Herbert bitte aufpassen ! C-Frage Styroflex austauschen gegen MKS4 oder andere Typen ?

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stern71
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jan 2006, 00:24
Hallo,

Nachdem ich mein Lafayette endlich zu laufen gebracht habe ist er gestern wieder verstummt.
Schuld war ein Styroflexkondensator (wahrscheinlich mangelnde Spannungsfestigkeit) der den Geist aufgegeben hatte.
Ergo, neuen rein und alle wieder im Lot.
Jetzt zu meinen Fragen:
(speziell an den Kondensator-Experten Herbert der eine schöne Erklärung hier:
http://www.hifi-foru...=573&back=&sort=&z=3
hinterlegt hat).

Wie gut und zu welchen Zwecken eignen sich Styrofleykondensatoren in Röhrenverstärkern?
Wie gut schneiden sie im Vergleich zu anderen Typen ab?
Was bewirkt ein guter Folienkondensator als Bypass an der Kathodenkombination ?

Ich bin nämlich dabei dem Amp noch eine gründliche Kondensator Kur zu verpassen.
Als Koppelkondensatoren wurden von meinem Vorbesitzer die Styroflextypen eingelötet.
Jetzt bin ich fast drauf und dran diese gegen hochwertigere zu wechseln.

Zufällig heute im Zeitungsregal gestöbert und die aktuelle "Klang & Ton" überflogen.
Dort wurde eine Optimierung eines Amps beschrieben.
Ich kann leider nicht mehr sagen um welches Modell es sich handelt.
Auf alle Fälle würde die originlen Kondensatoren gegen Zinnfolietypen ausgetauscht.
Da hab ich doch bei Herbert mal was zur besch... Leitfähigkeit gelesen.
Und Mikrofoniearm wegen dem trägen Zinn! alles Quatsch ?
Wer hat denn nun Recht.
Immer wieder bauen selbst Firmen Ölpapiertypen in Ihren Verstärkern ein.
In vielen Beiträgen liest man von den guten Eigenschaften dieser Kondensatoren.
Das beist sich leider mit der Meinung vom Herbert in Bezug auf den hohen Verlustwinkel.
Außerdem wurden im beschriebenen Amp die Gleichrichterdioden 1N4007 gegen irgenwelche UF4007 ausgetauscht.
Was sind den das für Dinger und was soll der Wechsel auf den neunen Gleichrichtertyp bewirken ?

Man was soll man nur machen auf wen soll man höhren.
Schwindeln uns die Zeitungen auch schon an ?
Wer hat Erfahrungen mit dem Austausch von Koppelkondensatoren und kann mir ein paar Tips geben ?

Vielen Dank, Heiko !
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 05. Jan 2006, 00:51
Hallo Heiko,
die WIMA MKS oder MKP sind sehr gut, ich bin fest davon überzeugt, würden diese Kondensatoren ein Vielfaches kosten, würden sie in allen High End Blättchen als das absolute Optimum gepriesen.

Selbst habe ich die MKS verbaut, die Kondensatorfrage hat mich auch beschäftigt, deshalb habe beschlossen die Koppelkondensatoren mit Glimmer C's zu brücken.

Mit viel guten Willen kann man das Klangbild als etwas offener beschreiben, unverändert könnte aber auch sein

Unterm Strich würde ich sagen, lieber das Geld für irgendwelche exotische Kondensatoren sparen und in wirklich gute Übertrager anlegen, das bringt mit Sicherheit mehr.

Gruß
Manfred
Stefan3500
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Jan 2006, 11:59
elektrisch betrachtet sind styroflex bereits sehr hochwertig.
Bei Röhrenamps kommt der gute Klang aber wohl zu einem gewissen Teil von "schlechten" Bauteilen.Mit Perfektionismus
(im Sinne von "geringstmögliche Verluste" )kommt man da wohl nicht weiter.
Kleines Beispiel:
In meinem K+H VS-55 sind auch an Klangrelevanten Stellen Keramik C's eingebaut. Das ist nach Allgemeiner Auffassung der schlechteste Kondensatortyp (wird höchstens noch von rauhen Elkos übertroffen). Und das Teil klingt richtig gut
Ich würde bei der Originalbestückung bleiben, um den Original Klang zu erhalten.

