E88cc/6922/E188cc (7308) welche klingen am besten?

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meidemich
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Mai 2006, 09:03
Aloha zusammen, da ich immer noch an meinem Graaf Venticinque rumbastel würde es mich interessieren wie die verschiedenen Röhrentypen nach euren Meinungen Klingen.
Ich habe folgende Röhren für meine Vorstufe getestet und werde mal eine Klangbeschreibung geben.

E88cc 6922 Premium selected von TAD
Sehr heller Klang
Wenig Dynamik
Präzise
Trockener Bass
Wenig wärme, dadurch wenig Mitte (Stimmen waren nicht nah genug)
Sehr analytischer punktgenauer Sound

Siemens 7308 D82 Made in USA Sylvania
Präzise
Gute Dynamik
Gute Mitte mit dem Schuss Wärme
Bass war mir ein bisschen zu Weich
Guter Präziser Sound , sehr genau mit einen guten Schuss Wärme

6922 Jan Sylvania
Nicht sehr präzise
Schwammiger Bass
Gute Mitte mit dem Schuss Wärme
Der Sound der Jan Röhren war mir nicht genau genug, da der schwammige Bass viel übertönte.

Sovtek 6922
Präzise
Gute Dynamik
Trockener Bass
Gute Mitte mit dem Schuss Wärme
Höhen leider ein bisschen zu Scharf
Die Sovtek spielt super dynamisch mit geilen Stimmen, aber sie ist im Höhenbereich manchmal sehr scharf.

Da ich noch nach meiner perfekten Vorstufen Röhre suche, würden mich eure Beschreibungen bzw. Erfahrungen bei dem Wechsel der Vorstufenröhren interessieren. Auch die Klanglichen Beschreibungen von anderen E88cc/E188cc/6922 Röhren könnt ihr hier posten. Mich würden Klangbeschreibungen von EH – Röhren/ JJ- Röhren / Phillips Miniwatt/ Sylvania-Röhren / halt alle anderen Fabrikate interessieren.
Gruß Ingo
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Mai 2006, 15:15
Hallo Ingo,
ich befürchte, dass Du keine wirklich aussagekräftige Antwort bekommen wirst, weil es die in dieser Form kaum gibt.
Röhrenklang ist bekanntlich eine Folge des Klirrs. Und der Klirr ist eine Folge der Kennlinienkrümmung. Und die Unterschiede in der Kennlinienkrümmung sind einerseits Datenstreuungen, andererseits ungenügendes Einhalten der Produktevorgaben und drittens möglicherweise noch Röhrenalterung.
Wenn ein Gerät so gebaut ist, dass es die Datenveränderungen durch Röhrenalterung und Datenstreuung auffängt, ist eine entsprechende Gegenkopplung vorhanden, welche auch den Klirr deutlich reduziert.
Wenn das Gerät keine solche stabilisierende Gegenkopplung besitzt, wirken sich Datenstreuungen erheblich aus.

Ich will damit klarstellen, dass zunächst die Schaltung des Gerätes darüber entscheidet, wie stark sich Kennlinienkrümmungen auswirken. Wenn mann denn solche Hörtests durchführen will, muss das immer mit dem selben Gerät geschehen. Und je nach Auslegung können dann die Datendifferenzen im einen Gerät den einen und im anderen Gerät den anderen Effekt haben. Man müsste also für objektive Vergleiche die Gerätedaten mit den verschiedenen Röhren ausmessen und diese dann vergleichen.
Wenn also User A ein Gerät X hat und User B ein Gerät Y, so können die gleichen Röhren unterschiedliche Klirranteile liefern und damit einen unterschiedlichen Klang generieren.
Wenn aber User C und D Geräte haben, die entsprechend stark gegengekoppelt sind und deren Schaltungsauslegung auf beste Messdaten und damit geringsten Klirr ausgelegt sind, werden sich erst bei extrem abweichenden Röhren (alte Funzeln oder falsche Typen) deutliche Klangunterschiede ergeben.

