Genauigkeit aussteuerungsanzeigen

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P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Mai 2010, 18:24
Hallo,

Ich habe heute meine Yamaha m60 abgeholt, die ja bekanntermaßen 2 rote "Außsteuerungsbalken" hat.

Nun habe ich sie an meine ls angeschlossen, und den Impendanzwähler am Verstärker auf 8 ohm gestellt.

So weit so gut, nun ist mir aber aufgefallen das ich ohne Probleme bis "+2db bzw 500watt" aufdrehen kann ohne das meine ls überlastet werden.

Also dachte ich mir, "das kann doch nicht sein" und ich hing mein Oszi Probehalber Paralel zum ls. Also aufgedreht bis alle led´s geleuchtet haben, aber keine Spur von Clipping. Nun kommen mir natürlich Zweifel über die Genauigkeit der Anzeige.

Ich weiß, das man solche Aussteuerungsinstrumente höchstens zur groben Orientierung verwenden kann, da ein ls kein fester Widerstand ist. Aber ich kann es mir beim besten willen nicht vorstellen, das die Anzeige so dermaßen ungenau ist.

Ich hoffe jemand weiß eine plausible Erklärung.

Viele Grüße
Robert
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 23. Mai 2010, 03:30
Hallo Robert,

wenn Du Dein Oszi parallel zum LS hast, kannst Du doch die Spannung ablesen, wenn Du ein Sinus-Signal wiedergibst!


Multipliziere die Gesamtamplitude (Spitze negativ bis Spitze positiv) mit dem Faktor 0.3535, dann bekommst Du die Effektivspannung (rms). Diese Effektivspannung quadrierst Du und dividierst dann durch die Impedanz bei der Frequenz des Sinus-Signals. Das gibt die Ausgangsleistung in Watt. Die kannst Du dann mit der Anzeige vergleichen.

Aber Achtung, die Impedanz der LS ist sehr frequenzabhängig! Die Einstellung "8 Ohm" heisst nicht, dass das für den gesamten Frequenzbereich gilt. Du musst also die Impedanzkurve der LS kennen oder statt LS einen induktionsarmen 8 Ohm Hochlastwiderstand benutzen. Das ist sowieso empfehlenswert, wenn Du Deine LS nicht zerstören willst.

Herzlichen Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 23. Mai 2010, 03:31 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 23. Mai 2010, 08:41
Ist auch empfehlenswert, die Hersteller messen die Leistung ja auch mit solchen Widerständen statt Boxen anzuschließen.
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Mai 2010, 08:23
Ich habe euren Rat befolgt, und eine Leistungsmessung durchgezogen.

Als widerstand nahm ich einen 8ohm Hochlastwiderstand aus ebay.

Und ich musste überrascht feststellen, das die Endstufe "erst" bei ca 223watt/8ohm das clippen anfängt.
Dabei steht in der bda etwas von 160w/8ohm, also entweder ich habe falsch gemessen, oder Yamaha ist sehr großzügig mit ihren Angaben
Als Messignal habe ich "rosa Rauschen" verwendet.

So langsam entwickelt sich bei mir doch eine gewisse symphatie zu yamaha

Gruß
Robert


[Beitrag von P.W.K._Fan am 24. Mai 2010, 08:25 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#5 erstellt: 24. Mai 2010, 11:29
Sei doch froh, mehr drin als drauf steht...

Service Manual sagt:


(1) Set the load level of the meter at 2 Ohm position
(2)Adjust VR501 and VR502 so that 0dB of the meter lights up, when output is f= 1Khz and V= 34,5V


Wobei man natürlich die angegebene Eingangsempfindlichkeit berücksichtigen muss.


[Beitrag von _ES_ am 24. Mai 2010, 11:36 bearbeitet]
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Mai 2010, 15:32
Narürlich ist es gut wenn mehr drinn ist als draufsteht

Hast du das SM für die M60? Denn an dem Stüfchen gehört einiges gemmacht, und ich wäre heil froh ein SM dafür zu haben.

Insgesamt ist die M60 imho eine sehr gute Endstufe, sie hat meine Uher UMA 2000 ganz schnell aus meinem Wohnzimmer verbannt. Obwohl die Uher auch seine Vorzüge hat.
Passat
Inventar
#7 erstellt: 25. Mai 2010, 12:56

P.W.K._Fan schrieb:

Und ich musste überrascht feststellen, das die Endstufe "erst" bei ca 223watt/8ohm das clippen anfängt.
Dabei steht in der bda etwas von 160w/8ohm, also entweder ich habe falsch gemessen, oder Yamaha ist sehr großzügig mit ihren Angaben :Y



Die Stereoplay hat seinerzeit eine Leistung von 165/230 Watt an 8/4 Ohm gemessen (bei 1% Klirr).

Muß wohl ein etwas schwächliches Exemplar gewesen sein, denn bei der Nachfolgerin M-65 wurden 220/300 Watt gemessen, obwohl die Werksangaben von Yamaha bei der M-60 und M-65 identisch sind.

Grüsse
Roman
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Mai 2010, 09:45
Also könnten meine gemessenen 223Watt an 8 ohm anscheinend wirklich stimmen,das finde ich gut

Hätte nur nie gedacht das 200 Watt @ 8ohm so wenig sind, ich muss wirklich aufpassen das ich die Endstufe nicht ins clipping fahre

Gruß
Robert
Passat
Inventar
#9 erstellt: 26. Mai 2010, 11:34
Wieso wenig?

