500€ Verstärker, ein gebrauchten oder selber bauen?

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Blueberlin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Okt 2013, 22:24
Hallo,

ich habe Aktuell ein Marantz PM-6004. Dieser hat bei 4 OHM 45Watt Ausgangsleistung.

Der Klang ist vollkommen ok für meine Bedürfnisse, was mich aber stört ich kann nicht sehr laut aufdrehen. Dann schaltet er ab.

Benötige also ein bisjen was größeres und dachte mir ich lege mir den Marantz PM-7004 zu, dieser hat 75Watt was reichen sollte. Dieser kostet ca. 500€ was ich so bei Amazon sehe.

Nun frage ich mich, ob ich für den Preis vielleicht noch etwas besseres finde wenn ich ein Bausatz nehme

was würdet ihr sagen?


der Umgang mit Lötkolben ist für mich kein Problem also an den Handwerklichen geschick sollte es nicht liegen
_ES_
Administrator
#2 erstellt: 26. Okt 2013, 23:50
Hallo,

Also bis 500 Euro und dann darf er noch gebraucht sein...
Da gibt es unzählige "Watt-Brummer"...
Selbstbau macht bei Verstärkern keinen Sinn- wenn man das halbwegs ordentlich hinbekommen will, plus Deine Wünsche bzgl größerer Leistung...
Da würde ich mir lieber einen "richtigen" kaufen wollen.
Turbochris2
Stammgast
#3 erstellt: 26. Okt 2013, 23:52
Mit dem Maranz bist Du leider ziemlich am Ende. Der ist typisch für einen relativ kleinen Raum hochwertige, kleine 2-Wegeboxen, überwiegend auf Ständern. Seltener für große Standboxen oder gar Hörner.
Dazu "anspruchsvollere" Musik auf (Mietwohnung) weniger laute Wiedergabe.

Wenn Du wirklich lauter willst, würde ich unter mindestens 150 Watt (vergleichbar zu den 45 W des Maranz gemessen!) gar nicht anfangen.
Aber dann werden vermutlich Deine (mir unbekannten) Boxen aufgeben. Viel wird da also nicht zu holen sein.

Warum am Ende? Der Weg mit einem Sub die Boxen und den Verstärker zu entlasten, geht mangels auftrennbaren Vor/Endstufe bzw. fehlendem Subausgang und schaltbarem Hochbpass Filter, nicht.
Durch eine Trennung bei ca. 100-150 Hz kann man die kleinen Boxen bei deutlich besserem Klang locker (gefühlt) doppelt so laut spielen lassen.
Ich finde das eigentlich sehr schade, eben weil solche Verstärkerchen sehr gut klingen und viel Charme haben.
.
Nun könntest Du natürlich vor dem Maranz das Signal trennen und ihn als Endstufe mit Lautstärkeregler weiter benutzen, aber im Grunde brauchst Du dann einen Vorverstärker, Weiche und Bassendstufe extra.

Wenn Du auf die Garantie verzichtest, kann Dir ein Profi den Maranz zum Vor/ Endstufengerät auftrennen. Wer sich auskennt schafft das auch selber. Ich habe das schon oft gemacht, es geht eigentlich immer, manchmal extrem simpel, manchmal nur unter irreversieblen Modifikationen der Platine. Ich kenne Dein Gerät nicht. Aber auf der Rückseite ist ja noch Platz für zusätzliche Buchsen oder man könnte sogar ev. einen Satz Recorder In/ Out Buchsen umfunktionieren.

Was den Selbstbau angeht, halte ich mich mit klaren Empfehlungen zurück. Bis etwas wirklich ansehnliches da steht, ist viel Zeit ins Land gegangen und 500 Euro sind schnell weg. Ob das dann auch qualitativ besser als der Maranz ist, kann niemand garantieren. Ich finde das es heute so gute Fertiggeräte gibt, das man im Selbstbau den Spargedanken fast immer vergessen kann, wenn man nicht sehr riskante Wege geht. Dazu muss man bei Preis/Leistung auch noch den Gebrauchtmarkt von Edelgeräten in Überlegungen mit einbeziehen.
So würde ich nur für ein ansprechendes Gehäuse schon um die 100 Euro rechnen, immerhin gibt es so etwas heute aus der EU (Italien) bezahlbar, man ist nicht mehr auf die früher üblichen Profilgehäuse oder 19" Kisten angewiesen. Ich habe schon bei eBay Geräte gekauft, nur um die Häuschen neu zu füllen.