Es ist daher meiner Erfahrung nach nicht pauschal möglich, einer bestimmten Röhre einen bestimmten Klangcharakter zuzuordnen. Was man zuordnen kann ist die Tatsache, dass es Geräte gibt, die mit den üblichen Datenstreuungen nicht zurande kommen. Und das wäre ein Grund, sich von dem "guten" Stück zu trennen.
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Mai 2006, 15:43
@ richi:

Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann bist du der Meinung, daß Röhren an qualitativ ansprechender Elektronik, etwas übertrieben gesagt, "alle gleich klingen"?

Dir ist aber schon klar, daß du damit dem hier (und anderswo) sehr beliebten "Tube-rolling" die Grundlagen entziehst?



Ich könnte dem allenfalls meine Hör-Erfahrungen mit einer Handvoll verschiedener 6922er in meinem Cayin-Player entgegenstellen, wo ich doch erstaunliche Unterschiede wahrnehme.
Streiten würde ich mich darüber aber nicht, und ob meine Eindrücke auf andere Geräte an anderen Ketten übertragbar wären, da bin ich mir auch nicht so sicher...
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Mai 2006, 16:32
Ich will beileibe nichts und niemandem die Grundlage entziehen, wenn es denn eine gibt, die diesen Namen verdient.

Dass es Röhren-Unterschiede gibt, ist kein Geheimnis. Und diese Unterschiede sind meistens gewollt. Daher gibt es eine ECC81, eine ECC82 und eine ECC83. Wenn sich diese Dinger an ihren "Stammbaum" halten, sind sie innnerhalb ihrer Sippe nicht sehr unterschiedlich. Wenn sie aber aus einer "Bastardenfabrik" kommen, wo man halt gerade verbaut, was da ist (sowas könnte es ja auch geben), so sind plötzlich die Röhren nicht mehr das, was drauf steht.

Ich habe hier kürzlich einen Link gesehen, der genau zu so einer Hörtest-Seite geführt hat.
Dass da mit verschiedenen Geräten verschiedene Röhren getestet wurden, ohne dass man erfahren hat, welcher Tester mit welcher Röhre an welchem Gerät zu welchem Ergebnis gelangte, ist das Eine. Das viel entscheidendere war doch, dass man da in einer Schaltung für eine ECC83 auch mit E88CC und ECC82 operiert hat. Dass dies klangliche Unterschiede ergibt, ist so klar, wie wenn Nachbars Kuh plötzlich so gequählt kling, wenn ich sie in die Hundehütte sperre.

Solcher Unsinn gehörte bestraft. Und weiter weiss man, dass Unterschiede hörbar sind, wenn sie mit einer unterbruchslosen Umschaltung erfolgen. Man müsste also hier zwei identische Geräte auf exakt die gleiche Lautstärke bringen und dann zwischen diesen im Blindtest umschalten. Ich behaupte, dass (sofern es keine Bastard-Röhren sind) Unterschiede da kaum auszumachen wären. Mit Sicherheit nicht, wenn es Geräte sind, die röhrengerecht gebaut sind.
Wenn man aber weiss, dass sich die Verstärkung mit dem Alter der Röhre verändert und man jetzt einfach die Röhren umstöpselt, was ja schon nicht unterbruchslos geht, ohne die Lautstärke auszukorrigieren, muss man sich entweder wundern, dass Unterschiede hörbar sein sollen (wenn die Lautstärke per Zufall gleich geblieben ist), weil sie für einen nicht unterbruchslosen Vergleich zu gering sind, oder man muss sich nicht wundern, dass Unterschiede (besonders mit anderen Röhrentypen) hörbar werden, wenn die Lautstärke um mehr als 3 dB differiert.
Und diese Unterschiede kommen wirklich nur bei Fehlkonstruktionen zum Tragen.

