Focal Stellia: Auch geschlossen top?

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Hxnx_Wxxxxxxx
Gesperrt
#1 erstellt: 05. Okt 2020, 20:49
Liebe Kopfhörer Enthusiasten,
Ich würde gerne meine Erfahrungen mit dem Focal Stellia mit Euch teilen:
Ich besitze seit einiger Zeit den Elegia hauptsächlich wegen der bekannten Vorteile geschlossener Kopfhörer. Ich habe Kopfhörer immer nur als Kompromiss zum Hörer mit Lautsprechern betrachtet und daher nie wirklich geschaut, was in den letzten Jahren in dem Bereich alles passiert ist. Umso mehr war und bin ich vom leger Elegie überzeugt, zumal er sich z. B. In Verbindung mit dem Dragonfly auch hervorragend für mobile Anwendungen eignet
Dann habe ich mir „spaßeshalber“ mal den Utopia für eine Woche geliehen und war total geflasht: Diese unglaubliche Auflösung und der Detailreichtum - das war kein typischer „Kopfhörerklang“ mehr Sondern ein völlig neues und spannendes Hörerlebnis, Das meine Lautsprecher in dieser Form nicht bieten können. Selbst in 100 mal gehörten Stücken tauchten plötzlich nie gehört die Details auf. Aufnahmen, die sonst eigentlich eher nicht“ besonders gut“ gehalten, enthielten dennoch spannende Details und das machte unheimlich Spaß, auf Entdeckungstour zu gehen. Darüber hinaus nie unangenehm und tonal sehr ausgewogen. Einfach toll, wenn das jetzt auch noch ein geschlossener Kopfhörer wäre....
Daher hoffte ich, der Stellia Bitte die gleichen Gene und habe ihn auch ausführlich Im Vergleich hören können (KH Verstärker Focal Arche). Leider war das eine Enttäuschung Und deutlich geschlagen vom Utopia. Der ganze vorher beschriebene Zauber war nicht da. O. k., dass er in allen Qualifikation einen guten Tick besser als der Elegia war stimmt wohl aber das rechtfertigt noch nicht den mehr als dreifachen Preis. Fast erscheinen dann die 1000 € mehr für den doch noch mal gewaltigen Sprung „gerechtfertigt“. Man hat fast den Eindruck, dass sich Focal deshalb so viel Mühe mit der Optik des Stellia gegeben hat, weil sie wohl wussten, dass seine akustische Qualität nicht zum Preis passt.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen. Und kennt ihr einen wirklich guten geschlossene Kopfhörer, der an den Utopia rankommt?
Vincer
Stammgast
#2 erstellt: 06. Okt 2020, 02:42

Hans_Wilsdorf (Beitrag #1) schrieb:
Daher hoffte ich, der Stellia Bitte die gleichen Gene und habe ihn auch ausführlich Im Vergleich hören können (KH Verstärker Focal Arche). Leider war das eine Enttäuschung Und deutlich geschlagen vom Utopia. Der ganze vorher beschriebene Zauber war nicht da. O. k., dass er in allen Qualifikation einen guten Tick besser als der Elegia war stimmt wohl aber das rechtfertigt noch nicht den mehr als dreifachen Preis.

Den Stellia hatte ich schon zweimal bei mir Zuhause und nee, der teilt nun nicht wirklich
die Gene des Utopias.
Ich fand den Stellia ziemlich, ziemlich warm, dafür aber äußerst plastisch in der Darstellung
von Instrumenten und Stimmen.
Dafür andererseits etwas wenig breit in der Bühne, dafür bewies er gute Tiefe in der Staffelung.
Für 3000€ ist das natürlich ein Brett - ob er dies wert ist?
Nun, vieles ist beim Metier Audiokomponenten eher weit weg von der Realität,
am Ende muss man das selbst entscheiden.

