Wer kennt sich aus? -EF184- als Vorstufe

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Uran_238
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Aug 2006, 14:50
Hallo zusammen!

Bin total neu hier!Hab schon öfters Interressante Dinge gelesen!Vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Hab mir selbst einen Eintaktverstärker gebaut(als Vorstufe eine EF184, als Endpentode eine EL34).Er ist nun fast fertig und funktioniert ohne Probleme, hat auch keine Verzerrungen!Da wäre nur eins:Wenn der Eingang, also das Steuergitter der EF184 nicht belegt ist, fängt er wie wild an zu schwingen!
Woran könnte das liegen?Wie kann man das Problem beseitigen?
Ich denke zumindest, dass das Problem in der Vorstufe liegt.

Wäre für Verbesserungen und Belehrungen Dankbar!
Beschäftige mich auch erst seit zwei Jahren mit Röhren.
DB
Inventar
#2 erstellt: 24. Aug 2006, 16:29
Hallo,

stell doch mal hier die Schaltung ein, vielleicht kann man dann mehr sagen. Prinzipiell aber ist die EF184 eine sehr steile Röhre, es sind daher die bekannten Maßnahmen gegen unerwünschte Schwingungen zu treffen (z.B. Vorwiderstand 1-10k vor g1).

MfG

DB
Uran_238
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Aug 2006, 13:10
Ok!Schaltplan dürfte kein Problem sein. Aber beim Versuch eine Lautstärkereglung also ein Poti an das Gitter zu setzen, hab ich das Problem wieder zu hören bekommen. Also hab ich sie einfach vor die EL34 gesetzt. Denk doch mal, dass ich den Plan in den nächsten Tagen hier rein bekomme.
Uran_238
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Aug 2006, 12:00
Uran_238
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Aug 2006, 12:16
Ich muss dazu noch sagen, dass ich den Wiederstand vor der Anode der EF184 erst gestern auf 1,5K herabgesetzt habe. Und das Problem ist beseitigt! Ich sehe, dass ich als junger Bastler noch viel zu lernen hab! Den Plan hab ich nach langen tüfteln und Gutdenken erstellt. Verbesserungen nehme ich gerne entgegen!
DB
Inventar
#6 erstellt: 30. Aug 2006, 14:17
Hallo,

1. Heizwicklung braucht unbedingt Massebezug.
2. Heizspannung für Gleichrichterröhre aus separater Heizwicklung entnehmen
3. extra Siebglied für die EF184-Stufe vorsehen. SO hast Du eine Verkopplung über die Betriebsspannung.
4. Gitterableitwiderstand der EF184 wesentlich größer machen (100k-1MOhm)

Das wären die ersten Dinge, die mir auffallen. Ach ja, 1,5k als Anodenwiderstand bei EF184 sind sicher auch nicht ganz peraxisgerecht, ich würde da irgendwas zwischen 10 und 100kOhm erwarten.

MfG

DB
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Aug 2006, 14:34
Es gibt da einiges, das nicht ganz funktioniert. Fangen wir mit der Gleichrichterröhre an.

Die AZ4 ist eine direkt geheizte Gleichrichterröhre. Somit steht die Anodenspannung der nachfolgenden Röhren an der Kathode = Heizung der AZ4 an. Das bedeutet, dass die AZ4 eine eigene Heizwicklung braucht. Das ist hier nicht der Fall.

Punkt 2: Bei Röhren muss die Heizung einen Massebezug haben. Es ist also ein Ende der Heizwicklung (oder symmetrisch mit 2 Widerständen) an Masse zu legen.
Da Du für die AZ4 und die anderen Röhren die selbe Heizwicklung verwendest, ist das hier nicht direkt möglich. Daher MUSS die Heizung für die AZ4 separiert werden!!

Punkt 3: Die Heizung der Röhren liegt jetzt auf der Anodenspannung, da Du ja für alle Röhren die gleiche Heizwicklung verwendest. Bei der EL34 ist aber die höchst zulässige Spannung zwischen Kathode und Heizung 100V. Dass Dir die Röhre nicht schon um die Ohren geflogen ist, ist Glück!

Punkt 4: Vor das Gitter der EL34 gehört ein Schwingschutzwiderstand von 1k bis 2,2k.