Wenn wir also hier eine Grundlage hätten, die als solche bestehen kann, würde ich die Unterschiede hören und bestätigen, denn sie wären messbar.
Wenn aber ungegengekoppelte Verstärker (war bis etwa 1948 mehrheitlich der Fall) als Testobjekte verwendet werden, ist es reiner Zufall, was da raus kommt. Solche Dinger als Basis zu nehmen, widerstrebt mir im Innersten.
Noch schlimmer ist die Mörderschaltung dieses Kopfhörerverstärkers http://www.b-kainka.de/roehren/roehren2.htm
der hier auch schon vorgestellt wurde.
Wenn also derartiger technischer Mumpiz als Grundlage genommen wird, ist es tatsächlich unvermeidlich, dass ich dieser Diskussion die Grundlage entziehe.
meidemich
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Mai 2006, 17:39

richi44 schrieb:
. Ich behaupte, dass (sofern es keine Bastard-Röhren sind) Unterschiede da kaum auszumachen wären. Mit Sicherheit nicht, wenn es Geräte sind, die röhrengerecht gebaut sind.
Wenn man aber weiss, dass sich die Verstärkung mit dem Alter der Röhre verändert und man jetzt einfach die Röhren umstöpselt, was ja schon nicht unterbruchslos geht, ohne die Lautstärke auszukorrigieren, muss man sich entweder wundern, dass Unterschiede hörbar sein sollen (wenn die Lautstärke per Zufall gleich geblieben ist), weil sie für einen nicht unterbruchslosen Vergleich zu gering sind, oder man muss sich nicht wundern, dass Unterschiede (besonders mit anderen Röhrentypen) hörbar werden, wenn die Lautstärke um mehr als 3 dB differiert.
Und diese Unterschiede kommen wirklich nur bei Fehlkonstruktionen zum Tragen.

.


Aloha ztusammen,
also ich bin kein Techniker im Elektronikbereich, aber meine Ohren funktionieren eigentlich noch ganz gut
Bei meinem Verstärker habe ich die oben beschrieben Röhrensätze alle neu gekauft, alle Röhrensätze habe ich eine woche lang eingespielt. Jeder Röhrensatz hat einen komplett anderen Klang, dieses ist sehr deutlich hörbar.Ich höre ob sich eine Bühne darstellt und der Sänger 20m weit weg ist,oder ob ein Bass trocken oder Schwammig klingt, auch ist es hörbar ob die Höhen seidig oder scharf klingen. Auch ist es hörbar ob es analytisch oder warm klingt.Ich glaube darum, dass jede Röhre seinen eigen Klangcharakter hat und dieser ist deutlich hörbar, ich wollte mit diesen thread mal herausfinden welche Erfahrungen andere Röhrenverstärker - User mit ihren Röhrensätzen gemacht haben und keine Technikdiskussion anfangen, mich interesiert es halt welche
Klangeigenschaften Gewisse Röhrensätze haben,um mir Tipps zu holen mit welchen Röhren ich meinen Verstärker optimieren kann.

MFG
Ingo


[Beitrag von meidemich am 16. Mai 2006, 18:18 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Mai 2006, 18:16
Ich kann mir vorstellen, das Du Unterschiede gehört hast, wobei Dynamikunterschiede nicht möglich sind, denn die Dynamik ist per Definition die Lautsärkedifferenz eines Musikstücks zwischen lautester und leisester Stelle, und die ändert sich nicht, weder durch andere Röhren noch sonst etwas, ausser Du würdest einen Limiter oder Expander einschlaufen. Aber dies nur so am Rande.
Ebenso ändert sich der Frequenzgang nicht hörbar. Was sich ändert (und darauf habe ich hingewiesen) ist der Klirranteil. Und dieser ist eigentlich mehr von der natürlichen Datenstreuung abhängig als vom Fabrikat. Nehmen wir eine Kenngrösse einer ECC83: der Ri. Der beträgt per Definiton unter den (im Datenblatt angegebenen Voraussetzungen) 62,5k.
Zulässig sind bei neuen Röhren Abweichungen von rund 10%. Das gilt für alle Hersteller. Somit ist es doch innerhalb dieser Bandbreite bei jedem Hersteller möglich, solche oder andere Röhren zu bekommen.
Und dann gibt es die weitere Abweichung als Folge des Alters. Diese kann noch grösser ausfallen, ist aber auch nicht Gegenstand einer markenspezifischen Differenz.
Und letztlich gibt es "Bastardröhren", die sich an nichts halten. Diese gehören eindeutig in die Tonne.

