Kaufberatung dezidiert für Calman vs. BasicColor

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Helve
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Okt 2012, 17:02
Hallo Leute!
Ich setze mich ca. schon seit knapp einem Jahr mit dem Thema professionelle Farbkalibrierung auseinander. Mitbewerber wie Datacolor, Chromapure, usw. sowie diverse Colorimeter und Spectroradiometer sind mir mittlerweile bzgl. Aufbau, Anwendungsmöglichkeiten, etc. vertraut.
Ich habe lange recherchiert und mir auch Unmengen an Forenbeiträgen zu Gemüte geführt. Hier und auch in anderen Foren.

Bis jetzt habe ich meine TVs/Projektoren entweder per Augenmaß mittels div. Test-Discs (Peter Finzel, Burosch, DVE) oder mit Einstellungstipps aus Magazinen eingestellt. Insgesamt klappt das für mich persönlich höchstens suboptimal. Nicht dass ich nicht gerne schon früher ein perfekteres Bild hätte haben wollen, aber es gab halt immer etwas "wichtigeres" zu kaufen.

Aber jetzt habe ich mich entschlossen, auch wenn es nicht ganz billig ist, mir derartiges Messequipment zuzulegen, um nicht nur den guten Ton sondern auch das gute Bild mein eigen nennen zu können.
Einerseits um das Bild meines in die Jahre gekommenen Pana PT-AE500E bildtechnich "ein wenig" aufzupeppen und um andererseits beim zukünftigen Projektor/TV gleich alles richtig machen zu können.

Und mir einen Techniker nach Hause kommen zu lassen, der entgeltlich die Messung durchführt, kommt angesichts der Tatsache, dass ich hauptsächlich einen Projektor nutze und einer somit verbunden Intervall-Kalibrierung nicht in Frage. Davon abgesehen sind hierzulande (Österreich) solche Spezialisten entweder Mangelware oder verstecken sich zu gut :D. Und wenn man dann einen findet, dann bezahlt man nicht pro Gerät, sondern pro kalibrierten Geräteeingang.

Zur Entscheidung stehen:

*) Spectracal C6 + Calman5 Bundle
Calman

*) basiccolor discus + display 5
discus
display5

Der Discus wird ja auch von Spectracal eigens kalibriert angeboten, ist mir aber zu teuer. Über Spectracal habe ich mich schon intensiv informiert. Sowohl über Hard- als auch Software.
Bei Basiccolor kann ich aber nur ein mäßiges Rechercheergebnis vorweisen, von daher würde mich interessieren, ob jemand von euch

a)Mit dem Discus vertraut ist bzgl. Messgenauigkeit und -möglichkeiten gegenüber C6?
b)Wer der beiden Sensoren ist der bessere Allrounder?
c)Ob der Discus von basiccolor lediglich „chargenkalibiert“, also nur gruppenmäßig ab Werk oder ob er von bassiccolor nachkalibriert wird?
d)Wie das Handling der Software display5 ist?
e)Welche der o.a. Software mehr Korrekturen/Einstellungen erlaubt und zukunftsorientiert aufgebaut ist?

Ich wäre euch echt dankbar, wenn ich mir in dieser Angelegenheit helfen würdet.


Lg
Ein Helve
Master468
Inventar
#2 erstellt: 09. Okt 2012, 18:04

a)Mit dem Discus vertraut ist bzgl. Messgenauigkeit und -möglichkeiten gegenüber C6?

Sehr gute Sonde, sehe ich vor dem i1 Display Pro bzw. C6, wobei auch das hervorragende Consumer-Colorimeter sind. Falsch machst du mit keiner Variante etwas. Mit den non OEM Versionen bist du jeweils am flexibelsten.


d)Wie das Handling der Software display5 ist?

Eine ganz andere Philosophie bzw. ein grundverschiedener Workflow. Die Software von basICColor ist für ICC-Profil basierte Abläufe gedacht. Hier wird der Bildschirm nach der Kalibration (im High-End Bereich direkt in der Bildschirm-LUT) charakterisiert. Farbmanagementfähige Software nutzt dieses Profil dann für die Transformationen des ebenfalls charakterisierten Quellmaterials in Monitor-RGB. Das hilft dir in deinem Kontext letztlich aber nur bei der Videowiedergabe über den Rechner und Verwendung eines geeigneten Softwareplayers (MPC-HC).