Punkt 5: Die EF184 ist für NF ungeeignet, aber einsetzbar. Nur steht im Datenblatt, dass die Anodenspannung im Maximum 250V nicht überschreiten darf. Das wird mit dem Widerstand von 1,5k kaum einzuhalten sein, jedenfalls nicht mit Ton.
Als Richtwert kann man bei einer Pentode einen Ra von 0,1*Ri annehmen, also rund 39k.
Allerdings ist dies mit dieser Röhre nicht möglich. Nach den Datenblättern bekäme man mit einem Ra von 12k und einem Anodenstrom von etwa 8mA eine Anodenspannung von 160V. Dazu müsste die Kathodenspannung auf 2V liegen, was mit einem Kathodenwiderstand von 180 Ohm erreicht ist.
Das Schirgitter sollte nicht mit der Anode verbunden sein, sondern die Röhre sollte als Pentode betrieben werden. Dazu muss es über einen Widerstand von 33k an die Speisung gelegt werden und mit einem Kondensator von 470 nF gegen Masse geführt sein.
Sicherheitshalber würde ich vor dem Gitter der EF184 noch einen Widerstand von 10k einfügen (Schwingschutz) und zusätzlich eine Gegenkopplungskapazität von der Anode auf das Steuergitter von etwa 100pF legen (kann man ausprobieren).
Der Kathodenelko sollte etwa eine Grenzfrequenz (zusammen mit dem Kathodenwiderstand) von <10Hz ergeben.

Wie ich gesagt habe, müsste eigentlich der Ra bei etwa 39k liegen. Damit wäre für eine NF-Stufe der ideale Arbeitspunkt gegeben. Nur bekommt man dann entweder eine viel zu kleine Anodenspannung, sodass die Röhre in der Ia/Ua-Kennlinie nicht mehr als Pentode funktioniert, oder man muss die Gittervorspannung so gross wählen, dass man in der Ia/Ug-Kennlinie nahe dem Sperrbereich und damit im extremen Klirr arbeitet. Wenn man also die Kennlinien dieser Röhre EF184 betrachtet, muss man sagen, dass sie für NF-Anwendungen mit ohmschem Arbeitswiderstand ungeeignet ist.
Bei Betrieb als Triode, wie Du es gemacht hast, hat man mangels Angaben kaum die Möglichkeit, ein Resultat abzuschätzen. Die Röhre kann einigermassen funktionieren oder auch nicht.

Generell muss man sich im klaren sein, dass eine Pentode einen hohen Ri hat und damit die Verstärkung extrem vom Arbeitswiderstand abhängig ist, also auch vom Gitterableitwiderstand der nachfolgenden Stufe. In dieser Hinsicht ist eine Triode besser geeignet. Ich rede aber von einer richtigen Triode und nicht von einer als Triode betriebenen Pentode, deren Klirr man nicht mal schätzen geschweige berechnen kann (ohne die entsprechenden Angaben im Datenblatt).

Weiter ist zu beachten, dass die Endröhre eine Wechselspannung von 8.7V benötigt, die EF184 aber auf eine Verstärkung von rund 150 kommen wird, was einer Eingangsspannung von knappen 60mV entspricht. Es wäre also angesagt, eine Gegenkopplung einzubauen.

Zusammenfassend muss man sagen, dass die EF184 nicht die beste Wahl ist, dass sicher das Problem der Gleichrichterröhrenheizung gelöst werden muss (EZ81 verwenden), dass etliche Anpassungen vorzunehmen sind und dass generell die ganze Schaltung nochmals sorgfältig durchzurechnen ist.
gaggi
Gesperrt
#8 erstellt: 31. Aug 2006, 08:01

richi44 schrieb:

Punkt 5: Die EF184 ist für NF ungeeignet, aber einsetzbar. Nur steht im Datenblatt, dass die Anodenspannung im Maximum 250V nicht überschreiten darf. Das wird mit dem Widerstand von 1,5k kaum einzuhalten sein, jedenfalls nicht mit Ton.