Wenn Du also an Deinem Gerät Unterschiede festgestellt hast (müsste nachgemessen werden), so ist Dein Gerät nicht in der Lage, die natürliche Streuung durch entsprechende technische Massnahmen auszugleichen (Gegenkopplung, automatische Arbeitspunkt-Stabilisierung). Die Unterschiede zwischen seriösen Fabrikaten liegt alleweil innerhalb der normalen Datenstreuung.
Das würde bedeuten, das Dein Gerät zwar (vom Preis her?) highend ist, aber die röhrenspezifischen Grundlagen wie eben die Toleranz gegenüber der Röhrentoleranz missachtet.
Und wenn dem so ist, so wirst Du von anderen Usern, die andere Geräte nutzen, keinesfalls übereinstimmende Aussagen erhalten.

Wenn also Deine Gerätschaft auf Röhren reagiert, dann such Dir halt das Zeug aus, das dann nach Deiner Ansicht am besten klingt (auch wenn es gegebenenfalls stärker klirrt). Du kannst Dich aber nicht auf fremde Klangaussagen verlassen, weil sie unter anderen Umständen festgestellt wurden, also mit anderen Geräten, und daher nicht vergleichbar sind.
expo
Stammgast
#7 erstellt: 16. Mai 2006, 19:20
Hallo meidemich,
ich habe die 6922 Premium selected von TAD in meinem Vincent CD S6 sowie eine 12AX7 u.eine 12AU7A von TAD.
Und in meinem VR70E habe ich auch E34L CZ Röhren von TAD.

Meine Klangbeschreibung würde als sehr präzise und dynamisch
bezeichnen:trockener Bass,sehr gute mitte, warmer klang und sehr gute auflösung im Hochtonbereich.Mit welchen Lautsprechern hörst du?
Ich mit Exponentialbasshönern.

mfg.expo
meidemich
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Mai 2006, 20:25
aloha expo,
ich höre mit Cabasse Iroise 500 Lautsprechern, die TAD habe ich auch in meinem Graaf Venticinque getestet, war mit ihnen aber nicht so ganz zufrieden, da der Graaf Verstärker sehr hoch abgestimmt ist, waren mir diese Röhren einfach zu Hoch, aber im Vincent cd6 kann ich mir die TAD schon ganz gut vorstellen, da der Vincent Orginal mit Jan Phillips Röhren ausgestattet ist und diese bei vielen Leuten die ich kennen im Vincent einen zu schwammigen und nicht ganz präzisen bass verursacht haben.

Gruß Ingo
expo
Stammgast
#9 erstellt: 16. Mai 2006, 21:23
Hallo meidemich,
da hast allerdings recht der Vincent hat zwei Probleme

1. der überdimensonierte Netzfilter in der Stromversorgung den
habe ich rausgegebaut.