Für mich gibt es nur einen T5(p) als direkten Stellia-Konkurrenten, wenngleich der dreimal weniger kostet.
Der klingt noch viel feinzeichnender und echter, dafür war der Stellia ziemlich beeindruckend in der Tiefenstaffelung.


Hans_Wilsdorf (Beitrag #1) schrieb:
Und kennt ihr einen wirklich guten geschlossene Kopfhörer, der an den Utopia rankommt?

nein.
Das wäre auch ein Ding, würde mir jemand sagen, dass irgendein geschlossener Kopfhörer besser sei als ein Utopia.
Physik kann man nicht austricksen - ein offener Kopfhörer wird in der Regel immer "besser" klingen.
Hxnx_Wxxxxxxx
Gesperrt
#3 erstellt: 06. Okt 2020, 08:33
[quote="Vincer (Beitrag #2)"][quote="Hans_Wilsdorf (Beitrag #1)"]
Das wäre auch ein Ding, würde mir jemand sagen, dass irgendein geschlossener Kopfhörer besser sei als ein Utopia.
[/quote]

Hallo Vincer,
vielen Dank für das Feedback. Kann ich gut nachvollziehen. Vor allem erschien der Tieftonbereich ggü. Utopia (dem ja zuweilen Basschwäche vorgeworfen wurde) deutlich weniger konturiert. Ein Kontrabass brummelte zwar tiefer, aber der Utopia löste viel besser die Konturen des Seiteninstruments auf (Bass bei KW wird m.E. sowieso überbewertet. Richtig Spass macht das für meinen Geschmack sowie nur mit Lautsprechnern ). Wichtiger beim KH ist mir da eher die harmonissche Abstimmung zum Mitel-und Hochtonbereich und auch das gelang dem Utopia auch besser.

Und ja, dass die Vorteile des geschlossenen Systems leider ihre klanlglichen Grenzen haben, hatte ich befürchtet. Gehört habe ich ihn noch nicht aber die praktisch baugleiche Version vom UltraSone Ed. 15 "Veritas" soll ja auch klanglich deutlich abfallen.

Laut einiger Tests ja Sennheiser mit dem HD 820 der Spagat gelungen zu sein?
user712
Stammgast
#4 erstellt: 06. Okt 2020, 09:43
Wenn Du die Möglichkeit hast, versuche den Mr. Speakers jetzt Dan Clark Audio Ether C zu hören. Ich kenne den Utopia leider noch nicht, aber jede Menge andere KH, auch den offenen Ether. Der Ether C könnte Deine Anforderungen vielleicht erfüllen. Dann bleibt auch noch Denon, die isolieren jedoch nicht sehr gut. Ich besitze den 7000er. Der neue 9200 soll sehr gut sein. Letztendlich fand ich den Audeze LCD XC auch sehr gut, ist aber etwas schwerer auf dem Kopf.
Hxnx_Wxxxxxxx
Gesperrt
#5 erstellt: 06. Okt 2020, 10:37
@User 712

Super vielen Dank für die vielen Tipps. Von Denon habe ich bereits den 9200er gehört. Im Bassbereich finde ich ihn etwas zu "dick" wobei es mir etwas an Auflösung (im Vergleich zum Utopia) fehlt. Naja, der kostet ja auch mehr als das Doppelte. Insgesamt aber ein sehr schön verarbeitetes Teil. Audeze wäre mal interessant. Schwer ist der Utopia auch - Gewicht verteilt sich aber gut.
Oyster70
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 06. Okt 2020, 11:30
Hallo,

Ich kann dem, was du geschrieben hast nur beipflichten. Aus diesem Grunde, habe ich mir ein Focal Clear geholt. Dieser zeichnet in den Höhen und Tiefen hervorragend, plastisch aber nicht zu weit. Der Bassbereich ist sehr Lineal und liefert tiefste feinstrukturierte Bässe, wenn sie in der Aufnahme vorhanden sind. Ich war sehr zufrieden, mir gefiel der Kopfhörer weitaus besser als der Stellia. Ergo, habe ich ihn gekauft und bin sehr zufrieden damit.
Ich kann nur empfehlen sich diesen höre auf jeden Fall einmal anzuhören.