Hallo,

nun mal langsam. Die 250V im Datenblatt sind der statische Wert. Bei Aussteuerung darf 250V durchaus überschritten werden. Wäre dem nicht so, dürfte keine EL84 als Endröhre arbeiten.
Aber die 250V sind kein problem. An Ub 280V, Ra 8,5k läuft die EF184 mit 230V Ug2 und Ug1 -2,5V mit einer Ua von 130V, eine sinnvolle Aussteuerung +/- 0,5V kann sowieso nicht groß überschritten werden, um einseitige begrenzung zu vermeiden. damit liegt die maximale Ua bei etwa 200V.
Paßt also.
Mit ähnlicher Einstellung arbeiten viele breitbandpentoden mit großer Steilheit, die EF184 ist durchaus als solche anzusehen.


Als Richtwert kann man bei einer Pentode einen Ra von 0,1*Ri annehmen, also rund 39k.


wieder die berühmten Faustformeln? na ja..


Das Schirgitter sollte nicht mit der Anode verbunden sein, sondern die Röhre sollte als Pentode betrieben werden.


sie kann durchaus als Triode geschaltet werden, hier als treiber der EL34-Pentode sogar der sinnvollste Weg.
An Ub 280V, Ra 11k, Rk 250 Ohm läuft sie recht linear mit V=30 bei -2V Ug1/ Ia=8mA
damit ist noch eine leichte, aber ausreichende, GK möglich.


zusätzlich eine Gegenkopplungskapazität von der Anode auf das Steuergitter von etwa 100pF legen (kann man ausprobieren).


das halte ich für kontraproduktiv. der Vorteil einer pentode ist ja gerade die geringe Kapazität Cag, bei der EF184 0,005pF. Mit 100pF extern vergrößerst Du die einfach mal auf den zwanzigtausendfachen Wert? Der Fragesteller wollte eigentlich keine Subwoofer-endstufe bauen.


Wie ich gesagt habe, müsste eigentlich der Ra bei etwa 39k liegen. Damit wäre für eine NF-Stufe der ideale Arbeitspunkt gegeben.


ideal ist wohl was anderes ;-)

Entgegen Deinem Fazit ist eine Ef184 also durchaus eine gute Röhre, auch für NF-Anwendung. Egal, ob sie als Pentode oder Triode betrieben wird. Man muß sie nur in einem für solche steilen pentoden geeignetem Arbeitspunkt betreiben und an einer Stelle einsetzen, wo der Einsatz einer hochverstärkenden pentode auch sinnvoll ist, sprich, bei kleinen Eingangsspannungen in Eingangsstufen.
Als Triode macht sie eine gute Figur, mit Ri um 11k, ca. 5mA/V und µ um ca.55 ist sie recht nah an einer EC92/ECC81, welche zweifelsfrei eine sehr gute NF-Triode darstellt.

