Verstärker schaltet bei Pegel 4,5 (von 10) ab! Wieso?

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diddl4u
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Mrz 2005, 13:39
Hallo zusammen,

Ich habe vor kurzem einen neuen Verstärker Sony TA-FB 940 QS gekauft. Nun habe ich damit ein Problem und möchte wissen, ob man einen Anwender-Fehler eingrenzen kann oder ob es sich um einen Garantiefall handeln könnte...

Ich betreibe den 4-Ohm Verstärker (gemäss Anleitung) mit Canton-Ergo-Lautsprechern (91 DC), welche mit 4-8 Ohm angeschrieben sind.

Der Verstärker sollte 2 x 120 Watt leisten, die Lautsprecher vertragen bis zu 300 Watt.

Nun passiert es, dass bei einer Lautstärke, bei welcher der Volume-Regler knapp vor der Mittelstellung (ca. 4,5) ist, der Verstärker sich ausschaltet und in den Protection-Modus geht.

Ein Kurzschluss kann ausgeschlossen werden, da dafür die Lautstärke schon einiges zu hoch ist und der Vertärker schon früher ausgestiegen wäre;
es müsste eher eine Art Überlastung sein, was allerdings auch kaum möglich sein kann, da dafür die Lautstärke wiederum zu tief ist. Mein alter Sony-Verstärker (6 Ohm) mit nur 2 x 60 Watt konnte problemlos bis auf Pegelposition 8 (von 10) gedreht werden, spielte lauter und ohne abzustellen (mit den selben Lautsprechern).

Die Line-In-Anschlüsse sind übrigens direkt an Sony-QS-Geräte angeschlossen (CD-Player und MiniDisc), somit ist ein überhöhter Eingangs-Pegel auch ausgeschlossen.

Was ist in diesem Fall tun?
Es ist sehr enttäuschend, einen nagelneuen Verstärker zu haben, der in der Pegelstellung 4,5 (von 10) und geschätzter Ausgangsleistung von 2 x 30 Watt bereits ausschaltet.


Ich bedanke mich für Eure Antworten!
Diddl4u
Towny
Inventar
#2 erstellt: 21. Mrz 2005, 13:54
Hi,

das ist natürlich sehr ärgerlich

Es gibt mehrere Gründe warum der Verstärker abschalten könnte...

1. Der Verstärker ist nicht sehr laststabil, d.h. wenn die Canton ergo 91DC eine hohe Phasendrehung haben, dann kann das der Verstärker ab einem bestimmten Pegel nicht mehr kontrollieren und geht in den Protection Mode...

2. Beim Verstärker liegt ein technischer Defekt vor, kann nur der Fachmann bestimmen...

3. "unsaubere Verkabelung", z.b dass sich die blanken LS Kabel irgendwo berühren.. unbedingt versichern, dass dies nicht der Fall ist!

hoffe ich konnte dir weiterhelfen...nur mal als Frage...was steht bei der Aufnahmeleistung(Strom) hinten am Verstärker dran? ...wenns nicht wenigsten 300Watt sind ist es sehr unwahrscheinlich, dass er max 120W pro Kanal liefern kann!

mfg Towny
diddl4u
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Mrz 2005, 14:47
Hallo Towny,

Danke erstmal für Deine Antwort.

Von Deinen Möglichkeiten können 1+2 in Frage kommen; die Verkabelung ist einwandfrei. Bei solchen Kurzschlüssen würde der Verstärker wohl acuh schon viel früher ausschalten, als erst bei Pegel 4,5!

Die Leistungsaufnahme ist 210 Watt, weitere ausführliche Angaben zum Verstärker sind auf

http://www.hificompo.../features/21853.html

zu finden...

Wie kann ich nun erkennen, was ich tun sollte?
Towny
Inventar
#4 erstellt: 21. Mrz 2005, 17:37
also an der Verkabelung liegt nicht...gut zu wissen.