Liebe Grüße
Frank


[Beitrag von Oyster70 am 06. Okt 2020, 11:31 bearbeitet]
Hxnx_Wxxxxxxx
Gesperrt
#7 erstellt: 06. Okt 2020, 13:00
Ja, ich finde auch, dass die Produktpalette von Focal gut aufeinander abgestimmt ist und offenbar der hauseigene Klangcharakter bei allen KH der Reihe wiedererkennbar zu sein scheint.

Elear, Clear und Elegia liegen, abgesehen von den grunds. systematischen Unterschieden m.E. auch tonal recht eng beieinander.

Immerhin schaffen ja viele High-End-Over-Ears inzwischen die Anbindung an mobile Geräte.
Schade ist eben nur, dass die großartigen Fähigkeiten z.B. des Utopia eben offenbar nicht anders realisierbar sind ohne, dass der Nachbar mithört bzw. man alle Umgebungsgeräusche wahrnimmt.

Vielleicht sind ja sogar In-Ears der beste Kompromiss??
trashman
Stammgast
#8 erstellt: 06. Okt 2020, 15:21

Hans_Wilsdorf (Beitrag #7) schrieb:
Ja, ich finde auch, dass die Produktpalette von Focal gut aufeinander abgestimmt ist und offenbar der hauseigene Klangcharakter bei allen KH der Reihe wiedererkennbar zu sein scheint.

Wenn man den Worten in diesem Video Glauben schenken kann, hat Focal mit dem neuen Modell "Radiance" kürzlich den bisher am wärmsten abgestimmten Hörer aus ihrem Hause herausgebracht.

https://www.youtube.com/watch?v=XQbdBn8uV_o

Grundsätzlich sehe ich es eher so: Wenn ein Hersteller mit verschiedenen Modellen auch unterschiedliche Klanggeschmäcker bzw. Hörempfindungen bedient, kann er damit mehr Kunden erreichen. Was nicht nur in seinem Sinne ist: Wenn mir das Design und die Verarbeitungsqualität eines Herstellers sehr gefällt, habe ich als Konsument somit höhere Chancen, in der Produktpalette das für mich Passende zu finden.


[Beitrag von trashman am 06. Okt 2020, 15:31 bearbeitet]
Hxnx_Wxxxxxxx
Gesperrt
#9 erstellt: 06. Okt 2020, 20:42

trashman schrieb:
Grundsätzlich sehe ich es eher so: Wenn ein Hersteller mit verschiedenen Modellen auch unterschiedliche Klanggeschmäcker bzw. Hörempfindungen bedient, kann er damit mehr Kunden erreichen. Was nicht nur in seinem Sinne ist: Wenn mir das Design und die Verarbeitungsqualität eines Herstellers sehr gefällt, habe ich als Konsument somit höhere Chancen, in der Produktpalette das für mich Passende zu finden.


Interessantes Video. Aber das ist wohl mehr ein nettes Gadget für Bentley Fahrer

Tatsächlich ist es eine Frage der Strategie des Herstellers. Ich denke beide Konzepte haben ihren Sinn. Wenn man möglichst viele Geschmäcker anspricht wird man irgendwann auch beliebig. Ich persönlich finde es sympathischer, sein Markenversprechen auch mit einem bestimmten Charakter zu verbinden.

Folgendes Video zum Utopia kann ich sehr gut nachvollziehen:
https://www.youtube.com/watch?v=ou6Gav-5aEs

In der Tat war es genau diese fantastische Fähigkeit, auch mikroskopische Details hörbar zu machen, die mich wirklich nachhaltig beeindruckt hat und wo der Stellia nicht mithalten konnte. Immerhin ist der Utopia schon vier Jahre alt und der Stellia noch recht neu. Erstaunlich, dass da doch offenbar wenig passiert ist.

