Marantz: RCA-Buchsen teilweise vergoldet, teilweise vernickelt?

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justin.lloyd
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Sep 2019, 20:09
Hallo!

Auf der Rückseite des Marantz PM-10 (siehe Link) ist mir aufgefallen, dass alle RCA-Buchsen vergoldet sind — außer diejenigen des CD- und Phono-Einganges: Dir sind vernickelt.

Ich will keine Grundsatzdiskussion lostreten, on nun Vergolden oder Vernickeln besser sei. Ich frage mich nur, warum Marantz die Entscheidung getroffen hat, einen Teil zu vernickeln, den anderen zu vergolden? Wenn man der Meinung ist, dass das eine besser sei als das andere, dann zieht man das doch durch, denke ich. Es scheint also einen anderen Grund als die reine Korrosionsbeständigkeit zu geben.

Weiß da jemand von euch eventuell mehr?

Viele Grüße!
JL
highfreek
Inventar
#2 erstellt: 03. Sep 2019, 06:43
Weil Marantz denkt der Kunde will das so, und es hat sich so eingebürgert
. Für alle Buchsen ist das dann zu teuer. Und zumindest theoretisch gibt es bei vergoldeten Buchsen weniger Übergangswiederstände, gerade im fortgeschrittenen Alter. Ob man das hören oder messen kann steht auf einem anderen Blatt. Saubere vernickelte tuen es warscheinlich genauso.
Verkaufsförderung, mehr nicht...….
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 03. Sep 2019, 08:35
Der Hauptvorteil vergoldeter Buchsen dürfte Korrosionsbeständigkeit sein.
Ich kenne von vernickelten Klinkenstecker das Phänomen, das sie beim Stecken knistern können, aus welchen Gründen auch immer.
lini
Inventar
#4 erstellt: 03. Sep 2019, 21:07
hf, ZM: Ich denke, JLs Verwunderung rührt eher daher, dass ausgerechnet die beiden relevantesten Cinch-Eingänge eines nicht eben billigen Vollverstärkers lediglich vernickelt sind, darunter auch der empfindlichste - denn normalerweise würde man das ja im Zweifel eher andersrum erwarten.


JL: Tja, zu vermuten wär, dass das Goldohr des Hauses, der vor kurzem verabschiedete Ken Ishiwata, entweder herausgehört haben mag, dass sich die Vergoldung für sein Empfinden eher nachteilig auf den Klang auswirkt, zumal bei den meisten vergoldeten Cinch-Steckern, -Kupplungen und Buchsen die Vergoldung ohnehin über einer Vernickelung aufgebracht ist, oder sich Gedanken um Effekte wie etwa Elektromigration gemacht haben und dabei zu dem Schluss gekommen sein mag, dass die zusätzliche Vergoldung nur für die vermutlich weniger genutzten Cinch-Ein- und -Ausgänge aus Korrosionsschutzgründen sinnvoll sei. Ein Schluss, den man dann allerdings durchaus als eher fragwürdig ansehen dürfte - unter anderem, weil der Hifi-Freund ja doch eher gern zu vergoldeten Steckverbindungen (respektive Adaptern und (Adapter-)Kabeln mit ebensolchen) greift, weshalb die vernickelten Buchsen keine so clevere Wahl darstellen würden, denn vorzuziehen wär beim Kontaktoberflächenmaterial normalerweise eher "gleich auf gleich".


Grüße aus München!

Manfred / lini
justin.lloyd
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Sep 2019, 17:09
@lini: so wie du sehe ich das auch. Macht irgendwie keinen Sinn, unterschiedliche Kontaktveredelungen an unterschiedlichen Buchsen zu verwenden. Dass KI hier einen klanglichen Unterschied gehört haben mag, erscheint mir noch am wahrscheinlichsten. 😁
Elektromigration... von diesem Phänomen habe ich vorwiegend bei hohen Stromdichten gehört. Ob diese am doch eher flächigen Kontakt vorherrschen, kann ich ad hoc nicht beurteilen.
Ich habe zwischenzeitlich die Trage einfach mal an den Marantz-Support weitergespielt. Aber die Antwort war - wie zu erwarten - wenig erhellend.
Aber ich bleibe dran - das will ich wissen! 😉🤪


[Beitrag von justin.lloyd am 15. Sep 2019, 17:21 bearbeitet]
lini
Inventar
#6 erstellt: 15. Sep 2019, 18:37
JL: Hmja, Elektromigration würd ich im Fall von normaler Line- oder Phono-Level-Verwendung auch nicht für ein relevantes Thema halten, denn da fließt ja so gut wie gar kein Strom. Was anderes wär's, wenn Cinch-Steckverbindungen beispielweise zum Anschluss von Lautsprechern genutzt werden, wie's beispielsweise bei einigen Multimedia-Lautsprechersystemen der Fall ist.

Aber wie dem auch sei, jetzt wär ich jedenfalls schon neugierig, wie denn die Antwort vom Marantz-Support gelautet hat. "Wissen wir auch nicht, fragen sie Herrn Ishiwata," gar?

Grüße aus München!

Manfred / lini
justin.lloyd
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Sep 2019, 18:24
Der Marantz-Support hat folgendes geantwortet:

Das Gesamtkonzept der beiden Eingänge ist beim PM-10 ein ganz besonderes. Signalwege können bei allen Eingängen nicht immer 100%ig gleich sein und man muss daher immer Prioritäten setzen. Man könnte alle Eingänge gleich behandeln, CD und Phono sind jedoch seit jeher die am häufigsten genutzten Eingänge und daher auch am anfälligsten für langfristigen Abrieb. Hier ist Nickel wesentlich unempfindlicher. Damit Sie auch noch nach 15, 20 oder mehr Jahren noch genau die gleiche Qualität haben und sich der Widerstand aufgrund des naturgemäßen Abriebs oder anderer chemischer Vorgänge nicht verändert, wurden diese Eingänge der speziellen Oberflächenbeschichtung unterzogen.
Klanglich hat diese Beschichtung auch im Vergleich zu Gold eher nur minimalste Auswirkungen, dies wurde immer wieder in Tests bestätigt.

Tja, muss man mal so stehen lassen. Mehr ist wohl über den „normalen“ Support herauszuholen.
lini
Inventar
#8 erstellt: 17. Sep 2019, 20:03
JL: Heißt also frei übersetzt ungefähr soviel wie: "Weil wir zu knickrig sind, einen 8000-Euro-Verstärker mit Cinch-Buchsen zu bestücken, deren Vergoldung hinreichend dick ist, dass sie sich auch auf längere Sicht nicht abrubbelt, belassen wir's gleich bei Nickel." Dass denen das nicht peinlich ist...

Grüße aus München!

Manfred / lini
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