gaggi
Uran_238
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Aug 2006, 08:27
Oh Sch...! Hab in meinem jugendlichen Leichtsinn die AZ4 einfsch so hin gemalt. Ist ja völlig klar, dass man das so nicht machen kann. Zur zeit ist es noch eine EZ80, aber die hat nur einen maximalen Anodenstrom von 90mA. Die EF184 läuft zur zeit mit einer Anodenspannung von ca. 220V, ich dachte es wäre so angemessener. Eigentlich läuft die Schaltung jetzt ohne Probleme, mit Sinusgenerator und Oszi konnte ich nichts feststellen. Also werde ich mal trotzdem mit eueren Tips basteln. Aber wie und wo ist hier eine Gegenkopplung einzubauen?
Danke für die Hilfe!
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 31. Aug 2006, 14:29
Die Gegenkopplung müsste vom einen Ende des Ausgangstrafos zurück auf die Kathoder der EF184. Damit das geht, würde ich den Kathodenwiderstand auf 150 Ohm verringern und mit dem Elko überbrücken. In Reihe zu dieser Kombination kannst Du 33 Ohm legen. Dann ist die Kathode wechselspannungsmässig hochgelegt (oder wenn es jetzt mit den 220 Ohm gut funktioniert 180 Ohm plus 39 Ohm in Serie) unter Beibehaltung der Gittervorspannung.
Jetzt kommt das eine Ende des Ausgangstrafos an Masse, am anderen wird über einen Widerstand (probehalber mal etwa 3,3k) die Ausgangsspannung auf die Röhre zurückgeführt.
Je nachdem, welches Ende an Masse liegt, kommt es zur Gegen- oder Mitkopplung. Bei der Gegenkopplung wird das Ausgangssignal leiser, bei der Mitkopplung lauter oder es fängt an zu schwingen. Da ich den Trafo nicht kenne, kann ich Dir nicht sagen, wie rum die Massung vorzunehmen ist. Daher auch der Hinweis auf den relativ hohen Widerstand, denn wir wollen ja nichts zerstören. Wenn Du die Variante gefunden hast, wo es etwas leiser wird, kannst Du den Widerstand so wählen, dass Du den Verstärker genügend aussteuern kannst.
Wenn Du einen Widerstand von 470 Ohm wählst, bekommst Du eine Eingangsempfindlichkeit von rund 670 mV für Vollaussteuerung. Dazu muss aber die EF184 mindestens 20 fach verstärken, was sie in der gewählten Schaltung (Triode, Ra 1,5k) nicht leistet. Da kommt sie gerade mal auf eine Verstärkung von knapp 7.
Eine Gegenkopplung macht also erst Sinn, wenn Du zumindest auf die Verstärkung von 20 oder grösser kommst.
Uran_238
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Aug 2006, 15:02
OK! Glaube ich weiß die richtige Seite vom AÜ. Den Wiederstand vor der Anode ich dann mal größer wählen. Gleich nachher werd ich den Lötkolben schwingen! Und mal morgen mein Ergebnis beitragen.
Uran_238
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 01. Sep 2006, 08:27
Wunderbar!!!
Jetzt kann ich den Eingang ordentlich Ausssteuern und der Verstärker bringt ne ordentliche Lautstärker. Aber den Gittervorwiderstand der EF184 hab ich wieder rausgenommen weil ich dann ein schönes Brummen hatte. Die "richtige Seite" vom AÜ konnte ich nicht finden. Es war immer gleich laut, den Widerstand zur Masse hab ich bei 1k gelassen. Wie bekomme ich nun raus welche Seite an Masse muss? Das Poti musste ich auch rausnehmen(Brummen). Aber ne Lautstärkeregelung sollte schon noch irgendwo rein.
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 01. Sep 2006, 10:43
Du schreibst von 1k gegen Masse, die ich im Schaltbild nirgens entdecke (oder falsch geschaut habe). Mach doch nochmals eine kurze Skizze der Schaltung, damit man weiss, was Du jetzt wie und wo verbaut hast.
Uran_238
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 01. Sep 2006, 12:50
Skizze ist grad schlecht.(kein Scanner)
Ich hätte mich deutlicher ausdrücken sollen . Ich meinte den Widerstand vom AÜ auf Masse, bin von 3,3k bis auf 1k runter, weiter wollte ich nicht. Wie bekomme ich dann mit, dass mit der Gegenkopplung was nicht stimmt, oder es eine Mitkopplung ist? Weil leiser oder lauter wird es nicht, egal wie rum ich den AÜ auf Masse lege. Obwohl ich jetzt mit Lautstärke und Klang zufrieden bin.
richi44
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 01. Sep 2006, 17:10
Also, die Sache müsste etwa so aussehen. Wobei der Gegenkopplungswiderstand erst mal grösser zu wählen ist, um die richtige Verdrahtung am Trafo-Ausgang auszuprobieren.


Du kannst das Ganze natürlich auch mal mit der EF 184 in Triodenschaltung probieren. Wenn die Verstärkung ausreicht, ist es eine denkabare Möglichkeit. Trotzdem würde ich Dir eher zur Pentodenschaltung raten.