Wenn du die Leistung mit der Lautstärke verknüpfst, dann solltest du folgendes bedenken:
Eine verdoppelung der Lautstärke erfordert eine verzehnfachung der Leistung.
D.H. 200 Watt sind gerade einmal doppelt so laut wie 20 Watt und 20 Watt sind doppelt so laut wie 2 Watt etc.

Grüsse
Roman
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 26. Mai 2010, 12:21
Das weiß ich,meine Lautsprecher 91db bzw 96db Wirkungsgrad. (keine Angst ich betreibe sie nicht gleichzeitig, ich konnte mich von meinen alten JBL´s einfach nicht trennen )

Also sollten damit schon abartige Pegel möglich sein, aber subjektiv kommt mir das recht leise vor. Selbst meine Ls, Machen weniger hub bei gleich hohen Pegeln wie bei meinem alten Amp. Ich finde das ganze ein bisschen mysteriös, vileicht hat die Endstufe die ls einfach besser im griff, anders kann ich mir das beim besten Willen nicht erklären.

Gruß
Robert
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 29. Mai 2010, 22:40
Entschuldigung wenn ich den Thread nocheinmal aufwühle. Aber eine frage lässt mich einfach nicht in Ruhe.

Und zwar habe ich jetzt 3 Paar Lautsprecher an meiner M60 ausprobiert, die jeweils mit 90,150,und 250 watt belastbar sind.

Dabei fällt mir auf, das die lautsprecher an meiner M60 viel weniger Hub machen als bei meinem Alten Verstärker, der nicht einmal halb so viel leistung hatte.

Zum Beispiel meine Klipsch rb-5, sie sind mit 150 Watt belastbar und weißen eine Impendanz von 4 ohm auf. Dabei kann ich die Endstufe problemlos bis an ihre Leistungsgrenze treiben,ohne das meine Klipsch bedrohlich viel hub machen.

Auch kommt mir die Musik subjektiv leiser vor als wie mit meinem alten Verstärker, obwohl der Yamaha definitiv die Leistung hat die angegeben ist (sogar noch mehr, laut meinen Messungen).

Jetzt bin ich ehrlich gesagt ratlos, wie alle 3 Paare die ich daran getestet habe die Leistung ohne weiteres wegstecken, ohne überlastet zu werden.

Ich würde mich freuen wenn mich jemand aufklären könnte. Es kann doch nicht sein das ich nur meine Kleinsten Lautsprecher die mit 60watt nennbelastbarkeit angegeben sind voll ausfahren kann.

Ehrlich gesagt bin ich deswegen sehr verwirrt. Ich kaufe mir extra eine kräftige Endstufe, und sie bringt subjektiv weniger leistung rüber als mein alter Vollverstärker.

Verwunderte Grüße
Robert
_ES_
Administrator
#12 erstellt: 29. Mai 2010, 22:48
Wie hast Du das denn getestet?

Mit Ohrstöpseln ?

Du darfst nicht vergessen, das Du keine Dauer-Leistung in die Boxen pumpst, Musik ist Wechselspannung und -Strom.
Z.B. würde kein normaler Mensch 40 Watt DAUERLEISTUNG an durchschnittlich wirkungsgradstarken Boxen, die das auch aushalten können, ertragen..
Das der alte Amp Dir subjektiv "lauter" vorkam, kann an die unterschiedliche Auslegung der Verstärkung liegen.
Aber alleine die Tatsache, das Du das glaubst, sollte Dir Vor Augen führen, das du bei Deinen Tests bestimmt keine 60 oder 150 W "gefahren" hast.


[Beitrag von _ES_ am 29. Mai 2010, 22:48 bearbeitet]
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 29. Mai 2010, 22:59
Wie ich getestet habe, kann ich ganz einfach erklären.
Und zwar habe ich mein Oszi mitlaufen lassen, einigermaßen totkomprimierte musik eingelegt, und so weit aufgedreht bis die Sinuspitzen abgeschnitten wurden. Danach habe ich die Lautstärke wieder so weit abgesenkt bis ein klares Sinus signal zu erkennen war.

Die Anzeige an der Endstufe schwankte zwischen 0 und +2db.

Es war schon sehr laut, aber es ließ sich aushalten.

Mir ist zudem aufgefallen das sobald die Endstufe das Clippen anfängt der Membranhub stark zunimmt. Und das zwar sehr apruppt. (Natürlich habe ich das nur ganz kurz getestet, damit ich nicht meine ls unötig in gefahr bringe.)
Passat
Inventar
#14 erstellt: 30. Mai 2010, 00:46
Deine Beobachtungen könnten darin begründet sein, das der Dämpfungsfaktor deines alten Verstärkers rel. klein ist.
Dann hat er den Lautsprecher u.U. nicht richtig im Griff, d.h. der Lautsprecher produziert insbesondere im Baß Überschwinger, Impulse sind zu lang etc. etc.

Die empfundene Lautstärke hängt nämlich nicht nur von der tatsächlichen Lautstärke ab, sondern auch von der Länge eines Tons.

Wenn man sich einmal Tonburst anhört, merkt man das auch deutlich:
Spiele einmal einen Ton mit z.B. 80 dB für 5 ms und für 20 ms, der mit 20 ms Dauer wird lauter klingen obwohl er es tatsächlich nicht ist.

Grüsse
Roman
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