Auch wenn ich mit dem konkreten Umsetzungen an der ein oder anderen Stelle ein paar Probleme habe, ist für die Kalibration deines TVs bei Zuspielung über externe Quellen eine der TV-/ Beamer-Kalibrationslösungen das Mittel der Wahl. Hier also CalMAN. Der TV sollte ein vernünftiges CMS mitbringen. Alernativ eine externe Lösung: Lumagen hat z.B. Videoprozessoren, die ein schönes CMS implementieren.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 10. Okt 2012, 15:30 bearbeitet]
Helve
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Okt 2012, 20:29

Sehr gute Sonde, sehe ich vor dem i1 Display Pro bzw. C6, wobei auch das hervorragende Consumer-Colorimeter sind. Falsch machst du mit keiner Variante etwas. Mit den non OEM Versionen bist du jeweils am flexibelsten.


Tja ich habe den Discus auch schon in betracht gezogen, allerdings hat mich folgendes verunsichert. Spetracal bietet zwar einen "getunten" Discus an, aber bei der Liste der Hardwareunterstützung wird er nicht angeführt. hmm
siehe: Calman Hardware support list

Sonst wärs ja eine Option Basiccolor Discus + Calman SW, oder?

Ganz kurz noch zum i1 Display Pro bzw. C6:
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann liefert der C6 genauere Ergebnisse als der i1 Display Pro. Mich würd interessieren, sind diese Werte lediglich auf Messdiagrammen sichtbar, oder sind diese Unterschiede auch mit dem Auge warnehmbar? Bzw. ist es ein WOW was für ein Unterschied, oder eben nur Nuancen?

Gruß
Helve


[Beitrag von Helve am 09. Okt 2012, 21:44 bearbeitet]
Master468
Inventar
#4 erstellt: 12. Okt 2012, 13:30

ja ich habe den Discus auch schon in betracht gezogen, allerdings hat mich folgendes verunsichert. Spetracal bietet zwar einen "getunten" Discus an, aber bei der Liste der Hardwareunterstützung wird er nicht angeführt. hmm
siehe: Calman Hardware support list

Da wirst du bei SpectraCal nachfragen müssen. Generell ist zu beachten, dass der normale Retail-Discus zwar ein sehr umfangreiches Korrekturmanagement mitbringt, das aber out of the box auf den Bildschirmbereich abgestimmt ist (CCFL-, WCG-CCFL-, White-LED-, RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung als generische Basiskorrekturen, kombinierbar mit Feinkorrekturen für konkrete Bildschirme). Das i1 Display Pro bietet zwar nicht diesen Umfang, ist aber dennoch – auch was die benutzerseitige Erstellung eigener Korrekturen mit (spektralradiometrischer) Referenzmessung angeht – flexibler. Für den Einsatz des Discus kann es daher sinnvoll sein, auf die Variante von SpectraCal zurückzugreifen, sofern es überhaupt eine Softwareversion gibt, die ihn unterstützt (wovon ich aber einfach mal ausgehe, macht ja Sinn).


Mich würd interessieren, sind diese Werte lediglich auf Messdiagrammen sichtbar, oder sind diese Unterschiede auch mit dem Auge warnehmbar? Bzw. ist es ein WOW was für ein Unterschied, oder eben nur Nuancen?

Es gibt andere Effekte bzw. Einschränkungen der Messtechnik, die einen deutlich größeren Einfluß haben. Schaden kann es grundsätzlich aber nicht, insbesondere wenn für dein Einsatzgebiet zusätzliche, abgestimmte Korrekturen eingepflegt wurden (siehe auch ersten Absatz). Das musst du am Ende selber abwägen. Mit einer Retail-Variante ist das Einsatzgebiet breiter, da sie auch von anderer Software unterstützt wird. Wichtig, wenn du z.B. auch deinen Computerbildschirm kalibrieren und profilieren willst.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 12. Okt 2012, 13:40 bearbeitet]
Helve
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Okt 2012, 02:22
Vielen lieben Dank für deine Ausführungen! Jetzt kenne ich mich aus

Hab in der Zwischenzeit weiterhin das Forum durchforstet und mich durch die doch ein wenig unübersichtliche Spectracal Homepage gewühlt. Die technischen Daten der Meter und Softwareversionenvergleich sind ein wenig versteckt. Auch in deren Forum hab ich ein wenig gelesen. Schlussendlich hab ich mich jetzt für das C6-Bundle entschieden, da dieses Meter mit der SW umfangreichere Optionen bietet als das i1 Display Pro. Ob das C6 OEM ist oder nicht, konnte ich nicht rausfinden. Spielt aber eigentlich auch keine Rolle für mich. Ich denke für meine Zwecke wird dieses Bundle allemal reichen und upgradeable ist es ebenfalls.

Ich werde meine Erfahrungen mit euch teilen, wobei anfangs könnten noch die einen oder anderen Fragen auftauchen.

Freunde und Familie haben schon anklingen lassen: "Wenn du dich dann auskennst, ich hätt da einen Fernseher..." *haha*.
Ich werde also in nächster Zeit ziemlich viel damit beschäftigt sein ;-)
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