2.die Schaltdioden im Netzteil habe ich gegen 20 mal schnellere ausgtauscht(BYV 38)dann klingt er richtig geil.....

mfg.expo
EL3010
Stammgast
#10 erstellt: 16. Mai 2006, 22:42
Hallo Ingo ,
vielleicht hilft dir das hier weiter :

http://www.hktubeaudio.homestead.com/files/6DJ8.html

MfG , Rudolf .
meidemich
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Mai 2006, 08:41
[quote="EL3010"]Hallo Ingo ,
vielleicht hilft dir das hier weiter :

[url]http://www.hktubeaudio.homestead.com/files/6DJ8.html[/url]

Hallo Rudolf, danke für den Link mein Englisch ist zwar nicht das beste aber ich fand in schon interesant aber dort hat natürlich eine Siemens CCa das absolute
Rennen gemacht, diese Röhre kostet als matched pair um die 300€ alte Produktion halt, ein bisschen zuviel Geld für die Röhren um Sie einfach mal so zu testen . Habe auch noch einen Link gefunden wo einer verschieden Röhren für die Vorstufe im V40 von Octave getestet hat, dieser Bericht ist bestimmt auch für andere Röhrenjunkies interesant.

[/url]http://www.octave.de/forum/messages/5690.html[url]

Nach dem durchlesen dieses Berichts kann ich mal wieder nur den Technikern wiedersprechen, da die Erfahrungen bei dem Test im Octave V40 mit meine Erfahrungen im Graaf Venticinque sehr stark ähneln was die Beschreibung der Jan Phillips 6922 so wie der Sovtek 6922 Tubes betrifft. Also habe Röhren doch einen Klangcharakter der in vielen Geräten gleich ist
Oder heiß es immer noch das Graaf sowie jetzt auch Octave nur Schrott bauen da dort unterschiede im Klang an den Röhren festzustellen ist???

Gruß Ingo


[Beitrag von meidemich am 17. Mai 2006, 08:44 bearbeitet]
meidemich
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 17. Mai 2006, 08:58
Aloha zusammen,
habe mir gerade bei tubettown.de eine JJ 6922 / E88CC / 6DJ8 Selected Gold bestellt, werde die Klangbeschreibung der JJ Röhre nachliefern. Das testen geht weiter

Gruß Ingo
meidemich
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Mai 2006, 20:37
aloha zusamen,
hier die Beschreibung der JJ 6922 / E88CC / 6DJ8 Selected Gold :

präzise
gute klare Höhen
trockener direkter Bass
sehr warm, d.h. super Mitte die Stimmen sitzen einen auf dem Schoß
super Bühne, auch die hintergrundmusik wird nicht von der Mitte überschattet.

diese Röhre ist bisher die beste in der Vorstufe die ich an meinen Amp gehört habe, also wer auf warmen Röhrensound steht, die Stimmen liebt (bis zur Gänsehaut) und den Bass trocken mag, wird mit ihr glücklich werden.Die Röhre hat das gute einer Jan Phillips, aber nicht den negativen Bass der Jan Röhre(schwammig), auch ist sie viel präziser als die Jan Tube.

Aber trotz allen das testen geht weiter, habe gerade phillips miniwatt e188cc Röhren im Augenschein(alte NOS Röhren)denen man(n) nur gutes nachsagt, Tuberolling coming Home

Also beschreibt doch mal eure Erfahrungen, bin neugirig ob es noch ein paar bekloppte gibt.

Gruß Ingo


[Beitrag von meidemich am 24. Mai 2006, 20:38 bearbeitet]
DB
Inventar
#14 erstellt: 25. Mai 2006, 09:34
Hallo,


meidemich schrieb:

Nach dem durchlesen dieses Berichts kann ich mal wieder nur den Technikern wiedersprechen, da die Erfahrungen bei dem Test im Octave V40 mit meine Erfahrungen im Graaf Venticinque sehr stark ähneln was die Beschreibung der Jan Phillips 6922 so wie der Sovtek 6922 Tubes betrifft. Also habe Röhren doch einen Klangcharakter der in vielen Geräten gleich ist :?


nun, ich würde mal ruhigen Gewissens davon ausgehen, daß ein Großteil der heutigen Röhrenverstärker so gestaltet ist, daß er a) "nach Röhre klingt" und b) dadurch auch die leicht unterschiedlichen Eigenschaften von Röhren unterschiedlicher Hersteller hörbar werden läßt.