Dass sich da ein Brummen einstellt, wenn Du die verschiedenen Massnahmen durchprobierst liegt vermutlich daran, dass die EF184 zu schwingen beginnt. Aus diesem Grund habe ich zwischen Anode und Gitter die Kapazität eingefügt. Wie gross diese sein muss, kann man mit Versuchen ermitteln wenn man nicht über alle nötigen Messmittel verfügt.
Generell ist es halt ein Problem, eine steile Pentode (auch als Triode geschaltet) in so einer Schaltung einzusetzen. Da können selbst Verdrahtungen zur Rückkopplung beitragen.
Uran_238
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 05. Sep 2006, 07:35
Danke für die ausführliche Ausarbeitung! Bis auf den Kondensator von der Anode zum Steuergitter und der Vorwiderstand zum Steuergitter ist alles fertig. Hab leider erstmal keinen passenden Kondensator bei mir gefunden, der braucht ja auch bestimmt ne gewisse Spannungsfestigkeit, oder? Hab schon gemerkt, bei einem Testlauf ohne die passenden Kondensatoren an den Katoden war er mehr als unlinear!!
Na ja, ich such mal weiter und probiere dann noch mal einen Widerstand und ein Poti am Eingang.
Danke für die Hilfe!!!
richi44
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 05. Sep 2006, 07:52
Der Gegenkopplungskondensator Anode-Gitter muss mindestens 250V vertragen können.
Er wird eigentlich nur eingesetzt, damit Schwingungen der Röhre vermieden werden. Ob er also nötig ist oder nicht, kannst Du feststellen, wenn das Signal unsauber ist (und natürlich mit einem Oszilloskop). Und der Widerstand vor dem Gitter ist dann nötig, damit der Kondensator auch wirken kann. Wenn also die Schaltung nicht schwingt, sind R und C nicht nötig.
Uran_238
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 05. Sep 2006, 11:55
Nun ja... So schwingen tut sie nicht aber wenn ich ein Poti und einen Widerstand vor das Gitter schalte fängt es leise an zu brummen wenn ich das Poti ungefähr auf 40k gedreht habe ist das Brummen am lautesten, bei Körperkontakt mit der Masse ist es dann fast wieder weg ???!!??
richi44
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 05. Sep 2006, 16:22
Dann haben wir es da mit ganz normalen Einstreuungen zu tun. Vermutlich ist die ganze Geschichte noch einigermassen provisorisch und nicht abgeschirmt. Mach mal ein Foto vom Aufbau.
Uran_238
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 06. Sep 2006, 15:41
Ja, daran hatte ich auch schon gedacht und hab für den Eingang geschirmtes Kabel eingesetzt aber bringt auch nichts. Mal sehen ob ich das Provisorium Fotographiere. Werde erstmal weiter nach nen Kondensator kramen.
Uran_238
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 07. Sep 2006, 08:09
Mal ne ganz andere Frage: Da das Ding ja bald fertig ist,(nur die Schaltung) hab ich da noch an eine Ausssteuerungsanzeige gedacht mir schwebt so was wie eine EM80 vor. Könnte man die vom Ausgang ansteuern? Oder muss ich da noch nen Treiber bauen? Da ja: Ug1 1...-20V.


[Beitrag von Uran_238 am 07. Sep 2006, 08:50 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 07. Sep 2006, 11:14
Zuerst noch eine kurze andere Frage: Wie hast Du das mit der Gleichrichterröhre jetzt gelöst? Einfach, damit die Heizung einseitig oder symmetrisch an Masse liegt, weil sonst brummt es.

Und eine zweite Frage: Das Ding soll ja als normale Lautsprecherendstufe betrieben werden und nicht etwa als Kopfhörerverstärker?
Wichtig ist bei einem Röhrenverstärker, dass er nicht ohne Last betrieben wird. Wenn Du also einen Kopfhörer anschliesst, so muss der Ausgang mit einem Widerstand von etwa doppelter Lautsprecherimpedanz abgeschlossen sein.

Die Endröhre kann an der Anode eine Wechselspannung von (Spitze - Spitze) der doppelten Betriebsspannung erreichen. Das wäre also 540V, entsprechend 190V effektiv.
Wenn der Ausgangstrafo richtig eingebaut ist, ist die Schirmgitteranzapfung bei irgendwo um 25% bis etwa 40%. Folglich stände dort eine Wechselspannung von maximal 48 bis 75V zur Verfügung. Diese Spannung (mit einem Kondensator die Gleichspannung abgetrennt) auf einen Spannungsteiler und eine Diode, die eine negative Gleichspannung erzeugt, ein Ladekondensator, ein Entladewiderstand und ab auf die Anzeigeröhre.
Hier habe ich mal sowas gezeichnet, allerdings für kleinere NF-Spannungen. Darum ist vor der EM80 noch eine ECC83 eingebaut.