Die wenigen verbliebenen Lieferanten von deutschen Selbstbauverstärkern sind sauteuer und haben etwas von Sektentum, dazu hat sich bei deren Schaltungen seit Jahren kaum etwas getan, weshalb sie bei Ihren ständig präsentierten Neuerungen oft in Voodo abgleiten. Da werden irgendwelche Kleinkondensatoren für das Netzteil schon mal mit 585er Gold aufgewogen. Ihre Kostenstruktur mit Rentenversicherung lässt nun mal wirklich lohnenden Preise für Selbstbaugeräte schon lange nicht mehr zu. Ich habe da früher viel Geld versenkt für große Versprechen, vor allem in deren Kinderzeit, wo sie natürlich alle schon den Stein der Weisen um den Hals trugen und Fehler auf Kosten der Kunden machten.
Ich empfehle einmal das Audiokondensatorenprogram zu studieren, z.B. von Mxxdorf. Dann verstehst Du wo wir gelandet sind.

Wenn Du Dich dann notgedrungen in den internationalen Sektor aufmachst, bist Du in Gottes Hand.
Es gibt wirklich gute Vor- und Endverstärkermodule mit hochwertigen (dem Zweck angemessenen) Teilen und vielen Tricks, die man sonst nur in High End Geräten verwirklicht findet. (bei Maranz z.B. den KI oder OSE Geräten)
Teuer aus z.B. Skandinavien oder USA, billiger aus China direkt oder über Importeure. Manches ist viel zu teuer, was an OEM Abnehmer geht kostet oft an Dich vertrieben das 10-fache, nur weil Du keinen Karton abnimmst (ganz krass die B&O ICEpower Module oder Hypex).

Wenn wir bei den wirklich preiswerten Sachen (ich sage bewusst nicht billig) bleiben, sieht das in China gefertigte Qualitätsmodul genauso aus wie die billige Kopie dieser hochwertigen Kopie einer europäischen oder US-Idee namhafter Entwickler.

Wenn Du noch folgen kannst: Es gibt also bereits Kopien von Kopien und das reichlich. Dabei ist das Ziel der Kopierer, immer noch billiger als der konkurrierende Kopierer anzubieten, folglich zu produzieren. Entwicklungsarbeit haben sie ja eh alle keine gehabt.

Nun könnte man z.B. ein Verstärkermodul mehr als nötig ordern und das sezieren, das mag billiger kommen als ein toller Einbau schlechter Komponenten. Allerdings gilt das dann nur für die Charge, aus der Dein Modul stammt, die nächste Lieferung mag ganz anders sein.
Ich linke mal ein Beispiel: http://stores.ebay.de/sure-hifi?_trksid=p2047675.l2563
Der ist relativ renommiert, manchmal ist aber auch zu billig dabei.Erst wenn der Karton da ist, weist Du was es kostet und was es taugen mag.

Hat`s geholfen?

Gruss!
Amperlite
Inventar
#4 erstellt: 27. Okt 2013, 00:02

Nun frage ich mich, ob ich für den Preis vielleicht noch etwas besseres finde wenn ich ein Bausatz nehme

Definitiv nicht. Sofern du nicht auf einen großen Fundus zurückgreifen kannst (Gehäuse, Trafo, Steckverbinder, etc schon vorhanden, vielleicht aus ausgeschlachteten Geräten) wirst du mit dem Selbstbau deutlich teurere kommen - sofern du eine ähnliche Qualität erreichen willst.
Den Preisvorteil der Massenproduktion holst du niemals wieder ein.


... Dann schaltet er ab.
Benötige also ein bisjen was größeres und dachte mir ich lege mir den Marantz PM-7004 zu, dieser hat 75Watt was reichen sollte.

Wenn dir dein jetziger Verstärker abschaltet, dann bist du hart über jeder Grenze. Gehe ich davon aus, dass das nicht an einem "bösen" Impedanzminimum oder Phasenschweinereien des Lautsprechers liegt, dann würde ich die Verstärkerleistung mindestens verdoppeln.
100 bis 120 Watt sind ein Wert, der angemessen sein dürfte, wenn du die 90 Watt Nennbelastbarkeit des Lautsprechers tatsächlich ausnutzen willst.