Es geht natürlich auch anders, bedeutet aber Aufwand, siehe V69. Den würde ich trotz seines stattlichen Alters wirklich zu den ausgezeichnet entwickelten Verstärkern zählen. Im Studiobetrieb konnte man sich nicht solche Färze leisten, von 25 Herstellern die Röhren zu bestellen und dann rumzuprobieren. Die Geräte mußten bis zum Lebensdauerende der Röhren ihre propagierten Daten einhalten!
Aber für den Heimgebrauch wird wohl das oben beschriebene Verhalten auch ausreichen.

MfG

DB
Martino16
Neuling
#15 erstellt: 18. Feb 2015, 16:53
Werte Röhrenkenner,

bin ein Röhrenanfänger und habe jetzt einen gebrauchten TAC K-35 Röhrenverstärker, den ich an DCM TF-600 Boxen betreibe. Die haben ein wohl ein "amerikanisches Klangbild", also eher rund, warm und voluminös. Das klingt schon recht schön und sehr räumlich, sie sind aber keine Transparenz-Künstler.
In dem TAC K-35 sind jetzt 4 EL-34 von Tungsol und Vorstufenröhren von JJ ich glaube ECC 81/82 eingebaut.
Es sollen laut Hersteller Röhren des Typs 1x 12AX7 / 2x 12AU7 eingesetzt werden.

In den Höhen könnte der Klang mehr Auflösung und Luftigkeit und Durchsichtigkeit vertragen. Das klingt mir so zu nüchtern.
Hatte vorher einen ausgeliehenen Cayin MT-34 L Verstärker getestet, der lieferte insbesondere bei akustischen Gitarren und Klavier diese spärischen luftigen Höhen. Einfach toll! Bei Stimme vielleicht etwas zu fokussiert und manchmal etwas zu hell.

Meine Frage: Mit welchen Röhren könnte ich da mein Glück versuchen, um dem Klang mit dem [b]TAC K-35[/b mehr Luftigkeit und Transparenz zu geben?
Sind eigentlich die Vorstufen-Röhren klangentscheidener oder ist das eine Kombinationsfrage von Endstufen und Vorstufenröhren.

Für eure Tuning-Tips dankt Euch
Martin
GüntherGünther
Inventar
#16 erstellt: 18. Feb 2015, 17:14
Hallo,

tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber eine ECC83 (alias 12AX7), eine ECC82 (alias 12AU7) und eine EL34 klingen immer gleich.
Ich zitiere gern Richi44 - "Er [ein Verstärker] soll doch nichts weiter sein als ein Stück Draht, das verstärkt."

Sicher gibt es zwischen EL34, 6L6 und anderen Röhren Klangunterschiede, aber zwischen 2 Röhren gleichen Typs sicher nicht. Die Toleranzen sollte man eigentlich nicht hören können. Nimm also einfach gute Standardware - denn Qualität wäre mir wichtiger als Klang.

- Tung Sol 12AX7
- JJ ECC802s
- SED EL34 (wenn Du noch welche erwischst) oder behalte deine Tung Sol.

Grüße, Thomas
Tucca
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 18. Feb 2015, 19:37
Hallo Martin,

die klanglichen Unterschiede, die Du beschreibst und die sich mit den Beschreibungen in der "Fachpresse" decken, siehe TAC K35 und Cayin MT35L, sind - wie Thomas bereits beschrieben hat - nicht auf unterschiedliche Röhrenfabrikate zurückzuführen, es sei denn, die verbauten Röhren verdienen aufgrund von zu hohen Toleranzen ihre Bezeichnung nicht.
Mit größerer Warscheinlichkeit ist der Unterschied auf die Ausgangsübertrager bzw. die Auslegung der Gegenkopplung zurückzuführen. An letzerer Schraube ließe sich sicher drehen, entsprechende Sachkenntnis vorausgesetzt.