Du könntest auf die ECC83 verzichten und C2 direkt mit dem Schleifer von R1 verbinden. Auf jeden Fall aber vor R1, also am Schaltungseingang den Koppelkondensator von 100nF einsetzen!!
Uran_238
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 07. Sep 2006, 15:50
Also, Als Gleichrichter funkiert immer noch eine EZ80, da ich zwei Kanäle bauen möchte aber nur eine Gleichrichterröhre einsetzen möchte kommt da später eine AZ4 hin, dacht ich mir jedenfalls so. Natürlich mit den entsprechenden Änderungen im Plan. Es soll eine Lautsprecherendstufe werden. Die Heizspannung ist einseitig auf Masse gelegt.
Gut, danke für den Plan und die Erläuterung. Da werd ich heut mal alle Vorbereitungen dafür treffen.
richi44
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 07. Sep 2006, 16:20
Noch schnell zur Erinnerung:
Eine EM80 verliert viel rascher die Leuchtkraft als eine EM84, sie sieht dafür natürlich besser aus.

Und eine EZ81 wäre auch eine Möglichkeit


[Beitrag von richi44 am 07. Sep 2006, 16:21 bearbeitet]
Uran_238
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 08. Sep 2006, 11:48
Mal ne Frage: Wie verhält das ganze dann? Die EL34 hat einen Anodenstrom von 100mA, davon hab ich ja dann zwei. Die EF184 hat einen Anodenstrom, bei dem Betrieb, von ca. 8mA. Aber die EZ81 hat einen Ia max. von nur 150mA. Hat das denn nichts miteinander zu tun? Ich hätte das jetzt so vor gehabt, die Vorstufen sepperat einen Gleichrichter mit EZ80 und die Endpentoden mit der AZ4. Ist das weniger gut/möglich/total Mist? Mensch, ich mit meinen jungen 17 Jahren, fehlt mir halt noch viel Wissen!
richi44
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 08. Sep 2006, 16:10
Dann würde ich eher je einen kompletten Verstärkerzug aufbauen, also EF184 mit EL34 und EZ81. Dazu auch gleich eigene Elkos usw.
Weil, wenn mal was in die Binsen geht, läuft zumindest ein Kanal noch. Das ist auch einfacher zum Fehler suchen.
Uran_238
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 11. Sep 2006, 11:29
Ja gut! Die Variante hatte ich auch am Anfang vor, nur ich hab keine EZ81 da und der Preis für eine naja... Sie kostet mich 29€, dafür bekomme ich schon die zwei EL34! Ich weiß zwar, dass dieses Vorhaben teuer wird aber genau deshalb möchte ich spaaren. Natürlich nicht am falschen Ende. Die Verkleidung denke ich, ist mit knapp über 100€ noch ganz billig. Also der Finanzen wegen muss ich doch schon die umständliche Variante wählen. Ich könnte ja Halbleiter verwenden aber mein Spruch : "glüht nicht, ist nichts!" Zitat:Jogis Röhrenbude
Dioden kommen höchstens in die Ausssteuerungsanzeige.
Noch eine Interressant Frage : Wie kann ich die Verstärkerleistung dieser Schaltung ermitteln? Und den Klirr?
richi44
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 11. Sep 2006, 13:22
Den Klirr kannst Du nur mit einer Klirr-Messbrücke zuverlässig messen (PC-Programm oder Messinstrument). Nur eine Beurteilung nach Auge auf dem Oszilloskop ist schwierig. Da muss es schon recht happig klirren, bis das zweifelsfrei sichtbar ist.
Und zur Messung der Ausgangsleistung brauchst Du einmal einen Hochlast-Widerstand (möglichst induktionsfrei, also nicht so ein Drahtwiderstand, der auf ein Eisenrohr gewickelt ist) mit der richtigen Impedanz , ein NF-Voltmeter, mit dem Du die Spannung messen kannst und eine Klirrbrücke, mit welcher Du den Klirr beobachten kannst.
Je nach Belieben kann man die Ausgangsleistung bei 0,7% über den ganzen Bereich oder 10% bei 1kHz fetslegen.
Eine Möglichkeit ist, das Ausgangssignal zu beobachten und die Aussteuerung so lange zu erhöhen, bis das Signal clippt, also derSinus deutlich flach wird. Das ist aber bei Röhren nicht so ganz leicht zu erkennen, weil sie schon unterhalb der Clipping-Leistung das Signal sehr deutlich abflachen.
Uran_238
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 11. Sep 2006, 14:59
Wie hoch sollte der Wiederstand sein oder kann ich ihn für brechnungen frei wählen?
Nur noch ein Problem : ?Klirr-Messbrücke? !
DB
Inventar
#30 erstellt: 11. Sep 2006, 17:14
Eine Klirrfaktormeßbrücke ist ein Gerät, was die Grundwelle (das in den Verstärker eingespeiste Signal) wegfiltert und den Rest prozentual bewertet. Man hat dann den Gesamtklirr, aber keine Angabe über das Klirrspektrum.
Das bekommt man mit NF-Analysatoren oder den entsprechenden PC-gestützten Geräten heraus. Wobei ich dem Rechenergebnis nach Wandlung mittels Billigsoundkarte vielleicht nicht unbedingt voll vertrauen würde...