Wenn ich nen Amp neu bauen würde , würde ich auch bessere C's nehmen. Aber bei bewährten Konstruktionen würde ich eher nicht viel ändern.

Gruß
Stefan
RoA
Inventar
#4 erstellt: 05. Jan 2006, 12:33
Hallo Heiko,

Styroflex-Kondensatoren eignen sich sehr gut für Hifi und werden z.B. in der Klangregelstufe oder RIAA-Entzerrern eingesetzt. Sie haben recht geringe Toleranzen (z.B. 2,5%), deshalb muß man je nach Anwendung nicht groß selektieren. Allerdings sind sie meist nicht besonders spannungsfest, d.h. sie vertragen nur so ca. 100V und die erhältlichen Kapazitäten bewegen sich eher im Bereich Piko-Farad. Als Koppelkondensator sind sie daher wohl nicht so gut geeignet, es sei denn, man findet Typen, die bis 400V gehen und ausreichende Kapazitäten aufweisen, damit könnte es dann gehen. Mit guten Folienkondesatoren, z.B. Wima MKP oder MKS, kann man eigentlich nichts falsch machen. Preiswert und gut. In irgendeinem Audio oder Stereo war bei einem Verstärkertest mal zu lesen: Statt preiswerter Standardware verbaut der Hersteller edle Kondensatoren von Wima. Es waren MKS-4.

Gruß,
Rolf
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 06. Jan 2006, 22:25

stern71 schrieb:
Hallo,

Nachdem ich mein Lafayette endlich zu laufen gebracht habe ist er gestern wieder verstummt.
Schuld war ein Styroflexkondensator (wahrscheinlich mangelnde Spannungsfestigkeit) der den Geist aufgegeben hatte.
Ergo, neuen rein und alle wieder im Lot.
Jetzt zu meinen Fragen:
(speziell an den Kondensator-Experten Herbert der eine schöne Erklärung hier:
http://www.hifi-foru...=573&back=&sort=&z=3
hinterlegt hat).

Wie gut und zu welchen Zwecken eignen sich Styrofleykondensatoren in Röhrenverstärkern?
Wie gut schneiden sie im Vergleich zu anderen Typen ab?
Was bewirkt ein guter Folienkondensator als Bypass an der Kathodenkombination ?


Servus Heiko,

nachdem ich im Threadtitel namentlich genannt bin, ein paar Kommentare von mir:

- Styroflexkondensatoren (eine Marken- und keine Materialbezeichnung) sind zunächst einmal hochwertige Folienkondensatoren.
- Diese Kondensatorgattung zeichnet sich durch geringe Kapazitätstoleranzen gepaart mit einem geringen Temperaturkoeffizienten aus.
- Deswegen wurden und werden Styroflexkondensatoren eigentlich vorwiegend in frequenzbestimmenden Stufen (z.B. Oszillatoren, Filter etc.) eingesetzt.
- Ein Einsatz als Koppelkondensatoren ist (u.a. wegen der relativ niedrigen Kapazitätswerte) eher nicht die Domäne von Styroflexkondensatoren.
- Styroflexkondensatoren glänzen in der Regel nicht durch große Strom- und Spannungsbelastbarkeit.

Aus all diesen Gründen würde ich Styroflexkondensatoren nicht als Koppelkondensatoren in Röhrenverstärkern einsetzen. Hier gibt es besser geeignetes Material (z.B. WIMA MKS4).

Ein guter Folienkondensator (z.B. WIMA MKP10) parallel zum Kathodenelko, dessen Kapazitätswert ca. 1/100 des Kathodenelkos beträgt, wird im Bereich hoher Frequenzen (ab ca. 2[kHz]) den ESR (Equivalent Series Resistance) der Gesamtkombination verbessern. Dies kann sich (muß aber nicht) im Bereich der Höhenwiedergabe positiv auswirken.


Grüße


Herbert
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