ich von dingen zu schwafeln versuche, von denen ich eh keine ahnung habe, mach ichs kurz: so ein schwingkreis besitzt eine komplexe wechselwirkung und immer eine mittenfrequenz, an der die impedanz ein maximum hat. wenn die werte, wie in deinem beispiel augenscheinlich "aneinander vorbei laufen", bewirkt das eine sehr schmalbandige absenkung. zu tiefergreifenden erklärungen sollen sich aber eher elektronik-experten auslassen. vielleicht konnte ich aber ein bisschen licht ins dunkel bringen.

beste grüsse!
dr.m

edit: beim jericho isses der klassische, einfacher zu verstehende fall: ab spule wird abgesenkt, ab kondensator runterwärts das gleiche. der genauso parallele widerstand bezweckt nur das bypassen des impedanzmaximum; gestaltet die absenkung "zwischen den bauteilen" definiert durch den widerstandswert moderater. wie 6db filter lässt sich das trotzdem auch hier nicht berechnen, wegen der wechselwirkung.


[Beitrag von doctormase am 03. Jan 2007, 05:02 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#7 erstellt: 03. Jan 2007, 04:56
So is des, Alda. Nur so.

Die Grundtonschwäche des Lautsprechers würde ich übrigens eher dem Horn zuschreiben. Hast Du mal eine andere Aufstellung ausprobiert? Das soll Wunder wirken.
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