EDIT Mod.: Quoting gefixt.


[Beitrag von Hüb' am 07. Okt 2020, 08:01 bearbeitet]
trashman
Stammgast
#10 erstellt: 07. Okt 2020, 00:18

Hans_Wilsdorf (Beitrag #9) schrieb:

Interessantes Video. Aber das ist wohl mehr ein nettes Gadget für Bentley Fahrer :D

Och, ich habe nicht mal ein Auto und finde den Hörer trotzdem ganz schick. Und als Besitzer eines Elegia kann ich durchaus nachvollziehen, dass man sich in manchen Hörsituationen auch mal ein etwas wärmer abgestimmtes Klangbild wünscht.


Hans_Wilsdorf (Beitrag #9) schrieb:
Tatsächlich ist es eine Frage der Strategie des Herstellers. Ich denke beide Konzepte haben ihren Sinn. Wenn man möglichst viele Geschmäcker anspricht wird man irgendwann auch beliebig. Ich persönlich finde es sympathischer, sein Markenversprechen auch mit einem bestimmten Charakter zu verbinden.

Einerseits ja, weil das für eine bestimmte Haltung spricht. Andererseits ist es mir auch nicht unsympathisch, wenn ein Hersteller bedenkt, dass Menschen eben nicht alle dasselbe Hörempfinden haben und die sonstigen Qualitäten (Design, Verarbeitung usw.) ja auch Kaufgründe sein können.


Hans_Wilsdorf (Beitrag #9) schrieb:
In der Tat war es genau diese fantastische Fähigkeit, auch mikroskopische Details hörbar zu machen, die mich wirklich nachhaltig beeindruckt hat und wo der Stellia nicht mithalten konnte.

Ich habe weder den Utopia noch z. B. einen Sennheiser HD 800 bisher gehört - und bin mir trotzdem sicher, dass die mit ihrem überbordenden Auflösungsvermögen nicht mein Fall, weil zu kühl und schlank abgestimmt wären. Und das sage ich als jemand, an dessen Kopfhörersammlung (s. Signatur) man erkennen kann, dass ich da durchaus eine gewisse Bandbreite habe.

Was das Design betrifft, ist der Utopia für mich allerdings mit der schönste Kopfhörer, den ich bisher gesehen habe.


[Beitrag von trashman am 07. Okt 2020, 00:25 bearbeitet]
Hxnx_Wxxxxxxx
Gesperrt
#11 erstellt: 07. Okt 2020, 10:15

trashman (Beitrag #10) schrieb:
Ich habe weder den Utopia noch z. B. einen Sennheiser HD 800 bisher gehört - und bin mir trotzdem sicher, dass die mit ihrem überbordenden Auflösungsvermögen nicht mein Fall, weil zu kühl und schlank abgestimmt wären. Und das sage ich als jemand, an dessen Kopfhörersammlung (s. Signatur) man erkennen kann, dass ich da durchaus eine gewisse Bandbreite habe.

Also das nehme ich durchaus anders war. Ich habe selbst den Elegia und finde ihn nicht zu kühl oder steril - Das ist natürlich wie immer Geschmackssache. Der Utopia schafft meiner Meinung nach den Spagat zwischen natürlichen Klangfarben mit extrem hoher Analytik aber eben nicht zum Preis einer metallischen Härte und Schärfe. Tonal immer angenehm. Bass sehr konturiert aber, wohl nicht vergleichbar m. LCD 4 o.ä. . Selbst bei höchstwertigen Hifikomponenten, so meine Erfahrung, ist das oft ein Trade-of und beides zusammen selten zu haben.
Wichtig ist sicher auch, welchen Kopfhörer Verstärker du verwendest. Ich höre an einem VV v. Accuphase, der iA eher neutral bis warm klingt.

EDIT Mod.: HF-Code gefixt.


[Beitrag von Hüb' am 07. Okt 2020, 14:25 bearbeitet]
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