MfG

DB
richi44
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 11. Sep 2006, 18:24

Uran_238 schrieb:
Wie hoch sollte der Wiederstand sein oder kann ich ihn für brechnungen frei wählen?
Nur noch ein Problem : ?Klirr-Messbrücke? !


Der Lastwiderstand sollte der angeschriebenen Nennimpedanz entsprechen, also 4 oder 8 Ohm. Und falls Du zwar einen 20W Widerstand hast, das Ding aber mit 60W belastet werden soll:
Schmeiss es in einen Eimer kalten Wassers, das geht.

Bei Soundkarten muss man sich natürlich im Klaren sein, dass bei einer Nutzfrequenz von 20kHz K2 bei 40kHz und K3 bei 60kHz entstehen. Und diese Frequenzen sind üblicherweise nicht mehr messbar, weil sie ausserhalb der Frequenzlimite der Soundkarte liegen. Klirr einer Nutzfrequenz über 5 kHz messen zu wollen ist ein Lotteriespiel. Das geht entweder mit speziellen hochwertigen Soundkarten und/oder entsprechenden Programmen oder dann mit den alsten analogen Messdingern.

Bei üblichen analogen Messgeräten kann man sich das Ausgangssignal mit einem Oszilloskop ansehen und allenfalls auch auf Kopfhörer ausgeben lassen. Da muss man nicht unbedingt einen Analyser haben um festzustellen, dass hauptsächlich K2 oder K3 entstehen. Das kann man besonders dann feststellen, wenn man als Vergleich auch das Ausgangssignal des Verstärkers anschaut.
pragmatiker
Administrator
#32 erstellt: 11. Sep 2006, 21:26

richi44 schrieb:
Bei Soundkarten muss man sich natürlich im Klaren sein, dass bei einer Nutzfrequenz von 20kHz K2 bei 40kHz und K3 bei 60kHz entstehen. Und diese Frequenzen sind üblicherweise nicht mehr messbar, weil sie ausserhalb der Frequenzlimite der Soundkarte liegen. Klirr einer Nutzfrequenz über 5 kHz messen zu wollen ist ein Lotteriespiel. Das geht entweder mit speziellen hochwertigen Soundkarten und/oder entsprechenden Programmen oder dann mit den alsten analogen Messdingern.


Hier sind dann im Idealfall spezielle Meßgeräte, wie z.B. (aber nicht ausschließlich) der R&S UPA3 Audio Analyzer oder der HP3585A Spectrum Analyzer angesagt....diese Sachen sind heute auch schon gebraucht zu Preisen erhältlich, welche zumindest in der Nähe eines ambitionierten Hobbybudgets liegen (was natürlich leider immer noch über ca. EUR 1.000,-- bedeutet)....

Aber, Du hast natürlich schon recht, Richi: Wenn man bei Audiosignalen von 20[kHz] den Einzelklirr bis k9 qualifiziert messen möchte, dann ist man schnell bei mindestens erforderlichen Meßbandbreiten in der Gegend von 400[kHz] und mindestens erforderlichen Abtastraten in der Gegend von 800[kHz]....da sieht's mit gewöhnlichen Soundkarten dann sehr schnell recht mau aus....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Sep 2006, 21:32 bearbeitet]
Basteltante
Inventar
#33 erstellt: 12. Sep 2006, 08:18
falls er aus der Frankfurter Gegend ist, ich hab UPV / UPL stehen. Selbstbedienung