Grüße,

Michael
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 18. Feb 2015, 20:07
Hi Martin,

statt der ECC83 steckt also eine ECC81 im Sockel?
dass solltest du schon richtig stellen, denn eine 81 mit den Bauteilewerten der 83 ist mit ihrem Arbeitspunkt irgendwo, nur nicht im optimalen Bereich.
Von JJ gibt´s die ECC83S, iss ne Spanngitterröhre, vielleicht rauscht´s auch noch einen Tick weniger.

Hans
pragmatiker
Administrator
#19 erstellt: 19. Feb 2015, 00:00

tinnitusede (Beitrag #18) schrieb:
Von JJ gibt´s die ECC83S, iss ne Spanngitterröhre, vielleicht rauscht´s auch noch einen Tick weniger.

Im Hochpegel / Live-Level Bereich: Sicher nicht.

Grüße

Herbert
Martino16
Neuling
#20 erstellt: 19. Feb 2015, 00:15
Also es sind in der Endstufe 4 Tungsol EL-34-B eingesetzt.

In der Vorstufe (schaue auf den leeren Karton, müßte den TAC nochmal öffnen, um den Typ zu überprüfen) sind links eine JJ ECC82 und rechts eine JJ ECC81 eingesetzt. Mittig müßte ich mal nachschauen, was da eingesetzt ist. Wofür ist die mittige Röhre eigentlich?

Mit dabei sind auch noch für die Endstufe die Original-Röhren von TAC mit der Bezeichnung EL-34 -B von Shuguang. Die könnte ich ja mal ausprobieren, um zu hören, was sich evtl. ändert. Habe ja als Erleichterung eine Auto-Bias mit an Bord.

Ich bräuchte also besser zwei ECC82 (alias 12AU7) statt eine ECC81 und eine ECC82?

Gibt es eigentlich irgendwelche Gefahren, wenn ich meine 6 Ohm-Boxen mal an den 4 Ohm-Anschluß anschließe?
Bringt die Variante mit dem Experimentieren der Vorstufenröhren mehr oder der Tausch der Endstufen EL-34?

Grüße Martin


[Beitrag von Martino16 am 19. Feb 2015, 00:43 bearbeitet]
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 19. Feb 2015, 00:35
bei der Position Links und rechts vor den beiden EL34 wird es sich um die Phasenumkehrstufe handeln, da sollten schon mal die gleichen rein, die mittige wird die ECC83 für die Vorstufe sein, jeweils ein System pro Kanal,

Hans
Tucca
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 19. Feb 2015, 00:46
Nabend Martin,

Ich bräuchte also besser zwei ECC82 (alias 12AU7) statt eine ECC81 und eine ECC81?

Wie Du schon weiter oben sehr treffend festgestellt hast:

Es sollen laut Hersteller Röhren des Typs 1x 12AX7 / 2x 12AU7 eingesetzt werden.

Nur so kannst Du Dir anhören, was der Entwickler sich bei der Konzeption des Verstärkers gedacht hat.

Bringt die Variante mit dem Experimentieren der Vorstufenröhren mehr oder der Tausch der Endstufen EL-34?

Kommt darauf an, was du unter "bringt mehr" verstehst: Wenn Du die falsche(n) Vorstufenröhre(n) stöpselst, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlanpassung recht hoch, für eine klangliche Veränderung ebenso. Evtl. handelst Du Dir auch noch eine Beschädigung Deines Gerätes ein.
Bei einem Endröhrentausch EL34 gegen EL34 sollten die Unterschiede marginal sein.

Ausprobieren, berichten!

Grüße,

Michael
GüntherGünther
Inventar
#23 erstellt: 19. Feb 2015, 00:57
Hallo,

bau das rein, was reingehört, also ECC83 und ECC82.

einen 6R LS am 4R Anschluss zu betreiben ist nicht schlimm, schadet dem Amp nicht. Nur Leistung und Klirrfaktor kann sich ändern.