Fakt ist das bei einer Leistungsaufnahme von 210W der Verstärker KEINE 2x120W sinus ausgeben kann...

Leider kann man aus dem Datenblatt keine Infos erkennen die auf die Phasentauglichkeit schließen lassen... könnte man höchstens mal beim Hersteller nachfragen

Was den evtl. technischen Defekt betrifft...vielleicht den gleichen Verstärker irgendwo ausleihen und ausprobieren...schaltet er auch an der selben Stelle ab, dann liegts nicht an einem Defekt...allerdings würde das auch bedeuten, dass der Verstärker nicht für die LS geeignet ist

mfg Towny
diddl4u
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Mrz 2005, 18:04
Hallo,

ich habe mein Problem nun auch mal noch der Service-Stelle von Sony geschildert. Dort meinten sie, dass eventuell der Ruhestrom der Endstufen-Transistoren zu hoch eingestellt wäre und deshalb bei höherer Last die "Protection" einspringen würde.

Als Laie muss ich die Profis fragen: Macht das einen Sinn? Weiss da jemand mehr darüber?

Danke und Grüsse
Albus
Inventar
#6 erstellt: 23. Mrz 2005, 18:30
Tag,

die Vermutung, der Ruhestrom sei zu hoch eingestellt, liesse erwarten, dass der Verstärker recht schnell, so binnen 30-60 Minuten, sehr warm wird. Es könnte allerdings auch eine Sicherheitsauslösung durch zu hohe Gleichspannung an den LS-Ausgängen vorliegen. - Erwärmt sich der Verstärker nicht recht schnell, dann tippte ich auf Gleichspannung am LS-Ausgang. Derartiges ist entweder einfach durch Justage an einem internen regelbaren Widerstand zu beheben oder ein Werkstattfall.

MfG
Albus
sakly
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Mrz 2005, 13:05

Towny schrieb:
Fakt ist das bei einer Leistungsaufnahme von 210W der Verstärker KEINE 2x120W sinus ausgeben kann...


Das kann man hier nicht sagen. Hier ist keine Aussage über die maximale Leistungsaufnahme gemacht, sondern über diese während des Betriebes und die wird gemittelt.

Die maximale Leistungsaufnahme wird wesentlich höher liegen, etwa bei 600Watt, denke ich.
Kenwood macht bei seinen Verstärkern (früher zumindest) auch solche Angaben.
diddl4u
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 29. Mrz 2005, 11:11
Danke für den weiteren Tipp mit der Gleichspannung an den LS-Ausgängen; werde das auch einbringen.

Werde das Gerät nun in die Werkstatt bringen; offenbar scheint es sich wirklich um einen Produktions-Defekt zu handeln.

Ich war mir halt nicht ganz sicher, weil ein Kollege mit Fachwissen meinte, dass die Chance eines Defektes sehr klein sei und es am "minderwertigen" Verstärker liege, der halt die Leistung nicht bringe.... Sein Tipp war ein Widerstand von ca. 2 Ohm an die Lautsprecher zu schalten, so dass durch die Verminderung der Lautstärkeeffizienz die Sicherheitsschaltung nicht mehr einspringt...
Doch diese Lösung überzeugte mich überhaupt nicht, weil ich es 1. für eine Bastelei halte, 2. einen Qualitätsverlust befürchte, 3. es auch nicht hinnehmen mag, dass mein neuer Verstärker so eine Schwarte sein soll...

Grüsse,
Diddl4u

PS: Der Verstärker wird im Übrigen wirklich sehr heiss; auch im unteren Zimmerlautstärke-Bereich kann man die Hand kaum auf dem Blech oberhalb der Kühlkörper belassen...

Doch er schaltet sich auch ab, wenn er gleich nach dem Einschalten, also im kühlen Zustand, mit Pegel 4,5 belastet wird.


[Beitrag von diddl4u am 29. Mrz 2005, 11:17 bearbeitet]
diddl4u
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Mai 2005, 11:55
Hallo zusammen!