[Beitrag von Basteltante am 12. Sep 2006, 13:30 bearbeitet]
Uran_238
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 12. Sep 2006, 08:57
Ne leider nicht, ich bin "jwd"(janz weit draußen). Komme aus der gegend Halle(Saale). Oh mann, das muss ich mir noch dreimal überlegen ob ich mir so ein Ding zulege. Aber andere Möglichkeiten habe ich ja nicht, oder?
Basteltante
Inventar
#35 erstellt: 12. Sep 2006, 12:42
die sind totenteuer Sir
schafft man eigentlich nur an wenn eine gewerbliche Anwendung vorliegt. Ansonsten reicht das Geld für eine hochgeniale HiFi Anlage
Uran_238
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 12. Sep 2006, 13:14
Na gut, aus der Traum! Ich denke, dass ich eigentlich ein gutes Gehör hab. Und bisher kann ich mich über den Klang der Schaltung nicht beklagen. Und ein Blick aufs Oszi... Für meine Zwecke sollte es reichen. Ich will mich ja nicht gleich mit Sennheiser, Marshal oder sonst der gleichen messen.
Basteltante
Inventar
#37 erstellt: 12. Sep 2006, 13:22
es muß ja auch nicht unbedingt ein 19" Gerät sein das mit Windows2000 läuft.... Klirrfaktormeßgeräte usw kriegt man schonmal zu Bastlerpreisen. Ebay hat alles

UPL ist zB das hier:


[Beitrag von Basteltante am 12. Sep 2006, 13:28 bearbeitet]
Uran_238
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 12. Sep 2006, 13:43
Oh ja! Der Apperat sieht schon sehr nach Geld aus!
Na klar! Da werd ich mal bei ebay stöbern! Manchmal könnte sich schon so ein Ding bei mir als nützlich erweisen. Wird sich dann bei den Preisen entscheiden.
Uran_238
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 13. Sep 2006, 14:41
Mir ist da noch was eingefallen!
Würde es sich anbieten die Schirmung der EF184 anzuschließen, oder nicht? (zur Zeit ist sie nicht angesclossen)
E130L
Inventar
#40 erstellt: 13. Sep 2006, 21:36
Hallo Uran_238,

ich würde die Schirmung anschliessen.

betr. UPL, der Neupreis lag so bei ca 12000 DM, dementsprechend teuer dürften Gebrauchtgeräte sein.
Ich habe bei ibäh auch noch keinen gesehen, inzwischen gibt es wohl auch schon ein Nachfolgegerät.

Preisgünstige und einfachere Alternative ist z.B. der Grundig Klirranalysator KM6 , der wurde vor längerer Zeit mal in größeren Stückzahlen von der Telekom ausgemustert.

Gruß Volker
Uran_238
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 15. Sep 2006, 10:47
Die Idee die Schirmung auf Masse zu legen war doch nicht so toll! Ein lautstarkes Brummen war zu hören! Hab mal aus langer Weile gemessen, zwischen Schirmung und Masse war eine Spannung von 6,7V. Die Schirmung ist doch ein einfaches Blech im Vakuum, und soll wie der Name sagt gegen Störungen abschirmen und mir keine einspielen. Wirkt sie etwa hier wie eine art Gitter oder sind dies dann Einstreuungen?
Kann das jemand erklären?
Oder muss die Schirmung anderst beschalten werden?
richi44
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 19. Sep 2006, 09:25
Das sieht irgendwie so aus, als ob der Schirm (PIN 6) Verbindung mit der Heizung oder Kathode hätte. Ist es AC oder DC, was Du da misst? Und was passiert mit der Spannung, wenn Du die Röhre raus ziehst?
Uran_238
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 29. Nov 2006, 17:50
Hallo,
bin nach langer Zeit wieder zurück gekehrt. Mein PC hatte die Hufe hoch gemacht , hat ne Weile gedauert alles wieder herzustellen.
Zurück zum Thema... Hab noch mal gemessen, es sind so 1,7V/DC, ohne Röhre ist natürlich nichts. Hab in der zwischenzeit ordentliche Bauteile bestellt. Hab aber trotzdem noch das Problem mit dem Poti am Eingang, mit allen Maßnahmen schwingt es trotzdem noch.
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