Grüße, Thomas
Röhrenschmiede
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 20. Feb 2015, 15:38

Tucca (Beitrag #22) schrieb:

Nur so kannst Du Dir anhören, was der Entwickler sich bei der Konzeption des Verstärkers gedacht hat.





GüntherGünther (Beitrag #23) schrieb:
Hallo,

bau das rein, was reingehört, also ECC83 und ECC82.



Martino16
Neuling
#25 erstellt: 20. Feb 2015, 16:03
Habe mal die Boxen an 4 Ohm angeschlossen...klingt schon transparenter.
Tucca
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 20. Feb 2015, 20:04

:D:D

Martino16
Neuling
#27 erstellt: 15. Mrz 2015, 22:05
Hallo als Röhren-Anfänger, auch nochmal eine Frage an die Audio-freunde, die schon mehr ausprobiert haben. Ich ahbe z.Zt. auch in meinem Hifi-Verstärker TAC K-35 zwei neue gematchte JJ ECC802S / 12AU7 Gold JJ Electronic eingesetzt und auch einen Höhenschub (mehr Luft) im Vergleich zu den vorigen JJ ECC82 erreicht. Das war zwar das Ziel, aber mir klingt jetzt der Höhenbereich etwas zu vordergründig.
Ich hätte, sofern daß dies duch Röhrentausch möglich ist, etwas mehr runden und süffigen Klang insbesondere bei Orchestermusik.
Mein Musical Fidelity A2 (Class A- Verstärker) hat da diesen runden warmen mehr nach hinten und in die Tiefe gehnden Klang ,der durchaus nach Röhre klingt.
Als Endstufenröhren hane ich 4 Tungsol-Röhren, die mir der Vorbesitzer meines TAC als eher schlank und nüchtern beschrieben hat. Das würde ich auch bestätigen. Kann man in Sachen Klangfülle eigentlich eher was mit den Endstufenröhren machen als mit den Vorstufenröhren?

Hat eigentlich die mittlere Röhre (bei mir 5751 TAD Premium Selected entspricht 12AX7 / ECC83) eigentlich auch einen klanglichen Einfluß?

Gruß Martino
GüntherGünther
Inventar
#28 erstellt: 15. Mrz 2015, 22:48
Hallo,

eine ECC82 ist immer eine ECC82, egal ob golden oder nicht, egal ob von JJ oder von New Sensor. Klangliche Unterschiede sind Einbildung, zumindest wenn die Röhren einigermaßen den Spezifikationen einer ECC82 entsprechen und keine Toleranzen im 3-stelligen Bereich haben

Grüße, Thomas
selbstbauen
Inventar
#29 erstellt: 16. Mrz 2015, 16:00
Hallo Martino,

der Hersteller einer Röhre ist völlig egal - wie Thomas richtig schreibt. Klangunterschiede können aber entstehen, wenn es sich um eine schwache oder starke Röhre handelt. Mein Röhrenprüfgerät bezeichnet alle Röhren mit 70 % bis 140 % der Emission als gut. Da die Spannung am Anodenwiderstand und die Gegenkopplungsspannung immer gleich sind, führt die Stärke der Emission zu unterschiedlichen Arbeitspunkten auf der Kennkurve einer Röhre und zu einem unterschiedlichen Grad der Gegenkopplung. Sie kann dann dichter an dem gekrümmten Ende sein und daher mehr Verzerrungen produzieren.

Das kann bei dir der Fall sein. Du hörst einen vordergründigen Hochtonbereich. Das dürften die Verzerrungen sein, die eine sehr starke Röhre produziert, bei der dann auch noch die Gegenkopplung verringert ist.

Versuch doch mal, ob du eine ECC83 bekommen kannst, bei der der Verkäufer eine Aussage zu der prozentualen Emission machen kann. Sie sollte unter 100 % sein - sowas wird einem für wenig Geld nachgeschmissen. Aber beide Systeme sollten trotzdem gleich sein.

Gruß
sb
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