Nach den verschiedenen Tipps hier aus dem Forum habe ich den Verstärker zur Reparatur gebracht.

Resultat: Der Ruhestrom sei tatsächlich etwas hoch eingestellt gewesen, aber abgestellt habe das Gerät gar nie!

Nun, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich wieder alles angeschlossen habe und ausprobieren konnte, ob es denn nun funktioniert.
Und nun: Fehlanzeige!!!! Das Teil schaltet nach wie vor kurz vor der Mittelstellung auf "Protection".

Erst jetzt kam mir in den Sinn, das mal mit anderen Lautsprechern (ebenfalls Canton Ergo, jedoch 702 DC, ein kleineres Modell) zu testen. Siehe da: Schaltet NICHT aus!!! Bis über 3/4 aufgedreht passiert nichts!

WAS SOLL DAS ????

Die Verkabelung ist einwandfrei (resp. es wurde dieselbe benutzt), beide Lautsprecher stammen vom selben Hersteller, resp. derselben Serie (Ergo); sind beide auf 4-8 Ohm ausgelegt...

Was läuft da nicht richtig???

Wäre froh um jeden Hinweis, dem man nachgehen könnte!!!
Vielen Dank!!!

Grüsse,
Diddl
Mister_Two
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 31. Mai 2005, 12:05
Die LS-Herstellerangaben von 4-8 ohm scheinen sicher nicht so ganz zu stimmen...dazu müsste man mal ein Diagramm des Impedanzverlaufs sehen.

Der Verstärker ist schlicht und einfach nicht laststabil genug und überfordert, wenn die LS bei erhöhten Lautstärken auf einmal mehr Strom ziehen, macht es dann eben "klack" - und aus.
Sei froh daß er wenigstens abschaltet, ein anderer ohne gute Schutzschaltung hätte sich mit einer Qualmwolke verabschiedet...

Der Verstärker ist dazu auch noch ein Perpetuum Mobile, er macht aus 200W Stromaufnahme 2x 120 Watt

Ausserdem dürfte der auch klanglich nicht gerade überzeugen, wenn er ständig an seinem Leistungslimit rumkrebst.
Albus
Inventar
#11 erstellt: 31. Mai 2005, 12:15
Tag,

da kommt man auf die Vermutung, dass die größere Version der Canton-LS über ein zu tiefes Impedanzminimum mit zusätzlich größeren Phasendrehungen verfügt (tiefer als die bei 4 Ohm zulässigen 3,2 Ohm kommt bei Canton durchaus vor, so meine Erinnerung), und, dass die Protection hochsensibel früh anspricht. Der Verlauf der Impedanz wird danach beim kleineren Modell anders sein, weniger komplex. - Ach ja, wie laut ist denn überhaupt Volume 4,5? Der Wirkungsgrad der CANTONs ist wohl auch nicht besonders hoch?

MfG
Albus
diddl4u
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Mai 2005, 14:27
Danke erstmal für die Antworten!

Tja, der Gedanke ist mir auch schon gekommen, dass wohl die Angabem 4-8 Ohm nicht ganz stimmen... andererseits war mir die Marke Canton nicht generell als "Stromfresser" bekannt.

Da ich eigentlich gerne die Ergo-Serie beibehalten möchte, frage ich mich jetzt, ob es ev. Sinn macht, die 91 DC - LS durch neuere (z.B. 1002 DC) zu ersetzen. Wäre irgendwie zwar schade um die 91 DC, die seit 1998 sauber spielen... und gerade billig wäre es auch nicht...

Weiss jemand über die Ergo-Serie diesbezüglich Angaben zu machen?

Der Verstärker an sich tönt nicht schlecht; bringt knackige Bässe und ein harmonisches Gesamtbild rüber.