Hinweis: Der 6004 hat leider keine Pre-Out-Anschlüsse, was die Möglichkeit zunichte macht, eine stärkere Endstufe anzuklemmen und den 6004 als Vorstufe weiter zu nutzen. Du brauchst tatsächlich einen kompletten Vollverstärker.
Blueberlin
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Okt 2013, 00:15
Danke für eure Antworten,

als lautsprecher benutze ich MB Quarts 1000 das sind zwar sehr alte Kisten aber für die Musik die ich höhre vollkommen ok und der klang ist auch i.o

also werde ich das selbstbauen verwerfen, stattdessen mir ein verstärker in einer etwas größeren variante suchen.

habe nun den Marantz SR 6007 der hat 120Watt Ausgangsleistung in Auge, werde es mit den probieren, der wird hier in meiner nähe für 580€ angeboten.
_ES_
Administrator
#6 erstellt: 27. Okt 2013, 00:36
Einspruch...

Wenn "nur" Stereo Trumpf ist, gucke nach Yamaha AX596, keinesfalls kleiner(ältere 5er Modelle haben Verschleissprobleme bzgl Eingangswahl-schalter), in der Bucht.
Die Kiste macht richtig "Alarm" und kostet gebraucht selten mehr als 150, 160 Euro.
uterallindenbaum
Stammgast
#7 erstellt: 27. Okt 2013, 22:15
Ein Kollege macht seine Verstärker selber. Aber er hat auch den Know How und die Teile dafür (er vertreibt die auch unter dem Namen Swissonor). Ansonsten sollte man die Finger davon lassen.
Eine Andere, noch nicht gesehene Fährte wäre, villeicht, wenn dein Verstärker Pre-outs hat, ein guter PA Verstärker hinterdran anschliessen.
Den Tipp mit den älteren Yamaha würde ich auch bevolgen und bevorzugen. Wenn man die Tendenz zum höheren Verschleiss absieht, dann sind sie wirklich Famos.


[Beitrag von uterallindenbaum am 27. Okt 2013, 22:20 bearbeitet]
laminin
Inventar
#8 erstellt: 29. Okt 2013, 00:34

Marantz PM-6004. Dieser hat bei 4 OHM 45Watt Ausgangsleistung.

Der Klang ist vollkommen ok für meine Bedürfnisse, was mich aber stört ich kann nicht sehr laut aufdrehen. Dann schaltet er ab.


Mein PM6004 gibt als technische Daten 45W an 8 Ohm/60W an 4 Ohm an. Ich glaube nicht, dass die MB Quarts (angegeben mit bis 90W Nennbelastbarkeit, 4 Ohm) wirklich so leistungshungrig sind. Hast du die Moeglichkeit dir einen Verstaerker einmal auszuleihen (Qualitaet egal, sollte aber eine Lautsprecherschutzschaltung haben) und hoehren, ob dieser bei der von dir gewuenschten Lautstaerke auch abschaltet? Ist dein Marantz gut belueftet, also nicht ein Regalbrett/Zeitschriften etc. obendrauf? Ich habe den Verdacht auf einen Defekt entweder bei den Lautsprechern, Verbindungskabeln, oder dem Verstaerker.
_ES_
Administrator
#9 erstellt: 29. Okt 2013, 00:58
Hi,


Ich glaube nicht, dass die MB Quarts (angegeben mit bis 90W Nennbelastbarkeit, 4 Ohm) wirklich so leistungshungrig sind.


Das kann man so über die Leistungsangaben nicht erschlagen.
Wenn die Speaker einen miesen Wirkungsgrad haben, ist man schnell am Ende bei 45/60W, will man die Puppen tanzen lassen- erst recht, wird an Bass-Regler gedreht/einen EQ bemüht, dann potenziert sich die Leistungsaufnahme entsprechend.
Gleiches gilt auch für den Impedanz-Verlauf.
Sind die Boxen gerade im energetisch hohen Bereich (also TT) mit der Impedanz richtig niedrig, muss also viel Strom fließen, kann der Amp auch recht schnell dicht machen.
Der 6004er ist halt ziemlich schwach auf der Brust...für Zimmer-Lautstärke, ordentlich übers 4-Ohm Niveau konstruierte Boxen oder Speaker mit hohen Wirkungsgrad, reicht der.
Weicht es davon ab, dann eher nicht.
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