Das mit den 210 Watt Leistungsaufnahme ist wohl eine durchschnittliche Angabe, es wird nicht zugefügt, dass diese 210 Watt bei maximaler Leistung abverlangt werden. Ansonsten wäre der Verstärker inklusive Abwärme etc. kaum in der Lage für 2x30 Watt Musikleistung zu erzeugen.

Volume 4,5 ist bereits recht laut; so laut höre ich in der Regel nur 10-15 Minuten täglich... doch genau dann nervt es gewaltig, wenn es bei dynamischen Passagen "Klack" macht!
(Der Wirkungsgrad der Cantons ist 88,7 DB / 1Watt/m)

Grüsse,
Diddl
Mister_Two
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 31. Mai 2005, 14:40
Die ganzen aus der Ergo Serie sind nicht gerade Wirkungsgradwunder und reagieren dankbar auf stabile Amps.

Schon mal über einen Tausch des Amps nachgedacht?
Wenn der doch noch neu ist, sollte sich doch sicher mit dem Händler reden lassen? Oder muss es Sony sein?
Gerade weil du doch ansonsten mit den LS zufrieden bist.
diddl4u
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 01. Jun 2005, 09:22
Ja, ich habe auch schon an andere Verstärker gedacht, bevor ich den Sony kaufte; doch um einigermassen Akzeptanz für die vielen Hifi-Geräte zu haben, die bei mir mittlerweile rumstehen, musste ich auch den optischen Ansprüchen entgegenkommen.

Somit habe ich nur noch Sony-QS-Geräte bei mir rumstehen, was wohl ab und zu ein Kompromiss erfordert, aber zu einem ansprechenden Gesamtbild beiträgt und von der Qualität bisher genügte.

Dass sich nun der TA-FB 940 nicht mit den Canton-Lautsprechern versteht, dünkt mich extrem komisch, da ich vorher einen viel schlechteren Verstärker aus einer Komponentenanlage( TA-D 705 ) mit 2x60 Watt bei 6 Ohm angeschlossen hatte und auch bei Pegel 8 nie Ausfälle hatte.

Wenn nun einfach die "Protection"-Schaltung zu sensibel reagiert; kann/soll man diese abschalten???
Albus
Inventar
#15 erstellt: 01. Jun 2005, 10:22
Tag,

die Protection müßte auf Toleranzen der Bauteile und daraus resultierendes Auslösungsverhalten durchgemessen werden sowie gegebenenfalls geändert werden. Oder, die Baugruppe müßte getauscht werden.

MfG
Albus
diddl4u
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 03. Jun 2005, 09:11
Hmmm... das ist wohl kein Heimwerkerjob, oder? Das gurkt mich jetzt etwas an, da ich den Verstärker gerade eben in der Rep. hatte


Mal schauen... sehr viel Geduld habe ich mit dem Schmarren nicht mehr... irgend etwas fliegt wohl bald raus: entweder der Verstärker oder die Lautsprecher!
Röhrender_Hirsch
Inventar
#17 erstellt: 03. Jun 2005, 09:31
Hallo,

ich würde zusehen, dass ich den Verstärker wieder loss werde. Es kann doch nicht sein, dass du gezwungen bist wegen dem schlappen Sony neue Lautsprecher zu kaufen?
Albus
Inventar
#18 erstellt: 03. Jun 2005, 09:44
Morgen,

eine irregulär reagierende Schutzschaltung (Protection-Modul) ist nicht auszuschliessen; ein anderer (englischer) Hersteller hat/hatte damit zu kämpfen (eine so genannte 'intelligente Protection') löste gar im Stillstand nach dem Einschalten aus, Grund unbekannt, mehrere Geräte eines Händlers waren gar davon betroffen. - Eine Werkstatt müßte doch bestimmen können, ob die Protection in diesem Exemplar von Verstärker sich im Einklang mit den Spezifikationen des Herstellers verhält oder nicht. Wenn nicht, dann ist's ein Garantiefall.

MfG
Albus
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